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Veröffentlicht am 25.07.2021

Eine zauberhafte Geschichte

Das Flüstern der Bienen
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Das Flüstern der Bienen von Sofía Segovia, gelesen von Uve Teschner und Reinhard Kuhnert, erschienen als ungekürzte Hörbuchausgabe im Hörbuch Hamburg; Verlag am 1. März 2021.

Als Nana Reja eigentlich ...

Das Flüstern der Bienen von Sofía Segovia, gelesen von Uve Teschner und Reinhard Kuhnert, erschienen als ungekürzte Hörbuchausgabe im Hörbuch Hamburg; Verlag am 1. März 2021.

Als Nana Reja eigentlich schon zu alt geworden ist um noch Amme zu sein steht sie eines Tages aus ihrem Schaukelstuhl auf und verschwindet. Nach aufgeregter Suche findet man sie mit einem Schwarm Bienen und einem Baby, dass eine Gaumenspalte hat. Obwohl die Arbeiter auf dem Gut dem Kind gegenüber Vorbehalte haben, nehmen die Gutsbesitzer Francisco und Beatriz Morales den kleinen Simonopio auf und werden seine Paten.


Wir begleiten die Morales durch den Bürgerkrieg in Mexiko und erleben wie Simonopio aufwächst und sie ohne ein Wort zu sagen vor Unheil bewahrt. Der Wechsel zwischen der Erzählung und einer Ich-Erzählung durch den Sohn der Familie lässt einen ganz entspannt die Geschichte die einen Hauch Magie mit sich bringt, wenn es um die Beziehung von Simonopio und den Bienen geht.


Die beiden Sprecher, Uve Teschner und Reinhard Kuhnert lesen eindringlich und poetisch, lassen das Land vor dem Auge entstehen und hauchen den Personen Leben ein. Sie können die dramatischen Bilder die Sofia Segovia geschrieben hat in die Dimension des Hörens umsetzten.

Die Protagonisten bekommen bei der Autorin genug Raum um lebendig zu werden und man versteht die Beweggründe ihrer Handlungen.

Ich habe dieses Hörbuch genossen, geliebt und bin verzaubert gewesen. Ganz nebenbei habe ich noch etwas Geschichtsunterricht gehabt. Klare Hörbuchempfehlung.

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Veröffentlicht am 15.07.2021

Hörbuchgenuss

Das Buch des Totengräbers (Die Totengräber-Serie 1)
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Das Buch des Totengräbers: Ein Fall für Leopold von Herzfeldt von Oliver Pötzsch, gelesen von Hans Jürgen Stockerl, erschienen im Hörbuch Hamburg Verlag als gekürzte Hörbuchfassung am 31. Mai 2021.

Leopold ...

Das Buch des Totengräbers: Ein Fall für Leopold von Herzfeldt von Oliver Pötzsch, gelesen von Hans Jürgen Stockerl, erschienen im Hörbuch Hamburg Verlag als gekürzte Hörbuchfassung am 31. Mai 2021.

Leopold von Herzfeldt ist jung und neu in Wien. Er arbeitet mit Kollegen zusammen, die seine modernen Methoden ablehnen, etwas gegen seine jüdische Herkunft haben und selbst sein Hochdeutsch kommt nicht richtig gut an. Gleich mit seinem ersten Fall tritt er mit beiden Füssen in alle Fettnäpfchen, die man sich nur denken kann und wird eiligst von einem Frauenmord abgezogen, um dann den versuchten Leichenraub auf dem Zentralfriedhof zu untersuchen. Dort trifft er auf den Totengräber Augusti Rothmayer, ein Mann der seinen ererbten Beruf als Berufung sieht. Einerseits hoch gebildet, andererseits zufrieden mit der Stellung die er in der Welt hat.
Dieses Buch, gelesen von einem überragenden Hans Jürgen Stockerl ist einfach nur grandios. Pötzsch hat genau die Grenze getroffen. an der ein wienerischer Krimi spielen sollte. Etwas Wiener Schmäh und auch für uns nicht Wiener gut verständliche Sprache. Stockerl haucht jeder Figur Leben ein, ich könnte mir im Augenblick nicht vorstellen, dass man dieses Hörbuch besser lesen könnte.

Die Geschichte hat zwar das Krimielement, zeigt aber mehr den damaligen Zeitgeist, das Aufkommen der Forensik und das Einbeziehen der Technik in die Polizeiarbeit. Vorurteile gegen Juden, Aberglaube und der Glaube, dass eine hohe Geburt einen unantastbar machen sind genau so ein Thema wie die Lebensumstände der verschiedenen Schichten. Schaurig wird es auch, da der Totengräber am Anfang der Kapitel immer einen Absatz aus dem Sachbuch welches er schreibt vorliest.

Wenn einem die Reihe um den bretonischen Kommissar Dupin wegen der Weitschweifigkeit der Geschichte gut gefällt, dann liegen sie mit dem historischen Krimi um Leopold von Herzfeldt auf jeden Fall richtig. Klare Kaufempfehlung.

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Veröffentlicht am 06.07.2021

Spannender und besser als der erste Band

Der Tintenfischer
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Der Tintenfischer: Commissario Morello ermittelt in Venedig (Ein Fall für Commissario Morello, Band 2) von Wolfgang Schorlau und Claudio Caiolo, gelesen von Dietmar Wunder, erschienen im Argon Verlag ...

Der Tintenfischer: Commissario Morello ermittelt in Venedig (Ein Fall für Commissario Morello, Band 2) von Wolfgang Schorlau und Claudio Caiolo, gelesen von Dietmar Wunder, erschienen im Argon Verlag als gekürzte Hörbuchversion am 30. Juni 2021.

Venedig ist ruhig. Die Touristen sind weg, die Bewohner sitzen in ihren Häusern. Corona greift um sich und er und sein Team müssen die Ausgangssperre überwachen. Er und Anna Klotze retten einen Nigerianer dessen Asylantrag vor sich hingammelt, der sich von einer der Brücken Venedigs in den Canale Grande stürzt, um auf die Situation seiner Freundin aufmerksam zu machen, die auf Sizilien von der nigerianischen Mafia zur Prostitution gezwungen wird aufmerksam zu machen.
In fast allem was Morello tut findet sich ein Bogen zu Mafia. Ging mir das im ersten Band der Reihe noch etwas auf die Nerven, bin ich jetzt so weit abgetaucht in die Geschichte, dass ich ihm Recht geben muss. Erzählt wird von dem Drama um Flüchtlinge, die z.T. unter falschen Voraussetzungen nach Europa kommen, unser Unwille und Unvermögen mit ihnen, um zu gehen und um „Geschäftsleute“, die daraus eine Geldquelle für sich geschaffen haben. Außerdem behandelt das Team um Morello in Italien die Fälle von sogenannten Covid-Betrügern, die alte Menschen um ihr Erspartes bringen, weil sie alleine mit der Situation, die wir mit Corona Abstand und Kontaktverboten geschaffen haben, nicht zurechtkommen.

Die sehr spannende Geschichte, die Venedig und Palermo vor den Augen des Zuhörers entstehen lässt, wurde sehr einfühlsam von Dietmar Wunder gelesen.

Die Geschichte ist in sich abgeschlossen und kann ohne Vorkenntnisse des ersten Bandes gelesen werden. Trotzdem empfehle ich Band 1 zuerst zu lesen, um die Beziehungen der handelnden Personen untereinander einfach besser verstehen zu können.

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Veröffentlicht am 06.07.2021

Ungewöhnliche Konstellation von Charakteren

Herz des Winters
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Herz des Winters (Band 1 von Daena und Berekh) von Madeleine Puljic, erschienen im Greenlight Press Verlag am 23. April 2018.

Daena ist eine Kämpferin ohne Abschluss. Sie zieht mit Berekh, einem belebten ...

Herz des Winters (Band 1 von Daena und Berekh) von Madeleine Puljic, erschienen im Greenlight Press Verlag am 23. April 2018.

Daena ist eine Kämpferin ohne Abschluss. Sie zieht mit Berekh, einem belebten Totenschädel, durch die Gegend und ist quasi ein Mietschwert. In der Welt von Daena gibt es all die Wesen aus unseren Sagen und Märchen wirklich und einen Feind der die Menschen und ihre lebenden Märchenwesen versklaven und töten. Daena und Berekh rufen die Gilden zum Widerstand auf und ziehen in einen Krieg, der das Schicksal der Menschen festlegen wird.

Die Autorin hat mit Daena und Berekh ein seltsames Paar geschaffen, welches zwar Kampfkraft und Magie vereint, wo die Protagonisten aber ihr Eigenleben führen. Im Laufe der Geschichte entwickeln sich die Charaktere sehr schnall weiter und sie überrascht den Leser, mit einer zügig fortschreitenden Geschichte, in der die Protagonisten sich schneller entwickeln und wo nicht gezögert wird Entscheidungen zu treffen. Es ist also ein temporeicher erster Band, der Lust auf mehr macht, aber einen auch schon mit ungewöhnlich viel Informationen für einen ersten Band ausstattet, was mir persönlich sehr gut gefallen hat. Ich bin schon richtig gespannt, wie die Geschichte weiter geht. Klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 01.07.2021

Kämpfer mit Ecken und Kanten

Die Eherne Garde 1: Die schwarze Klaue
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Die Eherne Garde 1: Die schwarze Klaue von Peter Hohmann.

Avi kämpft mit ihrer Vergangenheit, Lormak kennt seine nicht. Avi versucht die Dämonen, die immer weiter vordringen zurückzuhalten. Sie kann ...

Die Eherne Garde 1: Die schwarze Klaue von Peter Hohmann.

Avi kämpft mit ihrer Vergangenheit, Lormak kennt seine nicht. Avi versucht die Dämonen, die immer weiter vordringen zurückzuhalten. Sie kann Dämonen spüren, richtig dumm läuft es, als in einem Kampf ein Amulett zerbricht und nun alle Dämonen auch sie spüren können. Als Avi und Lormak aufeinander treffen bilden sie eine unwillige Allianz, die ihm seine Vergangenheit zurückgeben soll und ihr helfen soll die Dämonen, die sich an ihre Fersen geheftet haben, loszuwerden.
Die Geschichte wird aus der Gegenwart und der Vergangenheit erzählt. Die Vergangenheit erzählt aus dem Leben von Iridon Vulkola, einem begnadeten, aber leider auch überheblichen Magier der Elfen, der seine Nase tief in Angelegenheiten bohrt, die eine Hausnummer zu groß sind. Die Gegenwart wird aus der Sicht von Avi bszw. Lormak erzählt. Lormak kann man zur Gruppe der Antihelden zählen, während Avi und ihr Begleiter, der Zwerg Krax, deutlich sympathisch sind.

Im ersten Band geht es nicht immer ganz gesittet zu, Blut fließt in Bächen, die Charaktere sind raue Kämpfer und hochnäsige Magier, die Welt wird von Dämonen überzogen die gestern noch normale Kinder gewesen sind. Das Buch ist sehr spannend, beinhaltet Gewalt fast komplett ohne Ekelfaktor, für zarte Seelchen trotzdem nicht geeignet. Klare Leseempfehlung.

Ich habe das Buch mit einem anderen Cover erhalten. Die Beurteilung ist für das "neue" Cover, dass zwar besser als das Alte ist, aber noch immer mehr so naja ...

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