Ah, Frauen können mehr als hübsch sein
Iron Flowers. Die RebellinnenIron Flowers. Die Rebellinnen von Tracy Banghart, gelesen von Coco Plümer und Theresa Horeis. Erschienen im Jumbo Verlag am 2. Mai 2018
Serina wurde ihr bisheriges Leben darauf vorbereitet als Grace, ...
Iron Flowers. Die Rebellinnen von Tracy Banghart, gelesen von Coco Plümer und Theresa Horeis. Erschienen im Jumbo Verlag am 2. Mai 2018
Serina wurde ihr bisheriges Leben darauf vorbereitet als Grace, eine Art Hofdame mit besonderen Pflichten, an den Palast zu gehen und dort zu leben. Nomi, ihre kleine Schwester, begleitet sie als Dienerin. Kurz bevor die Grace bestimmt werden, begegnet der Thronfolger Nomi und kührt sie zu einer seiner Graceses statt ihrer Schwester. Serina soll nun an ihrer Seite als Zofe leben.
In der Welt die Tracy Banghart entstehen lässt sind die Rechte von Frauen stark eingeschränkt bis nicht vorhanden. Frauen dürfen z.B. nicht lesen lernen und werden bei Verfehlungen auf eine Insel verbannt. Nomis Bruder hatte ihr das Lesen beigebracht und sie rebelliert dagegen, dass Frauen nicht das Gleiche tun dürfen wie Männer. Als man in ihrem Zimmer ein Buch findet nimmt Serina die Strafe auf sich und wird auf jene Insel gebracht. Dort werden die Frauen sich mehr oder weniger selbst überlassen, müssen aber in eine Arena gehen und gegeneinander kämpfen, um Essen zu erhalten.
Die Schwestern sind so unterschiedlich wie man nur sein kann. Serina ist ihr Leben lang erzogen worden keine Fehler zu machen und alle Vorschriften ein zu halten. Ihre zukünftige Rolle als Haremsdame sollten ihr und ihrer Familie ein Leben in Sicherheit geben. Nomi dagegen ist unter dem Radar der Mutter geblieben und ist ein aufmüpfiges Kind geworden, welches in der Rolle der Grace nun völlig überfordert ist und die auch niemals in Erwägung gezogen hätte diesen „Job“ zu machen.
Im laufe der Geschichte entwickeln sich die Charaktere weiter. Nomi sucht Hilfe und Freunde in dem Haifischbecken, in dem sie nun zurechtkommen muss, Serina muss sich plötzlich aus ihrer Komfortzone des schönen Scheins verabschieden und zur Kämpferin werden.
Coco Plümer und Theresa Horeis lesen gut, aber so ähnlich, dass man schon genau hinhören muss welche gerade liest, wobei immer klar ist aus wessen Perspektive gerade erzählt wird.
Die Personen um die beiden Hauptdarstellerinnen bleiben etwas blass und ohne Tiefe. Die beiden jungen Frauen sind ein Produkt ihrer Erziehung, lernen aber überzeugend dargestellt sich weiter zu entwickeln.
Im Prinzip ist dieses Buch, das worauf ein Teil der Leser von „Selection“ erwartet hätten. Frauen die nicht hirnverbrannt das tun was man ihnen vorschreibt und ihren eigenen Kopf nicht nur für Krönchen nutzen.