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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.07.2018

Gute Idee, bei der Umsetzung hapert es etwas

Der Reiniger
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Der Reiniger von Inger G. Madsen, gelesen von Ulrike Folkerts, erschienen als ungekürzte Lesung im Steinbach sprechende Bücher Verlag am 1. Juli 2018.

Ein Gefängniswärter nimmt sich das Leben und da Polizei ...

Der Reiniger von Inger G. Madsen, gelesen von Ulrike Folkerts, erschienen als ungekürzte Lesung im Steinbach sprechende Bücher Verlag am 1. Juli 2018.

Ein Gefängniswärter nimmt sich das Leben und da Polizei vor Ort ist wird Roland Benito hinzugezogen. Er soll klären ob die Polizei das Leben des Mannes hätte retten können. Bertram, ein Junge der sich mit einer Gruppe Gleichgesinnter zusammengetan hat und Auftragseinbrüche begeht klaut in der Gaststätte wo seine Mutter als Kellnerin arbeitet eine kostbare Jacke. Darin befindet sich ein USB Stick der dank Hilfe eines Kumpels auf eine versteckte und passwortgeschützte Seite führt. Zuerst stehen dort drei Namen. Am nächsten Morgen ist ein Video hinzugekommen. Es zeigt den Sprung des Gefängniswärters.

Der Autorin ist eine durchaus spannende Geschichte mit interessanten Charakteren gelungen. Der Erzählstil ist flüssig und leicht verständlich, einige Wendungen sind überraschend, am Ende bleiben mir aber zu viele Fragen unbeantwortet. Da es mein erstes Buch der Autorin gewesen ist, kann ich sagen, dass man in die Geschichte gut reinkommt ohne die Vorgänger gelesen haben zu müssen.

Am Anfang wird man mit sehr vielen Namen bombardiert, ich fühlte mich sogar genötigt einen Teil der Geschichte nochmals zu hören und habe alle diese Namen aufgeschrieben. Der Personenkreis der dann aber für die Geschichte wesentlich gewesen ist, hat sich auf wenige Personen beschränkt. Da hätte man vielen Leuten einfach keinen Namen geben müssen.

Zu Beginn gefiel mir der Vortrag von Ulrike Folkerts noch nicht so gut, aber im laufe des Buchs hat sie sich eingelesen und ich würde jederzeit wieder ein Hörbuch mit ihr als Sprecherin kaufen.

Insgesamt eine gute Idee die man besser hätte umsetzen können da zu viele Fragen offenbleiben.

Veröffentlicht am 21.07.2018

Sehr spannend und ein glaubwürdiger Charakter der außergewöhnlich ist

Oxen. Das erste Opfer
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Oxen – Das erste Opfer von Jens Henrik Jensen, gelesen von Dietmar Wunder. Erschienen als : Ungekürzte Lesung im Der Audio Verlag erschienen am 8. September 2017.

Oxen ist ein ehemaliger Soldat der bei ...

Oxen – Das erste Opfer von Jens Henrik Jensen, gelesen von Dietmar Wunder. Erschienen als : Ungekürzte Lesung im Der Audio Verlag erschienen am 8. September 2017.

Oxen ist ein ehemaliger Soldat der bei verschiedenen Einsätzen traumatisiert wurde. Er hatte eine Ausbildung zum Polizisten angefangen, diese jedoch wieder abgebrochen und ist zu einer Eliteeinheit der Dänischen Armee gegangen. Er ist der an höchsten dekorierte Soldat in ganz Dänemark, er hat sogar einen Orden, den außer ihm keiner hat. Nach dem Ende seiner Dienstzeit versucht er sich dem Staat zu entziehen und lebt mit seinem Hund im Wald. Als ein Mord begangen wird gerät er schnell in Verdacht, da er das Opfer kannte. Man versucht ihn aber gleichzeitig auch dafür zu gewinnen für die Polizei zu arbeiten, da er Dinge tun kann, die einem normalen Polizisten verwehrt werden.

Im Laufe der Geschichte lernen wir Oxen mehr und mehr verstehen und lernen warum er ist wie er ist. Der Autor erzählt spannend und das bis über den ersten Band hinaus. Ich bin froh, dass ich auch den nächsten Band schon hier liegen habe, da ich unbedingt weiter hören möchte.

Dietmar Wunder liest eigentlich toll wie immer. Gefallen hat mir der Vortrag streckenweise trotzdem nicht. Ich vermute, dass der Schnitt damit was zu tun hat. Es fühlte sich manchmal einfach nicht so an, als hätte Dietmar Wunder das in einem Stück gelesen.

Veröffentlicht am 20.07.2018

Die Gefahr des geschriebenen Wortes

Die Bücherjäger
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Die Bücherjäger: Historischer Roman von Dirk Husemann, erschienen im Bastei Entertainment Verlag am 29. Juni 2018.

Der Schreiber Poggio Bracciolini macht sich mit dem Minnesänger Oswald von Wolkenstein ...

Die Bücherjäger: Historischer Roman von Dirk Husemann, erschienen im Bastei Entertainment Verlag am 29. Juni 2018.

Der Schreiber Poggio Bracciolini macht sich mit dem Minnesänger Oswald von Wolkenstein auf den Weg um in einem versteckt liegenden Kloster auf die Jagd nach seltenen Büchern zu gehen. Derweilen rennt der Mann den er eigentlich begleitet hat um sein Leben. Papst Johannes XXIII ist einer von drei Päpsten die um Anerkennung buhlen. Sigismund von Luxemburg, der König von Deutschland hat ihn gerade abgesetzt und so sucht er sein Heil in der Flucht.

Derweilen findet Poggio mit Hilfe von Anges, einer Frau die in dem Männerkloster eine seltsame Rolle spielt, ein Buch das in dem Kloster versteckt wurde. Dieses Buch birgt eine Geschichte, die die Geschichtsschreibung ins wanken geraten lassen wird. Oswald stiehlt das Buch und Poggio und Agnes machen sich auf den Weg um das Buch in die Hände zu bekommen. Jeder hat aber grundsätzlich verschiedene Auffassungen was mit dem Buch und seinem Inhalt zu geschehen hat.

Es ist nicht das erste Buch was Dirk Husemann schreibt, aber das Erste welches ich von ihm gelesen habe. Wir erfahren in Rückblenden wie Poggio zum Schreiber des Papstes wurde und wie aus Baldassare Cossa, einem Piraten, der Papst Johannes XXIII wurde. Am Ende des Buches gibt es eine Auflistung der wichtigsten Personen und ein Glossar welches einem die Orte der Handlung und einige Begriffe sehr gut erklären. Auch ohne diese Hilfsmittel zu benützen kommt der Leser aber sehr gut mit der Geschichte zurecht. Es ist durchgängig spannend und sehr flüssig geschrieben. Die Protagonisten sind schön beschrieben und wirken authentisch. Das Leben im 15. Jahrhundert wirkt lebendig und nachvollziehbar erzählt. Die Geschichte ist nicht nur unglaublich spannend geschrieben, sie enthält auch wunderbare Beschreibungen und hat auch einen gewissen Witz der die Geschichte leicht lesbar macht. Geschichte wird mit diesem Buch sehr interessant und lebendig. Der Autor erklärt am Ende auch welche Teile geschichtlich verbürgt sind, was erfunden und was geändert wurde. Eine wunderbare Reise in die Vergangenheit und eine spannende Jagd nach Büchern. Alles was ein Bücherfreund gerne lesen mag. Klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 18.07.2018

Manchmal muss es eben High Fantasy sein

Die Prophezeiung des magischen Steins
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Die Prophezeiung des magischen Steins von Stephan M. Rother, erschienen im Thienemann Verlag am 17. Juli 2018

Dafydd, ein Waisenjunge von Dienern am Hofe wächst mit der Kronprinzessin Livia auf. Leider ...

Die Prophezeiung des magischen Steins von Stephan M. Rother, erschienen im Thienemann Verlag am 17. Juli 2018

Dafydd, ein Waisenjunge von Dienern am Hofe wächst mit der Kronprinzessin Livia auf. Leider ist es bis dahin üblich den Thron in der männlichen Linie weiter zu geben. So plant Livias Vater sie mit einem Cousin zu verheiraten um zu verhindern, dass es um die Thronfolge gekämpft wird. So schickt er Dafydd mit seinem Lehrmeister dem Barden Palatin los um Gerüchten von Unruhen nach zu gehen. Das Dafydd dann auf dieser Reise von der Magie des singenden Steins erreicht wird und Träger dieses Meisterwerks wird lässt ihn doch noch hoffen in der Gunst um Prinzessin Livia zu steigen. Der Stein wurde über Jahrhunderte von der ziemlich durchgeknallten Zauberin Morgat bewacht und die klebt sich nun auch noch an die Reisetruppe um Dafydd zu helfen sich mit dem Stein zu verbinden. Um dann richtig Schwung in den Laden zu bringen wird die Anstandsdame von Livia entführt da jemand sie für die Prinzessin hält. Eine gefährliche Reise beginnt die Dafydd und seine Gefährten unglaubliche Geschichten und große Gefahren durchleben lässt.

Diesmal ist es High Fantasy was uns Autor Stephan M. Rother schenkt. Seine Geschichte um die Prinzessin und ihren Spielgefährten, um mächtige Trolle, tote Elben und vergessene Versprechen ist für alle die im Herzen jung geblieben sind und gerne auch bei High Fantasy lachen. Mit der ganz bestimmt nicht langweiligen Morgat, und einem verfressenem Gnom geht immer was ab. Flüssig geschrieben mit einem durchdachten Plot zieht uns die Geschichte in eine fremde, magische Welt voller sympathischer Kämpfer und fiesen Bösewichten. Ein guter Einstieg auch für Leute, die bisher vor fremden Welten, die mit hässlichen Monstern und schönen Prinzessinnen gefüllt sind zurückgeschreckt sind. Klare Lesempfehlung.

Veröffentlicht am 09.07.2018

Da ist noch Pfand drauf

Förster, mein Förster
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Förster, mein Förster von und mit Frank Goosen. Erschienen im tacheles!/ROOF Music Verlag am 23. Mai 2018 als ungekürzte Ausgabe.

Förster steht kurz vor seinem fünfzigsten. Seine Freundin ist auf den ...

Förster, mein Förster von und mit Frank Goosen. Erschienen im tacheles!/ROOF Music Verlag am 23. Mai 2018 als ungekürzte Ausgabe.

Förster steht kurz vor seinem fünfzigsten. Seine Freundin ist auf den Äußeren Hebriden um Fotos zu machen. Zeit um sich Gedanken über das Leben und den ganzen Rest zu machen. Dabei helfen ihm seine Freunde Kneipenbesitzer Fränge und Lehrer Brocki, und der ehemalige Polizist der mit ihm im gleichen Haus wohnt. Außerdem wohnt da auch noch die alte Frau Strobel, die in der Nacht immer Saxophon spielt. Förster kümmert sich etwas um die an Demenz erkrankte Frau und so beschließt er, dass Frau Strobel unbedingt an einem Auftritt ihrer alten Tanzkappelle an der Ostsee teilnehmen muss. Da wird nun ein Roadtrip, natürlich stilecht im Bulli und mit manchem kleinen Umweg auf dem Weg, für ihn, seine Freunde, Frau Strobel und einen wohlstandsverwahrloster Jugendlichen.

Goosen beherrscht es, das Zwischenmenschliche. Seine Protagonisten sind zwar im besten Mannesalter, aber hoffnungslos altmodisch und kein bisschen spektakulär. Irgendwie hat auch jeder eine Macke im Laufe der Zeit bekommen. Fränge und Brocki streiten schon die letzten 40 Jahre und unter all dem Mist den diese Leute von sich geben muss man schon Perlentaucher sein um alle Geistesblitze die da unter einer Schicht von Kneipendummschwätzerei verborgen liegen auch heben zu können. Goosen liest das Buch auch vor, was auf der einen Seite gut ist, auf der Anderen ging er mir teilweise schon ziemlich auf den Zeiger. Viel zu eindringlich sind ganze Passagen. Ich hatte das Gefühl mit dem Autor auf einer Bühne zu stehen und er versucht verzweifelt mir seinen Standpunkt der Dinge nahe zu bringen. Das wiederum finde ich an diesem Hörbuch so außergewöhnlich gut. Das Buch hätte ich nach kurzer Zeit weggelegt, aber wie er liest hat mich dazu gebracht immer weiter zu zu hören, auch bei den banalen Dingen des Lebens. Warum ich dieses Hörbuch hören wollte? Weil Förster seinen gefundenen Hamster Edward Cullen genannt hat. Ich musste wissen wie es dazu kommen konnte.