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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.12.2017

Diesem Buch fehlt das Feuer

Der Fluch des Feuers
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Der Fluch des Feuers von Mark de Jager, erschienen im Bastei Entertainment Verlag am 24. November 2017.

Stratus erwacht in der Wüste und die Geier picken an seinem Fleisch. Er kann sich nicht bewegen, ...

Der Fluch des Feuers von Mark de Jager, erschienen im Bastei Entertainment Verlag am 24. November 2017.

Stratus erwacht in der Wüste und die Geier picken an seinem Fleisch. Er kann sich nicht bewegen, weiß nicht wer er ist außer seinem Namen. Ein Diakon kommt des Weges und rettet Stratus aus dieser aussichtslosen Situation. In Stratus ist ein Dämon, eine Bestie wie er ihn nennt und Stratus ist nicht immer Herr seiner Sinne.

Mark de Jager hat einen Anti Helden erschaffen. In der Ich-Erzählung sind wir genau so Ahnungslos wie der Protagonist und lernen langsam seine Welt und seine Gedanken kennen. Dummerweise ist Stratus so weit weg von mir, wie man sich einen Protagonisten nur vorstellen kann. Die Sprache bleibt dabei langweilig. Die vorherrschende Gewalt, die ständige Beschreibung von Gerüchen, ich hatte teilweise das Gefühl, Stratus erschnüffelt sich seine Umgebung wie ein Hund, trugen nicht dazu bei mich gut unterhalten zu fühlen. Ganz im Gegenteil, ich weiß nicht ob durch diese Ablehnung, mein geradezu Ekel vor dem Protagonisten dazu beigetragen haben, aber das was ich von dem Buch gelesen haben ist für mich nicht spannend gewesen. Ja, ich habe das Buch bei etwa 50 % abgebrochen, da ich dieses Geruchserlebnis nicht länger ertragen konnte oder wollte.

Die Idee eines Antihelden ist immer schwierig umzusetzen und gerade in der heutigen Zeit wo viele Leser den Protagonisten lieben oder wenigstens verstehen wollen eine erfrischende Variation. Dann muss aber die Umgebung auch stimmen und nicht so flach sein wie bei diesem Erstling. Die Charaktere bekommen nicht genug Hintergrund, die Landschaft wird langweilig beschrieben, die Sprache ohne Pomp.

Leider konnte mich dieses Buch nicht überzeugen und ich habe es abgebrochen. Die Idee dahinter ist gut, Sprache, Plot und Charaktere eher langweilig.

Veröffentlicht am 09.11.2017

Ellbogengesellschaft

Unterleuten
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Unterleuten von Juli Zeh, erschienen im Luchterhand Literaturverlag am 8. März 2016

Ein kleines Dorf irgendwo in Brandenburg. Eine wirkliche Idylle für den flüchtigen Besucher. Unterschwellig gärt es. ...

Unterleuten von Juli Zeh, erschienen im Luchterhand Literaturverlag am 8. März 2016

Ein kleines Dorf irgendwo in Brandenburg. Eine wirkliche Idylle für den flüchtigen Besucher. Unterschwellig gärt es. Die Alteingesessenen halten nicht viel von den Zugezogenen, die Zugezogenen haben sich das alles etwas einfacher auf dem Land vorgestellt.

Zu dem ganz normalen Kleinkrieg der unter den Bewohnern herrscht, kommt noch richtig eine Schueppe drauf als eine Investmentfirma einen Windpark errichten will. Sofort spaltet sich die Bevölkerung in verschiedene Gruppen und man versucht sich gegenseitig das lukrative Bauvorhaben vor der Nase weg zu schnappen.

Juli Zeh ist ein großer Gesellschaftsroman innerhalb kleiner Grenzen gelungen. Zählt der Satz „Das Wohl von Vielen, es wiegt schwerer als das Wohl von Wenigen oder eines Einzelnen.“ im 21. Jahrhundert noch? Ist unsere Spaßgesellschaft noch fähig den Blick über den eigenen Tellerrand zu erheben und das eigene Glück zugunsten Vieler zurück zu stellen?

Dabei ist ihr ein herrlich bissiger Roman gelungen. Wenn Literatur doch immer so leicht lesbar, so unterhaltsam und spannend geschrieben würde. Die Protagonisten werden im Laufe des Buchs natürlich ausführlich behandelt und facettenreich beschrieben, nicht immer trügt der erste Eindruck, aber manchmal schon. So hatte ich viele vergnügliche Lesezeit mit diesem Buch, welches ich allen Stadtkindern ans Herz legen möchte bevor ihr aufs Land auswandert und allen Dorfbewohnern um denen zu zeigen, dass die Spinner aus der Stadt sich auch nicht so sehr von euch unterscheiden. Klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 09.11.2017

Auf der Flucht

Die Gabe der Auserwählten
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Die Gabe der Auserwählten: Die Chroniken der Verbliebenen. Band 3 von Mary E. Pearson, erschienen im ONE Verlag (Bastei Lübbe) am 26.10.2017

Rafes Kameraden sind ihm und Lea zur Hilfe gekommen und so ...

Die Gabe der Auserwählten: Die Chroniken der Verbliebenen. Band 3 von Mary E. Pearson, erschienen im ONE Verlag (Bastei Lübbe) am 26.10.2017

Rafes Kameraden sind ihm und Lea zur Hilfe gekommen und so konnten er und Lia aus Venda fliehen. Rafe will sich direkt auf den Weg in seine Heimat machen und so fliehen sie in Richtung des Königreich Dalbreck. Lia weiß aber, dass falls der Komizar überlebt hat, er zuerst ihre Heimat Morrighan, das ein Kopfgeld auf sie ausgesetzt hat überfallen will. So haben die beiden Königskinder einiges worüber man sich streiten kann.

Dieser Band ist etwas weniger ereignisreich als die beiden Vorgänger. Dafür bekommen die handelnden Personen mehr Tiefe und Rafe und Lia haben Zeit sich besser kennen zu lernen.
Die Geschichte wird in einer lockeren Sprache aus der Sichtweise verschiedener Personen, hauptsächlich Rafe und Lia, erzählt. So impulsiv wie Lia im ersten Teil handelte, so erwachsener erscheint sie jetzt und ist bereit Verantwortung zu übernehmen. Aus dem trotzigen Kind ist inzwischen eine junge Frau geworden, die scheinbar noch nicht ganz die Reichweite der Prophezeiung sieht, aber bereit ist sich ihrer Aufgabe im Leben zu stellen. Dieses Buch hat wieder alles, was eine Geschichte mit einem mittelalterlichen Setting haben sollte: Schwertkämpfe, Intrigen, treue Bedienstete und Kämpfe um die Macht. Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 07.11.2017

Dürfen Vegetarier Schmetterlinge im Bauch haben?

Manche mögen's steil
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Manche mögen's steil: (K)ein Liebes-Roman von Ellen Berg, erschienen im Aufbau Verlag am 6. November 2017.

Vicky - Single, Software-Entwicklerin und Teamleiterin bei einer Software Firma, gerade auf dem ...

Manche mögen's steil: (K)ein Liebes-Roman von Ellen Berg, erschienen im Aufbau Verlag am 6. November 2017.

Vicky - Single, Software-Entwicklerin und Teamleiterin bei einer Software Firma, gerade auf dem Weg nach ganz oben in die Chefetage hat ein Problem. Ihr wurde nicht nur irgendeine Konkurrenz zur Seite gestellt, nein, es ist der mega gut aussehende Konstantin, Harvard-Absolvent, immer perfekt gekleidet und gestylt und ihr heimlicher Schwarm. Leider muss sie feststellen, dass die Belohnungsreise in die Berge die sie so gerne geschwänzt hätte, der Test ist wer für die Wahl des Posten des Head of IT und Chief Information Officer in frage kommt. Ein Job auf den sich Vicky ihre bisherigen 32 Lebensjahre vorbereitet hat. Ihr persönliches Leben spielt sich auf Facebook ab und ihr guilty pleasure sind Katzenvideos.

So findet sich die Grobmotorikerin Vicky im grellbuntem Outdooroutfit mit ihrer Konkurrenz beim Kraxeln in den Bergen wieder. Womit sie gar nicht gerechnet hat ist der Bergführer Joe, der ihr komplettes Sozialleben in Form ihres Handys einsammelt. Wie wird sich Vicky in einem Haufen Testosterongesteuerter Männer bewähren?

Auch diesmal ist Ellen Berg ein leichter, lustiger Frauenroman gelungen. Sie fängt wunderbar witzig das heutige Leben ein, wo alle aneinander vorbeirennen und den Blick starr auf diese kleinen Geräte richten, die oft ihr ganzes Sozialleben auszumachen scheinen. Dabei muss man nicht mal vom Sozial Media Virus infiziert sein, um dieses Buch zu verstehen und wirklich seinen Spaß zu haben. Wer hat nicht schon mal an irgendwelchen Plätzen mit Funklöchern Verrenkungen gemacht um einen Balken mehr zu haben um diesen absolute unbedingt megawichtigen Anruf zu tätigen?

Ein Teil des Spaßes den mir dieser spritzige Roman gebracht hat, lag bestimmt in der Vorhersagbarkeit und der Tatsache geschuldet, dass Vicky mit so vielen Klischees behaftet gewesen ist, dass alles abgedeckt gewesen ist, man heftig den Kopf schütteln konnte und gleichzeitig nicken wollte. Außerdem hat die Autorin es sogar geschafft, dass die Emotionen sogar bei mir ein Tränchen haben laufen lassen. Aber das behalten wir jetzt ganz bestimmt für uns.

Leichte augenzwinkernde Unterhaltung. Klare Kaufempfehlung.

Veröffentlicht am 02.11.2017

Die Vergessenen Götter zürnen!

Ein Reif von Eisen
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Ein Reif von Eisen (Die Königschroniken, Band 1) von Stephan M. Rother, erschienen im Rowohlt Taschenbuch Verlag am 20.10.2017.

Morwa der Hetmann des Tieflands und der Gebirgsstämme versucht die Völker ...

Ein Reif von Eisen (Die Königschroniken, Band 1) von Stephan M. Rother, erschienen im Rowohlt Taschenbuch Verlag am 20.10.2017.

Morwa der Hetmann des Tieflands und der Gebirgsstämme versucht die Völker zu einen um dann als König den Reif aus Bronze zu erlangen. Gleichzeitig versucht er heraus zu finden welcher seiner 4 leiblichen Söhne ihm auf den Thron folgen soll. Viel Zeit bleibt ihm nicht. Morwa ist sterbenskrank und er muss einen Winterfeldzug gegen die Hasdingen führen da die Zeit drängt.

Auf drei starke Frauen treffen wir in diesem Buch. Morwas uneheliche Tochter Sölva die mit auf dem Weg in den Krieg ist, sowie eine Fremde die eines Tages in seinem Zelt auftaucht und ein Geheimnis hat und Leyken, die von ihrem sterbenden Vater den Auftrag erhalten hat ihre Schwester zu finden und zu töten.

Ich bin vom ersten Augenblick an in dieses Buch versunken. Wortgewaltig hat der Autor mich in eine neue Welt entführt die nach den Regeln des Mittelalters aufgebaut wurde. Da der Autor Historiker ist sicherlich eine sehr gute Idee da er das Ambiente wunderbar umsetzen konnte. Einzig bei den Namen der Söhne von Morwa hatte ich längere Anlaufzeiten. Dabei hat mich das Glossar aufgefangen. Im Einband gibt es auch eine sehr schöne Karte damit man sich gut orientieren kann. Ein weiterer Erzählstrang beschäftigt sich mit dem jungen Dieb Pol durch den wir viel aus der Geschichte der Welt erlernen ohne das jemand sich oberlehrerhaft hinstellt und uns faden Geschichtsunterricht unterjubelt. Ich freue mich schon drauf in den Folgebänden weitere Neuigkeiten aus alter Zeit auf solch nette Art empfangen zu dürfen.

Mir hat die Geschichte viel Spaß bereitet da sich erst langsam entblättert was die einzelnen Stränge miteinander verbindet.

Die Charaktere sind schön gezeichnet und der Autor nimmt sich viel Zeit sie lebendig werden zu lassen. Trotzdem ist dieser erste Band einer Reihe spannend geschrieben. Klare Leseempfehlung,