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Veröffentlicht am 13.04.2022

Rahmenhandlung gut, Buch über Bücher eher misslungen

Der Club der Bücherfeen
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Der Club der Bücherfeen von Thomas Montasser, erschienen im Thiele & Brandstätter Verlag am 24. Februar 2022.

Victor kommt aus Rumänien und ist eigentlich Komponist. Nur kann er davon nicht leben. So ...

Der Club der Bücherfeen von Thomas Montasser, erschienen im Thiele & Brandstätter Verlag am 24. Februar 2022.

Victor kommt aus Rumänien und ist eigentlich Komponist. Nur kann er davon nicht leben. So sitzt er Tag für Tag hinter dem Steuer eines Transporters und bringt den Menschen die online bestellten Waren. Als eines Tages eine Dame, der er schon viele Bücher gebracht hat, ein Päckchen, welches wohl Dessous beinhaltet hat, geliefert bekommt, beginnt er sich vor zu stellen, dieser hübschen jungen Dame, der er noch nie begegnet ist, näher zu kommen.

Besagte Dame Bianca Martini, ist schon im gehobenen Alter, arbeitet aber um die spärliche Rente aufzumöbeln im Teeladen, weshalb sie sich ihre Bücher nach Hause schicken lässt. Das Päckchen mit den Dessous hatte eine Nachbarin, die auf Reisen war an sie zur Aufbewahrung schicken lassen.

Die Rahmenhandlung mit Victor und Bianca, ist sehr gut zu lesen und macht eigentlich auch Spaß. Leider ist es nur eben wieder ein Buch, in dem ein Autor mehr oder weniger bekannte Bücher unterbringen möchte, um dem Leser entweder das Gefühl zu geben, dass er sehr belesen ist, oder dass die Bücher, die der Autor vermutlich sehr gerne mag, zur Weltliteratur gehören und man gelesen haben muss. Die ewigen Zitate aus den Büchern, passend oder unpassend, hemmen den Lesefluss und tragen zum großen Teil nichts zur eigentlichen Geschichte bei. Zudem packt der Autor alles was er für „Berührmomente“ hält in dieses Büchlein hinein und verteufelt so ganz nebenbei, die Online-Unternehmen die zu schlechten Arbeitsbedingungen und den Untergang des Buchhandels führen.

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Veröffentlicht am 27.02.2022

Schreibstil wunderbar, Geschichte für mich eher nicht spannend

Perfect Day
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Perfect Day: Thriller von Romy Hausmann, erschienen im dtv Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG Verlag am 12. Januar 2022.

Ann und ihr Vater verbringen einen Abend miteinander als statt der erwarteten Pizza ...

Perfect Day: Thriller von Romy Hausmann, erschienen im dtv Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG Verlag am 12. Januar 2022.

Ann und ihr Vater verbringen einen Abend miteinander als statt der erwarteten Pizza unerwartet die Polizei vor der Türe steht und Anns Vater wegen Mordes an mehreren Mädchen zwischen 6 und 10 Jahren verhaftet. Anns Vater schweigt zu den Vorwürfen und Ann hält ihren Vater für unschuldig und beginnt auf eigene Faust zu ermitteln.

Der Schreibstil von Romy Hausmann ist überzeugend, ihr Plot aber konnte mich nicht überzeugen. Zu viele „Zufälle“ und zu viele Leute, die nichts mehr möchten als Ann in ihre Geheimnisse einzuweihen. Außerdem wird die meiste Zeit aus Anns Sicht erzählt, einer jungen Frau, der ich leider nichts abgewinnen konnte. Spannung kam auch nicht auf, was zum Teil auch an den Verhörprotokollen lag, die einige Jahre nach der eigentlichen Geschichte spielen. Schon das letzte Buch von Romy Hausmann konnte mich nicht überzeugen. Wer Martha schläft mochte, der wird auch an diesem Buch Spaß haben.

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Veröffentlicht am 26.01.2022

Irgendwie etwas verwirrend am Ende

Die unhöfliche Tote
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Die unhöfliche Tote - Die Queen ermittelt (Ihre Majestät ermittelt 2) (Die Fälle Ihrer Majestät) von S J Bennett, gelesen von Sandra Voss, erschienen im Audiobuch Verlag als gekürzte Hörbuchfassung am ...

Die unhöfliche Tote - Die Queen ermittelt (Ihre Majestät ermittelt 2) (Die Fälle Ihrer Majestät) von S J Bennett, gelesen von Sandra Voss, erschienen im Audiobuch Verlag als gekürzte Hörbuchfassung am 9. November 2021

Rozie Oshodi soll für die Queen herausfinden, warum ein Bild welches sie sehr schätzt obwohl die Qualität der Ölmalerei fragwürdig ist, aus ihrem Besitz in einer Ausstellung die sie besucht hat ist, als dann auch noch eine langjährige Haushälterin tot am Pool gefunden wird und sich herausstellt, dass mehrere Mitglieder des Haushalts fiese Briefe erhalten haben, beginnt die Queen mit Rozies Hilfe zu ermitteln.

Auch in diesem zweiten Buch dreht sich alles um das Leben der Queen und ihrer Mitarbeiter und der Krimi nimmt nur allmählich Fahrt auf. Leider hat mir der Vortrag von Sandra Voss nur eingeschränkt gut gefallen und am Ende des Hörbuchs ging mir alles irgendwie auch zu schnell. Immerhin ist in der gekürzten Fassung eine Stunde weniger vertont und das scheint sich auf die Geschichte ausgewirkt zu haben. Ich liebe die Geschichte noch immer, aber ich werde mir in einiger Zeit doch noch das Buch besorgen und als bekennender Fan von The Crown die Geschichte in voller Länge gönnen.

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Veröffentlicht am 03.01.2022

Zu eng gedacht. Unterhaltsam, aber nicht mehr

Die Erfindung der Hausfrau. Geschichte einer Entwertung
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Die Erfindung der Hausfrau – Geschichte einer Entwertung von Evke Rulffes, erschienen im HarperCollins Verlag am 26. Oktober 2021.

Das Bild der Frau wurde sehr im 18. Jahrhundert von der „Hausväterliteratur“ ...

Die Erfindung der Hausfrau – Geschichte einer Entwertung von Evke Rulffes, erschienen im HarperCollins Verlag am 26. Oktober 2021.

Das Bild der Frau wurde sehr im 18. Jahrhundert von der „Hausväterliteratur“ die Pastor Christian Friedrich Germershausens in einem 900 Seiten starken mehrere Bände umfassende Buchreihe für Frauen erschaffen. Weite Teile des Buchs von Evke Rulffes behandeln genau diese Buchreihe. Man bekommt einen guten Eindruck davon, wie Gemershausens Idealbild von Frauen gewesen ist.
Das Buch beginnt vorher mit Frauen die gleichberechtigt sind und in einer Gütergemeinschaft die Geschäfte was Buchhaltung, Ankauf und Verkauf beinhaltet selbstständig und auch in der Abwesenheit ihres Mannes führen kann und muss. Bei Gemershausen wandelt sich die Frau zu einem abhängigen Geschöpf, dass immer mehr Aufgaben innerhalb des Hauses selbstständig und eigentlich auch ohne Anleitung übernehmen muss. Das über 900 Seiten lange Werk was ihr da als Leitfaden dient hat noch nicht mal Kochrezepte, die man ohne Vorwissen durchführen kann.

Erst auf den letzten Seiten schafft es das Buch dann in die Neuzeit und wie lange auch dort Frauen völlig abhängig von einem männlichen Vertreter in Geschäftsangelegenheiten waren und das die ungeliebte und missachtete Hausarbeit, noch bis in die aktuelle Zeit automatisch an die weibliche Bevölkerung weitergereicht wird.

Insgesamt war es faszinierend wie sich die Wünsche eines Mannes so in unsere Kultur einschleichen konnten, auf der anderen Seite war er zwar der Letzte der in Deutschland solche Hausväterliteratur verfasste, aber soweit ich das sehe ist mir dieses Buch zu eng. Hausfrauen gab und gibt es überall auf der Welt und überall mussten und müssen sich Frauen ihre Rechte erst erkämpfen. Das kann nicht an einer Buchreihe eines Autors liegen, dessen Buch, so die Autorin, mehr verschenkt als gelesen wurde. Ganz interessant, aber nicht informativ genug.

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Veröffentlicht am 21.11.2021

Hat mich gut unterhalten

Die Ullsteinfrauen und das Haus der Bücher
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Die Ullsteinfrauen und das Haus der Bücher von Beate Rygiert, erschienen im Ullstein Taschenbuch Verlag am 1. November 2021.

Rosalie Gräfenberg hält sich mal wieder in Berlin auf. Seit ihrer Scheidung ...

Die Ullsteinfrauen und das Haus der Bücher von Beate Rygiert, erschienen im Ullstein Taschenbuch Verlag am 1. November 2021.

Rosalie Gräfenberg hält sich mal wieder in Berlin auf. Seit ihrer Scheidung lebt sie meist in Paris. Auf die Bitte ihres besonders Freundes trifft sie sich mit dem Generaldirektor des Ullsteinverlags Dr. Franz Ullstein, um seine Tischdame zu sein. Dieser ist von der modernen, intelligenten jungen Frau beeindruckt und macht ihr recht bald einen Heiratsantrag. Rosalie nimmt ihn nach kurzem Zögern an. Schnell wird klar, dass der Rest des Ullstein-Clans nichts von einer Wiederverheiratung ihres Direktors hält und so geht ein Feuerwerk an Intrigen und Gemeinheiten gegen die Verlobte los.

Das Buch wird dem Titel zwar nicht gerecht, da die Frauen des Hauses nur geringfügig Platz in diesem Buch finden da sie eher schmückendes Beiwerk für die Männer darin sind, lesenswert ist dieser Roman aber auf jeden Fall.

Beate Rygiert vermischt historische Personen und fiktionale Protagonisten zu einem nicht immer temporeichen Bild jener Zeit. Rosalie Gräfenberg wird nicht nur von der interessanten Vicky Baum, sondern auch von dem fiktiven Tippfräulein Lilli begleitet. Durch Lilli gewinnt die Geschichte da diese nicht nur eine Perle ist, sondern die etwas blasse und langweilige Darstellung der Rosalie Gräfenberg vergessen macht. Mich hat dieses Buch erst nach der Hälfte richtig gepackt, danach wurde es aber interessant und man fühlte sich in den 20ern angekommen.

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