Süße Kleinstadtstory mit einfach gestrickten Charakteren
Sweet like youCassie ist eigentlich sehr erfolgreich in ihrem Job in der Werbebranche in New York. Doch nun soll sie von einem auf den anderen Tag das Erbe ihrer verstorbenen Tante antreten: eine Bienenfarm in dem kleinen ...
Cassie ist eigentlich sehr erfolgreich in ihrem Job in der Werbebranche in New York. Doch nun soll sie von einem auf den anderen Tag das Erbe ihrer verstorbenen Tante antreten: eine Bienenfarm in dem kleinen Örtchen Honey Springs in Kalifornien. Aber nicht nur das: Da ihre Tante Bürgermeisterin der Stadt war, muss Cassie nun für drei Wochen als Interimsbürgermeisterin einspringen. Wild entschlossen schnellst möglich wieder aus dieser Sache rauszukommen, bricht sie nach Kalifornien auf - und läuft dort sogleich ihrer ersten großen Jugendliebe Nick in die Arme. Anders als geplant, zieht Cassie dann doch noch vor Ort die drei Wochen Bürgermeisterschaft durch. Dabei machen ihr die Kleinstadtbewohner das Leben leider nicht ganz so leicht.
Die Figuren des Romans waren für mich größtenteils sympatisch, wenn sie auch alle eher einfach gestrickt und ohne viel Tiefe blieben. Tatsächlich fällt mir hier nur eine Figur ein, die ein klein wenig Tiefe bekommen hat. Diese wird aber auch nur einmal kurz angeschnitten. In Anbetracht des Genres und des Unterhaltungszwecks des Buches ist diese Oberflächlichkeit aber vollkommen in Ordnung. Letztendlich könnte ich Cassies Charakter zwar nicht wirklich beschreiben, ich habe sie aber dennoch gern durch das Farmleben und ihre Bürgermeistertätigkeit begleitet. Gelegentlich stellte sie sich jedoch etwas dusselig, naiv und unüberlegt an und stand häufig auch mal auf der langen Leitung. Nick mochte ich dagegen sehr gerne.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm zu lesen, allerdings fielen mir an der ein oder anderen Stelle ein paar Ungereimtheiten auf, bei denen ich nicht sagen kann, ob sie nun aus der Feder der Autorin stammen oder ob es an der Übersetzung liegt. Als Beispiel hat Cassie einmal blaue, dann grüne Augen.
Insgesamt weckt das Buch Frühlingsgefühle und man träumt sich ein wenig weg in die weiten Landschaften von Honey Springs. Die Liebesgeschichte entwickelt sich langsam und ist meist sehr süß. Hier wird nichts überstürzt, was mir gut gefallen hat. Nur am Ende war es dann nach meinem Geschmack ein Tüpfelchen Kitsch zu viel. Die Autorin hat zwangsläufig noch ein wenig Drama eingebaut, damit das Happy End nicht zu leicht erreicht wird; dieses Drama war aber fast lächerlich kurz - schätzungsweise ganze 5 Seiten lang. Das Ende konnte mich entsprechend nicht überzeugen, dafür aber der Rest der Geschichte. Ein leichter Unterhaltungsroman, der es aber schafft, einem das Herz zu erwärmen.