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Veröffentlicht am 01.07.2020

Ein außergewöhnlicher Abschluss für eine beeindruckende Saga

Die Spiegelreisende 4 – Im Sturm der Echos
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Achtung: Dies ist der 4. und letzte Band einer Reihe. Wer die Vorgänger nicht kennt, für den enthält diese Rezension Spoiler.

Zum Ende von Band 3 sind Ophelia und Thorn so vereint wie nie. Wären da nicht ...

Achtung: Dies ist der 4. und letzte Band einer Reihe. Wer die Vorgänger nicht kennt, für den enthält diese Rezension Spoiler.

Zum Ende von Band 3 sind Ophelia und Thorn so vereint wie nie. Wären da nicht diese ständigen Echos und die Gefahr, die nach wie vor von dem Anderen und Eulalia Gort ausgeht. Teile der Arche Barbel verschwinden derweil im Nichts und alle Spuren führen zum Beobachtungsinstitut. Im Auftrag der Genealogen geht Thorn als verdeckter Ermittler in das Institut. Ophelia dagegen lässt sich selbst als "Untersuchungsobjekt" einweisen - trotz der Warnungen ihrer Freunde, dass bisher niemand, der das Institut als Patient betreten hat, dieses auch freiwillig wieder verlassen durfte. Und währenddessen zerfallen die Archen der Welt weiter und verschlucken zahlreiche Menschen mit sich. 

Wer die Bände der Reihe nicht in einem Rutsch liest, sondern sie nach und nach im Tempo ihres Erscheines gelesen hat, der wird gerade am Anfang des 4. Bandes etwas brauchen, um wieder in die Geschichte hinein zu finden. Die Vorgängerbände zu kennen, ist an dieser Stelle der Geschichte definitiv zwingend erforderlich. Lauter Fakten und Informationen strömen auf den Leser ein, sodass ich das ein oder andere doppelt lesen musste, um zu verstehen, was diese neue Information eigentlich für die Geschichte bedeutet und wie ich sie einzuordnen habe. Hat man diesen - doch tatsächlich - anspruchsvollen Teil überstanden, nimmt die Spannungskurve rapide zu. Hier geben sich die spannenden Momente, in denen ich mit Ophelia mitgefiebert oder mitgezittert habe, die Klinke. Wird ein Rätsel entschlüsselt, kommen zwei neue dazu. Auf den etwa letzten 100 Seiten habe ich es dann vor Spannung fast nicht mehr ausgehalten. Das Buch hat ungeahnte Wendungen angenommen und es gab mindestens eine Szene, nach der ich das Buch erst einmal zur Seite legen und das Gelesene verdauen musste.

 Besonders beeindruckend ist allerdings das Ende. Es ist ganz anders als ich es erwartet - oder eher: mir erträumt hätte. Aber es ist gut so wie es ist. Es ist wie ich finde alles andere als typisch für das Genre, es bedient sich keiner Klischees und ob es nun ein Happyend ist oder nicht, kommt vielleicht ein wenig auf die Perspektive an. Aber es ist ein würdiger und vor allem sehr passender Abschluss, mit dem Christelle Dabos ein weiteres mal beweist, was für eine gute Autorin sie ist und vor allem wie besonders ihre Geschichte um die Spiegelreisende Ophelia ist.

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Veröffentlicht am 01.07.2020

Eine Liebe, die leise beginnt und nachhallend berührt

Die Liebe kommt auf Zehenspitzen
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Lucy ist Übersetzerin und Buchautorin und lebt in Hamburg. Um über Weihnachten ihre Eltern zu besuchen, sucht sie sich im Internet eine Fahrgemeinschaft und findet Ben - einen attaktiven, jungen Arzt, ...

Lucy ist Übersetzerin und Buchautorin und lebt in Hamburg. Um über Weihnachten ihre Eltern zu besuchen, sucht sie sich im Internet eine Fahrgemeinschaft und findet Ben - einen attaktiven, jungen Arzt, der ebenfalls in die Richtung muss und sie mitnimmt. Statt jedoch an ihrem Ziel anzukommen, landen die beiden in einem Schneegestöber, das ein Weiterfahren unmöglich macht. Ein Trecker rettet die beiden schließlich vor ihrer Nacht im Auto auf der Autobahn und bringt sie in ein nahegelegenes - jedoch auch abgelegenes - Dorf. Und zwar mitten auf den Hof von Dorle. Dorle, die inzwischen schon meherere Ehemänner überlebt hat, ist ganz begeistert von Lucy und Ben - und vererbt den beiden nur wenige Monate später ihren Hof. Sowohl Lucy als auch Ben können diesen Tapetenwechsel dringend gebrauchen - also, warum nicht zusammen ein Abenteuer wagen und als WG auf Dorles Hof ziehen?

Der Roman beginnt zwar zur Weihnachtszeit, setzt sich dann jedoch im Frühling mit dem Einzug auf dem Hof fort und zieht sich bis über den Sommer hinaus - man kann ihn also definitiv als passende Sommerlektüre einstufen. Zunächst sei auch der Schreibstil der Autorin betont, die mit einer flappsig lockeren Art schreibt und einem Großteil ihrer Dialoge und innerer Figurengedankengänge eine ordentliche Portion Humor beilegt. Das schien mir zu Beginn des Romans sehr gewollt, im Laufe der Geschichte habe ich den Humor der Autorin jedoch zu schätzen gewusst - er passt einfach super zu Lucys Charakter. 

Die Charaktere - insbesondere hier die Hauptcharaktere - waren tatsächlich sehr vielschichtig. Kristina Günak zögert nicht hier richtig in die Tiefe zu gehen, was bei Liebesromanen einfach viel zu selten der Fall ist, da sie häufig nur an der Oberfläche kratzen. Das war hier definitiv anders und damit sind Ben und Lucy zwei rundum sympatische und authentische Romanfiguren. 

Insgesamt sollte man sich bei diesem Roman darauf einstellen, dass es mal keine klischeehafte Liebesgeschichte ist. Die beiden Protagonisten schwirren hier nicht von Anfang an wie zwei verliebte Turteltäubchen umeinander herum - darum geht es hier absolut nicht! Aus meiner Sicht geht es hier weniger darum, wie die beiden sich kriegen, sondern eher wie man liebt und sich verliebt. Dies wird auch immer wieder Thema in Lucys Liebesroman, an dem sie als Autorin arbeitet. 

Kristina Günak erzählt eine wahnsinnig authentische Geschichte über die Liebe, ihr Erzähltempo ist dabei unschlagbar und jede Gefühlsregung der Protagonistin Lucy - aus deren Sicht der Roman geschrieben ist - ist absolut nachvollzieh- und fühlbar. Natürlich ist es unterm Strich auch eine Liebesgeschichte, jedoch definitiv nicht nur eine Liebegeschichte und zudem noch eine wirklich glaubhafte. Kristina Günak schneidet neben der Liebe noch einige weitere Themen an, sei es die Einsamkeit des Einzelnen in der Großstadt vs. der Gemeinschaftlichkeit auf Dörfern, Angststörungen oder beruflicher Stress, dem wir uns nur leider allzu häufig aussetzen. Entschleunigung ist hier ein treffendener Begriff zu diesem Roman, und ja, auch ich habe beim Lesen ein wenig entschleunigt.

Kristina Günak punktet hier mit einem aufgeweckten, humorvollen Schreibstil, liebevollen und vielschichtigen Charakteren und einer Liebesgeschichte, die zwar nur sehr langsam und vor allem leise kommt, dafür aber nachhallend berührt.

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Veröffentlicht am 17.06.2020

Kein Must-Read, aber lesenswert

Sturmtochter, Band 1: Für immer verboten (Dramatische Romantasy mit Elemente-Magie von SPIEGEL-Bestsellerautorin Bianca Iosivoni)
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Nacht für Nacht jagt Ava zusammen mit ihrem Schulkameraden Lance Elementar-Wesen. Ava weiß nicht, was genau sie sind oder woher sie kommen - was sie aber weiß, ist, dass sie sehr gefährlich für die Menschen ...

Nacht für Nacht jagt Ava zusammen mit ihrem Schulkameraden Lance Elementar-Wesen. Ava weiß nicht, was genau sie sind oder woher sie kommen - was sie aber weiß, ist, dass sie sehr gefährlich für die Menschen sind, denn sie haben die Macht, die Elemente zu beherrschen. Eines Tages jedoch bemerkt Ava an sich selbst die Kraft, das Wasser zu kontrollieren - jedoch ohne eine Ahnung zu haben, wie sie diese Macht beherrschen sollte - und sie beginnt ihre eigene Geschichte und Herkunft zu hinterfragen. 

Die Geschichte beginnt actionreich. Wir befinden uns direkt bei Ava und Lance auf der Jagd nach einem Elementar. Danach verliert das Buch jedoch zunächst immer mehr an Tempo. Relativ früh wird Ava mit einer ihr unbekannten Kraft konfrontiert: Sie kann das Wasser lenken und muss schnell feststellen, dass sie in ihrem Umfeld nicht die einzige mit so einer Kraft ist. Das typische Urban-Fantasy-Ding (also, die Erkenntnis der Protagonistin: "Irgendwas stimmt nicht mit mir. Ich habe eine andere Herkunft als ich dachte.") kommt hier sehr früh und ist wirklich nahezu klischeehaft. Danach nimmt das Buch sich sehr viel Zeit, auszuführen wie Ava mit all dem klar kommt. Richtig ereignisreich wird das Buch dann erst zum Ende wieder. Aber da es sich um eine Trilogie handelt, ist das natürlich vollkommen legitim. 

Und eine Liebesgeschichte gibt es natürlich auch: Zunächst ist da Lance, bei dem die Autorin es nur leider versäumt hatte dem Leser mitzuteilen, dass Ava scheinbar schon eine Weile in ihn verknallt ist, denn zwischen den beiden sprühen relativ früh, fast aus heiterem Himmel, schon heftig die Funken. Neben Lance, taucht mit Reid noch eine weitere männliche Figur auf, die durchaus interessiert an Ava zu sein scheint. Doch was genau das für ein Interesse ist, werden wir Leser wohl erst in den Folgebänden erfahren. Insgesamt betrachte ich die Liebesgeschichte jedoch mit sehr gemischten Gefühlen. Sie begann zu plötzlich zu intensiv, um wirklich Gefühle bei mir zu wecken, nimmt aber im Weiteren noch einen schöneren Verlauf. Das Tempo wird auch hier wieder etwas zurückgeschraubt.

Insgesamt bewegten sich die Charaktere alle in einem sympatischen Bereich, man sollte sich jedoch bewusst sein, dass hier bisher wenig mit Charaktertiefe und Vielschichtigkeit, dafür aber mit vielen Klischees gearbeitet wird. 

Dieser Roman ist für mich leichte Kost unter der Romantasy. Er liest sich flüssig weg und kann gut unterhalten - und zwar so viel, dass ich auch gerne den nächsten Band lesen möchte. Doch ein Must-Read unter der Romantasy/Urban-Fantasy ist er nicht.

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Veröffentlicht am 03.06.2020

Unglaublich ehrlich und nachhallend

Das Gegenteil von Hasen
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Es geht um Julia, die seit einer Therapie ihre rohen Gedanken in Blogeinträge schreibt, diese aber niemals veröffentlicht. Und es geht um Marlene, Julias beste Freundin, die gern im Mittelpunkt steht. ...

Es geht um Julia, die seit einer Therapie ihre rohen Gedanken in Blogeinträge schreibt, diese aber niemals veröffentlicht. Und es geht um Marlene, Julias beste Freundin, die gern im Mittelpunkt steht. Es geht um Lenoard, Marlenes Zwillingsbruder, der mit Julia zusammen ist und sie liebt. Es geht um Edgar, der Julia zwar auch irgendwie liebt, allerdings nur heimlich. Und es geht um Linda, Edgars beste Freundin - und Ex-Freundin -, die früher einmal von Marlene und Julia gemobbt wurde. - Es geht um eine ganze Generation, für die ein Post und ein Klick die Welt verändern können. 

Eigentlich sollten Julias Gedanken, die sie in Blogeinträgen auf einer unveröffentlichen Wordpress-Seite sammelt, niemals jemand zu Gesicht bekommen. Viel zu privat sind die Einträge darin, lässt sie doch ihren Gedanken freien Lauf, wenn es um Freunde, Familie, Feinde und auch Sorgen geht. Viele ihrer Schulkameraden finden Erwähnung in ihren Gedanken - und damit in ihren Einträgen. Womit Julia nur nicht gerechnet hat: wie leicht es ist, eine unveröffentlichte Seite zu veröffentlichen. Genau das geschieht als Julia eines Tages ihren Laptop verliert. Häppchenweise veröffentlicht eine unbekannte Person ihre privatesten Einträge - sehr zum Ärgernis aller, die darin erwähnt werden. Aber wer war es? Und wieso?

Dieses Buch hat mich bereits mit den ersten Seiten gefesselt und in die Geschichte eingesogen, als wäre ich auf einmal wieder genau so jung wie die Figuren darin und würde wieder zur Schule gehen. Mit diesem Buch präschte die harte Realität des Erwachsenwerdens auf mich ein - all die Sorgen und (Selbstfindungs-)Probleme. Ja, sie sind zum Teil auch pubertär, aber nun mal einfach die ungeschönte Realität junger Erwachsener. Anne Freytag schildert in ihrem Roman vollkommen ehrlich und emotional, was mit den Menschen passiert, wenn man sie mit der ungeschönten Realtität konfrontiert - und was es mit einem selbst macht, wenn man andere mit seinen Gedanken konfrontiert. 

Anne Freytags Schreibstil ist dabei unglaublich klar, ehrlich und nah an den Figuren - nein, sogar tief in ihnen verankert. Wir fühlen mit mit einer Gruppe von etwa sieben Schülern in einem Zeitraum von sechs Tagen, allen voran Julia, die man in gewisser Weise zwar als Protagonistin bezeichnen könnte, dennoch gäbe es ihre Geschichte nicht ohne die der anderen Figuren. Es gibt zwar keine Kapitel, dafür werden einzelne Abschnitte durch Tageszeiten von einander getrennt; und mit den Abschnitten wechseln auch die Figuren, die die Autorin jeweils fokussiert - in die sie die volle Einsicht hat und gibt. Dabei schreibt sie in der 3. Person, lediglich eine Person spricht aus der Ich-Perspektive zum Leser. Wer das ist, sei hier nicht verraten. 

Dieses Buch kann ich uneingeschränkt jedem ans Herz legen, da es unzählige Themen aufgreift, die zwar in erster Linie junge Menschen ansprechen, deren Relevanz aber lange nicht mit dem Abschließen der Schule endet. 

Für mich steht dieses Buch klar auf einer Stufe mit "Crazy" und den anderen Jugendbüchern der Zeit, die für eine ganze Generation standen. Und nun steht wohl möglich "Das Gegenteil von Hasen" für eine ganze Generation.

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Veröffentlicht am 22.05.2020

Der (politische Alb)traum vom Meer

Riviera - Der Traum vom Meer
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Die Geschichte beginnt mit der kleinen Salome, ihrem Vater Arthur und der Großmutter, die dank Salome schon ganze dreimal gestorben ist. Denn Salome war immer ein recht chaotisches Kind. Klavier spielen ...

Die Geschichte beginnt mit der kleinen Salome, ihrem Vater Arthur und der Großmutter, die dank Salome schon ganze dreimal gestorben ist. Denn Salome war immer ein recht chaotisches Kind. Klavier spielen lag ihr leider nicht so, ebenso nicht das Erlernen von Sprachen, was die Großmutter immer wieder sehr enttäuschte. Salomes Vater dagegen führt das Reisebureau Sommer, wie es schon sein Vater vor ihm tat. Zunächst bietet das Reisebureau Urlaube und Ausflüge ins Frankfurter Umland an, doch nach dem Tod der Großmutter keimt in Arthur der Traum von einem Reisebüro in Italien, San Remo, auf. Dafür verbringt die kleine Familie zunächst ihre Sommer in Italien, Salome wird älter, findet eine Schwester, die sie nie hatte, eine Liebe, die mehr schmerzt als wohl tut, und lernt schließlich die dunklen Seiten der Politik der 20er- und 30er-Jahre kennen.

Auf den ersten 100 bis 200 Seiten hatte mich der Roman absolut gecatcht, er hat eine unglaubliche Reiselust gemacht, sei es mit der häufig thematisierten Sehnsucht nach Reisen und Italien zu Beginn des Romans und schließlich dem italienischen Flair, was ich förmlich an den Buchseiten riechen konnte. In meinem Kopf habe ich mich zumindest anfangs unglaublich wohlgefühlt gemeinsam mit Salome in San Remo. Dazu trug auch der Schreibstil der Autorin bei, der zunächst mit viel Leichtigkeit daher kam und von der ersten Seite an sehr ansprechend erzählt hat. 

Leider verliert das Buch spätestens nach der Hälfte sehr viel von dieser Leichtigkeit, sämtliche Fröhlichkeit ist zum Ende hin sogar komplett entwichen, was mich ein wenig enttäuscht hat. Da trügen Titel und Cover des Buches durchaus, denn das hier ist keine fröhliche oder gar romantische (Liebes-)Geschichte. Es ist auch keine Geschichte, in der es nur um Italien und den Faschismus ginge - übrigens ein Stück Geschichte, von dem ich tatsächlich sehr wenig weiß. Und ich hätte es durchaus interessant gefunden, hier mehr von zu erfahren und zu lernen. Aber das, was in dieser Geschichte am meisten bedrückt, ist der deutsche Nationalsozialismus. Tatsächlich hatte ich nach Studieren des Klappentextes weniger damit gerechnet, dass er eine größere Rolle einnehmen würde. Demnach also: Meine Vorstellungen vom Buch wichen stark ab von dem, was das Buch letztendlich erzählt. Es ist eine bewegende Geschichte, ja, und ganz sicher keine schlechte, aber die einkehrende Bedrückheit beißt sich mit den sommerlichen Gefühlen, die der Roman zu Beginn in mir geweckt hat. 

Auf eine schöne Liebesgeschichte sollte man in diesem Roman ebenfalls nicht hoffen. Zum Ende des Buches fühlt sich der Roman lediglich wie kalte Realität der 30er-Jahre an. 

Salome war für mich als Hauptfigur die greifbarste - und auch die einzige, zu der man als Leser zumindest irgendwie eine Verbindung aufbauen konnte. Alle anderen Charaktere wirkten auf mich in irgendeiner Weise mit ihrer Psyche im Unreinen, was den Roman zum Teil zu wirklich schwerer Kost machte.

Leider kann ich abschließend für den Traum vom Meer nur 3 Sterne vergeben, da er für mich am Ende einfach kein Traum vom Meer mehr war. Der Roman verlor spätestens ab der Hälfte mit jeder Seite mehr an Farbe, Fröhlichkeit wich der politischen Düsterkeit. Ein stark politischer Roman, aber keiner für Italien-Fans.

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