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Veröffentlicht am 04.11.2022

Begegnung zweier Welten

The Other Side of the Sky – Die Göttin und der Prinz
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North ist ein Prinz in seiner Heimat Alciel, eine Stadt, die in den Wolken schwebt. Eines Tages stürzt er jedoch mit seinem Flugzeug ab und landet direkt in Nimhs Welt, die dort unten eine Göttin für die ...

North ist ein Prinz in seiner Heimat Alciel, eine Stadt, die in den Wolken schwebt. Eines Tages stürzt er jedoch mit seinem Flugzeug ab und landet direkt in Nimhs Welt, die dort unten eine Göttin für die Menschen ist und zudem Magie beherrscht. Als Nimh North findet, glaubt sie daran, dass er ihre Bestimmung ist, um ihre Welt zu retten. North hingegen sucht verzweifelt einen Weg, wieder heimzukehren. So verbünden sich die beiden für ihre jeweils eigenen Ziele.

Die Autorinnen haben hier ein interessantes Weltbild geschaffen, in dem es eine Welt unten und eine in den Wolken gibt. Nur wissen diese beiden Welten nichts von der Existenz der jeweils anderen bzw. davon, dass es dort tatsächlich menschliches Leben gibt. Als North in Nimhs Welt bruchlandet, ist er überrascht, dass er nicht in einer kargen verlassenen Wüstenlandschaft gelandet ist, wie man es sich in seiner Heimat von dem Unten erzählt. Unter dem selben Stern stehen auch die ersten Begegnungen von Nimh und North. Mir gefällt, dass die beiden einander so weltfremd erscheinen. So sind die Technologien Alciels, wie Flugzeuge oder Smartwatches, ein Rätsel für Nimh, North dagegen weiß nichts anzufangen mit Nimhs Glauben und er hält Magie für Humbug. Gerade zu Beginn ist das Buch daher recht unterhaltsam und es hat mich ein bisschen an Pocahontas erinnert. North und Nimh sind zwei unheimlich tolle Protagonisten, die ich auf Anhieb mochte. Die Kapitel sind abwechselnd aus ihren Perspektiven geschrieben, was stilistisch auch noch mal für einen Spannungsaufbau gesorgt hat. Allerdings hat es auch fast 100 Seiten gebraucht bis die beiden aufeinander trafen und auch erst dann wurde es spannend. Dafür nahm die Spannung das gesamte Buch über nicht mehr ab. Es passierte für einen ersten Band schon einiges und auch die Action kam keinesfalls zu kurz. Auch ein bisschen Romantik ist da, aber lang nicht so viel, dass es übereilt oder kitschig wäre. Eine Liebesgeschichte steht hier nicht im Vordergrund.

Etwas schwer nachvollziehbar empfinde ich jedoch die Tatsache, dass Nimh niemanden berühren darf. Es ist nämlich nicht so, dass dann was wirklich Schlimmes passieren würde, es kostet sie „nur“ ihre Göttlichkeit, die ohnehin nichts mit Unsterblichkeit oder Unverwundbarkeit zu tun hat. Hier hätte ich mir andere Konsequenzen gewünscht, die für einen aufregenderen Plottwist sorgen. Das tat meinem gutem Leseerlebnis aber dennoch keinen Abbruch.
Der Cliffhanger ist gut gemacht, aber auch richtig fies, sodass ich unbedingt weiterlesen muss. Für dieses temporeiche und spannende Leseerlebnis vergebe ich gerne 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 02.11.2022

Aktivitäten im Winter

Der kleine Frosch will schwimmen gehen!
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Es ist Winter, doch der kleine Frosch möchte gerne schwimmen gehen. Schnell muss er feststellen: Das klappt leider nicht, wenn das Wasser zu Eis gefroren ist. Der kleine Frosch ist traurig darüber, doch ...

Es ist Winter, doch der kleine Frosch möchte gerne schwimmen gehen. Schnell muss er feststellen: Das klappt leider nicht, wenn das Wasser zu Eis gefroren ist. Der kleine Frosch ist traurig darüber, doch die Waldtiere haben tolle Ideen, was der Frosch stattdessen machen könnte.

"Der kleine Frosch will schwimmen gehen" vermittelt auf süße Art und Weise, was man alles im Winter draußen machen kann. Denn auch wenn der Winter vielleicht nicht den Eindruck macht, so gibt es doch tolle Aktivitäten, die nur im Winter möglich sind, wie zum Beispiel Schneeballschlachten. Die Kinder lernen nebenbei außerdem ein paar Tiere des Waldes kennen. Die Illustrationen kommen mit hellen, fröhlichen Farben aus und sind liebevoll gezeichnet. Auch die Textmenge pro Seite passt sehr gut. Nach dem Ende der Geschichte gibt es außerdem zwei Seiten, auf denen erläutert wird, wie Tiere überwintern. Hier werden zum Beispiel der Winterschlaf oder die Winterstarre erklärt. Mein einziger Kritikpunkt: Ich finde es schade, dass diese lehrreichen Informationen nur unabhängig von der Geschichte erklärt werden. Dies geschieht zwar kindgerecht, für die Kinder bietet sich aber wenig Anreiz, sich die längeren Abschnitte, die nur wenig bebildert sind, vorlesen zu lassen, zumal es eben erst nach Abschluss der Geschichte folgt und die Aufmerksamkeit bei den Kindern dementsprechend eventuell nicht mehr sonderlich hoch ist. Ich hätte mir gewünscht, die Autorin hätte diese Informationen mit in ihre Geschichte einfließen lassen. Daher vergebe ich nur vier Sterne.

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Veröffentlicht am 24.10.2022

Authentisch, aber nicht alltagstauglich

Tohrus Japan
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Tohru Nakamura bringt mit seinem Kochbuch die Kulinarik Japans in deutsche Küchen. Neben zahlreichen Rezepten entführt uns der Autor zunächst in sein persönliches Japan und seine Heimat hier in Deutschland. ...

Tohru Nakamura bringt mit seinem Kochbuch die Kulinarik Japans in deutsche Küchen. Neben zahlreichen Rezepten entführt uns der Autor zunächst in sein persönliches Japan und seine Heimat hier in Deutschland. Sehr ausführlich und bebildert erzählt er über seinen Werdegang, seine Herkunft und seine Liebe zur japanischen Küche und zum Kochen. Diese Seiten habe ich gern gelesen, denn sie waren durch und durch authentisch und machten mir den Autor sehr sympathisch. Ich hatte nach dem Lesen direkt das Gefühl: Dieser Mann hat sehr viel Ahnung von der japanischen Küche, das muss ein gutes Kochbuch sein. Doch mehr als eine gute Einleitung zählen bei einem Kochbuch natürlich die Rezepte. Dabei ordnet Tohru diese nach ihren Zutaten, so gibt es beispielsweise ein Kapitel mit Rezepten mit Miso oder Reis. Auch ganz typische Rezepte wie Ramen findet man in diesem Buch. Leider habe ich für mich persönlich jedoch nicht viele interessante Rezepte zum Nachkochen gefunden, denn das Manko ist: Tohrus Japanküche ist nicht gerade alltagstauglich. Nebst einigen Zutaten, die man nur in gut sortierten Asialäden findet, beinhalten viele Rezepte auch Basics, die man ebenfalls vorab erst Anrühren/Kochen etc. muss, und für die es ebenfalls Rezepte mit noch mehr seltenen Zutaten auf den letzten Seiten gibt. Zusammengefasst also geht die authentische japanische Küche in die Zeit und ins Geld. Die wenigen Rezepte, die ich für mich finden konnte, haben mich aber überzeugt, weshalb ich vier Sterne gebe.

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Veröffentlicht am 19.10.2022

Weihnachtliche Romantik mit viel Charme

All I (don’t) want for Christmas
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Nachdem Febe mit ihrer Großmutter nun das letzte Mitglied ihrer Familie verloren hat, steht ihr ein Weihnachten alleine zuhause bevor. Trost spendet die Aussicht auf den anschließenden Ski-Urlaub mit ihrer ...

Nachdem Febe mit ihrer Großmutter nun das letzte Mitglied ihrer Familie verloren hat, steht ihr ein Weihnachten alleine zuhause bevor. Trost spendet die Aussicht auf den anschließenden Ski-Urlaub mit ihrer besten Freundin, doch leider fehlt ihr dafür noch das nötige Kleingeld. Bis ihre Freundin eine Idee hat: Liam, ein Freund ihres Mannes, will dieses Weihnachten unbedingt seine Ex zurückerobern, die nun mit seinem Bruder zusammen ist, indem er sie mit einer neuen Freundin an seiner Seite eifersüchtig macht. Liam ist bereit, Febe dafür zu bezahlen, wenn sie seine Freundin spielt, und Febe schlägt auf den Deal ein. Ihr steht ein turbulentes Weihnachten bei Liams Familie bevor, dass auch ihr Herz nicht ganz unbeschadet übersteht.

Die Idee der Fake-Freundin ist immer wieder unterhaltsam und dass daraus früher oder später mehr werden muss, kommt bei diesen Geschichten keinesfalls überraschend. Dennoch - oder gerade deswegen - hat mich das Buch sehr gut unterhalten. Febe ist eine sehr liebeswerte Protagonistin, bodenständig und natürlich und damit das exakte Gegenteil zu Liams Ex Charlotte, die man eigentlich von Anfang an nicht leiden kann. Bei Liam war ich erst skeptisch, aber genauso wie Febe musste ich ihn wohl erst besser kennenlernen, um festzustellen, dass er ebenfalls ein toller Charakter ist. Besonders gern mochte ich außerdem Liams Bruder Matt, auch wenn dieser nur eine Nebenfigur ist.
Das Buch versetzte mich von Anfang an in weihnachtliche Stimmung. Es war einfach urgemütlich, der Sprecherin zuzuhören und der Weihnachtsgeschichte zu lauschen. Dabei wurde es auch immer mal wieder richtig spannend. Wäre da nicht das letzte Drittel des Buches gewesen, hätte ich fünf Sterne vergeben. Hier hat mich die Autorin leider ein wenig verloren, da die Protagonistin mit mal unvernünftig und kindisch handelt, überdramatisiert und die Geschichte in meinen Augen künstlich in die Länge gezogen wurde. Zwischenzeitlich hätte ich am liebsten ganz abgebrochen, weil ich mich so über die Protagonistin geärgert habe. Ihre verlorenen Sympathiepunkte konnte sie leider auch bis zum Ende nicht mehr zurückgewinnen, trotzdem hat mich der Ausgang des Buches zufrieden gestellt.
Auch die Hörbuchsprecherin hat ihren Job gut gemacht. Ihre Stimme passte sehr gut zu Febe. Einziger kleiner Kritikpunkt: Manchmal konnte ich nicht sicher sagen, ob jetzt Febe oder Liam einen Satz gesagt hat, oder ob Febe etwas wirklich ausgesprochen oder nur in ihrem Kopf gedacht hat. Dieser Umstand wäre aber für jeden Sprecher ein heikler Drahtseilakt, der ja auch mit an der Buchvorlage liegt.
Da ich insgesamt aber sehr gut unterhalten und weihnachtlich eingestimmt wurde, gibt es vier Sterne für Febes und Liams süße Geschichte.

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Veröffentlicht am 13.10.2022

Anouks lehrreiche Abenteuer

Anouk, dein nächstes Abenteuer ruft! (Anouk 2)
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Das kleine Mädchen Anouk geht nachts in ihren Träumen auf Reisen und erlebt darin großartige Abenteuer. In jedem ihrer nächtlichen Ausflüge findet sie einen neuen Freund und daneben löst sie Kriminalfälle, ...

Das kleine Mädchen Anouk geht nachts in ihren Träumen auf Reisen und erlebt darin großartige Abenteuer. In jedem ihrer nächtlichen Ausflüge findet sie einen neuen Freund und daneben löst sie Kriminalfälle, lernt etwas über den Schutz der Umwelt, schwimmt mit Delfinen im Meer, rettet eine Bibliothek vor dem Bankrott und vieles mehr.
Das Hörbuch setzt sich aus vielen Kurzgeschichten zusammen. Verbunden werden diese durch eine Rahmenhandlung. So verbringt Anouk in diesem Buch das Wochenende bei den Großeltern, mit denen sie gemeinsam ein Altenheim für Schnecken baut. Was Anouk in ihren nächtlichen Abenteuern lernt, kann sie dabei sogar direkt einbringen.
Anouk lernt auf ihren Traumreisen auch neue Begriffe kennen, wie zum Beispiel Upcycling. Diese werden kindgerecht erklärt. Und ab und an wird es sogar richtig spannend, beispielsweise wenn Anouk gemeinsam mit ihrem Freund Noah einen Bankräuber schnappt.
Die Geschichten sind liebevoll erzählt und eignen sich wunderbar als Gute-Nacht-Geschichten. Auch die Hörbuchsprecherin macht ihren Job großartig und trägt die Geschichten sehr einfühlsam vor. Jede Kurzgeschichte für sich hätte auch Hörspielpotenzial gehabt. Schade, dass diese Möglichkeit nicht genutzt wurde. Dennoch vergebe ich gerne fünf Sterne und freue mich schon auf Anouks nächste Abenteuer.

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