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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.02.2018

Romantischer Weihnachtsroman

Das Leben ist kein Punschkonzert
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Klappentext: Drei Schwestern, Kartoffelpuffer im Advent und jede Menge Sternschnuppenwünsche
Die selbstsichere Carolin hat Karriere gemacht, aber Pech in der Liebe. Die durchorganisierte Dreifach-Mutter ...

Klappentext: Drei Schwestern, Kartoffelpuffer im Advent und jede Menge Sternschnuppenwünsche
Die selbstsichere Carolin hat Karriere gemacht, aber Pech in der Liebe. Die durchorganisierte Dreifach-Mutter Melanie wünscht sich ihr eigenes Leben zurück. Und Julia, die jüngste der drei Schwestern, weiß mit Anfang zwanzig immer noch nicht so recht, wohin sie im Leben will. Fürs erste betreibt sie den alten Kartoffelpufferstand der Familie und tingelt damit von Markt zu Markt. Doch so richtig gut läuft das Geschäft nur im Winter. Und ausgerechnet kurz vor Beginn der Weihnachtssaison kommt es zur Katastrophe: Julia rutscht auf dem Glatteis aus und bricht sich das Handgelenk. Einen verzweifelten Hilferuf später finden sich ihre beiden älteren Schwestern im Imbisswagen auf dem Wiesbadener Weihnachtsmarkt wieder, um Julias Jahresumsatz zu retten. Familie verpflichtet eben. Doch zwischen Pufferteig und Punschtopf fliegen bald schon die Fetzen ...
Ein weihnachtliches Cover mit einem Glas Punsch und den passenden Gewürzen auf einem Shabby Tisch fällt sofort ins Auge und der Prolog über die Entstehung der Sternschnuppen und den Sternschnuppenwünschen spricht den Leser sofort an.
Heike Wanner schreibt flüssig, leicht lesbar und nimmt den Leser schon in den ersten Seiten mit auf eine Reise in die Vorweihnachtszeit. Bildhafte Charaktere, die alle unterschiedlich wirken, machen den Reiz dieser Geschichte aus. Manchmal emotional, manchmal heiter, ein wenig seicht, doch romantisch geht es von Kapitel zu Kapital, ohne jedoch kitschig zu werden. Eine schöne vorweihnachtliche Erzählung mit der gewissen Prise gewürzt bekommt von mir eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 09.02.2018

Spannende Fortsetzung der Grauen Mönche

Ein Königreich von kurzer Dauer
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Der Fortsetzungsroman der Mittelaltertrilogie das Haus der grauen Mönche beginnt im Jahr 1531 mit den nächsten Generation der von Lindens und der Wibbekings, der von Lindens mit Stammsitz in Hattingen ...

Der Fortsetzungsroman der Mittelaltertrilogie das Haus der grauen Mönche beginnt im Jahr 1531 mit den nächsten Generation der von Lindens und der Wibbekings, der von Lindens mit Stammsitz in Hattingen und einem Kontor in Lübeck und die Wibbekings in Lübeck. Jorge von Linden hat drei Söhne, von denen er hofft, dass auch sie Kaufleute werden, doch nur Linhardt führt das Kontor in Lübeck, Hinrick, der Älteste, liebt Bücher über alles, aber eben keine Bücher des Rechnungswesens und Lukas, der jüngste Spross möchte Musikinstrumente bauen und auch nicht in Jorges Fußstapfen treten. Als sein Vater ihm eröffnet, dass er nach einer Einarbeitungszeit das Hattinger Kontor übernehmen soll, verlässt Lukas still und heimlich Hattingen und geht nach Münster, um dort das Handwerk des Instrumentenbauers zu erlernen, er schlägt alle Warnungen in den Wind, denn in Münster sind zu diesem Zeitpunkt starke religiöse Auseinandersetzungen, in deren Sog Lukas ,ohne es zu wollen, gezogen wird….
Eine spannende Fortsetzung ist mit diesem Band eindeutig gelungen. Obwohl ich die Vorgängerbände kenne, glaube ich, dass ein Quereinstieg problemlos möglich ist, denn der Roman ist in sich abgeschlossen. In verschiedenen Erzählsträngen, alle in sich spannend und fesselnd geschrieben, wird die Geschichte der von Lindens und der Wibbekings weitererzählt, eine Geschichte, geprägt von Erfolg und Misserfolg, von Trauer und Glück und dem sehr authentischen geschichtlichen Hintergrund. Der Schreibstil ist flüssig und leicht und die Spannungsbögen so gesetzt, dass der Leser in den Bann der Ereignisse gezogen wird.
Der Roman endet mit einem Epilog und ich hoffe, dass es eine weitere Geschichte um Linhardt von Linden gibt. Ein angehängtes Glossar erläutert die Begriffe und in der Nachbemerkung geht Jan Zweyer auf fiktive und historische Ereignisse ein.
Ein spannender historischer Fortsetzungsroman, dem hoffentlich noch weitere folgen werden.

Veröffentlicht am 07.02.2018

Lesenswerter historischer Roman

Das Mündel der Hexe
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Ita, die Protagonistin des Romans lebt von frühester Jugend an bei Almut, ihrer Ziehmutter. Almut ist eine Heilkundige, doch sie wird von der Kirche als Hexe verfolgt und soll verbrannt werden. Durch einen ...

Ita, die Protagonistin des Romans lebt von frühester Jugend an bei Almut, ihrer Ziehmutter. Almut ist eine Heilkundige, doch sie wird von der Kirche als Hexe verfolgt und soll verbrannt werden. Durch einen befreundeten Geistlichen erfährt Ita kurz vor der Verbrennung von Almut, dass sie nicht deren leibliche Tochter ist, sondern nach der Geburt angenommen wurde. Sie erhält zum Abschied ein Bernsteinkreuz als einzigen Hinweis auf ihre Mutter. Zusammen mit einer Gauklertruppe macht sie sich auf einen langen und gefährlichen Weg, um ihre wahre Identität herauszufinden, doch als sich weitere Ereignisse in ihrem Umfeld überstürzen, wird sie vom ihrem Sog mitgerissen und die Suche nach ihrer Mutter wird erst einmal zur Nebensache….
Ein schön gestaltetes Cover, passend illustriert mit alter Schrift und einem Bernsteinkreuz ziehen Blicke sofort auf sich.
Von Beginn an versteht der Roman, den Leser zu fesseln, mitzunehmen in die Zeit des 14. Jahrhunderts, einer sehr geschichtsträchtigen Zeit voller Machtstreitereien und Ränkespielen zwischen Herrschern und Kirche, vielfach ausgetragen auf den Rücken der Bevölkerung.
Doris Röckle schreibt flüssig, leicht lesbar, die Charaktere wirken authentisch und die Protagonistin Ita ist eine junge Frau voller Neugier und Tatendrang, einerseits introvertiert, andererseits extrovertiert, sie war mir von Beginn an sympathisch. Die Landschaften und auch Burgen werden so lebendig beschrieben, dass man sie als Leser direkt vor sich hat, man taucht ein in die Geschichte, ist gefesselt und verfolgt gebannt die Geschehnisse um und mit Ita.
Ein lesenswerter historischer Roman, der spannend ist und den Leser sehr gut unterhält, von mir eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 07.02.2018

spannend und eindrucksvoll

Die Widerspenstige
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Die Protagonistin Johanna von Allersheim lebt zusammen mit ihrem Bruder Karl auf Burg Allersheim, als ihr Vater stirbt, werden sie von der dritten Ehefrau ihres Vaters nicht nur um ihr Wohnrecht in der ...

Die Protagonistin Johanna von Allersheim lebt zusammen mit ihrem Bruder Karl auf Burg Allersheim, als ihr Vater stirbt, werden sie von der dritten Ehefrau ihres Vaters nicht nur um ihr Wohnrecht in der Burg selbst gebracht, sondern auch das Testament wird zu ihren Ungunsten verfälscht. Beide sehen ihr Heil nur noch in der Flucht zu polnischen Verwandten, denn Joanna soll mit einem wesentlich älteren Mann verheiratet werden und Karl soll ins Kloster eintreten. Um die Flucht zu vereinfachen, verkleidet sich Johanna als junger Mann und so tauchen beide nach den ersten Abenteuern in Polen bei ihrem Cousin Adam auf, der sie nicht unbedingt freundlich empfängt. Zwar haben die Geschwister vor, ihrem Cousin reinen Wein einzuschenken, doch der Lauf der Geschichte spielt mit ihnen ein anderes Spiel, sie geraten in die Schlacht um Wien…
Gleich der Prolog beginnt spannend mit dem Gespräch zwischen dem polnischen König Jan III und Adam, der nach der Ermordung seines Großonkels durch die Tataren….
Grundlage des Romans sind die Türkenkriege, Kriege zwischen dem sich nach dem Untergang von Byzanz im Jahre 1453 nach Norden und Westen ausbreitenden Osmanischen Reich und dem christlich geprägten Europa, hauptsächlich gegen die Habsburger und Polen mit dem Höhepunkt der Belagerung Wiens.
Zur Veranschaulichung und zum besseren Verständnis ist eine Karte der Anmarschwege zu Beginn und zum Ende eingefügt. Außerdem ergänzen Quellenangaben, eine Aufstellung der fiktiven und historischen Personen sowie ein Glossar zur Erläuterung der Begriffe den Roman.
Die beiden Autoren verstehen sind auf sehr gut recherchierte historische Romane, der Schreibstil ist flüssig, spanend und vor allen Dingen fesselnd, sie machen Geschichte mit schmückendem Beiwerk lesbar und lebendig. Die Charaktere wirken authentisch, wenn auch vielleicht Johanna alias Jan manchmal ein wenig zu widerspenstig erscheint, aber das macht diese Protagonistin des Romans aus, sie ist widerspenstig. Für manche Leser vielleicht ein wenig gewöhnungsbedürftig sind die polnischen Namen, in die man sich als Leser allerdings schnell einfindet. Der Leser taucht ein in die Geschichte, wird mitgenommen auf eine Reise in die damalige Zeit und ist mittendrin im Geschehen.
Die beiden Autoren haben einen wirklich lesenswerten historischen Roman geschrieben, der spannend ist und den Leser sehr gut unterhält, von mir eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 05.02.2018

Hast du eine Meise?

Das verborgene Leben der Meisen
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Seit meiner Kindheit faszinieren mich Vögel, ob die großen Albatrosse, Papageien oder unsere heimischen Vögel vor der Haustür. Seit Jahren habe ich Meisen Kohl- und Blaumeisen, die in meinem Garten bzw. ...

Seit meiner Kindheit faszinieren mich Vögel, ob die großen Albatrosse, Papageien oder unsere heimischen Vögel vor der Haustür. Seit Jahren habe ich Meisen Kohl- und Blaumeisen, die in meinem Garten bzw. Vorgarten brüten und die ich sehr schön beobachten kann, weil ich die Nistkästen ganz uneigennützig so aufgehängt habe, dass ich sie beobachten kann. Im Winter füttere ich meine gefiederten Freunde regelmäßig und neben Buntspecht, Staren, Kleiber, Dompfaff, Rotkehlchen geben sich auch die Meisen ein Stelldichein.
Deshalb war dieses Sachbuch ein „Muss“ und von Beginn an war es ein herausragendes Sachbuch, weil die Informationen nicht nur trocken geschildert wurden, sondern Andreas Tjernshaugen bringt viel Wissen sehr amüsant auf den Punkt: »Ich weiß nicht, wie sie einander gefunden haben, die beiden Kohlmeisen, die mir zum ersten Mal ins Auge fielen, als sie an einem Sonntag im Februar den Nistkasten in der Kiefer untersuchten. Aber da sie gemeinsam zur Wohnungsbesichtigung erschienen, waren sie zweifellos schon ein Paar.«
Nicht nur eigene Beobachtungen und Erlebnisse fließen mit ein, sondern ebenso Erkenntnisse von Forschern und dabei entsteht ein „Meisenwerk“, das dem Leser das Leben der Meisen nicht nur näherbringt, sondern auch verstehen lässt. Meisen sind nicht nur intelligent sondern auch äußerst anpassungsfähig.
Die wunderschön illustrierten Zeichnungen und Fotografien helfen dem Leser, die einzelnen Meisen unterscheiden zu können, Männchen und Weibchen, sowie Drohgebärden zu erkennen. Im Anhang gibt er Tipps zur Fütterung, zum Bau von Nistkästen und geht darauf ein, wie Vogelgesang und Vogelrufe erkannt werden können.
Ein informatives Sachbuch, unterhaltsam und in kleinster Weise trocken geschrieben macht Lust, die "Meisenwelt"und auch die Vogelwelt vor der eigenen Haustür bewusst wahrzunehmen.