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Veröffentlicht am 25.02.2019

Ernährung 2019 modern und aufgeklärt

Ran an das Fett
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Dr. Anne Fleck – kurz „Doc Fleck“ – ist seit Jahren international anerkannte Expertin für innovative Präventiv- und Ernährungsmedizin. Mit ihren ganzheitlich orientierten, modernen Konzepten etablierte ...

Dr. Anne Fleck – kurz „Doc Fleck“ – ist seit Jahren international anerkannte Expertin für innovative Präventiv- und Ernährungsmedizin. Mit ihren ganzheitlich orientierten, modernen Konzepten etablierte sie überzeugende Strategien zum Gesunderhalt, tritt immer mal wieder im Fernsehen auf, erreicht in der NDR Sendung „Die Ernährungs-Docs“ regelmäßig große Wirkung und ein breites Publikum , hält deutschlandweit Vorträge zum Thema "Iss dich gesund".
Das Sachbuch ist mit Herzblut geschrieben, flüssig leicht lesbar und räumt im ersten Teil der insgesamt vier Kapitel mit falschen Mythen rund um das Thema Fett auf und vermittelt ein gut nachvollziehbares Grundverständnis für Fette und deren Nutzen. Im zweiten Teil, dem für mich spannendsten beleuchtet sie Heilkräfte von Fetten gegen unterschiedliche Krankheiten und ich konnte viel Wissen mitnehmen. Im dritten Kapitel werden unterschiedliche Fette (beispielsweise Öle) sehr ausführlich beschrieben und im letzten Teil geht es „Ran an das Fett“ mithilfe eines Gesundheitschecks, Ritualen und einer Lebensmittelliste. Die ersten Tipps und Tricks habe ich bereits erfolgreich für mich umgesetzt.
„Ran an das Fett“ ist ein informatives und übersichtlich gestaltetes Sachbuch zum Thema der unterschiedlichen Fette und deren Auswirkungen auf den Körper, sowohl positiv als auch negativ. Auch hier bewahrheitet sich wieder das Sprichwort, man kann alt werden wie eine Kuh… ich habe für mich viel aus dem Sachbuch mitgenommen, den Umdenkprozess angeregt und teilweise bereits umgesetzt und fand auch die Aufklärung über die falschen Mythen sehr gut und nachvollziehbar, ein gelungenes Sachbuch für jeden, der sich mit moderner und zeitgemäßer Ernährung und mit gesundem Fett ernähren möchte.

Veröffentlicht am 18.02.2019

Beeindruckend und sehr bewegend

Grenzgänger
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Trümmerkind war das erste Buch von Mechtild Borrmann, was mich sehr bewegt und beschäftigt hat.
Mit Grenzgänger greift sie ein historisches Thema auf, was meines Erachtens viel zu lange totgeschwiegen ...

Trümmerkind war das erste Buch von Mechtild Borrmann, was mich sehr bewegt und beschäftigt hat.
Mit Grenzgänger greift sie ein historisches Thema auf, was meines Erachtens viel zu lange totgeschwiegen und Fakten „unter den Teppich“ gekehrt wurden. Was unter dem Mäntelchen der Verschwiegenheit von der Institution Kirche und den staatlichen Stellen jungen, unschuldigen Seelen angetan wurde, die bereits teilweise harte Kriegsjahre und schwierige Familienverhältnisse zu erleiden hatten, macht nicht nur betroffen sondern wütend…
Obwohl dieser Roman fiktiv geschrieben ist, machen die auf wahre Begebenheiten beruhenden Schilderungen der Zustände in den damaligen Kinderheimen sehr betroffen, nachdenklich und lassen Fragen entstehen, warum, wieso, weshalb… hätten diese Kinder eine Lobby gehabt, es wäre schon viel früher publik geworden, aber sie standen am Rand der Gesellschaft und die sogenannte Fürsorge konnte, ohne zur Rechenschaft gezogen werden, nach Belieben „schalten und walten“ – wie armselig, ihre Macht so zu missbrauchen, hilflose Kinder zu misshandeln, Worte können meine Empfindungen nicht ausdrücken.
Von mir eine klare Leseempfehlung für einen Roman, der aufrüttelt, Fragen entstehen lässt und nachdenklich macht.

Veröffentlicht am 17.02.2019

Lesenswert-berührend und mit Tiefgang

Die Fliedertochter
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Paulina, die Protagonistin des Romans wird von Toni, einer engen Freundin um einen Gefallen gebeten, da Toni selbst nicht reisefähig ist, soll Paulina für sie in Wien ein Erbstück abholen und sie macht ...

Paulina, die Protagonistin des Romans wird von Toni, einer engen Freundin um einen Gefallen gebeten, da Toni selbst nicht reisefähig ist, soll Paulina für sie in Wien ein Erbstück abholen und sie macht diese Reise gerne und nimmt ihre Schneekugel, ihren Talismann mit auf die Reise. In Wien wird sie von der Familie Matusek herzlich aufgenommen und ist völlig verwundert, als sie dort die gleiche Schneekugel entdeckt, die ein Zwilling ihrer Schneekugel sein könnte. Lena Matusek übergibt Paulina das Erbstück, ein altes blaues Tagebuch und sie beginnt zu lesen….
Teresa Simon hat einen wunderbaren Schreibstil, er holt den Leser ab und zieht ihn in seinen Bann, ist dabei flüssig und leicht lesbar geschrieben. Der Roman ist in zwei verschiedenen Zeitebenen geschrieben, die sich zum Ende harmonisch auflösen, zugleich aber auch fesselnd eine Zeit Epoche ab dem Herbst 1936 in Wien beschreiben, einer Epoche, die für mich zu einer der dunkelsten des vergangenen Jahrhunderts gehörte. Teresa Simon bringt diese Zeit dem Leser auf eine ihr sehr eigene Art und Weise nahe, sie berührt emotional. Im Gegensatz dazu ist die Epoche des Frühlings 2018 das Gegenteil, nicht ganz so spannend, bildet aber durch seine Unaufdringlichkeit das Pardon zu der Vergangenheitsepoche. Ich habe mit den Charakteren mitgefiebert, mitgelitten, ich habe mit Ihnen geweint und gelacht und voller Spannung Seite um Seite verschlungen.
„Die Fliedertochter“, ist der vierte Roman von Teresa Simon und erinnert an eine Zeit, die wir nie vergessen sollten, die leider jetzt in der Gegenwart wieder sehr aktuell ist, es ist aber auch eine spannende, tragische und zugleich berührende Familiengeschichte, die ich uneingeschränkt weiterempfehlen kann.

Veröffentlicht am 11.02.2019

Eine Frau geht ihren Weg

Allee unserer Träume
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Ein sehr schön gestaltetes Cover zieht den Betrachter sofort in seinen Bann und lädt ein, in eine spannende, berührende Geschichte einzutauchen, mit zu fiebern und mit zu kämpfen.
Ilse hat schon früh einen ...

Ein sehr schön gestaltetes Cover zieht den Betrachter sofort in seinen Bann und lädt ein, in eine spannende, berührende Geschichte einzutauchen, mit zu fiebern und mit zu kämpfen.
Ilse hat schon früh einen Wunsch, sie möchte Architektin werden, doch das ist in den 30iger Jahren fast schon ein aussichtloses Unterfangen. Ilse hat eine besondere Kindheit, denn sie ist ein Kind geschiedener Eltern und das ist zu dieser Zeit nichts Alltägliches. Vater und Großvater sind im Baugeschäft tätig, während ihr Großvater und Vater die Meinung vertreten, Frauen gehören in die Küche, nimmt Ilses Mutter Ilses Träume ernst und setzt sich mit aller Macht dafür ein, dass sie Ihren Traum verwirklichen kann, sie macht ihr Abitur und studiert Architektur, doch in der damaligen Männerdomäne hat sie es nicht leicht, sie beginnt für Ihren Traum, einen Teil des zerstörten Berlins zu planen und mit zu entwickeln, einen schweren und emotionalen Kampf…
Die Autoren Ulrike Gerold und Wolfram Hänel schreiben leicht und flüssig und bauen einen Spannungsbogen auf, der es schafft, den Leser in den Bann der Geschichte zu ziehen, Teil zu werden der damaligen Zeit. Die Geschichte ist so voller Emotionen, die das Herz des Lesers für die Protagonistin Ilse erwärmen und sie mitfiebern lassen.
Ein gelungener und spannender Romanüber eine Frau, die weiß, was sie will und die gegen alle Widerstände aufbegehrt.

Veröffentlicht am 06.01.2019

gefühlvoll und ergreifend – ein wunderschöner Roman

Jahre aus Seide
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Ulrike Renks neuer Roman „Jahre aus Seide“ ist der erste Band einer Trilogie des Familienepos der Familie Meyer, die ihren Auftakt in der Samt- und Seidenstadt Krefeld am Niederrhein im Jahre 1932 nimmt, ...

Ulrike Renks neuer Roman „Jahre aus Seide“ ist der erste Band einer Trilogie des Familienepos der Familie Meyer, die ihren Auftakt in der Samt- und Seidenstadt Krefeld am Niederrhein im Jahre 1932 nimmt, ein Roman, der auf wahren Begebenheiten beruht.
Die Protagonisten des Romans sind die Familie Meyer, Vater Karl, der erfolgreich als selbstständiger Schuhhändler reist, Martha, seine Frau, die sich sehr um das Wohl ihrer Kinder sorgt und ihnen eine verständnisvolle und behütete Kindheit bietet, Ruth und Nesthäkchen Ilse. Die Meyers erhalten die Möglichkeit, ein Haus neben der Villa Merländer (heute eine NS-Gedenkstätte) zu bauen. Ruth, die viel Zeit in der Villa Merländer mit dem gleichnamigen Seidenhändler verbringt, ist fasziniert von Stoffen und beschäftigt sich sehr viel damit. Als die Nationalsozialisten die Macht begreifen, verändert sich schrittweise, langsam schleichend das Leben von Ruth und ihrer Familie….
Ich mag den Schreibstil der Autorin, flüssig, leicht lesbar und zwischen den Zeilen, sehr gut beschrieben, spürt man als Leser die herannahende Gefahr, die langsam und stetig Spannung aufbaut. Sehr gut beschrieben auch die unterschiedlichen Gedanken nach der Machtergreifung Hitlers, die einen, die denken, er würde nur ein kurzes Gastspiel geben, andere haben im ersten Weltkrieg für Deutschland gekämpft und fühlen sich als jüdische Deutsche sicher und wieder andere, die nicht für voll genommen werden, weil sie als „Schwarzseher“ Ausreiseanträge nach Palästina stellen und auch die Reaktionen der Kinder, ihren Umgang mit den immer neuen Situationen und Sanktionen.
Emotional und berührend beschrieben zieht der Roman in seinen Bann und beschreibt damit auch die langsam sich steigernde Ausgrenzung der Juden, die Berufsverbote, die Reichsprogramnacht und erinnert an das für mich dunkelste Stück deutscher Geschichte.
Insgesamt hat Frau Renk in meinen Augen die damaligen politischen Situationen gekonnt mit der Familiengeschichte der Meyers verwoben und ich bin schon sehr gespannt auf die weiteren Bände.

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