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Garten_Fee_1958

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.10.2018

Spitzzüngig humorvoll

Nein ist das neue Ja
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Desiree Nick präsentiert in ihrem Roman "Nein, ist da neue Ja" ihre Antwort warum das "Nein"- Sagen besser ist als das "Ja"- Sagen. Basierend auf persönlichen Anekdoten aus ihrem Leben analysiert sie ...

Desiree Nick präsentiert in ihrem Roman "Nein, ist da neue Ja" ihre Antwort warum das "Nein"- Sagen besser ist als das "Ja"- Sagen. Basierend auf persönlichen Anekdoten aus ihrem Leben analysiert sie wie bekannt scharfzüngig alltägliche Szenen in denen wir dazu neigen, einfach Ja zu sagen um unangenehmen Situationen auszuweichen spricht offen aus, das wir uns damit unglücklich und unzufrieden machen. Locker und leicht der Schreibstil, gespickt mit Humor und teilweise so bildhaft beschrieben, dass man als Leser die Szene direkt vor Augen hat.
Mögen ihre Ansichten und ihre Anschauung auch ein wenig radikal und ich würde sagen überspitzt beschrieben sind, so trifft sie doch den Nagel auf den Kopf. Tipps und Ratschläge, dass man dieses „Nein“ möglichst taktvoll, freundlich und lächelnd dem gegenüber präsentiert, sind mit inbegriffen. Das Zitat von Ghandi: „ Ein Nein aus tiefster Überzeugung ist besser und wirksamer als ein Ja, das nur daraus besteht, gefallen zu wollen oder geliebt zu werden; oder, was noch schlimmer ist, um Schwierigkeiten zu vermeiden.
Meiner Meinung nach hat die Autorin ein sehr stimmiges Sachbuch geschrieben und ich gebe deshalb eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 01.10.2018

Herren im Frack - jeder für sich ein Individuum

Unverfrorene Freunde
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Seit dreißig Jahren erforscht Klemens Pütz das Leben von Pinguinen. Er sagt von sich selbst, dass er den schönsten Beruf der Welt hat und reist jedes Jahr für mehrere Monate in die Antarktis und lässt ...

Seit dreißig Jahren erforscht Klemens Pütz das Leben von Pinguinen. Er sagt von sich selbst, dass er den schönsten Beruf der Welt hat und reist jedes Jahr für mehrere Monate in die Antarktis und lässt uns in seinem Roman „Unverfrorene Freunde“ teilhaben an seinen Forschungen, erzählt in drei Teilen über die Pinguine an Land, im Wasser und über die Welt im Wandel.
Der Autor versteht es meisterhaft in einer unnachahmlichen Art Anekdoten mit und über Pinguine zu erzählen, über die Neugier der Tiere, über die Anstrengungen, die sie für das Überleben der Küken in Kauf nehmen, über die Forschung und über die Gründung des Antartic Research Trust. Man spürt schon beim Lesen der ersten Zeilen, dass Klemens Pütz mit „Leib und Seele“ Forscher ist, er versteht es auch, den Leser so gefangen zu nehmen, dass der Leser sich schnell vom Zauber der Pinguine einfangen lässt und die Seiten einfach so dahinfliegen. Hinter seinem lässigen, ungezwungenen Schreibstil verbergen sich eine Vielzahl von Informationen, kompetent gut verpackt in humorvolle Anekdoten.
Er schreibt mit Herzblut, wenn es um seine „Freunde“ geht, die nicht vermenschlicht, die Tiere sind und bleiben. Sein Schreibstil ändert sich, wird eindrücklich, als er über die von uns Menschen gemachten Gefahren erzählt, vom Verschwinden der Lebensräume und Umweltgefahren, wie Plastikmüll in unseren Meeren.
Vervollständigt wird dieses lesenswerte Sachbuch durch Bilder aus Klemens Pütz Privatarchiv und ich empfehle dieses Sachbuch gerne, mich konnte es auf der ganzen Linie überzeugen.

Veröffentlicht am 23.09.2018

gefühlvoll und ergreifend – ein wunderschöner Roman

Das Mädchen mit dem Edelweiß
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Katie`s Erinnerungen an die wunderschönen Jahre ihrer Kindheit, als sie mit ihrem Vater von Flohmarkt zu Flohmarkt fuhr, um nach der ganz „besonderen Briefmarke“ zu suchen, dem Schatz, wie er es nannte, ...

Katie`s Erinnerungen an die wunderschönen Jahre ihrer Kindheit, als sie mit ihrem Vater von Flohmarkt zu Flohmarkt fuhr, um nach der ganz „besonderen Briefmarke“ zu suchen, dem Schatz, wie er es nannte, sind ihr Anker, denn ihr Vater ist an Alzheimer erkrankt und hat nur wenig lichte Momente. Um ihren Vater eine Freude zu bereiten, vielleicht doch einen Schatz gefunden zu haben, bringt Katie seine Sammlung zu dem Philatelist Benjamin, nicht ahnend, dass sie damit tief in die Vergangenheit eintaucht, einer Vergangenheit über eine tiefe Liebe die gegen viele Widerstände kämpfen muss…
Schon von Beginn an hat mich der Roman in seinen Bann gezogen, zwei unterschiedliche Erzählstränge, packend, fesselnd geschrieben mit Charakteren, die sehr lebendig und vor allen Dingen vielschichtig sind und dadurch sehr authentisch wirken. Jillian Cantor holt den Leser emotional ab, taucht mit ihm zusammen in die Gegenwart und entführt ihn dann in das Jahr 1938 und man hat als Leser in beiden Erzählsträngen das Gefühl, mitten im Geschehen zu sein, man freut sich mit den Charakteren, hofft und bangt mit ihnen, spürt ihre Trauer, aber auch ihre Lebensfreude, man baut eine emotionale Bindung zu ihnen auf.
Der Leser ist auf einer wunderbaren Zeitreise, in der sich in beiden Erzählsträngen die Charaktere weiterentwickeln und so zusätzlich für spannende Lebenswege stehen. Der Schreibstil ist flüssig und leicht lesbar und geht in die Tiefe, gelungen hat die Autorin Fiktion und Wahrheit miteinander verwoben. So ganz nebenbei lässt sie Wissen über das Gravurhandwerk von Briefmarken einfließen und die Möglichkeit, die damals genutzt wurde, damit Botschaften zu senden.
Einmal angefangen, konnte ich den Roman nur sehr schwer aus der Hand legen, der Roman ist ein bewegende Geschichte mit historischem Hintergrund, eine Geschichte, die in die Tiefe geht und den Leser mitfiebern lässt, die Handlung ist packend und spannend und ich habe diesen Roman verschlungen, für mich war dieser Roman ein Leseerlebnis und bekommt von mir eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 15.09.2018

spannend bis zum Schluß

Die Frauen vom Löwenhof - Mathildas Geheimnis (Die Löwenhof-Saga 2)
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Der zweite Band der Trilogie konnte mich ebenso fesseln, wie schon der erste Band, mit der Geschichte von Agneta Lejongard, die nach dem Unfalltod ihres Vaters und Bruders den Löwenhof weitergeführt hat. ...

Der zweite Band der Trilogie konnte mich ebenso fesseln, wie schon der erste Band, mit der Geschichte von Agneta Lejongard, die nach dem Unfalltod ihres Vaters und Bruders den Löwenhof weitergeführt hat.
Im zweiten Band dreht sich die Geschichte um Mathilda. Als ihre Nichte Mathilda plötzlich Waise wird, fährt Agneta nach Stockholm um Mathilda als ihr Vormund mit auf den Löwenhof zu nehmen. Mathilda ahnt aber nicht, dass Agneta ihre Tante ist, sondern wundert sich, warum ihre Mutter sie vor ihrem Tod als Vormund gewählt hat. Auf dem Löwenhof angekommen, gefällt es Mathilda sehr gut und langsam lebt sie sich ein, übernimmt immer mehr Aufgaben und ist bald unentbehrlich auf dem Gut. Als sie durch Zufall etwas erfährt, was mit Ihrer Mutter zusammenhängt, bringt das alles durcheinander und sie verlässt den Hals über Kopf den Löwenhof und die Familie Lejongard.
Corinna Bomann schreibt fesselnd, packend und nimmt den Leser von den ersten Seiten mit. Der Schreibstil ist flüssig und leicht lesbar und mit Mathilda bekommt dieser Roman wieder eine starke Protagonistin, die ihren Weg geht, sich stetig weiterentwickelt und ihre Ziele verfolgt. Mathilda lebt in den 30er Jahren und der Leser erfährt auch ein wenig über die Rolle Schwedens zu dieser Zeit, auch über Widerstandsbewegungen während des zweiten Weltkrieges. Ebenso wie Mathilda sind die anderen Charaktere facettenreich und vielschichtig und machen den Roman trotz der fast siebenhundert Seiten zu einem Roman, der fesselt und den man am liebsten nicht aus der Hand legen möchte.
Ich freue mich jetzt schon auf den dritten Band der Trilogie.

Veröffentlicht am 02.09.2018

Faszinierende Geschichte

Das Vogelhaus
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In diesem Buch geht es um das weitest gehend unbekannte Leben der britischen Vogelforscherin Len Howard. Die Autorin Eva Meijer verknüpft in ihrem Roman „Das Vogelhaus“ das Leben und Vogelbeobachtungen, ...

In diesem Buch geht es um das weitest gehend unbekannte Leben der britischen Vogelforscherin Len Howard. Die Autorin Eva Meijer verknüpft in ihrem Roman „Das Vogelhaus“ das Leben und Vogelbeobachtungen, die als kleine Kapitel mit ein geflochten werden.
Len wächst auf dem Land auf und interessiert sich seit ihrer Kindheit für Vögel und liebt die Musik. Aus ihrer problematischen Familie heraus geht sie nach London, um in einem Orchester mitzuspielen, weitab von ihrer so geliebten Natur macht sie eine schwere Zeit durch, bis sie, in ihrer zweiten Lebenshälfte angekommen, ihren Traum verwirklicht…
Der Schreibstil ist flüssig und leicht lesbar, wenngleich viele Szenen wie auf einer Perlenschnur aufgereiht wirken und die Charaktere meines Erachtens sehr oberflächlich und distanziert wirken. Dadurch rücken sie in den Hintergrund und im Vordergrund sind die wahren Protagonisten, die Vögel und alles um sie herum. Interessant sind auch die Experimente, wie die Klopfmethode, die Len mit ihnen macht und wie unterschiedlich die Reaktion darauf ist. Man spürt die Verbundenheit zu den Tieren und die Beschreibung der sehr verschiedenen Charaktere nimmt Raum ein, doch man hätte ihm noch mehr Raum geben können, denn manchmal wirken die Szenen ein wenig langgezogen.
Alles in allem hat mir der Roman sehr gut gefallen, denn es ist ein eher ungewöhnlich geschriebener Roman und lesenswert.