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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.02.2023

...sieht es manchmal ganz schön düster aus!

Schloss Liebenberg. Hinter dem hellen Schein
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Der Auftakt der Trilogie las sich für mich sehr flüssig und interessant. Im Gegensatz zur Greifenau-Reihe wird hier aus der Sicht der Dienstboten erzählt. Das ist zunächst einmal Adelheid, die als Tochter ...

Der Auftakt der Trilogie las sich für mich sehr flüssig und interessant. Im Gegensatz zur Greifenau-Reihe wird hier aus der Sicht der Dienstboten erzählt. Das ist zunächst einmal Adelheid, die als Tochter eines Tagelöhners vom Fürsten aufgrund ihrer Schönheit "entdeckt" und als Stubenmädchen aufs Schloss geholt wird. Leider wird sie durch eine Intrige als Hausmädchen degradiert. Dann haben wir noch das Stubenmädchen Hedda, die sich aufgrund einer angeblichen Verfehlung nun ein Zimmer mit Adelheid teilen muss, was die beiden Frauen aber zu Freundinnen werden lässt. Constanze ist die Gouvernante der Fürstentöchter und hat es oftmals schwer, die verwöhnten Mädchen zu beschäftigen. Und zuletzt Diener Viktor, der seine wahre Herkunft verschweigt, um in den Diensten des Fürsten bleiben zu können.

Nicht nur in der Politik und der feinen Gesellschaft gibt es Intrigen, Lügen und Mauscheleien. Auch in der Dienerschaft geht es nicht gerade freundschaftlich zu. Es wird versucht, die anderen immer etwas schlechter dastehen zu lassen, um selber voranzukommen. Den großen Skandal (von dem ich vorher noch nie gehört hatte) bekommen die Dienstboten erst sehr spät mit und der eine oder die andere müssen nun um ihren Arbeitsplatz bangen. Da dieses Buch ja aus der Perspektive der Dienstboten geschrieben wurde, hat es mich auch nicht weiter gestört, dass hier nicht die Gefühlswelt der Adeligen ausgebreitet wurde. Das hätte nicht zu dieser Geschichte gepasst und man könnte sicher ein eigenes Buch schreiben, in dem der Skandal lang und breit ausgeführt wird.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Die vier Protagonisten fand ich sehr sympathisch, die Handlung gut recherchiert. Zum Teil habe ich bei den Gemeinheiten, denen Adelheid ausgesetzt war, richtig mitleiden können. Die Geschichte ist jetzt nicht spannend wie ein Krimi, doch die ganze Entwicklung, die immer sehr nah an der Historie geschrieben war, hat mich doch irgendwie gefesselt. Ein wirkliches Ende gab es noch nicht, aber es folgen ja noch zwei Bücher, auf die ich mich schon sehr freue.

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Veröffentlicht am 21.02.2023

Ohne Rosa geht es nicht...

Tote Lämmer lügen nicht
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Mord und Totschlag in Neuharlingersiel! Und wie immer steckt die Lehrerin Rosa natürlich mittendrin! In diesem mittlerweile 10. Fall geht es zwar wieder ordentlich zur Sache, aber ein brutaler oder gruseliger ...

Mord und Totschlag in Neuharlingersiel! Und wie immer steckt die Lehrerin Rosa natürlich mittendrin! In diesem mittlerweile 10. Fall geht es zwar wieder ordentlich zur Sache, aber ein brutaler oder gruseliger Krimi ist dies nicht. Im Gegenteil, diese Serie ist und bleibt sanft trotz einiger Leichen. Im Vordergrund stehen hier eher Rosa, die Grundschullehrerin, Henner, der Postbote und Rudi, seines Zeichens Kriminalkommissar. Gemeinsam lösen die drei in aller Seelenruhe und immer mit Humor zwischen den Zeilen ihre Fälle. Wer nun glaubt, hier einen langweiligen Cosy-Crime vor sich zu haben, irrt gewaltig. Gleich im Prolog geht es spannend los und man rätselt fast bis zum Schluss, wer die zweite Person ist, von der uns nur ein Spitzname verraten wird. Wem diese Serie bekannt ist, kann sich auch wieder auf die verbalen Entgleisungen von Rudis Wittmunder Kollegen Schnepel freuen. So unsympathisch dieser Kerl auch ist, er ist einfach unverzichtbar für diese Serie! Die Aufklärung der Morde hat dann auch wieder eher Rosa zu verantworten...

Ich habe mich bei diesem Buch wieder wunderbar unterhalten gefühlt. Die Spannung wurde von Anfang an gut aufgebaut, es gab interessante Nebenhandlungen, durch die man etwas gelernt hat und eine kleine Ahnung vom Täter habe ich erst auf den letzten 20 oder 30 Seiten bekommen. So gefällt mir das!

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Veröffentlicht am 04.12.2022

Eine mitreißende Familiengeschichte!

Die Töchter der Ärztin
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Die Geschichte der Ärztin Ricarda Thomasius geht endlich weiter. Nachdem ich die drei Bände um Ricarda verschlungen hatte, geht es hier um ihre Töchter Henny und Antonia. Es ist schön, wenn man die drei ...

Die Geschichte der Ärztin Ricarda Thomasius geht endlich weiter. Nachdem ich die drei Bände um Ricarda verschlungen hatte, geht es hier um ihre Töchter Henny und Antonia. Es ist schön, wenn man die drei Bücher kennt, aber nicht zwingend notwendig, da die wichtigsten Begebenheiten so nach und nach in die Geschichte einfließen.

In Berlin Ende der 20er Jahre baut Henny sich gerade eine eigene Praxis als Onkologin auf und versucht ihre jüngere Schwester Antonia mit in die Praxis zu locken, damit diese ihre Dissertation dort schreiben und auch als Ärztin praktizieren kann. Diese zieht es aber nach Afrika, wo sie geboren wurde, um dort ihre Wurzeln zu finden.

Im weiteren Verlauf des Buches wird immer zwischen Berlin und Afrika gewechselt, es passieren überall aufregende Dinge, die den Familienzusammenhalt auf eine harte Probe stellen.

Mir hat dieses Buch unheimlich gut gefallen. Der Schreibstil war angenehm zu lesen, die Protagonisten sind mir (nicht zuletzt durch die Vorkenntnisse) sehr ans Herz gewachsen. Wer schon die Polizeiärztin-Reihe gelesen hat, wird auch von dort Bekannte wiedertreffen, was für mich den Lesegenuss noch einmal verschönert hat. Auch andere bekannte Persönlichkeiten, die es wirklich gegeben hat, tauchen hier auf. Eine tolle, einfühlsame aber nicht kitschige Familiengeschichte, deren zweiter Teil leider noch ein knappes Jahr auf sich warten lässt.

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Veröffentlicht am 25.11.2022

Zwischen Wahrheit und Fiktion - sehr spannend umgesetzt!

Kinder des Aufbruchs
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Die mir schon bekannten Zwillingsschwestern Alice und Emma leben mit ihren Familien nach geglückter Flucht in West-Berlin. 1967 passiert so viel in Berlin, dass sich die Autorin eigentlich gar nichts mehr ...

Die mir schon bekannten Zwillingsschwestern Alice und Emma leben mit ihren Familien nach geglückter Flucht in West-Berlin. 1967 passiert so viel in Berlin, dass sich die Autorin eigentlich gar nichts mehr ausdenken musste. Demonstrationen gegen den Schah von Persien mit anschließendem Krawall und der Erschießung des Studenten Benno Ohnesorg, danach etliche mehr oder weniger gewalttätige Demonstrationen. Das Attentat auf Rudi Dutschke und die beiden Schwestern immer mittendrin. In diesem Roman werden auf wunderbare Weise die damals wirklich existierenden Personen mit den fiktiven Personen verflochten, zum Teil auch mit direkten Begegnungen und Gesprächen (im Anhang gibt es ein Personenverzeichnis, bei dem man gut sehen kann, wer "echt" war). Das fand ich richtig gut. Die Bespitzelungen, denen die Schwestern ausgesetzt waren, aber auch die vielen Informationen zu Fluchtversuchen und dem "Untergrund" Berlins machen die ganze Geschichte sehr spannend. Wenn man dann nebenbei noch durchs Internet stöbert und sich die einen oder anderen Bilder und Berichte dazu anschaut, wirkt das Buch noch authentischer. Klar wird vielleicht auch ein bisschen was im Umfeld der Schwestern für manche Geschmäcker zu schön beschrieben, aber ich finde, dass muss auch so sein. Die Zeiten der gegenseitigen Bespitzelungen waren schon schlimm genug, da möchte man doch nebenbei auch noch ein bisschen was Schönes lesen!

Ich kann dieses Buch nur wärmstens empfehlen! Es hat mich wunderbar unterhalten und mir gleichzeitig die Geschichte meines Geburtsjahres vermittelt. Wer den ersten Teil "Kinder einer neuen Zeit" noch nicht gelesen hat, sollte dies schnellstens nachholen! Die Erzählung der Kindheit der beiden Schwestern war ebenfalls sehr gut und emotional. Ist aber nicht zwingend Voraussetzung für die Lektüre dieses Buches.

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Veröffentlicht am 20.11.2022

Spannend mit viel Lokalkolorit

Tod auf der Kokerei
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Im mittlerweile dritten Teil ermittelt die pensionierte Frederike Stier bei einem Todesfall, der von der Polizei als Selbstmord abgetan wird. Da es sich bei der Toten um die Tochter ihres guten Freundes ...

Im mittlerweile dritten Teil ermittelt die pensionierte Frederike Stier bei einem Todesfall, der von der Polizei als Selbstmord abgetan wird. Da es sich bei der Toten um die Tochter ihres guten Freundes Hartmut handelt, versucht sie den näheren Begleitumständen auf die Spur zu kommen. Dabei kommt sie mit vielen Personen aus dem näheren Umfeld der Toten zusammen, um durch geschicktes Fragen und kombinieren eventuell doch noch einen Mord nachzuweisen.

Frederike Stier ist eine recht eigenwillige Person, aber sehr sympathisch und engagiert. Mir gefällt ihre Art zu ermitteln sehr gut, wie mir auch das ganze Buch sehr gut gefallen hat. Es geht gleich ohne Vorgeplänkel mit dem Leichenfund los und bleibt eigentlich fast nahtlos spannend. Nebenschauplatz ist Frederikes Privatleben, was sehr schön mit in die Handlung eingeflochten wurde. Die Beschreibungen und Erklärungen des Autors rund um die Zeche Zollverein machen Lust, die Gegend einmal kennenzulernen. Mir jedenfalls...

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