...sieht es manchmal ganz schön düster aus!
Schloss Liebenberg. Hinter dem hellen ScheinDer Auftakt der Trilogie las sich für mich sehr flüssig und interessant. Im Gegensatz zur Greifenau-Reihe wird hier aus der Sicht der Dienstboten erzählt. Das ist zunächst einmal Adelheid, die als Tochter ...
Der Auftakt der Trilogie las sich für mich sehr flüssig und interessant. Im Gegensatz zur Greifenau-Reihe wird hier aus der Sicht der Dienstboten erzählt. Das ist zunächst einmal Adelheid, die als Tochter eines Tagelöhners vom Fürsten aufgrund ihrer Schönheit "entdeckt" und als Stubenmädchen aufs Schloss geholt wird. Leider wird sie durch eine Intrige als Hausmädchen degradiert. Dann haben wir noch das Stubenmädchen Hedda, die sich aufgrund einer angeblichen Verfehlung nun ein Zimmer mit Adelheid teilen muss, was die beiden Frauen aber zu Freundinnen werden lässt. Constanze ist die Gouvernante der Fürstentöchter und hat es oftmals schwer, die verwöhnten Mädchen zu beschäftigen. Und zuletzt Diener Viktor, der seine wahre Herkunft verschweigt, um in den Diensten des Fürsten bleiben zu können.
Nicht nur in der Politik und der feinen Gesellschaft gibt es Intrigen, Lügen und Mauscheleien. Auch in der Dienerschaft geht es nicht gerade freundschaftlich zu. Es wird versucht, die anderen immer etwas schlechter dastehen zu lassen, um selber voranzukommen. Den großen Skandal (von dem ich vorher noch nie gehört hatte) bekommen die Dienstboten erst sehr spät mit und der eine oder die andere müssen nun um ihren Arbeitsplatz bangen. Da dieses Buch ja aus der Perspektive der Dienstboten geschrieben wurde, hat es mich auch nicht weiter gestört, dass hier nicht die Gefühlswelt der Adeligen ausgebreitet wurde. Das hätte nicht zu dieser Geschichte gepasst und man könnte sicher ein eigenes Buch schreiben, in dem der Skandal lang und breit ausgeführt wird.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Die vier Protagonisten fand ich sehr sympathisch, die Handlung gut recherchiert. Zum Teil habe ich bei den Gemeinheiten, denen Adelheid ausgesetzt war, richtig mitleiden können. Die Geschichte ist jetzt nicht spannend wie ein Krimi, doch die ganze Entwicklung, die immer sehr nah an der Historie geschrieben war, hat mich doch irgendwie gefesselt. Ein wirkliches Ende gab es noch nicht, aber es folgen ja noch zwei Bücher, auf die ich mich schon sehr freue.