Profilbild von Gavroche

Gavroche

Lesejury Star
offline

Gavroche ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Gavroche über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.09.2018

Komplex

Unter der Mitternachtssonne
0

Ein zwanzig Jahre alter Mord. Eine Verkettung unlösbarer Rätsel. Ein Detektiv, der entschlossen ist, das dunkle Geheimnis zu entschlüsseln.

Osaka, 1973: Der Pfandleiher Kirihara wird ermordet in einem ...

Ein zwanzig Jahre alter Mord. Eine Verkettung unlösbarer Rätsel. Ein Detektiv, der entschlossen ist, das dunkle Geheimnis zu entschlüsseln.

Osaka, 1973: Der Pfandleiher Kirihara wird ermordet in einem verlassenen Gebäude aufgefunden. Der unerschütterliche Detektiv Sasagaki nimmt sich des Falls an, der von nun an sein Leben bestimmt. Schnell findet er heraus: Ryo, der wortkarge Sohn des Opfers, und Yukiho, die hübsche Tochter der Hauptverdächtigen, sind in das Rätsel um den Toten verwickelt. Beinahe zwanzig Jahre lang versucht Sasagaki mit zunehmender Verzweiflung, den Mord aufzuklären, in dessen Netz sich Täter, Opfer und Polizei verfangen haben. Bis über alle Grenzen hinaus, bis hin zur Obsession.

Für mich war die Lektüre ein Genuss, den ich mag den Schreibstil japanischer Autoren sehr, der sich doch ziemlich unterscheidet von europäischen oder amerikanischen Schreibweisen. Ein Thriller, der viel zu bieten hat, in die Tiefe geht, zum Nachdenken anregt, allerdings für mich eher ein Gesellschaftsroman mit Thrillerelementen. Virtuos gelingt es Higashino über den Zeitraum von 20 Jahren die unterschiedlichen Perspektiven miteinander zu verknüpfen und dabei dennoch den roten Faden im Blick zu behalten. Kein Buch, das man mal eben nebenbei lesen kann, hier ist Aufmerksamkeit gefordert.

Veröffentlicht am 12.09.2018

Eine wahre Geschichte

Ein Song bleibt für immer
0

Erzählt wird in diesem Buch die wahre Geschichte der Sängerin Alice Martineau, einer an Mukoviszidose erkrankten Sängerin, die von einem Plattenvertrag träumte. Eine Geschichte voller Mut, Trauer, einem ...

Erzählt wird in diesem Buch die wahre Geschichte der Sängerin Alice Martineau, einer an Mukoviszidose erkrankten Sängerin, die von einem Plattenvertrag träumte. Eine Geschichte voller Mut, Trauer, einem Kampf gegen die Krankheit, Unterstützung von Freunden und Familie, allen voran von Tom, dem Freund von Alice Martineau.
Da es sich hier um die Lebensgeschichte einer reellen Person handelt, sollte man lieber erst nach der Lektüre googeln und sich die Songs anhören, denn sonst wird man allzu leicht gespoilert.

Veröffentlicht am 12.09.2018

Steigerungsfähig

Die Ring-Chroniken - Begabt
0

Die Geschichte spielt circa 200 Jahre in der Zukunft. Der Klimawandel hat voll zugeschlagen. Nur noch am Nordpol gibt es Regen, Bäume,... Genannt wird die Gegend mit ihrer Hauptstadt Polaris, der Regenring. ...

Die Geschichte spielt circa 200 Jahre in der Zukunft. Der Klimawandel hat voll zugeschlagen. Nur noch am Nordpol gibt es Regen, Bäume,... Genannt wird die Gegend mit ihrer Hauptstadt Polaris, der Regenring. Dort liegt die Zentrale der Firma WERT. Emony lebt jedoch im Rauring, wo das Wasser streng rationiert wird und man sich tagsüber draußen eigentlich gar nicht aufhalten kann, so heiß ist es. Ihr Vater ist bei einem Anschlag von Terroristen gestorben und Emonys einzige Chance, diesem Leben zu entkommen und ihre Mutter finanziell zu unterstützen, ist es den Aufnahmetest bei WERT zu bestehen. Dann kann sie Adoptin werden. Emony und auch ihr bester Freund Felix bestehen den Test und finden sich bald in Polaris wieder, einer Welt, die ihrer Heimat in keinem Punkt ähnelt. Doch dort wird ihnen viel vorgegaukelt. Emony hat die Fähigkeit zu erkennen, wenn jemand sie anlügt und so etwas duldet sie nicht - und bringt sich so natürlich in Schwierigkeiten.

Eine interessante Zukunftsvision mit guten Ansätzen, die mir aber leider oftmals zu seicht war und sich viel zu oft bei Ideen aus bekannten Büchern bedient hat. Vor allem die Protagonistin hat mich oft genervt in ihren Handlungen. Kurz vor Ende konnte mich die Autorin doch noch überraschen (ohne zu spoilern kann ich hier jedoch nicht darauf eingehen) und das hat bei mir einiges wett gemacht.

Veröffentlicht am 11.09.2018

Doris Alm

Das rote Adressbuch
0

Zu Beginn des Buches befinden wir uns in Doris' Wohnung. Sie ist 97 Jahre alt und natürlich kann die Tagespflege nicht alles richtig machen. So verwendet sie zum Beispiel den handbemalten Kaffeebecher, ...

Zu Beginn des Buches befinden wir uns in Doris' Wohnung. Sie ist 97 Jahre alt und natürlich kann die Tagespflege nicht alles richtig machen. So verwendet sie zum Beispiel den handbemalten Kaffeebecher, den Doris nie benutzt, sie versteckt ihn daraufhin. Doris Alm hat ein ereignisreiches Leben hinter sich. Auf dem Tisch ihrer Wohnung liegt ihr rotes Adressbuch, das sie von ihrem Vater geschenkt bekommen hat. Ausgehend davon wird die Geschichte sowohl in der Gegenwart als auch als Rückblick auf ihr langes Leben erzählt. Der Vater hat immer viel gelesen und wollte reisen, doch das hat er nie geschafft, denn er ist leider viel zu früh bei einem schlimmen Arbeitsunfall gestorben. Die Mutter weiß sich nicht anders zu helfen und Doris muss als Hausmädchen bei Dominique Sefafin arbeiten. Dort bekommt Doris Einblicke in ein ganz anderes Leben, lernt Künstler kennen und zieht mit ihrer Herrin dann sogar nach Paris. Doch das wird nicht das letzte neue Land sein, das Doris kennen lernt. In der Gegenwart sind die Höhepunkte der Woche immer wieder die Skypeanrufe mit ihrer Nichte Jenny, die in den USA lebt. Doris ist sogar auch bei facebook. Zum Ende hin wurde mir die Geschichte leider zu kitschig und viele Probleme wurden zu plötzlich und einfach gelöst. Die erste Hälfte gefiel mir wesentlich besser. Klar hatte Doris immer wieder Rückschläge hinzunehmen, aber dann lief es mir zu glatt.

Veröffentlicht am 11.09.2018

1968

Die Tote im Wannsee
0

1968. Heller ermittelt in seiner Funktion als Kommissar der Berliner Mordkommission im Fall einer ermordeten jungen Frau in einer Schrebergartensiedlung in der Nähe des Wannsees. Irgendetwas "stinkt" hier ...

1968. Heller ermittelt in seiner Funktion als Kommissar der Berliner Mordkommission im Fall einer ermordeten jungen Frau in einer Schrebergartensiedlung in der Nähe des Wannsees. Irgendetwas "stinkt" hier gewaltig, denn es sieht erst alles nach einem routinemäßigen Fall aus, doch Heller wird ständig behindert in seinen Ermittlungen und dann sogar vom Fall abgezogen. Heller, ein Kommissar der sich selbst nicht als politisch bezeichnet und das in diesem geschichtsträchtigen Jahr 1968. Da kommt er natürlich nicht an der Politik vorbei, denn der Fall ist natürlich politisch motiviert.
Historische Fakten werden hier geschickt in die Geschichte eingebunden und stören dabei nicht den Lesefluss, sondern unterstützen ihn noch. Den drei Autoren ist ein spannender zeithistorischer Krimi gelungen, den ich gerne gelesen habe.