Profilbild von Gavroche

Gavroche

Lesejury Star
offline

Gavroche ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Gavroche über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.10.2017

Jenny Aaron ist wieder da

Niemals
0

Mit Spannung habe ich diese Fortsetzung erwartet, weil "Endgültig" mich so in seinen Bann gezogen hat.
Jenny Aaron, die blinde Protagonistin, erholt sich in Schweden bei Lissek und seiner Frau. Doch dann ...

Mit Spannung habe ich diese Fortsetzung erwartet, weil "Endgültig" mich so in seinen Bann gezogen hat.
Jenny Aaron, die blinde Protagonistin, erholt sich in Schweden bei Lissek und seiner Frau. Doch dann erhält sie ein Päckchen und die Vergangenheit holt sie ein. Holm hat ihr 2 Milliarden Euro vermacht, die auf einem Konto in Marrakesch sind. Nur sie hat Zugriff darauf. Was soll sie tun? Demirci, die neue Chefin der Spezialeinheit, möchte Aaron wieder bei der Einheit haben und so verhandelt Aaron und fliegt mit Pavlik nach Marrakesch. Der Inhalt eines Schließfaches zeigt viele Verbindungen in die Vergangenheit von Jenny. Es geht um einen Einsatz vor Jahren in Rom, aber auch um ihren Vater.
Mal wieder eine spannende, actionreiche Geschichte, bei der dieses Mal jedoch auch "leisere Töne" eine Rolle spielen. Jenny beschäftigt sich aktiver mit ihrer Blindheit und es gibt einen Hoffnungsschimmer, doch die Voraussetzungen dafür sind für ihre Arbeit kontraproduktiv.
Andreas Pflüger ist es mal wieder gelungen, mich zu unterhalten und mich stundenlang von allem anderen abzuhalten, weil ich wissen musste, wie es weitergeht. Lediglich die Träume von Jenny waren mir etwas zu "abgefahren".

Veröffentlicht am 16.10.2017

Meisterhaftes Verwirrspiel

Sechs mal zwei
0

Hier empfiehlt es sich unbedingt, den ersten Teil zu kennen und auch an den sollte man sich noch gut erinnern, denn sonst muss man zu sehr Gehirnjogging betreiben und die Fäden alle entwirren. Aber genau ...

Hier empfiehlt es sich unbedingt, den ersten Teil zu kennen und auch an den sollte man sich noch gut erinnern, denn sonst muss man zu sehr Gehirnjogging betreiben und die Fäden alle entwirren. Aber genau das war es, was mir an Sieben minus eins schon so gut gefallen hat.
Berger und Blom - können sie nun eigentlich einander vertrauen oder (noch immer) nicht? Diese Frage stellt sich weiterhin, auch wenn die beiden nun gemeinsam auf der Flucht vor dem schwedischen Geheimdienst sind durch die Ereignisse aus dem ersten Teil. Desiree Rosenqvist von der Stockholmer Polizei kontaktiert Sam Berger, da in einem Brief Details über einen ihrer alten Fälle stehen. Wer ist die Briefeschreiberin und wer hält Berger und Blom davon ab, hinter die Geheimnisse zu kommen?
Arne Dahl gelingt es auch hier wieder meisterlich den Leser auf falsche Fährten zu locken und in ein gnadenloses Verwirrspiel zu ziehen. Hier darf man weder aufgeben noch sollte man die Lektüre für längere Zeit unterbrechen, denn man muss dranbleiben, sich reindenken, die Zeit und alle Verpflichtungen vergessen, dann erhält man höchsten skandinavischen Lesegenuss. Am Ende lockt als Belohnung die geniale Lösung. Ich hoffe auf weitere Bücher dieser Art.

Veröffentlicht am 16.10.2017

Online Morde

Sie zu strafen und zu richten
0

Luke Delaney hat lange Jahre bei der Polizei gearbeitet und Mordfälle aufgeklärt und weiß deswegen so gut Bescheid, was man dem Buch anmerkt.
Das Buch beginnt mit einer Hinrichtung und diese findet passend ...

Luke Delaney hat lange Jahre bei der Polizei gearbeitet und Mordfälle aufgeklärt und weiß deswegen so gut Bescheid, was man dem Buch anmerkt.
Das Buch beginnt mit einer Hinrichtung und diese findet passend zum digitalen Zeitalter online statt. Auf der Videoplattform Yourview fragt der Mörder, ob der Angeklagte getötet oder verschont werden soll. Die Zuschauer als Jury. Der Angeklagte ein hohes Tier aus dem Bankensektor. Der Täter vermutlich ein Geschädigter der Bankenkrise. Die Abstimmung fällt zu Ungunsten des Angeklagten aus und dieser wird vor der Kamera hingerichtet. Der Täter kündigt an, dass weitere Schuldige „angeklagt“ werden.
Detective Inspector Sean Corrigan und die Special Investigation Unit werden mit der Aufklärung beauftragt, obwohl ihnen der Prozess des letztens Falles ins Haus steht und sie eigentlich ausgelastet sind. Das Buch ist der 4. Teil einer Reihe, lässt sich aber auch ohne Vorkenntnisse lesen, wenn es auch sicherlich ein höheres Lesevergnügen ist, wenn die Vorgeschichte von Corrigan und weiteren bekannt ist.
Ein spannender Thriller, der beweist, dass der Autor sich auskennt, denn es gibt zwischendurch auch mal etwas ruhigere Phasen, in denen die Ermittlung stockt, doch auch dann kommt keine Langeweile auf. Ein Thema mit vielen aktuellen Anknüpfungspunkten. Am Ende nehmen die Ermittlungen Fahrt auf und die Auflösung ist logisch und nachvollziehbar.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Figuren
  • Originalität
  • Authentizität
Veröffentlicht am 15.10.2017

Zwei ungleiche Schwestern

Die Nachtigall
0

Die Mutter von Vianne und Isabelle ist gestorben, als Vianne ein junges Mädchen und Isabelle erst vier Jahre alt war. Der Vater ist in seiner Trauer gefangen und kümmert sich nicht um die Mädchen. Vianne ...

Die Mutter von Vianne und Isabelle ist gestorben, als Vianne ein junges Mädchen und Isabelle erst vier Jahre alt war. Der Vater ist in seiner Trauer gefangen und kümmert sich nicht um die Mädchen. Vianne heiratet schon mit 16 und Isabelle fliegt von einem Internat nach dem anderen.
Dann beginnt der zweite Weltkrieg. Vianne lebt mit Mann und Tochter in einem kleinen Ort, Isabelle flüchtet sich aus dem Internat nach Paris zum Vater, der sie jedoch nicht bei sich haben möchte und zu ihrer Schwester schickt, wo sie nach einer entbehrungsreichen Flucht ankommt. Viannes Mann ist Kriegsgefangener, recht bald wird ein Deutscher bei ihr zu Hause einquartiert. Sie versucht zu überleben und möglichst nicht aufzufallen. Das ist Isabelle nicht genug und so schließt sie sich bald dem Widerstand an. Der Deckname "Nachtigall" war mir zu offensichtlich, denn dies ist der Nachname, aber nun ja.
Ein gutes Buch über den Weg zweier Frauen, die sich im Krieg behaupten und beide auf ihre Weise mit der Situation klar kommen, helfen und Widerstand leisten. Hier geht es immer nur am Rande um Männer. Es handelt sich aber um einen Roman mit einigen künstlerischen Freiheiten, der jedoch zum Nachlesen über die historischen Ereignisse anregt. Die Rolle der Kollaboration bleibt jedoch ein wenig farblos. Auch die Chronologie des Krieges ist nicht so wichtig, aber es geht hier mehr um die Frauen und ihre Rolle.

Veröffentlicht am 10.10.2017

4 Freundinnen - 5 Briefe

Der letzte Verrat
0

Vier Frauen haben sich - wie es wohl oft passiert - auseinander gelebt. Früher waren sie gut befreundet und haben alles miteinander geteilt und durchlitten, gefreut, (er-)lebt. Nun treffen sie sich zwar ...

Vier Frauen haben sich - wie es wohl oft passiert - auseinander gelebt. Früher waren sie gut befreundet und haben alles miteinander geteilt und durchlitten, gefreut, (er-)lebt. Nun treffen sie sich zwar immer noch jährlich im Urlaub, den die kinderlose Joni weiterhin organisiert, aber sie bekommen immer mehr das Gefühl, nicht mehr wie Freundinnen miteinander reden zu können, sich zu offenbaren. Und so greifen sie zur Methode des Briefes, um sich alles von der Seele zu schreiben - anonym. Doch dann taucht ein 5. Brief auf, der einen bedrohlichen Unterton voller Hass besitzt. Wer hat diesen Brief geschrieben?
Ein Buch, das mitunter nachdenklich stimmt, das in einem Beichtstuhl beginnt, in dem sich Joni vom Pfarrer Hilfe erhofft. Ein Buch über Freundschaft, aber auch Verrat, Betrug und Schuldgefühlen und dann wieder geprägt von Reue.
Die so unterschiedlichen Frauen kommen einem in diesem Buch näher und man rätselt als Leser mit über diesen 5. Brief. Interessante Geschichte, guter Schreibstil und gute Unterhaltung.