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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.10.2019

Münsterland

Schuldacker
1

Für mich war es der erste Fall aus der Reihe und ich hatte – obwohl es schon der dritte Teil ist – nicht so viele Probleme, hier noch einzusteigen, sondern habe während der Lektüre mehr und mehr das Gefühl ...

Für mich war es der erste Fall aus der Reihe und ich hatte – obwohl es schon der dritte Teil ist – nicht so viele Probleme, hier noch einzusteigen, sondern habe während der Lektüre mehr und mehr das Gefühl bekommen, dass es doch schön wäre, die anderen Fälle auch zu lesen.
Das Buch nimmt nach dem Prolog und einem Urteilsspruch schnell an Fahrt auf, denn schon auf den ersten Seiten wird der Leser Zeuge eines Mordes. Doch wer hat Paul Winterpacht getötet? War es eine Racheaktion auf das allzu milde Urteil und steckt die Familie Aukema dahinter? Oder geht es hier doch um etwas ganz anderes?
Heinrich Tenbrink und sein Partner – und mittlerweile auch Untermieter oder eher WG-Mitglied – ermitteln im Münsterland und kommen ganz schön rum. Eine große Rolle spielt auch Pudel Locke, der immer mit dabei ist. Neben dem spannenden Kriminalfall spielen hier auch die persönlichen Hintergrundgeschichten eine Rolle, aber auch das Münsterland und die Münsterländer mit ihren ganz speziellen Eigenheiten. Das spiegelt sich sowohl in der Sprache als auch vor allem in der Namensgebung wider. Wer gerne Krimis mit Lokalkolorit mag, ist hier an der richtigen Stelle.

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  • Erzählstil
  • Geschichte
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.09.2019

Mehr erhofft

Die einzige Zeugin
1

Das Buch steht unter der Kategorie „Kriminalroman“, wobei der Schwerpunkt hier eindeutig auf den Begriff „Roman“ gelegt wurde, denn es gibt sehr viele erzählende Passagen; eine weite Reise über Berlin ...

Das Buch steht unter der Kategorie „Kriminalroman“, wobei der Schwerpunkt hier eindeutig auf den Begriff „Roman“ gelegt wurde, denn es gibt sehr viele erzählende Passagen; eine weite Reise über Berlin und Prag bis nach Rumänien mit Details, die nicht zum Fortgang der Handlung beitragen. Man muss sich jedoch darauf einlassen, auf diese Geschichte, in deren Mittelpunkt Eva steht, die Ex-Frau von Svante. Obwohl sie es war, die die Trennung wollte, bereut sie es nun und stalkt ihren Ex regelrecht. Eines Abends passt sie ihn vor dem Supermarkt ab und wacht erst im Krankenhaus wieder auf. Und dann wird sie auch noch des Mordes beschuldigt; ausgerechnet sie soll Svante ermordet haben. Sie hat einen Filmriss, kann sich aber noch an eine obdachlose Roma erinnern, doch die ist unauffindbar. Ein zweiter wichtiger Teil beschäftigt sich mit der ehemaligen Nervenheilanstalt Beckomberga, wo nun ein Wohngebiet für Wohlhabende errichtet wird, auf den Trümmern der ehemaligen Gebäude entsteht eine Reihenhaussiedlung, andere Teile werden renoviert und in Wohnungen verwandelt. Hier haben Svante und seine Freundin gerade ein Haus gekauft. Die Geschichte von Beckomberga wird immer wieder vertieft und ist sehr interessant.
Für einen Krimi war mir das Buch jedoch nicht spannend genug und auch die Ermittlungen waren nicht so interessant. Als Roman gefiel mir das Buch ein wenig besser, darum vergebe ich 2,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 06.03.2019

Lebt Jurek Walter doch noch?

Lazarus
1

Dieses Buch ist nun schon das 7. der Reihe um Joona Linna. Joona steht kurz vor dem Ende seiner Rehabilitierung und darf dann wieder bei der Kriminalpolizei arbeiten. Mit Valeria läuft es auch ganz gut. ...

Dieses Buch ist nun schon das 7. der Reihe um Joona Linna. Joona steht kurz vor dem Ende seiner Rehabilitierung und darf dann wieder bei der Kriminalpolizei arbeiten. Mit Valeria läuft es auch ganz gut. Eigentlich eine gute Ausgangsposition. Doch dann holt ihn die Vergangenheit ein. In einer Wohnung in Norwegen ist ein bestialischer Mord geschehen und in der Tiefkühltruhe findet man Leichenteile, auch den Schädel von Joonas verstorbener Frau. Es geschehen weitere Morde über Europa verteilt, die an die Vorgehensweise von Jurek Walter denken lassen, doch der ist tot; Saga hat ihn erschossen und man hat seinen Fingerabdruck identifizieren können. Joona traut der Sache nicht und bringt sich und seine Tochter Lumi in Sicherheit, doch Valeria weigert sich, mit ihm zu kommen und auch Saga glaubt nicht, dass es sich um Jurek handelt.

Wie auch die anderen Bücher der Reihe ist dem Autorenpaar wieder einmal ein sehr spannender Thriller mit viel Action und Brutalität gelungen, der für mich ein wahrer Pageturner war. Joona erinnert zwar manches Mal an einen "Superhelden" und manch eine Aktion ist nicht ganz realistisch, aber es geht hier um eine spannende Geschichte, die in sich schlüssig ist und das ist gelungen. Das Ende bietet mal wieder einen "Öffner" für die Fortsetzung, auf die ich schon warte.

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Veröffentlicht am 04.02.2019

Macht neugierig auf "Gold und Schatten"

Träume & Hoffnung
1

Dies ist ein leider viel zu kurzes Prequel zu dem Buch „Gold und Schatten“ von Kira Licht. Wir schreiben das Jahr 1923 und Maél ist in Paris, in dieser brodelnden Metropole, die nach dem Ersten Weltkrieg ...

Dies ist ein leider viel zu kurzes Prequel zu dem Buch „Gold und Schatten“ von Kira Licht. Wir schreiben das Jahr 1923 und Maél ist in Paris, in dieser brodelnden Metropole, die nach dem Ersten Weltkrieg Zuflucht für viele Künstler wird; Namen wie Pablo Picasso, Ernest Hemingway oder auch Coco Chanel sind heute noch ein Begriff für die Bohème der Rive Gauche. Auch Maél taucht ein in diese Welt und begibt sich ins noch heute existierende Moulin Rouge, wo er auf Hermes trifft und auf der Suche nach der „Gabe“ ist. Ein Schnitt. Maél ist nachts in seinem Bett und bekommt Besuch von Orkus.
Kira Licht macht mit diesem „Appetitanreger“ neugierig auf ihr Buch. Leider sind die Seiten viel zu schnell gelesen, geben allerdings einen ersten, kurzen Eindruck von Schreibstil und Geschichte – auch dank der längeren Leseprobe, die auch Teil dieses Buches ist.

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Veröffentlicht am 04.09.2018

Von den Ottonen zur 1848er Revolution

Land im Sturm
1

Von der Zeit der Ottonen zu den Wenden, zum 30jährigen dann ein Sprung ins 19. Jahrhundert in die napoleonische Zeit und zum Abschluss die 1848er Revolution - um die 1000 Jahre deutsche Geschichte.
Unterteilt ...

Von der Zeit der Ottonen zu den Wenden, zum 30jährigen dann ein Sprung ins 19. Jahrhundert in die napoleonische Zeit und zum Abschluss die 1848er Revolution - um die 1000 Jahre deutsche Geschichte.
Unterteilt in 5 Abschnitte geht es doch immer wieder um die Nachkommen der "Stammfamilien", die der Leser bereits im 1. bzw. 2. Abschnitt kennen lernt. Die Geschichten spielen über einen relativ kurzen Zeitraum, jedem Abschnitt ist ein knapper historischer Rahmen vorangestellt zur besseren Orientierung. Wir lernen die Geschichte immer aus der Sicht der handelnden Personen kennen und wissen darum immer nur so viel, wie sie wissen konnten.
Ein Säbel begleitet den Leser als roter Faden durch das Buch. Die Namen kehren immer wieder, auch wenn zwischen den Abschnitten viele Generationen liegen. Gefallen hat mir, dass dieses Muster zum letzten Abschnitt hin unterbrochen wurde und wir nur einen Zeitsprung von 35 Jahren unternehmen.
Ulf Schiewe gelingt es wunderbar mit diesem episodenhaften Roman seine Leser zu unterhalten und nebenbei historisches Grundlagenwissen zu vermitteln ohne jedoch lehrmeisterisch oder langweilig daher zu kommen. Interessante Charaktere, die ein Leben voller Entbehrungen, oder aber auch in (relativem) Reichtum führen, die im Krieg leben, aber auch die Liebe kennen lernen. Manches Mal wäre ich gerne bei der ein oder anderen Person länger verweilt.
Ein umfangreicher, seitenstarker Roman, der jedoch trotz der Länge keine Langeweile aufkommen lässt.

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