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Gavroche

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.09.2021

Guter historischer Krimi

Der Pesthändler
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Eine zeitlang habe ich recht viele historische Krimis gelesen aus weiter vergangenen Zeiten, dann hatte ich irgendwann genug davon. Aber dieses Buch klang vom Klappentext her schon sehr gut und ich bin ...

Eine zeitlang habe ich recht viele historische Krimis gelesen aus weiter vergangenen Zeiten, dann hatte ich irgendwann genug davon. Aber dieses Buch klang vom Klappentext her schon sehr gut und ich bin nicht enttäuscht worden. Die Autorin entführt uns in die Frühe Neuzeit nach Pirna, zu Zeiten einer Pestepidemie. Doch nicht nur aufgrund der Pest gibt es Tote. Aber als sein Bruder Conrad, ebenfalls Bader, als Todesursache die Pest angibt, hat Valentin Zweifel. Doch warum verhält sich Conrad so? Als bekannt wird, dass er ein Verhältnis mit der Ehefrau des Toten hatte, wird Conrad verurteilt. Valentin muss schnell ermitteln und den wahren Mörder finden. Ein spannender Kriminalfall eingebettet in einen akribisch recherchierten historischen Kontext. Eine gelungene Zeitreise in die Frühe Neuzeit mit einem Krimi zum Miträtseln. Eine Autorin, die ich mir merken werde.

Veröffentlicht am 13.09.2021

Geisterjägerin

Evangeline und die Geister des Bayou
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Evangeline lebt in Louisiana und sie ist schon ganz aufgeregt, denn bald ist es soweit und sie wird eine richtige Geisterjägerin sein. Ganz genau so eine wie ihre Großmutter. Doch dann werden sie nach ...

Evangeline lebt in Louisiana und sie ist schon ganz aufgeregt, denn bald ist es soweit und sie wird eine richtige Geisterjägerin sein. Ganz genau so eine wie ihre Großmutter. Doch dann werden sie nach New Orleans gerufen und ausgerechnet in so einem entscheidenden Moment fällt ihre Großmutter als Unterstützung aus. Aber Evangelina ist ein mutiges Mädchen, das sich nicht unterkriegen lässt und so auch ohne die Großmutter weitermacht, auch wenn sie es gerade mit dem Werwolf zu tun bekommt, der ihre Mutter auf dem Gewissen hat. In New Orleans trifft sie auf Julian, der so ganz anders ist als sie, aber gemeinsam bilden sie ein gutes Team. Ein gruseliger Schmöker, der nicht nur Kinder begeistert.

Veröffentlicht am 13.09.2021

Die Rajah

Niemandsmeer
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1841 macht sich die Rajah auf den Weg nach Tasmanien. An Bord befinden sich 200 verurteilte Frauen; ihre Vergehen sind eher von geringem Ausmaß, dennoch werden sie deportiert. Auf der langen Reise führt ...

1841 macht sich die Rajah auf den Weg nach Tasmanien. An Bord befinden sich 200 verurteilte Frauen; ihre Vergehen sind eher von geringem Ausmaß, dennoch werden sie deportiert. Auf der langen Reise führt die Aufseherin Kezia ein ungewöhnliches Projekt durch. Sie sucht eine Reihe von Frauen aus, die gemeinsam an einem Quilt arbeiten sollen während der Überfahrt. Damit erhofft sie sich ein Gefühl der Gemeinschaft zu entwickeln, währen der Arbeit an der Patchworkdecke soll es zu einem Austausch kommen. Das passiert auch. Doch eine der Frauen hat eine falsche Identität. Und dann geschieht ein Mord. Dieser muss auf der Überfahrt aufgeklärt werden. Hope Adams beweist ein gutes Gespür für Geschichten. Sie macht aus diesem Ereignis, das auf historischen Tatsachen beruht, einen fesselnden Roman. Ein toller Schreibstil und eine faszinierende Geschichte.

Veröffentlicht am 12.09.2021

Martins Geschichte

Junge mit schwarzem Hahn
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In einem nicht näher bestimmten Dorf, zu einer nicht näher bestimmten Zeit, vermutlich gegen Ende des Mittelalters oder in der Frühen Neuzeit, zur Zeit einer der vielen Kriege und kriegerischen Auseinandersetzungen. ...

In einem nicht näher bestimmten Dorf, zu einer nicht näher bestimmten Zeit, vermutlich gegen Ende des Mittelalters oder in der Frühen Neuzeit, zur Zeit einer der vielen Kriege und kriegerischen Auseinandersetzungen. Martin ist elf Jahre alt und Waise seitdem sein Vater seine gesamte Familie und sich selbst hingerichtet hat; nur der kleine Junge hat überlebt und einer schwarzer Hahn, der seit Jahren bei ihm lebt. Martin ist genügsam, er hilft allen, bekommt jedoch nur wenig Lohn und auch nur in Naturalien. Doch er bleibt freundlich und hilfsbereit. Intelligent und mit einem guten Blick für das, was vor sich geht, hält er sich jedoch manchmal mit seiner Meinung zurück. Der Hahn spricht auch manchmal - und so sind wir mittendrin im märchenhaften Geschehen. Eines Tages verlässt Martin sein Dorf und geht mit einem Maler auf Wanderschaft. Ein Mädchen wurde geraubt und er konnte es nicht wiederfinden, fühlt sich jedoch verantwortlich. Die Geschichte ist oft düster, jedoch gibt es auch Hoffnungsschimmer. Der Schreibstil hat mir unglaublich gut gefallen; es ist ein Buch, das man genießen sollte und immer mal wieder innehalten. Ich würde mich sehr über weitere Bücher der Autorin freuen.

Veröffentlicht am 03.09.2021

Unterwegs auf den Zimniks

Eis. Abenteuer. Einsamkeit
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Im Frühjahr 2017 begibt sich Richard Löwenherz auf seine nächste Winterradtour, ein großes, nicht ungefährliches Abenteuer, aber nur, wenn die Zimniks, die Winterstraßen, geöffnet sind, ist es überhaupt ...

Im Frühjahr 2017 begibt sich Richard Löwenherz auf seine nächste Winterradtour, ein großes, nicht ungefährliches Abenteuer, aber nur, wenn die Zimniks, die Winterstraßen, geöffnet sind, ist es überhaupt möglich, diesen Weg zu fahren, denn er führt über weite Strecken über Flüsse und am Ende über das gefrorene Polarmeer. Weite Teile des Landes sind überhaupt nur über diese Wege mit allem lebenswichtigen zu versorgen und so begegnet der Autor auf der Strecke auch immer wieder LKW. Das Buch beginnt quasi mittendrin, mit Tag 35. Ein gut gelungener "Appetitanreger" und Spannungsaufmacher bevor wir zurück springen zum Tag des Abflugs. Der Autor berichtet von den Begegnungen mit Menschen, die selbstlos weiterhelfen, von seiner zunehmenden Bekanntheit als der "Radfahrer", die nicht nur positive Effekte hat, von den Unbillen der Natur, aber auch von der Schönheit der Polarnächte, viele mit unglaublich faszinierendem Polarlicht. Natürlich auch von der immerwährenden Kälte und welche Tricks er anwendet, was sich bewährt hat, welche Bekleidung ihn schon lange begleitet oder was er ausgeliehen hat und welche Investitionen er vor der Reise vielleicht doch hätte tätigen sollen. Ein überaus anschaulicher Schreibstil und mit großartigen Bildern, so dass das Kopfkino viel Futter bekommt. Ein tolles Abenteuer, wunderbar bebildert.