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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.03.2021

Lisa

Inspektor Takeda und die stille Schuld
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Claudia Harms und Ken Takeda ermitteln nunmehr bereits in ihrem 5. Fall. Privat läuft es nach der Trennung zurzeit nicht so gut und beide leiden darunter, wie man sehr gut nachempfindet, da der Krimi immer ...

Claudia Harms und Ken Takeda ermitteln nunmehr bereits in ihrem 5. Fall. Privat läuft es nach der Trennung zurzeit nicht so gut und beide leiden darunter, wie man sehr gut nachempfindet, da der Krimi immer abwechselnd aus den beiden Perspektiven geschrieben wird. Ich mag diese Krimireihe auch deshalb so gerne, weil der deutsche und der japanische Weg so unterschiedlich ist und ich jedes Mal etwas Neues über die japanische Kultur und Denkweise lerne. So ein Powernap im Café hätte auch hier manchmal etwas, um ein wenig Kraft zu tanken. Aber nun zum Fall: dieses Mal ermitteln die beiden einen Brand in einer edlen Seniorenresidenz. Es war Brandstiftung und es kamen mehrere Bewohner zu Tode. Doch bald gibt es einen weiteren Brandanschlag und auch hier wurde der Pflegeroboter Lisa eingesetzt. Die Überlegungen zu Robotern aus praktischer und ethischer Sicht, aber auch aus japanischer und deutscher, fand ich sehr faszinierend. Und auch der Fall entwickelt sich wieder einmal sehr komplex und am Ende gibt es noch eine überraschende neue Komponente. Ich bin ein großer Fan dieser Reihe und hoffe auf viele weitere Fälle.

Veröffentlicht am 22.03.2021

Wunderschön

Wer wohnt denn da im tiefen Wald?
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Dieses Buch ist ein Schatz für Klein und Groß. Ein schön großes Format und dementsprechend große Bilder, auf denen es so viel zu entdecken gibt. Auch immer wieder lustige Details, wie zum Beispiel Vögel, ...

Dieses Buch ist ein Schatz für Klein und Groß. Ein schön großes Format und dementsprechend große Bilder, auf denen es so viel zu entdecken gibt. Auch immer wieder lustige Details, wie zum Beispiel Vögel, die beim Fliegen Koffer in den Krallen tragen oder aber ein gemeinsames Picknick ganz unterschiedlicher Tiere, sogar unter der Decke haben sich Tiere versteckt, von denen man nur die Schwänze und die Hinterteile sieht. Auf der linken Seite gibt es am Rand eine abgesetzte Spalte. Oben ein Gedicht, passend zur jeweiligen Jahreszeit des Bildes und unten die Rubrik "Was gibt es hier zu entdecken?", die einen guten Anstoß bieten, aber es gibt noch viel mehr zu entdecken und jeder sieht etwas anderes, so dass es besonders großen Spaß macht, das Buch gemeinsam - und immer wieder - zu betrachten. Neben den Jahreszeiten gibt es auch eine Doppelseite zu einem Regentag, oder aber ein abendliches Lagerfeuer und am Ende geht es zur guten Nacht. Danach gibt es noch zwei Doppelseiten zum "Naturlehrpfad" mit weiteren Suchaufträgen im Buch, aber auch in der Natur. So soll man zum Beispiel Ausschau nach fliegenden Insekten an einem See oder Teich halten oder nach reifen Früchten suchen,.... Den Abschluss bildet eine Seite mit weiterführenden Links, wo man noch mehr lernen, spielen und entdecken kann. Und Verweise zu Seiten mit Gedichten.

Veröffentlicht am 22.03.2021

Die Rolle der Frau

Kim Jiyoung, geboren 1982
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Ein kleines Büchlein mit einer äußerst intensiven Geschichte. Die Protagonistin Kim Jiyoung ist ungefähr Mitte 30, mit ihrem Mann Chong Daehyon verheiratet und sie haben eine Tochter namens Ziwon. Dieser ...

Ein kleines Büchlein mit einer äußerst intensiven Geschichte. Die Protagonistin Kim Jiyoung ist ungefähr Mitte 30, mit ihrem Mann Chong Daehyon verheiratet und sie haben eine Tochter namens Ziwon. Dieser macht sich Sorgen um seine Frau, die sich in ihrer postnatalen Depression vorstellt, jemand anderes zu sein, und zwar immer wechselnde Personen. Ihr Mann macht sich große Sorgen. Das hat der Beginn des Buches und anschließend geht es zurück in der Zeit und wir lesen über die Lebensgeschichte dieser südkoreanischen jungen Frau. Sie lebt in der Großstadt Seoul und aus meiner doch sehr naiven, westeuropäischen Sicht, hätte ich nicht gedacht, was für eine Frauenrolle dort noch vorherrscht. Und zwar nicht vor vielen Jahrzehnten, denn Kim Jiyoung wurde - wie der Titel des Buches verrät - im Jahr 1982 geboren. Sie hat eine ältere Schwester und einen jüngeren Bruder. Die Mutter war sehr enttäuscht, dass auch das zweite Kind kein Junge war. Als der Bruder geboren war, wurde er überall verhätschelt und den Mädchen vorgezogen. Und dies zieht sich als Leitthema durch das Buch. Was sich südkoreanische Jungen und Männer alles herausnehmen, wie schwer es für Frauen ist, einen vernünftigen Beruf zu bekommen und dass es fast unmöglich ist, in diesen Beruf zurück zu kehren, wenn man Kinder hat. Immer wieder verweist die Autorin auf Statistiken und so ist dieses Buch viel mehr als nur ein Roman. Mir hat das Buch gefallen und mich sehr nachdenklich gestimmt.

Veröffentlicht am 18.03.2021

Bitcoins und Co

Montecrypto
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Greg Hollister hat ein sehr erfolgreiches StartUp Unternehmen ins Leben gerufen und geführt. Alles auf Basis von Bitcoins. Als er bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kommt, stellt sich seiner Halbschwester ...

Greg Hollister hat ein sehr erfolgreiches StartUp Unternehmen ins Leben gerufen und geführt. Alles auf Basis von Bitcoins. Als er bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kommt, stellt sich seiner Halbschwester die Frage, wo das riesige Vermögen gelandet ist in dieser virtuellen Währung. Dafür beauftragt sie Ed Dante, einen ehemaligen Banker und Privatermittler. Dieser wird bald von der Bloggerin Mercy Mondegno unterstützt. Doch die beiden sind nicht die einzigen, die sich auf die "Schnitzeljagd" des Vermögens machen. Hier lernt man viel über Bitcoins und Co, bekommt aber auch so manches Coktailrezept "serviert" und wie immer schafft es Tom Hillenbrand mit seinem Schreibstil und seiner Geschichte mich mit seinem Buch zu überzeugen. Wer den Grafen von Montecristo kennt, hat sicherlich noch mehr Freude an diesem Buch.

Veröffentlicht am 17.03.2021

Emanio und Lerio

Emanio – Der Schöne und das Biest
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Emanio vertritt seit nunmehr sechs Jahren seinen Vater als Herzog. Wenn nur sein Bruder und dessen Freunde ihn nicht immer wieder zu Parties überreden würden. Regelmäßig hat er anschließend einen Filmriss, ...

Emanio vertritt seit nunmehr sechs Jahren seinen Vater als Herzog. Wenn nur sein Bruder und dessen Freunde ihn nicht immer wieder zu Parties überreden würden. Regelmäßig hat er anschließend einen Filmriss, dabei möchte er doch verantwortungsbewusst Bittsteller anhören und das Herzogtum regieren. Auf dem Weg in den nahe gelegenen Ort wird er eines Tages von einer Hexe vom Weg abgebracht und erwacht als Biest, als schwarzer Panther (für mich ein sehr schönes, stolzes Tier). Wackelig findet er den Weg zurück ins Schloss. Er wurde verflucht und wird nur erlöst, wenn er bis zur Wintersonnenwende die wahre Liebe findet. Zu seiner Betreuung wird der Gestaltwanderer Lerio auserkoren. Gestaltwanderer sind in dieser Welt Außenseiter und werden schlecht behandelt. Außerdem ist Lerios Gesicht vernarbt und entstellt. Autoin Nicole Gozdek spielt hier mit vielen klassischen Märchenthemen, gibt der Geschichte aber ihren ganz eigenen Touch. Wir lesen immer abwechselnd aus Emanios und aus Lerios Sicht und lernen die beiden so immer besser. Am Schluss werden alle Intrigen aufgelöst und es gibt ein märchenhaftes Ende. Tolle Variation des Themas, eine gute Geschichte und ein toller Schreibstil.