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Veröffentlicht am 25.10.2022

Das letzte Versprechen – herzzerreißend

Das letzte Versprechen
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Das letzte Versprechen, von Hera Lind

Cover:
Es stimmt schon ein, auf die herzzerreißende Geschichte.

Inhalt und meine Meinung:
Die Lebensgeschichte von Anni und ihrer Familie, die mit 5 Jahren im Banat ...

Das letzte Versprechen, von Hera Lind

Cover:
Es stimmt schon ein, auf die herzzerreißende Geschichte.

Inhalt und meine Meinung:
Die Lebensgeschichte von Anni und ihrer Familie, die mit 5 Jahren im Banat (Jugoslawien) von ihrer Mutter (Amalie) getrennt wurde, die dann nach Sibirien ins Kohlebergwerk gesteckt wurde.
Das einzige „Verbrechen“ der Familie war es „Donauschwaben“ zu sein.

Es ist einfach immer wieder zu tiefst erschütternd zu lesen, was Menschen anderen Menschen antun. Besonders im Krieg (oder danach) scheint alle Menschlichkeit verschwunden zu sein. Egal welches Volk oder welches Land.

Ich kann nur demütig mein Haupt senken, vor allen Leuten die so eine Hölle überlebt haben.

Die Geschichte von Anni und Amalie wird parallel erzählt. Beide sind unglaublich traurig und grausam.
Es tut in der Seele weh, was Anni erleben musste. Erst als kleines Kind (mit 5 Jahre), Lager, Krankheit, Grausamkeiten. Auch wenn sie zum Glück ihre Oma in der Nähe hatte die sich bis zur Selbstaufopferung so gut es ging um sie kümmerte.
Dann als Jugendliche: Unverständnis, Gleichgültigkeit, Einsamkeit. Ihre Mutter ist selber tief traumatisiert und hat kein Verständnis für Anni.
Auch als Erwachsene trifft sie ein Schicksalsschlag nach dem andern und ihre sind nur wenige glückliche Jahre vergönnt.

Doch diese unglaublich starke Frau verliert nie ihren Glauben an die Menschen und ist immer allen gegenüber offen und aufgeschlossen und hilft und packt an wo es nur geht.

Hera Lind versteht es wieder aufs Beste die Gefühle und Emotionen der Protagonisten zu beschreiben und beim Lesen bin ich wie gefangen in der Geschichte. Immer wieder wird das ganze unterbrochen und ergänzt durch die realen Tagebucheinträge von der realen Anna. Oder andere Zeitzeugen Berichte mit Quellenangaben. Auch werden Gespräche der über 890 jährigen Anna und Hera Lind eingeschoben.
Für mich so eine Art „Bestätigung“: ja so grausam war es wirklich. Aber dann auch immer wieder ein kleines Aufatmen wenn ich kurz aus der Hölle auftauchen kann.

Autorin:
Hera Lind studierte Germanistik, Musik und Theologie und war Sängerin, bevor sie mit zahlreichen Romanen sensationellen Erfolg hatte. Seit einigen Jahren schreibt sie ausschließlich Tatsachenromane, ein Genre, das zu ihrem Markenzeichen geworden ist.

Mein Fazit:
Die Lebensgeschichte einer unglaublichen Frau, die immer und immer wieder unglaublich traumatisches erlebt hat und dabei voller Wärme und Zuneigung ihrem Gegenüber geblieben isst.
Brillant erhält von Hera Lind.
Von mir eine klare Lese- und Kaufempfehlung und volle Punktzahl – 5 Sterne.

Veröffentlicht am 24.10.2022

East, Welt ohne Seele –wer ist Freund, wer ist Feind?

EAST. Welt ohne Seele
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East, Welt ohne Seele, von Jens Henrik Jensen

Cover:
Passt zu einem Thriller.

Inhalt und meine Meinung:
Der CIA Agent Jan Jordi Kazanski wir mit dubiosen Begründungen in den Osten, nach Krakau geschickt.
Er ...

East, Welt ohne Seele, von Jens Henrik Jensen

Cover:
Passt zu einem Thriller.

Inhalt und meine Meinung:
Der CIA Agent Jan Jordi Kazanski wir mit dubiosen Begründungen in den Osten, nach Krakau geschickt.
Er soll (als seine letzte Chance im Dienst) „Die Witwe“ aufspüren die die größte Verbrecherorganisation Krakaus anführt.
Doch was steckt wirklich dahinter?
Jordi ist ein sehr unkalkulierbarer Protagonist, er ist in sich zerrissen und voller persönlicher Probleme.

Ein typischer Agententhriller, nach altem Muster.
In der Zeit nach dem Kalten Krieg, alle bekannten Strukturen der Geheimdienste zwischen Ost und West sind in Auflösung, das Gleichgewicht scheint zerstört zu sein.
Oder trügt der Schein?
Wir lesen einiges über die Machenschaften der Geheimdienste, die auch nicht immer „ehrlich“ ablaufen und oft genug schlägt die rechte Hand nach der eigenen linken Hand. Ein Verwirrspiel ohne Gleichen, wer ist Freund wer ist Feind, kann man überhaupt jemandem trauen?
Jeder bespitzelt und beobachtet jeden. Und jeder weiß im Grunde genommen alles über die andern, doch das wichtigste Teil im Puzzle fehlt dann eben doch immer.
Auch der obligatorische Sex fehlt natürlich nicht – zum Glück nicht zu sehr ausgewalzt – ich glaube das ist so ein ätzendes Klischee, das den Agenten anhängt.
Und Alkohol in Massen – da könnte jeder „normale“ Mensch nicht mehr arbeiten.
Freunde gibt es nicht, auf keinen kann man sich verlassen, jeder wechselt laufend seine Positionen – sprich: „ was interessiert mich was ich gestern gesagt habe“.
Tja und Maulwürfe gibt es auf beiden Seiten.

Schreibstil: Der Autor versteht es spannend zu schreiben. Gedankengänge und Handlungen die plötzlich abbrechen, so dass man unbedingt weiter lesen muss um zu erfahren wie es jetzt weitergeht, oder welcher Grund plötzlich hinter einer Handlung steht.

Autor:
Jens Henrik Jensen wurde 1963 in Søvind, Dänemark, geboren. Er hat 25 Jahre als Journalist gearbeitet. Seit 2015 widmet er sich ganz dem Schreiben. 2017 gewann Jens Henrik Jensen den Danish Crime Award.

Mein Fazit:
Ein typischer Agententhriller. Jeder bespitzelt jeden, keiner traut keinem und am Ende ist alles anders als es scheint.
Von mir 4 Sterne.

Veröffentlicht am 22.10.2022

Die Kommissarin und der Metzger - Schrot und Korn – unterhaltsam

Die Kommissarin und der Metzger - Schrot und Korn
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Die Kommissarin und der Metzger - Schrot und Korn, von Bent Ohle

Cover:
Ein schönes Cover, mit kleinen Details die voll zum Inhalt passen. Und das Buch liegt auch haptisch wunderbar in der Hand. Gefällt ...

Die Kommissarin und der Metzger - Schrot und Korn, von Bent Ohle

Cover:
Ein schönes Cover, mit kleinen Details die voll zum Inhalt passen. Und das Buch liegt auch haptisch wunderbar in der Hand. Gefällt mir sehr gut.

Inhalt und meine Meinung:
Achim, ein etwas skurriler Zeitgenosse findet bei seiner Suche nach Beweisen von Außerirdischen „Gold“ das sich, natürlich gegen seinen vehementen Einspruch, als Knieimplantat entpuppt und zu einer „geschredderten“ Leiche auf einem abgelegenen Maisfeld führt.
Hier kommt nun Tanja (die Kommissarin die als Nebenerwerb Rinder züchtet) und ihr Bruder (der hauptberuflich ja Metzger ist aber sich auch in der Pathologie bestens auskennt) ins Spiel. Eigentlich die ganze Familie von Tanja.

Die Protagonisten sind sehr individuell, auch die Nebenprotagonisten, hier vor allem eine ältere Dame: Regine van Delgen. Und auch die Kollegen von Tanja sind teilweise unterhaltsam schräg.

Ein witziger Krimi mit viel zum Schmunzeln und Lachen. Vor allem die Situationskomik. Oft auch die Schlagfertigkeit von Tanja, die hier eine überaus sympathische Protagonistin ist.
Einiges kann man erahnen, es gibt aber auch Wendungen die überraschen.

Der Schreibstil ist flüssig, humorvoll und sehr locker.

Autorin:
Bent Ohle, 1973 in Wolfenbüttel geboren, wuchs in Braunschweig auf und studierte zunächst in Osnabrück, bis er an die Filmhochschule in Potsdam-Babelsberg wechselte, wo er als Film- und Fernsehdramaturg seinen Abschluss machte. Heute lebt er mit seiner Familie wieder in Braunschweig.

Mein Fazit:
Ein humorvoller kurzweiliger Krimi der gut unterhält.
Von mir 4 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.10.2022

Café Leben – das letzte Viertel reißt es raus

Café Leben
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Café Leben, von Jo Leevers

Cover:
Das Cover gefällt mir sehr gut und ist wunderschön gestaltet. Doch nachdem ich das Buch gelesen habe muss ich leider sagen es passt zu keiner Person im Buch – Schade.

Inhalt ...

Café Leben, von Jo Leevers

Cover:
Das Cover gefällt mir sehr gut und ist wunderschön gestaltet. Doch nachdem ich das Buch gelesen habe muss ich leider sagen es passt zu keiner Person im Buch – Schade.

Inhalt und meine Meinung:
Die 32 jährige Henrietta nimmt einen neuen Job an. Sie soll die Lebensgeschichten todkranker Menschen aufschreiben.
Da Henrietta in ihrer Kindheit nach einem tragischen Ereignis jegliche Emotionen und Sentimentalität verloren hat, scheint sie für diesen Job super geeignet.
Sie trifft auf die 66 jährige Annie, und deren Schicksal knackt ihren Panzer. Sie wird aktiv und auch ihr Seelenleben erwacht und auch Henrietta öffnet sich.
Das alles ist eine sehr gute Basis für eine emotionale und spannende Geschichte.

Doch die Umsetzung finde ich, ist nicht optimal gelungen.
Nach dem guten, beklemmenden Prolog beginnt sich die Geschichte zu ziehen. Es wird zäh und es gibt viele unnötige Längen.
Henrietta und Annie werden viel zu ausführlich und zurückhalten beschrieben.
Das Ganze bleibt zu trocken, die Emotionen, selbst Annies schweres Schicksal, kommt bei mir nicht an, ich kann nicht mitfühlen.
Erst im letzten Viertel wird es etwas spannend, weil sich einige Ahnungen bestätigen und dann auflösen.

Die Hauptprotagonistin Henrietta, wird mir viel zu widersprüchlich und unglaubwürdig geschildert. Durch ihre kühle und distanzierte Art komme ich ihr auch einfach nicht näher, auch am Schluss nicht, als wir von ihrem Geheimnis erfahren.

Autorin:
Jo Leevers, geboren und aufgewachsen in London, schreibt für zahlreiche Magazine, u.a. für The Guardian, The Observer, The Telegraph, World Of Interiors und Living. Ihr Spezialgebiet ist Interior Design. Sie hat zwei erwachsene Kinder und lebt mit ihrem Mann und der Hündin Lottie in Kent. Café Leben ist ihr Debütroman.

Mein Fazit:
Ein Buch das für mich erst im letzten Viertel hält was mir der Klappentext verspricht.
Von mir 3,5 Sterne, die ich bei vollen auf 3 abrunde.

Veröffentlicht am 13.10.2022

Der kleine Mäuseprinz - zauberhaft

Der kleine Mäuseprinz
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Der kleine Mäuseprinz, von Disney

Cover:
Einfach zauberhaft.

Inhalt und meine Meinung:
Wenn man den „Kleinen Prinz“ und Disneys Figuren liebt, ist dieses Buch ein MUST HAVE.
So ging es mir, und ich ...

Der kleine Mäuseprinz, von Disney

Cover:
Einfach zauberhaft.

Inhalt und meine Meinung:
Wenn man den „Kleinen Prinz“ und Disneys Figuren liebt, ist dieses Buch ein MUST HAVE.
So ging es mir, und ich bin restlos begeistert.

Das Buch beginnt mit einem Vorwort, einer Hommage an „Der kleine Prinz“ und wie es zum „Mäuseprinz“ kam.

Dann beginnt die Geschichte mit einem kleinen ganz besonderen Jungen der voller Fantasie ist. Denn ER erzählt seinen Eltern immer Geschichten.

Und so landen wir ganz automatisch und wie magisch im Comic und befinden uns plötzlich mit Goofy in den Lüften und haben eine Notlandung in der Wüste. Dort treffen wir auf den Mäuseprinz und reisen mit ihm in zauberhaften Welten, treffen dort auf viele andere liebenswerte Figuren aus der Disney Welt.
Das Besondere daran: das Ganze ist zeitgemäß modern, so gibt es Handys, Emojis, Smileys und eben all die Dinge die Kinder heute überall im Alltag begleiten.

Durch die Art und Weise der Erzählung kommt der besondere Flair des „Kleinen Prinzen“ gut zur Geltung und vor allem die wunderschönen Illustrationen und brillanten Kolorationen machen das Buch zu einem wahren Schatz .

Im Nachwort können wir noch einen Blick hinter die Kulissen werfen und können sehen wie so ein Buch entsteht, das ist bestimmt für ältere Kinder total interessant.

Mein Fazit:
Den Klassiker „Der kleinen Prinz“ den ich schon öfters gelesen habe, nun mit Micky Maus und Goofy für Kinder aufzulegen finde ich einfach ganz wunderbar.
Ein Buch für jedes Alter.