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Veröffentlicht am 25.09.2022

Ein Alman feiert selten allein – der „ganz normale“ Weihnachtswahnsinn

Ein Alman feiert selten allein
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Ein Alman feiert selten allein, von Aylin Atmaca

Cover:
Mit der exakten Ausrichtung der Geschenke, passt das Cover zum Inhalt des Buches.

Inhalt:
Elif, ein Kind türkischer Gastarbeiter, wird von den ...

Ein Alman feiert selten allein, von Aylin Atmaca

Cover:
Mit der exakten Ausrichtung der Geschenke, passt das Cover zum Inhalt des Buches.

Inhalt:
Elif, ein Kind türkischer Gastarbeiter, wird von den Eltern ihres deutschen Freundes Jonas, zu ihrem ersten „deutschen“ Weihnachtsfest eingeladen.
Ihre Erwartungen in ein harmonisches Familienfest sind groß. Heimlich träumt sie seit ihrer Kindheit davon.
Ob ihre Erwartungen in Erfüllung gehen?

Meine Meinung:
Eine humorvolle Geschichte, in der wir „Deutschen“ einen Spiegel vorgehalten bekommen.
Ich habe mich bei den meisten Handlungen wieder erkannt, wenn auch vielleicht in abgeschwächter Form. So mache ich mir auch Listen und Pläne, wenn auch nicht gerade im Minutentakt; oder ich benütze Geschenkpapier ein weiteres Mal, wenn ich es auch nicht vorher bügle, etc. Somit fand ich alles ziemlich nachvollziehbar und plausibel.
Was ich allerdings nicht verstehen konnte, und worüber ich herzlich lachen konnte: dass man schon vorher durchgeben muss, was man wem schenkt, damit der entsprechende Platz unter dem Weihnachtsbaum kalkuliert werden kann.

Wie gesagt, der „ganz normale‘“ Weihnachtswahnsinn, wie ihn bestimmt viele Familien kennen, mit dem obligatorischen Ablauf und auch Stress und Streit.
Denn bei allen Klischees, steckt sehr viel Wahres in dem Buch, dem wir uns als Deutsche gar nicht bewusst werden, die ich aber auch nicht schlimm finde (und oft sehr praktisch).

Allerdings finde ich das Ganze ist ein bisschen sehr einseitig von Elifs Seite geschildert. Vermutlich auch deshalb, weil die Geschichte aus der Sicht von Elif erzählt wird. Ich kann mir gut vorstellen, dass es umgekehrt, wenn ein Deutscher oder eine Deutsche bei einem wichtigen Fest der Türken ist, es genau so viele Fallstricke gibt.

Autorin:
Aylin Atmaca wurde 1985 als Kind türkischer Einwander:innen in Heidelberg geboren und wuchs in einer badischen Kleinstadt auf. Mit ihrer Familie und ihrem Hund lebt sie heute in einem Vorort von Mannheim, wo sie als Übersetzerin und Texterin arbeitet. »Ein Alman feiert selten allein« ist ihr erster Roman und ist inspiriert von ihren eigenen Erfahrungen und Erlebnissen.

Mein Fazit:
Ein humorvolles Buch, dass so manche Eigenheiten der Deutschen, und vor allem auch an Weihnachten, deutlich macht.

Veröffentlicht am 20.09.2022

Die Melodie der Zuversicht

Die Melodie der Zuversicht
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Die Melodie der Zuversicht, von Julia Scharlie

Cover:
Das Cover gefällt mir sehr gut.

Inhalt und meine Meinung:
Es spielt in Deutschland, Ende des 19. Jahrhunderts.
Es geht um den 13 jährigen Julius, ...

Die Melodie der Zuversicht, von Julia Scharlie

Cover:
Das Cover gefällt mir sehr gut.

Inhalt und meine Meinung:
Es spielt in Deutschland, Ende des 19. Jahrhunderts.
Es geht um den 13 jährigen Julius, der in seiner Vergangenheit schon einiges durchgemacht hat.
Nun hat er eine neue Familie gefunden in der er sich wohl fühlt und gut aufgehoben ist.
Im zweiten Erzählstrang geht es um seinen brüderlichen Freund Karl der mit seinen 22 Jahren vor die Entscheidung gestellt wird, zu Reisen (was er liebt) oder mit seiner geliebten Berta eine Familie zu gründen und sesshaft zu werden.

Eine schön erzählte Geschichte. Doch ich habe beim Lesen immer das Gefühl gehabt mir fehlt etwas vom Vorwissen und ich hatte viele Fragen zum davor (oder wie kam es dazu) im Kopf. Erst am Schluss habe ich festgestellt, dass dies wirklich der zweite Band ist. (Erster Band: Die Fährte des Schicksals).
Obwohl dort dann steht, man kann beider Bücher unabhängig voneinenande4r Lesen, aber ich bin nicht ganz der Meinung.
Klar kann man dem Geschehen folgen, aber es sind doch Lücken da, die ich gerne genauer erfahren würde.

Die Geschichte um Julius hat mir auch besser gefallen, alles um Karl hätte ich nicht gebraucht. Vielleicht ist das anders wenn man das erste Buch gelesen hat.

Mein Fazit:
Eine schöne Geschichte, schöne erzählt und emotional. Doch ich finde man sollte das erste Buch auf jedenfalls zuerst lesen. So kann ich nur 3 Sterne vergeben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.09.2022

Der Regenbogenfisch glaubt nicht alles - Ein Klassiker mit wichtiger Bootschaft

Der Regenbogenfisch glaubt nicht alles
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Der Regenbogenfisch glaubt nicht alles, von Marcus Pfister

Cover:
Wunderschön, sofort zum verlieben.

Inhalt und meine Meinung:
30 Jahre Regenbogenfisch!
Da kommen nostalgische Gefühle auf.
Schon meine ...

Der Regenbogenfisch glaubt nicht alles, von Marcus Pfister

Cover:
Wunderschön, sofort zum verlieben.

Inhalt und meine Meinung:
30 Jahre Regenbogenfisch!
Da kommen nostalgische Gefühle auf.
Schon meine Kinder haben den Regenbogenfisch geliebt und nun kommen meine Enkel in den Genuss von seinen tollen Geschichten.

In diesem Buch nun sind es wieder mehrerer Botschaften die übermittelt werden. Es geht um Lügengeschichten, und dass man ruhig mal etwas hinterfragen und genauer hinschauen sollte. Nicht alles gleich zu glauben, sondern selber nachzudenken. Passt sehr gut in unsere heutige Zeit.
Es geht auch ums „anderes“ sein oder eine besondere „Gabe“ zu haben, diese dann aber im positiven Sinn für alle einzusetzen.

Die Illustrationen sind zauberhaft.
Es glitzert und glänzt auf jeder Seite.
Dazu das große Format von 223 x 29 , einfach perfekt.

Mein Fazit:
Eine tolle Geschichte mit dem Regenbogenfisch.
Von mir 5 Sterne.

Veröffentlicht am 16.09.2022

Der Geruch von Erde –ein Leben wie wir es uns heute nicht mehr vorstellen können

Der Geruch von Erde
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Der Geruch von Erde, von Christiane Tramitz

Cover:
Der einsame Hof mit dem „Bergidyll“ und die historischen Fotos passen sehr gut zur Geschichte.

Inhalt:
Das außergewöhnliche und harte Leben der Totengräberin ...

Der Geruch von Erde, von Christiane Tramitz

Cover:
Der einsame Hof mit dem „Bergidyll“ und die historischen Fotos passen sehr gut zur Geschichte.

Inhalt:
Das außergewöhnliche und harte Leben der Totengräberin Rosa Wegschneider, die 70 Jahre dieses Amt ausgefüllt hat, wird in einem Roman erzählt.
Es spielt in der Zeit von ca. 1920 bis zu ihrem Tod 2021.
Ein hartes Leben, voller Arbeit und Entleerungen. Aber auch dem kleinen Glück und einer unglaublichen Genügsamkeit und Zufriedenheit.

Meine Meinung:
Eine unglaubliche Geschichte.
Wie soll ich das nur beschreiben?

Rosa ist eine unglaublich starke Frau, aber auch unbeugsam und schwierig.
Eine starke Frau, die das Leben hart gemacht hat, deshalb ist sie trotz all ihrer Härte auch liebenswert. Sie ist hart zu sich selber aber auch zu den anderen. Auch zu ihren Kindern und sie merkt es nicht einmal.
Ein Urgestein, ein Unikat.
Von der ich gerne höre oder lese, mit der es aber bestimmt nicht einfach gewesen ist. (In vielem erinnert sie mich an meine Mutter die auch dieser Generation angehört hat). Zu gerne hätte ich immer mal wieder ins Buch eingegriffen und Rosa gesagt sie solle sich mal den Spiegel vorhalten und bei der Wahrheit bleiben. Aber wie es dann im Buch selber einmal anklingt ist das mit dem Gehirn so eine Sache, es bildet sich seine Wirklichkeit, seine Wahrheit nach eigenem Ermessen.
Dass Rosa zum Schluss noch einsichtig wurde, und dadurch wieder nach Hause konnte, hat mich sehr gefreut.
Mit Rosa konnte ich leiden, ich konnte Verständnis für sie aufbringen, ich war aber auch ganz schön wütend auf sie.

Die Autorin schreibt sehr flüssig und sie versteht es gut die Gefühle und
Emotionen der Beteiligten zu schildert.
Schon die ersten beiden Seiten, gleich zu Beginn: bitter süß, so traurig und dabei doch zum schmunzeln. Die haben mich sofort in seinen Bann gezogen.

In der Mitte des Buches gibt es dann noch viele original Bilder, die noch einmal einen guten Eindruck der Zeit verschaffen.

Autorin:
Christiane Tramitz war als Verhaltensforscherin u.a. am Max-Planck-Institut tätig, bevor sie ihre Leidenschaft für das Schreiben entdeckte. Sie befasst sich überwiegend mit den Lebensgeschichten faszinierender Menschen, schreibt aber gelegentlich auch gerne Krimis, die auf wahren Begebenheiten beruhen.
Tramitz lebt in Berlin und in Oberbayern.

Mein Fazit:
Ich habe dieses Buch voller Interessen, Anteilnahme und mit Freude gelesen.
Von mir 5 Sterne.

Veröffentlicht am 14.09.2022

Schreie in der Nacht

Der Feind in meinem Bett
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Schreie in der Nacht, von Nancy Price
Verfilmt unter „Der Feind in meinem Bett“

Eine gänsehaut Story!

Sarah Burney, wird von ihrem Mann seelisch und körperlich tyrannisiert, gedemütigt und immer wieder ...

Schreie in der Nacht, von Nancy Price
Verfilmt unter „Der Feind in meinem Bett“

Eine gänsehaut Story!

Sarah Burney, wird von ihrem Mann seelisch und körperlich tyrannisiert, gedemütigt und immer wieder brutal misshandelt.
Der erste Fluchtversuch misslingt.
Doch Sarah weiß, wenn sie nicht flieht ist sie bald tot.
Mit etwas Glück und viel Planung gelingt es ihr nochmals ihrem Mann zu entkommen. Und ein Versteckspiel beginnt.
Doch Sarahs Mann gibt nicht auf – er sieht Sarah als seinen Besitz!

Die Geschichte wird spannend und sehr emotional erzählt. Ich bange und zittere mit Sarah.
Und als die Beiden sich am Schuss unbewusst so nahe sind, wage ich kaum zu atmen und kann das Buch nicht mehr aus der Hand legen bis ich endlich die letzte Seite gelesen habe.

Von mir 5 Sterne.