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Veröffentlicht am 11.02.2021

Die Erfindung der Sprache – Für mich ein Fehlgriff

Die Erfindung der Sprache
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Die Erfindung der Sprache, von Anja Baumheier

Cover:
Das Cover passt. Ein Leuchtturm, der immer wieder eine Rolle spielt, und ein dickes(Notiz-)Buch, denn so was trägt auch Adam immer mit sich herum ...

Die Erfindung der Sprache, von Anja Baumheier

Cover:
Das Cover passt. Ein Leuchtturm, der immer wieder eine Rolle spielt, und ein dickes(Notiz-)Buch, denn so was trägt auch Adam immer mit sich herum

Meine Meinung:
Entweder wird dieses Buch ganz stark polarisieren, oder ich falle total aus dem Rahmen.
Ich habe mich sehr auf das Buch gefreut, denn ich kenne das Buch „Kastanienjahre“ von der Autorin und das hat mir sehr gut gefallen.
Hier bin ich jetzt total enttäuscht worden.
Ich kann mit dem Buch eigentlich überhaupt nichts anfangen.
Wirkte die Schreibweise am Anfang noch poetisch oder malerisch auf mich,
Beispiele: „All das hatte sich wie explosionsgefährlicher Mehlstaub auf seine Nervenenden gelegt“ oder „Eine Träne desertierte aus dem Nussbraun seiner Augen“, fand ich es irgendwann nur noch nervig, übertrieben und unverständlich, es wurde einfach zu viel.
Es wurden super viel Fremdwörter benützt, nur ein Beispiel. „allegorisch verzierte Lünetten“, oder es gab endlos lange Schlangensätze bei denen zig Worte aneinander gereiht wurde.
Spätestens bei diesem Satz wollte ich das Buch am liebsten abbrechen: Die Soziolinguistik brachte Adam genau das näher, was andere sagten. Sie erfüllten ihn mit einer zwischenmenschlichen Wärme, dem Ansatz eines Verstehens, gekleidet in eine ihm verständliche Sprache, frei von Tropen, Gleichnissen, Vergleichen, Metaphern, Alliterationen, Chiasmen, Ellipsen, Hypallagen, Ironie, Periphrasen, Tautologien oder Zeugmata.“

Der Inhalt der Geschichte: der etwas sonderbare (autistische? das wird nicht ganz klar) Adam macht sich auf die Suche nach seinem Vater(Hubert) der vor Jahren spurlos verschwunden ist und nun gibt es ein Zeichen dass er doch noch am Leben ist. Ist ja nicht schlecht und auch die Reise die Adam macht und was er alles erlebt ist irgendwo klasse und könnte evtl. auch total witzig aufgefasst werden (bei allem was ihm so widerfährt).
Aber wie gesagt, die Schreibweise hat es mir dann total verleidet. Ich habe keine Zugang bekommen es wurde für mich immer zäher und zäher Auch die vielen Zeitsprünge die es gab und die nicht entsprechend gekennzeichnet waren haben mich nur total verwirrt.

Das Ende bringt dann quasi ein Happy End für alle und eine einigermaßen plausible Erklärung für das Verschwinden von Hubert. Aber es konnte meinen gesamten Eindruck vom Buch auch nicht mehr verbessern.

Für mich steht hier nicht die Geschichte die erzählt werden soll im Fokus. Sondern dies in einer möglichst komplizierten (vielleicht akademischen?) Sprache zu tun, viele Nebenbereiche mit einzubinden und so breit gefächert wie möglich zu sein. So kommt es mir auf jedenfalls vor. Für mich allerdings ein Fehlgriff.

Autorin:
Anja Baumheier wurde 1979 in Dresden geboren und hat ihre Kindheit in der DDR verbracht. Heute lebt sie mit ihrer Familie in Berlin und arbeitet als Lehrerin für Französisch und Spanisch an einer Berliner Schule

Mein Fazit:
Ich bin total enttäuscht, kann nichts mit dem Inhalt anfangen und kann deshalb hier auch nur ganz wohlwollend 2 Sterne vergeben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.02.2021

Jona und der Wal

Jona und der Wal
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Jona und der Wal, von Vera Lörks

Ein Pappbilderbuch mit den Maßen 13 x 13 und abgerundeten Ecken.

Hier wird eine biblische Geschichte in kindgerechter Sprache und mit schönen freundlichen und farbintensiven ...

Jona und der Wal, von Vera Lörks

Ein Pappbilderbuch mit den Maßen 13 x 13 und abgerundeten Ecken.

Hier wird eine biblische Geschichte in kindgerechter Sprache und mit schönen freundlichen und farbintensiven Illustrationen erzählt.

Es passt schon für die Kleinsten (also ab 2 Jahre würde ich sagen) bis ins erste Schulalter, auch hier kann es evtl. im Religionsunterricht oder auch in der Kinderkirche einen Platz finden.

Ein passender Einstig um Bibelgeschichten auch den kleinen Lesern schon nahe zu bringen.

Veröffentlicht am 09.02.2021

Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid – brillant

Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid
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Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid
Von Alena Schröder
Cover:
Das Cover ist mir zu überladen, zu unruhig, im Buchhandel hätte ich nicht unterfingt nach dem Buch gegriffen.

Inhalt: ...

Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid
Von Alena Schröder
Cover:
Das Cover ist mir zu überladen, zu unruhig, im Buchhandel hätte ich nicht unterfingt nach dem Buch gegriffen.

Inhalt:
Es gibt zwei Zeitebenen, einmal sind wir im Hier und Heute und dann geht es zurück in die Jahre 1922 bis 1950.
Hier eingebettet sind vier Frauen einer Familie, von Senta zu Evelyn über Silvia bis zu Hannah.

Die 27jährige Hannah fühlt sich etwas verloren, sie weiß nicht so reicht wie sie das Leben angehen soll. Ihr Studium kann sie nicht so recht faszinieren und aus ihrem Freundeskreis hat sie sich ganz zurückgezogen. Es gibt da nur noch ihre Oma Evelyn, die in einer Seniorenresidenz lebt. Diese besucht sie regelmäßig einmal pro Woche. Dabei wir auch beiläufig ein Brief aus Israel erwähnt der auf ein geraubtes Kunstvermögen hindeutet.
Aber Evelyn hat noch nie über ihre Vergangenheit gesprochen und auch jetzt, als Hannah mehr wissen will blockiert sie alles.
Und so beginnt Hannah erst lustlos, doch dann immer interessierter ihre Wurzeln zu erforschen.

Meine Meinung:
Eine Geschichte die mich wieder mal ganz in seinen Bann gezogen hat, ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.
Hier hat wirklich alles gepasst.
Durch den Wechsel mit den zwei Zeitebenen, der aber nie schwer nachzuvollziehen war, da immer das Datum und der Ort vorangestellt war, wurde eine unglaubliche Spannung erzeugt von der ersten bis zur letzten Seite.
Die Personen waren auch alle klar umrissen und charakterisiert, es konnten sich Sympathien und Antipathien aufbauen. Die Emotionen wurden in alle Richtungen bedient, ich habe mit gelitten, mich mit geärgert und es gab auch eine Szene die so erschütternd war, dass ich das Buch kurz zuklappen und tief durchatmen musste.
Das zeichnet auch die ganze Geschichte aus. Alles wirkt so realistisch und klar und ich kann irgendwie mit allen Protagonisten verstehen.
Es gibt auch wunderbare Nebencharaktere die mich immer wieder auch mal schmunzeln lassen.

Autorin:
Alena Schröder, geboren 1979, arbeitet als freie Journalistin und Autorin in Berlin. Sie hat Geschichte, Politikwissenschaft und Lateinamerikanistik in Berlin und San Diego studiert und die Henri-Nannen-Schule besucht. Nach einigen Jahren als Redakteurin in der ›Brigitte‹-Redaktion arbeitet sie heute frei u.a. für die ›Brigitte‹, das ›SZ-Magazin‹ und ›DIE ZEIT‹.

Mein Fazit:
Ein brillanter historischen Roman der alles hat um als Spitzenroman gekürt zu werden.
Von mir eine klare Lese- und Kaufempfehlung.


Junge Frau, am Fenster stehend, Abendlicht, blaues Kleid – brillant

Veröffentlicht am 04.02.2021

Kurschatten Affäre - ein etwas anderer Krimi

Kurschatten-Affäre
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Kurschatten Affäre , von Lisa Graf-Riemann

Cover:
Der Blick in eine alte Villa oder ein altes ehrwürdiges Kurgebäude – passt zum Inhalt.

Inhalt:
Er charmante und liebenswürdige Sascha Maiensäs. lebt ...

Kurschatten Affäre , von Lisa Graf-Riemann

Cover:
Der Blick in eine alte Villa oder ein altes ehrwürdiges Kurgebäude – passt zum Inhalt.

Inhalt:
Er charmante und liebenswürdige Sascha Maiensäs. lebt nach seinem abgebrochenen Medizinstudium mehr oder weniger in den Tag hinein. Mit seinem Job als Croupier in der Spielbank, hält es sich so einigermaßen über Wasser. Er lebt mit seiner Großtante Paulina, in einer alten ehrwürdigen Villa Palmira, quasi in einer WG. Als er von seinem Freund quasi genötigt wird in die Rolle eines Psychotherapeuten zu schlüpfen findet er daran Gefallen und verliebt sich auch noch in seine „Patientin“ und lässt sich auf eine Affäre ein.
Als dann der Mann gerade von dieser Patientin ermordet wird, steckt er in großen Schwierigkeiten und das „Sonderkommando“: Villa Palmira wird gegründet.
Und das passiert alles im beschaulichen und herrlichen Bad Reichenhall.

Meine Meinung:
Ich würde das Buch auf Anhieb nicht als Krimi einordnen, aber es war ein herrlicher Lesespaß.
Der Prolog beginnt mit dem Mord.
Dann gehen wir 5 Tage zurück und wir können miterleben was so alles passiert im beschaulichen Bad Reichenhall.
Wir lernen die Protagonisten sehr ausführlich kennen, auch die „Besonderheiten“ eine Kurstadt und dadurch fühle ich mich beim Lesen sehr nahe am Geschehen.
Es liest sich eher wie eine Liebesgeschichte (der Mord kommt dann erst wieder ziemlich am Schluss und wird dann auch schnell aufgelöst).
Aber der Weg bis dahin ist einfach herrlich mit zu verfolgen. Denn die Personen sind teilweise richtig eigenartig, aber alle sind sympathisch. Klar sind sie in vielen Situationen „überzeichnet“, doch kann man ihr Handeln und ihre Denkweise immer irgendwie nachvollziehen.
Allen voran Sascha. Ich kann ihm eine böse Absicht unterstellen und irgendwie wirkt er auf mich wie so ein verlorener, einsamer Lausebengel.
Gerne würde ich weitere Geschichten mit Sascha Maiensäss lesen.

Die tolle Schreibweise macht dieses Buch einfach aus. So humorvoll, an passender Stelle ironisch, so vielseitig durch die Einbindung von ganz viel unterschiedlichen Gesichtspunkten, dass es einfach nie langweilig und immer unterhaltsam und auch in diesem Sinne spannend ist.

Autorin:
Die Autorin wohnt im Berchtesgadener Land und kennt die Schauplätze ihres Regionalkrimis genau. Sie war als Redakteurin und Polizeidolmetscherin tätig und lässt ihre Erfahrung in ihre Kriminalgeschichten mit einfließen. Dadurch wird »Kurschatten-Affäre« besonders anschaulich und authentisch.

Mein Fazit:
Ein wunderschöner leichter Lesegenuss, eine Mischung aus Humor, Liebesgeschichte und Krimi. Ich wurde bestens unterhalten, deshalb von mir hoch verdiente 5 Sterne.

Veröffentlicht am 02.02.2021

Von riesengroß bis klitzeklein - einfach super

Von riesengroß bis klitzeklein
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Von riesengroß bis klitzeklein

Cover:
Schon hier werden in Bild und Text die Unterschiede zwischen grüß und klein deutlich.

Inhalt und Meine Meinung:
Ein ganz tolles Buch.
Es beginnt auf einer Blumenwiese. ...

Von riesengroß bis klitzeklein

Cover:
Schon hier werden in Bild und Text die Unterschiede zwischen grüß und klein deutlich.

Inhalt und Meine Meinung:
Ein ganz tolles Buch.
Es beginnt auf einer Blumenwiese. Blumen und Insekten werden in ihrem Größenverhältnis gezeigt. Auf der nächsten Seite sind nun plötzlich eine Kuh und große Berge dabei, die sind natürlich sehr viel größer als die Blumen und Insekten. Doch auf der nächsten Seite relativiert sich das Ganze, denn die Blumenwiese, sowie die Kuh und die Berge sind ja „nur“ auf einer Milchpackung abgebildet und dadurch eigentlich doch wieder klein.
Das ist ein total toller Effekt!
Und so geht e im ganzen Buch weiter.
Jede Seite ist eine Überraschung und die Größenverhältnisse kehren sich

Wir reisen in der ganzen Welt umher. landen mit einem (riesengroßen) Elefant in Afrika, der dann plötzlich klitzeklein auf einer Briefmarke ist.
Sogar ins Weltall fliegen wir mit dem Buch.

Alle Illustrationen sind bis ins kleinste Detail liebevoll gezeichnet

Hier wäre eine Fortsetzung total klasse.
Dieses Buch kann ich nur empfehlen und z.B. auch allen Kindergärten der Kindergruppen wärmstens ans Herz legen.

Mein Fazit:
Ein absolut tolles Buch aus dem man viel lernen kann.
Es macht ganz viel Spaß es zu erkunden und seine Wahrnehmung immer wieder zu relativieren und neue Aha Effekte zu erleben.
Von mir eine klare Kauf- und Leseempfehlung