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Veröffentlicht am 13.12.2016

Nebeltod

Nebeltod
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Nebeltod, von Nina Ohlandt (ein Nordsee-Krimi)

Cover:
Wunderschön und passend.

Inhalt:
Hauptkommissar Johan Benthien von der Flensburger Kripo bearbeitet einen bizarren Fall. Bei Niebüll wurde ein Mann ...

Nebeltod, von Nina Ohlandt (ein Nordsee-Krimi)

Cover:
Wunderschön und passend.

Inhalt:
Hauptkommissar Johan Benthien von der Flensburger Kripo bearbeitet einen bizarren Fall. Bei Niebüll wurde ein Mann auf die Gleise gefesselt und vom Zug überrollt. Wenig später erhält die Polizei ein Foto des Opfers mit der Aufschrift: SCHULDIG.
Ein Racheakt, vermutet Benthien. Die Ermittlungen führen ihn auf die Insel Föhr in eine exzentrische Künstlerkommune.
Doch dies ist nicht der einzige Fall, an dem Benthien arbeiten muss, zeitgleich sind quasi vier Fälle zu bearbeiten die seine Aufmerksamkeit erfordern.
Und irgendwann sagt ihm sein Bauchgefühl, die hängen auch zusammen, nur findet er so gar kein Motiv oder irgendwelche Parallelen.

Meine Meinung:
Der Einstig ist mir nicht so leicht gefallen, sind es doch sehr viele Personen, diese werden mal mit Vornamen, dann wieder mit Nachnamen oder sogar einem Nickname genannt (macht es etwas verwirrend). Dann sind es auch viele Handlungsstränge die es zusätzlich schwierig machen.
Dabei ist die Erzählweise etwas ausholend, egal ob bei den Personen oder den Handlungen, es wird sehr viel erklärt und (für mich) immer mal wieder abgeschweift. Dadurch werden die Charaktere zwar sehr einprägsam erklärt, aber ich brauch eben auch viel länger bis ich da mal drin bin. Jede Person hat so irgendwie ihr Geheimnis, das ist mir fast ein bisschen zu viel des „Guten“.

Jedem Kapitel ist ein Zitat vorangestellt, diese sind zwar interessant, aber gerade bis zur Hälfte konnte ich keinen Bezug zum Buch sehen und hätte sie somit nicht unbedingt gebraucht. (Am Schluss sehe ich das nun etwas anders).

Ab einem gewissen Punkt kommt dann der Punkt, an dem das Ganze total spannend wird, die Seiten lassen einen nicht mehr los. Man rätselt, und spekuliert mit, ist bei jedem Ermittlungserfolg mit euphorisiert und dann wieder am Boden zerstört wenn sie herausstellt, dass es eine Sackgasse war.

Ganz besonders gut hat die Autorin meiner Meinung nach den Alltag der Kripo herausgearbeitet. Keine aktiongeladenen Spezialszenen wie in den Hollywoodfilmen, aber genau die Spannung, der Stress und die Frustration wird gezeigt, die dort wohl herrscht, wenn es in einem Fall nicht weitergeht.

Autorin:
Nina Ohlandt wurde in Wuppertal geboren wuchs in Karlsruhe auf und machte in Paris eine Ausbildung zur Sprachlehrerin. Später war sie u.a. als Übersetzerin und Sprachlehrerin tätig, bis sie zu ihrer wahren Berufung, dem Krimischreiben, fand.

Mein Fazit:
Ein Buch mit einer sehr spannenden Handlung.
Der Einstig wird durch die vielen Personen, Namen, Handlungsstränge und dem etwas ausholenden Schreibstil nicht gerade einfach gemacht.
Aber wenn man dann mal drin ist, entwickelt es einen absolut mörderischen Sog und als Leser klebe ich direkt an den Seiten.
Am Ende werden alle Handlungsstränge gut aufgeklärt und das Finale ist absolut überraschend und ein unglaubliches Geheimnis wird noch aufgedeckt.
Von mir volle Punktzahl mit 5 Sternen.

Veröffentlicht am 03.12.2016

Das Geheimnis der Hutmacherin

Das Geheimnis der Hutmacherin
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Das Geheimnis der Hutmacherin, von Natalie Meg Evans

Cover:
Ein schönes nostalgisches Cover, das neugierig macht.

Inhalt:
Beginn 1940 / Ende 1961.
Handlungsort: Beginn London, über Paris (Haupthandlungsort), ...

Das Geheimnis der Hutmacherin, von Natalie Meg Evans

Cover:
Ein schönes nostalgisches Cover, das neugierig macht.

Inhalt:
Beginn 1940 / Ende 1961.
Handlungsort: Beginn London, über Paris (Haupthandlungsort), am Schluss sind wir wieder in London.

Cora Masson will mehr vom Leben.
Als der Kunsthändler Dietrich ihr die Chance bietet, mit ihm von London nach Paris zu gehen, willigt sie über Nacht ein.
Dort steigt sie, unter falschem Namen: Coralie de Lirac, in der Modewelt als Hutmacherin, mit eigenem Geschäft auf.
Anfänglich wird sie von Dietrich protegiert und beginnt auch eine Affäre mit ihm.
Dann bricht der Krieg aus!
Kann sie ihre Existenz und ihr Geheimnis wahren?

Meine Meinung:
Ein ungemein fesselndes Buch.
Der Leser geht mit Cora, die dann zu Coralie wird, mit in ihre Welt hineingezogen.
Coralie ist die Hauptprotagonistin, ein „Stehaufmännchen“, das unglaubliches durchmacht. Privat wie beruflich macht sie mehr als nur eine Achterbahn der Gefühle durch.
Sie steigt auf in die hohen gesellschaftlichen Schichten und stürzt aber auch genau so tief wieder ab, und doch versteht sie es, ihr Leben immer wieder in die Hand zu nehmen und von vorn zu beginnen. Genauso ihre Affäre, die auch zu ihrer Liebe wird, hier weiß sie oft nicht, kann sie Dietrich noch vertrauen, liebt sie ihn noch, oder er sie? Vor allem als der Krieg ausbricht und sie in ein Komplott mit eingezogen wird, wird es sehr gefährlich für sie.

Der Schreibstil ist sehr eindringlich und wir können die Gefühle der Protagonisten und die Handlungen immer sehr gut nachfühlen.
Es geht um Liebe und Vertrauen, Krieg und Intrigen, Geheimnisse und Verrat! Aber irgendwie geht das Leben immer weiter und Coralie sitzt irgendwie immer zwischen den Stühlen.

Und dann, was für ein Finale...........
Unglaublich spannend..........
Unglaublich nervenaufreibend..........
Unglaublich versöhnlich.............

Autorin:
Natalie Meg Evans gab einst ihren Platz an der Kunstakademie auf um einem Londoner Experimentiertheater beizutreten. Heut lebt sie mit ihrem Mann im ländlichen Norden von Suffolk.

Mein Fazit:
Eine unglaubliche Frau geht ihren Weg.
Dies alles wird mit so viel Herzblut und Emotionen erzählt, dass ich als Leser gar nicht anders kann, als in diese Welt zu versinken. Ich befinde mich mit Coralie im Paris von 1940, erlebe die schlimme Kriegszeit, aber auch den unglaublichen Willen das Leben anzunehmen und selber aktiv zu gestallten.
Hut ab vor so viel Energie und dafür von mir 5 Sterne.

Veröffentlicht am 15.11.2016

Jenseits des leuchtenden Horizonts

Jenseits des leuchtenden Horizonts
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Jenseits des leuchtenden Horizonts, von Elizabeth Haran

Cover:
Weckt totales Fernweh.

Inhalt:
London 1956!
Kurz vor ihrer Hochzeit, entdeckt Erin, dass sie von ihrem Freund betrogen wird. Am Hochzeitstag, ...

Jenseits des leuchtenden Horizonts, von Elizabeth Haran

Cover:
Weckt totales Fernweh.

Inhalt:
London 1956!
Kurz vor ihrer Hochzeit, entdeckt Erin, dass sie von ihrem Freund betrogen wird. Am Hochzeitstag, stellt sie ihn vor der Presse und allen Gästen bloß und will nur noch weg.
Da trifft es sich, dass ihr Onkel nach Australien fliegt um dort Opale zu kaufen.
Kurz entschlossen fliegt Erin mit. Sie ahnt nicht welche Strapazen auf sie warten.
Aber auf der anderen Seite wird sie belohnt mit einer unglaublichen neuen Welt und sie lernt ganz unterschiedliche Menschen kennen.
Nie hätte sie gedacht, dass ihr Herz sich auch wieder einem Mann (und nicht nur das) öffnen könnte.

Meine Meinung:
Ein wunderschönes, gefühlvolles Buch, das und in die exotische Welt nach Australien entführt.
Der Schreibstil ist sehr flüssig und sehr emotional. Die Charaktere sind sehr schön ausgearbeitet und vor allem der „Held“ Jonathan, ist einfach zum verlieben. Er ist einfach zu gut für diese Welt und doch ist er so glaubwürdig und einfach wunderbar geschildert.
Die Geschichte nimmt einen sehr spannenden Verlauf, irgendwie kommt ein Schicksalsschlag nach dem anderen, und gerade wenn man meint, jetzt läuft es mal endlich, kommt wieder eine neue Wendung und ich halte den Atem an und hoffe, dass sich Jonathan hier wieder herauswinden kann und die richtige Entscheidung trifft.
Wir erfahren einiges über Opale und ein ganz besonderer Opal: der „Olympic Australis“ zieht sich durch das ganze Buch. (Ok als Leser ahnen wir seinen geheimen Aufenthaltsort, recht bald und hier war ich doch recht verwundert dass Jonathan hier so gar nicht „geschaltet“ hat).

Die Liebesgeschichte ist glaubhaft aber nicht zu schmalzig und sie nimmt auch nicht allem anderen das Gewicht.

Total begeistert haben mich die Stellen in denen über die Aborigines erzählt wird. Nicht mit diesem „Glorienschein“, sondern sehr authentisch und glaubwürdig – einfach meisterhaft

Autorin:
Elizabeth Haran wurde in Simbabwe geboren. Später zog ihre Familie nach England und wanderte von dort nach Australien aus. Heute lebt sie mit ihrem Mann in einem Küstenvorort von Adelaide.

Mein Fazit:
Das Buch hat mir sehr gut gefallen und es hat mich in eine andere Welt versetzt. Australien wie es vermutlich wirklich ist.
Von mir 5 Sterne.

Veröffentlicht am 10.11.2016

Winterblüte

Winterblüte
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Winterblüte, von Corina Bomann

Cover:
Der Schutzumschlag mit den zarten Blüten und den feinen goldenen Blättern macht es sehr exklusiv finde ich. Dazu passt das schlichte weinrote HC sehr gut.

Inhalt:
Zeitraum: ...

Winterblüte, von Corina Bomann

Cover:
Der Schutzumschlag mit den zarten Blüten und den feinen goldenen Blättern macht es sehr exklusiv finde ich. Dazu passt das schlichte weinrote HC sehr gut.

Inhalt:
Zeitraum: um 1900 im eleganten Ostseebad Heiligendamm.
Wenige Wochen vor Weihnachten findet Christian Baabe eine junge Frau die bewusstlos an den Strand gespült wurde. Sie weiß nicht mehr wer sie ist, nur noch dass sie den Zweig, den sie verzweifelt in der Hand hält eine wichtige Bedeutung für sie hat.
Die Fremde, wird in Christians Familie mit unterschiedlichen Empfindungen aufgenommen. Die Herrin des Hauses steht ihr voller Ablehnung gegenüber, die Tochter freundet sich mit ihr an und auch Christian entwickelt tiefe Gefühle für sie.
Und alleine durch ihre Anwesenheit, wirbelt die Fremde die Welt der wohlhabenden Familie Baabe völlig durcheinander und bringt diese sogar auf den Weg, ein lange gehütetes Familiengeheimnis zu ergründen.

Meine Meinung:
Der Einstig ist sehr emotional, spannend und Stück für Stück und Person um Person werden wir gekonnt in die Geschichte eingeführt.
Der Spannungsbogen steigert sich von Seite zu Seite, es werden neue Theorien und Thesen in den Raum gestellt um dann wieder verworfen zu werden und neuen Wendungen und Handlungen Platz zu machen.
Alles entwickelt sich sehr geheimnisvoll und die anfänglich zwei Geschichten werden sehr gekonnt ineinander verwoben und bauen sich zu einem großen Ganzen auf.
Ich war tief berührt von der Erzählweise und wie ich in die Geschichte und die Familie, so wie die Denkweise der Protagonisten hineingezogen wurde.

Autorin:
Corina Bomann ist in einem kleinen Dorf in Mecklenburg-Vorpommern aufgewachsen und lebt mittlerweile in Berlin. Sie hat bereits erfolgreiche Jugendbücher (u.a. und morgen am Meer)und historische Romane geschrieben.

Mein Fazit:
Ein wunderschönes Buch in das ich mich gerne vertieft habe und das mir sehr schöne Lesestunden bereitet hat.
Von mir 5 Sterne.

Veröffentlicht am 24.10.2016

Ist die Liebe nicht schön?

Ist die Liebe nicht schön?
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Ist die Liebe nicht schön? von Carmel Harrington

Cover:
Der schneeumwölkte Himmel und die Farben allgemein, schaffen schon mal eine sehr heimelige Atmosphäre.

Inhalt:
Belle wird von ihrer Mutter vernachlässigt, ...

Ist die Liebe nicht schön? von Carmel Harrington

Cover:
Der schneeumwölkte Himmel und die Farben allgemein, schaffen schon mal eine sehr heimelige Atmosphäre.

Inhalt:
Belle wird von ihrer Mutter vernachlässigt, und so kommt sie schon als kleines Mädchen zu verschiedenen Pflegeeltern. Doch erst mit dem Einzug bei Tess kommt Wärme und Liebe in ihr Leben, bei Tess lernt sie auch Jim, auch ein Pflegekind, kennen. Doch ihre Wege trennen sich wieder.
Belle glaubt schon immer an den besonderen Zauber von Weihnachten und dass an Weihnachten Wünsche wahr werden können.
Doch als alles zusammenbricht, und ihr anscheinend alles genommen wird was sie liebt, kann sie nicht mehr daran glauben und bricht unter dieser und weiterer verdrängter Last zusammen.
Aber Weihnachten hat auch in diesem Jahr nichts von seinem Zauber verloren und schickt Belle jemand der ihr vor Augen führen soll, wie schön das Leben ist.

Meine Meinung:
Eine wunderbare und sehr einfühlsam erzählte Geschichte.
Sie ist sehr zu Herzen gehend und zeigt, dass man sein Leben selber in der Hand hat, und sich nichts von anderen einreden lassen sollte.
Es werden alle Gefühle sehr gut beschrieben, so dass ich alles jederzeit nachfühlen kann. Es geht um Angst, Ablehnung, Einsamkeit, Trauer, aber auch um Liebe, Hoffnung und Geborgenheit.
Die Hauptgeschichte handelt um Pflegefamilien und Pflegekinder. Belle ist Pflegekind und wird Pflegemutter. An ihrem Leben erfahren wir alle Stadien und können so gut mitfühlen.
Auch alle anderen Protagonisten sind sehr liebevoll und individuell charakterisiert.
Der Handlungsort Dublin, ist sehr schön beschrieben und bereichert die Geschichte ganz unbemerkt.
Weihnachten ist eine zentrale Zeit in diesem Buch, ist es doch einfach die Zeit der Liebe und Familie.
Und auch eine Prise Magie, macht das Buch zu etwas wunderschönem.

Autorin:
Carmel Harrington glaubt an Happy Ends, weil sie ihr eigenes gefunden hat. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in Irland.

Mein Fazit:
Mich hat das Buch echt begeistert und ich habe mich beim Lesen rundum wohl gefühlt, auch wenn ich mit Belle gezittert, gebangt und gehofft habe.
Von mir klare 5 Sterne.