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Veröffentlicht am 02.06.2020

Schattenzeit

Schattenzeit
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Schattenzeit, von Amelie Fischer

Cover:
Es zeigt schon die dunklen Seiten, die im Buch zum Inhalt werden.

Inhalt:
Es geht um die Zwillinge Paula und Jule, sie sind 16 und gerade in einem sehr sensiblen ...

Schattenzeit, von Amelie Fischer

Cover:
Es zeigt schon die dunklen Seiten, die im Buch zum Inhalt werden.

Inhalt:
Es geht um die Zwillinge Paula und Jule, sie sind 16 und gerade in einem sehr sensiblen Alter.
Normalerweise sind sie ein unschlagbares Team, doch nach den Sommerferien wird alles anders. Jule ändert sicgh total, zieht sich von allen zurück und gleitet in die Magersucht ab. Dies belastet die ganze Familie, keiner kommt mehr an sie heran.
Und auch Paula gerät in Gefahr und landet in einer Abwärtsspirale.
Werden die beiden Zwillinge nochmal einen Weg zueinander finden?

Meine Meinung:
Das Buch macht mich sehr betroffen.
Und ich finde es sehr mutig, denn es klingt für mich sehr autobiographisch.
Zeigt es doch wie heimtückisch und unbemerkt diese Krankheit vor sich geht.
Es ist sehr beklemmend zu lesen, wie eine unbeschwerte glückliche Familie dem ganzen hilflos gegenüber steht und alle leiden.
Durch dieses Buch kann man einiges ahnen und besser verstehen.

Der Schreibstil ist sehr flüssig und die Charaktere und Handlungen sind sehr authentisch und für mich klingt das Ganze beängstigend realistisch.

Das Ganze ist aus der Sicht von Paula geschrieben.

Ich hätte mir vielleicht ein bisschen mehr auch die Sichtweise von Jule gewünscht. Wie kam es aus ihrer Sicht zu diesem Problem, was war ihr Auslöser, was war ihre Motivation? Damit man auch diese Seite besser verstehen könnte und vielleicht eher sehen könnte wo der Moment war an dem man noch hatte eingreifen können.

Autorin:
Amelie Fischer ist in Hamburg geboren und lebt in Stuttgart. Nach einem Studium der Kommunikationswissenschaften an der Universität Hohenheim kam sie im Februar 2017 zu den RegioHelden, einer Stuttgarter Werbeagentur. Dort arbeitet sie seither als Webtexterin und hat ihre Leidenschaft, das Schreiben, zum Beruf gemacht.

Mein Fazit:
Diese Geschichte hat mich sehr berührt.
Von mir 5 Sterne.

Veröffentlicht am 31.05.2020

Der Sommer der Islandtöchter

Der Sommer der Islandtöchter
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Der Sommer der Islandtöchter

Cover:
Hat mich durch die Kleider der Damen und die Landschaft im Hintergrund, irgendwie sofort angesprochen

Inhalt:
Sommer 2018:
Hannahs Ehe ist am Ende und auch ihren Traumberuf ...

Der Sommer der Islandtöchter

Cover:
Hat mich durch die Kleider der Damen und die Landschaft im Hintergrund, irgendwie sofort angesprochen

Inhalt:
Sommer 2018:
Hannahs Ehe ist am Ende und auch ihren Traumberuf kann sie nicht mehr ausüben. Deshalb nimmt sie sich ein Jahr Auszeit und zieht mit ihrem kleinen Sohn Max (3) nach Island.

Sommer 1978:
Monika träumt von einer Zukunft als Malerin, soll aber das Familienunternehmen übernehmen.
Kurz vor der Hochzeit lässt ihr Verlobter Peter sie mit den Eltern alleine nach Island in den Urlaub. Dort entdeckt Monika dass ihr Herz zu weit größeren Gefühlen fähig ist.


Meine Meinung:
Ein schönes Sommerbuch mit einem nicht so alltäglichen tollen Handlungsort.
Island ist wunderschöne beschrieben und die Liebe der Autorin zeigt sich in den herrlichen Landschaftsbeschreibungen.

Die beiden Handlungsstränge, in zwei verschiedenen Zeitebenen, werden flüssig und durch die immer vorangestellten Handlungsorte und Jahreszahlen, gut verständlich und dann nach und nach gut miteinander verflochten.
Einiges kann man schon bald erahnen, bei anderem wird man aber doch ab und zu auf den Holzweg geführt.
Der Handlungsstrang in der Vergangenheit, also der um Monika, hat mir ein klein wenig besser gefallen, er hatte meiner Meinung nach mehr Spannung und das Auflehnen von Monika hatte mehr „Leidenschaft“.
Doch auch die Gegenwart um Hannah ist voller Emotionen erzählt.


Autorin.
Karin Baldvinsson, geb. 1979, hat während ihrer mehrjährigen Tätigkeit für einen isländischen Konzern ihr Herz an einen Isländer verloren. Sie lebt mit ihrer Familie in Hamburg, doch die raue Insel wird ihre zweite Heimat bleiben.


Mein Fazit:
Ein schöner Sommerroman, in der herrlichen Landschaft von Island, der zeigt wie eine Fehlentscheidung (und fehlende Kommunikation) ein ganzes Leben zerstören kann, ja auch das der nachfolgenden Generation (negativ) beeinflussen kann.
Von mir 4 Sterne.

Veröffentlicht am 29.05.2020

Sturm - beeindruckend

Sturm
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Sturm, von Christoph Scheuring

Cover:
Das Cover gefällt mir, die Wellen lassen schon mal sehr viel Kraft erahnen, das wird ein heftiger Sturm.

Inhalt:
Nora hat keine einfache Kindheit und Jugend. Ihr ...

Sturm, von Christoph Scheuring

Cover:
Das Cover gefällt mir, die Wellen lassen schon mal sehr viel Kraft erahnen, das wird ein heftiger Sturm.

Inhalt:
Nora hat keine einfache Kindheit und Jugend. Ihr Vater hat ein Alkoholproblem und die Mutter will um jeden Preis den „Schein“ wahren.
Mit 17 macht es bei Nora „KLICK“ – sie wehrt sich, schlägt zurück. Für Nora scheint Gewalt die Lösung zu sein.
Das einzige das ihr noch etwas bedeutet, sind die Natur und Tiere.
So ist es nicht verwunderlich dass sie gegen einen ortsansässigen Schlachthof zu recherchieren und zu rebellieren beginnt. (SEHR AKTUELL).
Dafür wird sie dann vom Gericht zu 300 Sozialstunden verurteilt.
Und diese soll sie dann ausgerechnet bei einem kanadischen Fischer ableisten.
Dann gerät das Schiff auf dem sie sich befinden, weit draußen auf dem Atlantik in den schlimmsten Hurrikan und es passieren Dinge, die alles verändern.

Meine Meinung:
Ein absolut tolles Buch. Hier stimmt alles.
Der Schreibstil ist flüssig, frisch, frech, angenehm locker und jugendlich.
Die Charaktere sind sehr individuell, mit Ecken und Kanten und vor allem sehr glaubwürdig.
Das Thema, sehr aktuell und mit ganz vielen sehr aktuellen Daten und diese sehr nachvollziehbar erklärt und eingearbeitet.
Deshalb gibt es viele Stellen die mich zum Nachdenken bringen und auch länger nachwirken werden.
Alles unglaublich spannend und voller Emotionen erzählt und in Szene gesetzt.
Mit einer überraschenden und dramatischen Wende.

PS: Wieder ein tolles Buch aus dem magellan Verlag, der für mich immer mehr zum Garant für erstklassige Bücher wird.

Autor:
Christoph Scheuring, geboren 1957, hat in seinem Leben schon viel gesehen. Als Journalist für DER SPIEGEL, stern und DIE ZEIT hat er mit den Mächtigsten am Tisch gesessen und mit den Machtlosen auf der Straße gelebt. Seine Leidenschaft gehört besonders den Jugendlichen in den Randgebieten unserer Gesellschaft. Als Autor von Jugendromanen schreibt er über das Leben dort, wo es brüchig ist, wo es ausfranst, wo es wehtut. Dort, wo es interessant wird.

Mein Fazit:
Ich bin fasziniert. Sehr aktuell.
Es geht um die Entwicklung von Nora. Ihre Liebe zur Natur, konsequentes Einstehen dafür und tolle Statements und einleuchtender Erklärungen dazu.
Das Ende mag ich eigentlich nicht so sehr und trotzdem muss und werde ich hier 5 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 27.05.2020

Im Wartezimmer der Unsterblichkeit

Im Wartezimmer der Unsterblichkeit
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Im Wartezimmer der Unsterblichkeit,
Ein Reisebericht aus der Welt von morgen, von Alberto Giuliani


Cover:
Tolles Cover, das neugierig macht.

Inhalt:
Als junger Mann, wird dem Journalisten Alberto, ...

Im Wartezimmer der Unsterblichkeit,
Ein Reisebericht aus der Welt von morgen, von Alberto Giuliani


Cover:
Tolles Cover, das neugierig macht.

Inhalt:
Als junger Mann, wird dem Journalisten Alberto, von einem Brahmanen in Indien und von einer alten Frau in Sibirien, u.a. geweissagt, dass er mit 43 Jahren einen gewaltsamen Tod sterben wird.
Lange Jahre vergisst bzw. ignoriert er diese Aussagen. Doch mit 40 denkt er wieder daran und irgendwie denkt er anders darüber.
Und so macht er sich auf den Weg um mehr über diese Weissagung und die Zukunft allgemein, in Erfahrung zu bringen.

Themen: u.a. Klonen, sich einfrieren lassen, Roboter, das ewige Eis….

Meine Meinung:
Den Einstig fand ich sehr interessant, spannend und inspirierend.
Doch irgendwann wurde es mir zu „schnell abgehandelt“ und zu viele einzelne Themen die dann oberflächlich blieben.
Bei allen Geschichten geht es irgendwie um die Zukunft, und alle gehen irgendwie mit Katastrophe, die Angst weck en können einher. Doch alle (oder die meisten) werden nur angerissen, geben Denkanstöße und dann kommt der nächste Punkt.

Bei den einzelnen Geschichten wird viel erzählt. Es wird viel rund um die einzelnen Storys erzählt, aber ich versteh oft nicht, für was die ausufernden Informationen gut sein sollen. Und gerade wenn ich mich in die Materie eindenke, wird zur nächsten gesprungen, und ich bleibe mit vielen Fragen allein.

Vieles ist mir auch ehrlich gesagt, einfach zu hoch, da verstehe ich nur Bahnhof.
Zitat:
Die Transzendenz in der Immanenz.
Oder:
…und Roboterarme, die im Nebel des flüssigen Stickstoffs die Moleküle des Lebens auf große elektronische Wände zeichneten Die Gensequenz jeder DNS wurde in hexagonale Waben aus bronzefarbene Fäden eingetragen, die eine kleine, leichte Tafel bildeten……

Autor:
Alberto Giuliani, geboren 1975, ist Journalist und Fotograf und Regisseur. Seine Reportagen und Fotos erscheinen in bedeutenden internationalen Medien, darunter Condé Nast Traveller, Vanity Fair, Der Spiegel und Stern. Das fotografische Projekt Surviving Humanity, das während der in diesem Buch beschriebenen Reise entstand, wurde in Italien, Deutschland, Frankreich, China, Portugal und den Vereinigten Staaten ausgestellt.

Mein Fazit:
Das Buch hat für mich interessant angefangen, aber dann wurden es mir zu viele Themen die alle nur angeschnitten sind.
Der „Suchende“ und auch ich sind am Ende des Buches nicht klüger als vorher.

Ich kann nur 3 Sterne vergeben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.05.2020

Wassertöchter - sowas von perfide

Wassertöchter
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Wassertöchter, von Ule Hansen

Cover:
Ein hoher Erkennungswert zu den Büchern der Autorin.

Inhalt:
Die hochbegabte Fallanalystin Emma Carow, scheint endlich die Dämonen ihrer Vergangenheit, ihre eigene ...

Wassertöchter, von Ule Hansen

Cover:
Ein hoher Erkennungswert zu den Büchern der Autorin.

Inhalt:
Die hochbegabte Fallanalystin Emma Carow, scheint endlich die Dämonen ihrer Vergangenheit, ihre eigene Vergewaltigung als sie 19 war, überwunden zu haben.
Dann gibt es wieder eine Vergewaltigung bei der alles darauf hin deutet, dass der ehemalige Peiniger von Emma wieder zugeschlagen hat.
Doch alle Indizien sprechen dagegen.
Aber Emma kennt diesen Täter zu gut und ihre Intuition sagt ihr, dass er wieder aktiv geworden ist. Niemand glaubt ihr.
Und so beginnt Emma auf eigenen Faust zu ermitteln.

Meine Meinung:
Dies ist der 3. Band der Carow-Reihe. Ich habe keines der Vorgänger Bücher gelesen, vielleicht wirkte es für mich deshalb auf den ersten 100 Seiten etwas „umständlich“. Es gab viele Beschreibungen, Erklärungen und Umwege, das wirkte etwas langatmig auf mich, wie wenn jemand nicht auf den Punkt kommt.
Doch dann hat die Geschichte einen Sog entwickelt der mich regelrecht in seinen Bann gezogen hat.
Ganz schön harter „Tobak“ was Emma da so nach und nach aufdeckt.

Die Charaktere sind nicht einfach, teilweise empfinde ich sie als widersprüchlich und kann irrerem Denken und Handeln oft nicht folgen.
Der Schreibstil und die Sprache ist manchmal sehr hart, fast vulgär, was bestimmt wesentlich auch dem Täterprofil von kranken Gehirnen (Mördern + Vergewaltigern) entspricht.

Die Liebesgeschichte ist sehr gut und dezent im Hintergrund mit eingebaut.

Autorenduo:
Astrid Ule ist Autorin und Lektorin, Eric T. Hansen arbeitet als freier Journalist und Autor. Gemeinsam haben Sie bereits mehrere Dreh- und Sachbücher verfasst. Sie teilen eine Leidenschaft für nächtliche Gespräche bei gutem Whisky, exzentrische Halloweenpartys und ziellose Streifzüge durch die vergessenen Ecken der Stadt.

Mein Fazit:
Ein Thriller, der für mich etwas umständlich angefangen hat, aber dann unwahrscheinlich zugelegt und unglaublich perfide und gelungen wurde.
Von mir 4,5 Sterne die ich auf 5 aufrunde.