Mischling, von Affinity Konar
MischlingMischling, von Affinity Konar
Cover:
Die Mohnblumen sind für die Zwillinge das Symbol von Hoffnung und etwas zum Festhalten.
Meine Meinung:
In der Geschichte geht es um die 12jährigen Zwillinge Stasia ...
Mischling, von Affinity Konar
Cover:
Die Mohnblumen sind für die Zwillinge das Symbol von Hoffnung und etwas zum Festhalten.
Meine Meinung:
In der Geschichte geht es um die 12jährigen Zwillinge Stasia und Perle, die Ende 1844 nach Auschwitz deportiert werden und dort von Mengele (ich werde ihn nicht Doktor oder Arzt nennen) für seine grausamen Forschungen entdeckt werden.
In seinem „Zoo“ kämpfen sie nun um ihr Überleben.
Die Geschichte ist einfach herzzerreißend, grausam und brutal, ich konnte mehrere Male einfach nicht mehr durchatmen.
Mit dem Schreibstil bin ich aber nicht gut zurechtgekommen.
Ich kann natürlich nicht nachempfinden wie sich 12jährige in dieser Hölle gefühlt haben, wie sie gedacht und gehandelt haben.
Klar können sich Kinder in Phantasien retten:
Aber mir ist das Ganze zu überzogen, zu vergeistigt, dadurch zu konfus. Ich kann der Handlung teilweise nicht folgen, zu abgehoben, oft werden Handlungen auch nur angedeutet und es gibt viele Cliffhänger .
Es wird ja einmal aus der Sicht von Perle, dann wieder aus der von Stasia erzählt, aber es gibt Lücken, die nicht gefüllt werden.
Mir erscheint ihre Sicht- und Handlungsweise zu sehr von unserem heutigen Wissen geprägt, zu vergeistigt, deshalb erscheint mir ihr Handeln und Denken oft so unglaubwürdig. Wie sollen die 12jähringen innerhalb von wenigen Tagen alles durchschaut haben und Mengele manipuliert haben wollen?
Einmal so klug und weitsichtig, dann so naiv und kurzsichtig?
Zwei Zitate zum Schreibstil:
--Die Erkenntnis, dass ein Teil von einem selbst wider Willen für den Rest des Lebens jemand begleitet, den man hasst, ist schmerzlich. Sie wissen vielleicht wovon ich spreche- kann sein, dass sich jemand an Sie erinnert, während Sie lieber vergessen wären. Ich kann nur für mich sprechen: In diesem Moment begriff ich, dass wir immer miteinander verbunden waren.
--Als der Wind die Feder davontrug, wimmerte Baby. Sein Wimmern war nicht nur Ausdruck von Trauer, sondern auch Verhandlungstaktik: Es feilschte mit mir. Es wollte von mir als echter Mensch gesehen werden und spürte, dass ich Trauer mehr respektierte als alles andere. Das war ein schlauer Plan, hochentwickelt für ein Neugeborenes, aber abgebrüht, wie ich war, konnte es mich damit nicht beeindrucken.
Mein Fazit:
Der Inhalt des Buches ist die grausame Geschichte von Auschwitz und dem menschenverachtenden Mengele.
Diese Geschichte kann nicht oft genug erzählt werden, damit sie nie vergessen wird und so etwas nie wieder passieren kann.
Mit dem Schreibstil, in seiner ausschweifenden, so krampfhaft lyrischen, ins fabulierende gehenden Art bin ich nicht gut klar gekommen.
Für den Schreibstil ziehe ich einen Stern (Bauchgefühl vielleicht sogar mehr) ab. Also 4 Sterne.