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Veröffentlicht am 03.09.2018

Land im Sturm

Land im Sturm
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Land im Sturm, von Ulf Schiewe

Cover:
Passend zu einem historischen Roman.

Inhalt:
Eine Reise durch Deutschland, von 925 bis 1848.
Aufgeteilt in 5 Abschnitte.
Eine unglaubliche Zeitspanne in der wichtige ...

Land im Sturm, von Ulf Schiewe

Cover:
Passend zu einem historischen Roman.

Inhalt:
Eine Reise durch Deutschland, von 925 bis 1848.
Aufgeteilt in 5 Abschnitte.
Eine unglaubliche Zeitspanne in der wichtige Etappen geschildert werden.
Aus der Sicht „normaler“ Menschen, die sich immer wieder auf frühere Generationen zurückführen lassen, werden die Ereignisse geschildert und beleuchtet.

Meine Meinung:
Der Autor versteht es einzigartig, geschichtliche Fakten und Ereignisse, mit Menschen und deren Denken und Handeln zu verbinden.
Vor allem hier, da es über so einen langen Zeitraum geht ist es unglaublich super gemacht, dass sich die Familien immer wieder begegnen und über den Weg laufen. Sich treffen, verbinden und wieder verlieren.
Dadurch ist ein Bogen durch das ganze Buch gespannt, quasi ein roter Faden der sich durch die Geschichte zieht – echt klasse gemacht.
Die Lebensumstände, die Handlungen, Gefühle und Beweggründe werden so realistisch, bildlich und „normal“ geschildert, dass ich mich als Leser mitten unter den Protagonisten fühle.
Klar werden hier die bewegten Zeiten, u.a. Krieg und Revolution beschrieben, und da gibt es dann eben einige Kampfhandlungen und grausame Zeiten.
Es gibt viele geschichtliche Punkte die ich wieder neue gelernt habe.

Aber auch das Herz und die Emotionen (Liebesgeschichten) haben ihren Raum und freuen mich beim Lesen.

Autor:
Ulf Schiewe, geb. 1947, war seit frühester Jugend eine Leseratte. Im Lauf der Jahre erwuchs daraus der Wunsch, selber große historische Romane zu schreiben.
Ulf Schiewe ist verheiratet, hat drei erwachsene Kinder und lebt in München.

Mein Fazit:
Mit seinen 900 Seiten ein unglaublich toller Schmöker, in dem wir viel über die Geschichte von Deutschland erfahren, aber auch nach Herzenslust mit den Protagonisten bangen und fiebern können und ihren Alltag erleben und bewältigen.
Von mir eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Abenteuer
  • Geschichte
  • Spannungsbogen
  • Thema
Veröffentlicht am 02.09.2018

Abgründe

Abgründe
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Abgründe, von Arnaldur Indridason

Cover:
Austauschbar.

Inhalt:
Island 2005 – die Wirtschaft boomt.
Jeder will sich auch ein Stück vom Kuchen abschneiden, und so wird oft nicht hinter die Kulissen des ...

Abgründe, von Arnaldur Indridason

Cover:
Austauschbar.

Inhalt:
Island 2005 – die Wirtschaft boomt.
Jeder will sich auch ein Stück vom Kuchen abschneiden, und so wird oft nicht hinter die Kulissen des Goldsegens geschaut.
Als dann eine junge Frau überfallen wird, und an diesen Folgen stirbt, wfird eine Lawine in Gang gesetzt die auch zu einem Unfalltod eines Bankers von vor einem Jahr führt.
Der Ermittler, Sigurdur Oli, begibt sich auf einen Alleingang mit den kriminellen Machenschaften.

Meine Meinung:
Dies ist mein erstes Buch von diesem Autor.
Und es steht als Untertitel: Kommissar Erlendur ermittelt in seinem 10. Fall.
Nur ist dieser Erlendur im ganzen Buch abwesend!

Ich hatte rechte Probleme mit den fremd klingenden Namen, diese machten es mir schwer, mir die Personen zu merken und ihnen „Gestalt“ zu geben.

Der Ermittler Sigurdur Oli wirkt durch seine überhebliche und voreingenommene Art sehr unsympathisch, das wirkt auf mich teilweise schon unprofessionell. OK, ganz am Schluss kommt er nochmals gut weg, als er die „Selbstjustiz“ seines Kollegen nicht gut heißt. Auch sein privates Umfeld, vor allem die Beziehung zu seiner EX wirkt auf mich nur lästig und nervig.

Die Handlung ist mir zu verwirrend, teilweise widersprüchlich und zu sehr im Finanzgeschäft, wo ich mich sowieso nicht auskenne. Über viele Seiten zieht es sich unwahrscheinlich zäh und langweilig dahin.
Bei der Parallelhandlung ist von vorn herein klar auf was es hinausläuft und dadurch ist jede Spannung raus. Kurz dient sie dazu, damit Sigurdur Oli seine Meinung rechtfertigen kann.

Mich konnte das Buch absolut nicht fesseln.

Mein Fazit:
Die Handlung war mir zu verwirrend und das Hauptdelikt zu „Banktechnisch“ (Wirtschaftskriminalität). Bei der Parallelhandlung, war mir im Gegenzug gleich von Anfang an klar um was es ging, diese war grausam, aber sie diente nur als Nebenschauplatz (so fühle es sich für mich an).
Der Ermittler Sigurdur Oli ist mir auch sowas von unsympathisch, denn er ist überheblich und voreingenommen, deshalb konnte bei mir kein Lesegenuss aufkommen.
Ich kann nur 2 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 01.09.2018

Jedes Jahr fängt ein Jahr neu an

Jedes Jahr fängt ein Jahr neu an
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Jedes Jahr fängt ein Jahr neu an, von Claudia Herber

Cover:
Ich denke es ist ein Foto vom Main, und das passt dann zur Geschichte.

Inhalt:
Ein Ausschnitt aus dem Leben der 83jährigen rüstigen Frankfurterin ...

Jedes Jahr fängt ein Jahr neu an, von Claudia Herber

Cover:
Ich denke es ist ein Foto vom Main, und das passt dann zur Geschichte.

Inhalt:
Ein Ausschnitt aus dem Leben der 83jährigen rüstigen Frankfurterin Lisa Karmichel.
Es ist eine Geschichte einer Frau die sehr selbständig ist, und immer schon in der Stadt gelebt hat.
Sie liebt ihre Spaziergänge am Main, hat gute Freunde um sich und wird sogar von ihrer ehemaligen Freundin in die USA eingeladen.
Soll sie in ihrem Alter noch diese lange Reise auf sich nehmen?

Meine Meinung:
Eine nette kurze Geschichte.
Und genau für diesen Zweck: zum Vorlesen oder wenn in hohem Alter das Lesen von längeren und komplexeren Büchern zu schwer fällt.
Denn die Schreibweise ist doch sehr einfach, mit kurzen Sätzen und vielen gleichen Wiederholungen. Wie eben ein Alltag bei Rentnern sich gestaltet.

Es ist unglaublich wie locker sie in ihrem hohen Alter, die Reise in die USA plant.

Sehr schön, sind die Zeichnungen die sich immer wieder im Buch finden.

Gut herausgearbeitet finde ich auch immer wieder die kleinen Hinweise, das Leben zu genießen und sich ganz bewusst etwas zu gönnen. Auch dass Freundschaften nichts Selbstverständliches sind, sondern diese gepflegt werden müssen.

Autorin:
Die Autorin wurde 1965 im Hundsrück geboren. Nach ihrer Ausbildung zur Bürokauffrau, studierte sie nebenberuflich. Seit 2007 lebt sie in Frankreich. In den vergangenen Jahren suchte sie für ihre an Demenz leidende Patentante und für ihre kranke Mutter erfolglos nach einfachen Texten zum Vorlesen. So kam ihr die Idee, selber ein Buch zu schreiben.

Mein Fazit:
Genau für diesen Zweck: zum Vorlesen oder wenn in hohem Alter das Lesen von längeren und komplexeren Büchern zu schwer fällt – ist das Buch super geeignet und erhält von mir 5 Sterne.

Veröffentlicht am 30.08.2018

Wendemanöver

Wendemanöver
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Wendemanöver, von Franziska Krafft

Cover und Titel:
Passen ganz ausgezeichnet zum Buch.

Inhalt:
Als der 13jährige Jonas, der zu seinem Vater nach Frankfurt gezogen ist, in die Drogenszene und Kriminalität ...

Wendemanöver, von Franziska Krafft

Cover und Titel:
Passen ganz ausgezeichnet zum Buch.

Inhalt:
Als der 13jährige Jonas, der zu seinem Vater nach Frankfurt gezogen ist, in die Drogenszene und Kriminalität abrutscht, und sogar eine Haftstrafe auf ihn wartet, zieht seine Mutter die in einem Bergdorf lebt, alle Register, um die Genehmigung für einen Sommer mit ihm auf einem Segelboot, zu bekommen.
Nach den ersten Hürden, steht diesem Abenteuer nichts mehr im Weg.
Wird Jonas diese Zeit ohne Drogen, so kurz nach dem Entzug, schaffen?
Wie wird das Zusammenleben mit seiner Mutter (und den wechselnden Crewmitgliedern) sein, nachdem er drei Jahre fast nur auf sich selber gestellt war?

Dieses Buch beruht lose auf wahren Begebenheiten.

Meine Meinung:
Dieses Buch ist für mich schwer zu bewerten.

Ich kann nur sagen ich bin immer wieder hin und weg, wie die Mutter, Franziska, diese harte und schwere Zeit, mit all ihren Horror-Stress-Situationen meistert und dabei trotzdem immer die Ruhe behält. Ich würde mir da gerne was abschauen, aber ich weiß genau, ich könnte in solchen Situationen nicht ruhig bleiben.
Es ist die Geschichte einer Familie, die sich getrennt hat, und der (etwas schwierige) Sohn dann zum Vater ins weit entfernte Frankfurt (das ja so viel attraktiver scheint) zieht. Dann stockt die Kommunikation und eine Panne reiht sich an die andere. Als dann das „Kind in den Brunnen“ gefallen ist, zieht die Mutter die Reißleine und kämpft für ihren Sohn.
Ihr Credo dabei ist:
“ich BIN Mama und ich BIN da und ich HAB ihn lieb. Punkt!”

Der Segeltörn wird dann ausführlich beschrieben, für mich als „Nichtsegler“ mit sehr vielen fremden Worten und nicht unbedingt immer spannend. Aber wir erleben wunderschön entspannte Tage und auch gefährliche Sturmmomente.

Meist wird uns auch nur ein Blick aufs Ganze gezeigt, es gibt wenig Details über Gespräche und Gefühle.

Wir sehen das Ganze auch „nur“ aus der Sicht von Franziska, der Vater, der für mich einen überwiegenden Teil dazu beigetragen hat, dass es so weit gekommen ist, wird weitgehend ausgeklammert.
Allgemein finde ich, um sich ein Urteil bilden zu können, erfahren wir zu weinig.

Autorin:
Franziska Krafft stellt sich mutig jeder neuen Aufgabe, die das Leben mit sich bringt. Die passionierte Hobbyseglerin lebt mit
ihren drei Söhnen in einem Dorf in den Bergen.

Mein Fazit:
Ein tief bewegendes Buch.
Es kann drogengefährdeten Jugendlichen und ihren Familien Mut machen und Hinweise und wichtige Aspekte zeigen.
Ein Ende voller Hoffnung.

Veröffentlicht am 28.08.2018

Der Welten Express

Der Welten-Express 1 (Der Welten-Express 1)
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Der Welten Express,
Erster Teil der Trilogie, von Anca Sturm

Cover:
Ein ganz tolles Cover, bei dem jede Einzelheit im Buch eine Rolle spielt.

Inhalt:
Nacht für Nacht sitzt die 13jährige Flinn Nachtigall ...

Der Welten Express,
Erster Teil der Trilogie, von Anca Sturm

Cover:
Ein ganz tolles Cover, bei dem jede Einzelheit im Buch eine Rolle spielt.

Inhalt:
Nacht für Nacht sitzt die 13jährige Flinn Nachtigall an einem stillgelegten Bahnhof: dem Ort, an dem vor zwei Jahren ihr Bruder verschwand.
Eines Abends fährt ein Zug ein.
Magisch angezogen springt Flinn auf und als blinde Passagierin beginnt das Abenteuer ihres Lebens.
Ein Zug voller Magie und Geheimnisse, aber auch voller Gefahren.
Ein rollendes Internat und doch fühlt sich Flinn dort so wohl, wie vorher schon lange nicht mehr.

Meine Meinung:
Eine wirklich bezaubernde Story. Eine Mischung aus „Harry Potter“, „Der goldene Kompass“ und „Der Polarexpress“.

Eine gut durchdachte Geschichte mit ganz viel Magie, vielen Geheimnissen, aber auch vielen Gefahren, die es zu bestehen gilt.
Es gibt „Feinde“ und es sind Freunde nötig um sich dem allem zu stellen und es zu meistern.
Die einzelnen Charaktere sind sehr gut gezeichnet und jeder auf seine Art eigenwillig und besonders. Es fällt mir beim Lesen leicht, mein Herz zu öffnen und mit den Protagonisten die Abenteuer anzugehen und zu bewältigen.

Der Schreibstil ist flüssig, spannend und gut zu lesen, feiner Humor ist eingebaut und manche Wortverdreher und Wortwahl ist so skurril und einfach nur herrlich z.B. (Muräne statt Migräne /Infekt statt Insekt).

Da es der erste Teil einer Trilogie ist, bleibt eine wichtige Frage offen. Da müssen wir bis zum Herbst 2019 warten, da erscheint der 2. Teil.

Dieses Buch ist als Jugendbuch ausgewiesen. Aber auch mir, mit über 50 hat es ausgezeichnet gefallen und phantasievolle Lesestunden geschenkt. Ich finde, es ist ein Buch für alle Altersklassen.

Autorin:
Anca Sturm, geb. 1991 in Eisleben, schreibt seit ihrem elften Lebensjahr. Nach dem Abitur und diversen Stationen in der Buchbranche, entschied sie sich bewusst, ihr Leben dem Schreiben zu widmen.

Mein Fazit:
Eine tolle Geschichte voller Geheimnisse und Magie.
Die Story hat alles was es braucht um zu einer neuen Kult-Reihe zu werden.
Ich kann es mir sehr gut im Kino vorstellen.
Von mir 5 Stern.