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Veröffentlicht am 23.08.2018

Ein unvergänglicher Sommer

Ein unvergänglicher Sommer
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Ein unvergänglicher Sommer, von Isabel Allende

Cover:
Die nachdenkliche Frau und die Farben gefallen mir.

Inhalt:
Durch einen Auffahrunfall in einem Schneesturm in Brooklyn, führt das Schicksal drei ...

Ein unvergänglicher Sommer, von Isabel Allende

Cover:
Die nachdenkliche Frau und die Farben gefallen mir.

Inhalt:
Durch einen Auffahrunfall in einem Schneesturm in Brooklyn, führt das Schicksal drei so ganz unterschiedliche Menschen zusammen.
Evelyn, die illegaler weise (aus Guatemala) als Kindermädchen in den USA ist und eine Leiche im Kofferraum hat.
Richard, der etwas fahrige und zurückgezogen lebende Professor, Unfallverursacher.
Lucia, taffe, alles energisch angehende chilenische Untermieterin.
Was tun? Wohin mit der Leiche?
Alle drei begeben sich gemeinsam auf einen unglaublichen Weg.

Meine Meinung:
Der Einstieg macht neugierig, hier entdecke ich auch noch eine Prise warmherzigen Humor.
Doch schon bald beginnt es für mich etwas zäh zu werden.
Die Rückblicke in die Vergangenheit jeder einzelnen Person sind am Anfang noch interessant und tragen zu ihrem Verständnis bei, doch der stetige Wechsel von Gegenwart zur Vergangenheit wird mir dann bald zu verwirrend und stört mich im Lesefluss.
Es ist absolut schlimm und grausam was wir in diesen Rückblenden erfahren, aber es wird mir zu sehr zur Politik/Gesellschaft/Regimekritischen Haupthandlung.
Auch die persönlichen und psychologischen „Zustände“ (Ehe ohne Liebe, Krankheit, plötzlicher Kindstod, Unfall von 4jähriger Tochter, Schuld), werden mir einfach zu viel. Wir springen von einem Extrem ins andere und ich kann mich gar nicht auf eins einlassen. Ich glaube das überfordert mich?

Immer wieder eingeflochtene Mystik und Esoterik, die ich irgendwie nicht einordnen oder versstehen (obwohl ich das sonst sehr wohl auf mich wirken lassen kann) sind mir auch zu viel.

Die Wendung im Epilog, habe ich eigentlich schon erwartet.

Im drittletzten Satz wird zum Titel Bezug genommen, das hat mir gefallen.

Dies ist mein erstes Buch von Isabel Allende, und nach dem Klappentext und der Leseprobe habe ich mir etwas Leichteres und Lockeres vorgestellt.

Autorin.
Isabel Allende, geb. 1942, arbeitete in ihrer Jugend als Journalistin in Chile. Nach Pinochets Militärputsch ging sie 1973 ins Exil. Sie lebt mit ihrer Familie in Kalifornien.

Mein Fazit:
Ich bin vermutlich mit falschen Erwartungen an das Buch herangegangen.
Der viele Wechsel (in allen Richtungen) hat mich zu sehr abgelenkt.
Jeder Protagonist für sich, hat viel Potential, aber alle drei Leben zusammen und dann auch noch die aktuelle Rahmenhandlung (Leiche) war zu viel und mir dann zu konfus und teilweise zu langatmig.
Das Buch konnte mich nicht fangen.
Deshalb von mir 3 Stern.

Veröffentlicht am 19.08.2018

Königskinder

Königskinder
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Königskinder, von Alex Capus

Cover:
Das Cover(Umschlag) gefällt mir gut, es ist so zart und irgendwie geheimnisvoll.
Das Buch selber ist edel einfarbig cremweiß.

Inhalt:
Max und Tina bleiben auf ...

Königskinder, von Alex Capus

Cover:
Das Cover(Umschlag) gefällt mir gut, es ist so zart und irgendwie geheimnisvoll.
Das Buch selber ist edel einfarbig cremweiß.

Inhalt:
Max und Tina bleiben auf einem verschneiten Alpenpass stecken und müssen die Nacht im Auto verbringen.
Um sich die Zeit zu vertreiben, beginnt Max eine „wahre“ Geschichte zu erzählen, die Jahrhunderte zurückliegt und genau dort in den Bergen ihren Anfang genommen hat.
1779: Jakob ist ein armer Hirtenjunge und verliebt sich in Marie, die Tochter eines reichen Bauern. Marie erwidert diese Liebe.
Doch ihnen stellen sich so einige Hindernisse in den Weg. Jakob muss zum Militär und es geht sogar bis an den Hof König Ludwigs XVI.

Ein herrliches Wechselspiel zwischen Vergangenheit und Gegenwart.

Meine Meinung:
Max + Tina, klang für mich, als ich den Klappentext gelesen habe so jung, dabei sind diese beiden schon fast 30 Jahre ein Paar.
Ihr „Unterhaltungston“ ist sehr warmherzig und liebevoll, auch wenn sie sich streiten, was sie nur bei Kleinigkeiten tun, hier aber gerne, ausdauernd und häufig. Bei den großen Dingen des Lebens sind sie sich immer einig.

Obwohl das Ganze irgendwie wie ein Bericht erzählt wird (die Geschichte um Jakob und Marie) schafft es die Satz- und Wortwahl und die Geschichte selber, mich an die Seiten zu fesseln.
Ich sehe und höre alles bildlich vor mir, denn es sind genau die richtigen Details die beschrieben werden. Das Ganze ist so realistisch und dann doch wieder unglaublich, dass ich immer wieder erstaunt bin.

Die Einwürfe und Dialoge, die Tina und Max dann zwischendurch haben, sind so humorvoll, liebevoll und geistreich, dass sie das Buch unwahrscheinlich bereichern. Die Beiden möchte man am liebsten treffen und zu seinen Freunden zählen.

Autor:
Alex Capus, geb. 1961 in der Normandie, lebt in Olten.

Mein Fazit:
Für mich wirklich eine Perle der Erzählkunst und eine wunderbare Geschichte (in der Vergangenheit und Gegenwart) die mich voll und ganz überzeugt und in seinen Bann gezogen hat.
Von mir 5 Sterne.

Veröffentlicht am 16.08.2018

Eine Braut zu viel

Eine Braut zu viel
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Eine Braut zu viel, von Sarah Harvey


Inhalt:
Kurz vor der Hochzeit trennt sich Felicity von ihrem Verlobten Richard.
Doch anstatt dass er aus ihrem Leben verschwindet, heiratet er plötzlich einfach ihre ...

Eine Braut zu viel, von Sarah Harvey


Inhalt:
Kurz vor der Hochzeit trennt sich Felicity von ihrem Verlobten Richard.
Doch anstatt dass er aus ihrem Leben verschwindet, heiratet er plötzlich einfach ihre Schwester (Ring, Kleid, Feier – alles wird einfach übernommen).
Doch damit gehen die „Schwierigkeiten“ weiter. Denn Richards EX-Freundin Kat ist aufgetaucht und will ihn um jeden Preis zurück.
Und zu allem Überfloss erweckt Kats Ehemann Alex nun Felicitys Aufmerksamkeit.
Ein Durcheinander ohne Gleichen……….

Meine Meinung:
Felicitiy ist eine junge Frau, wie man sie sich im Leben gut vorstellen kann. Mal ist sie sehr mutig und konsequent, dann wieder ängstlich und zögerlich, aber das macht sie so menschlich und sympathisch.
Allgemein wird sehr viel Familie in diesem Roman integriert und dies hat dann sehr viel Konflikt-Material.
Es gibt Irrungen und Wirrungen, am Ende haben wir acht Personen – und jeder will einen anderen haben, den, den er eben nicht haben kann!?

Der Schreibstil ist sehr flüssig und mit einem herrlichen Humor ausgestattet.

Das Happy End ist dann wie schon erwartet, aber eben einfach schön. Klar werden einige Klitsches bedient, aber die sind ja zu erwarten.

Mein Fazit:
Ein schöner „Liebes“-Roman, der mich gut unterhalten hat.
4 Sterne.

Veröffentlicht am 14.08.2018

Verdammt perfekt & furchtbar glücklich

Verdammt perfekt und furchtbar glücklich
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Verdammt perfekt und furchtbar glücklich, von Anneliese Mackintosh

Cover:
Wegen der rosa Farbe, habe ich einen heiteren Roman erwartet.

Inhalt:
Bisher hat das Leben es nicht gut mit Ottilia McGregor ...

Verdammt perfekt und furchtbar glücklich, von Anneliese Mackintosh

Cover:
Wegen der rosa Farbe, habe ich einen heiteren Roman erwartet.

Inhalt:
Bisher hat das Leben es nicht gut mit Ottilia McGregor gemeint, deshalb ist sie dem Alkohol verfallen.
Doch sie sieht das Problem und will ihm abschwören, deshalb sagt sie zu ihrem Therapeuten: Sie will verdammt perfekt und furchtbar glücklich werden.

Meine Meinung:
Ottilia hat es echt nicht leicht im Leben. Der frühe Tod des geliebten Vaters, die Krankheit der Schwester (mit Suizidversuchen), ihre „Freunde“ ziehen sie runter (Alkohol) und unglückliche Affären.
Kaum ein Wunder, dass sie selber beim Alkohol landet.
Also sollten wir Mitleid und/oder Verständnis für sie empfinden.
Hab ich auch wenn ich das ganze Buch gelesen habe und mir klarmache was sie mitmacht.
Aber beim Lesen stellt sich beides bei mir nicht ein.
Ich vermute es ist diese „verhackstückelte“ Erzählweise.
E-Mails, SMS, Tagebucheinträge, Kassenzettel, Briefe, Sinnsprüche und sonstige Berichte, die für mich oft wahllos und wirr oder ohne Aussage aneinandergereiht sind.
Hier kommt bei mir kein Lesefluss oder Lesegenuss auf, ich fand alles sehr verwirrend und konfus.

Auch die Nebenhandlungen, Leben der Mutter, Leben der Schwester, sind für mich viel zu verwirrend, herzlos und kalt erzählt, ich finde keinen Zugang.

Der sogenannte „erotische“ Anteil ist für mich oft auch eher befremdlich und vulgär.

Den Humor, den ich mir erhofft habe, suche ich vergeblich.

Für mich waren ein Teil der „Sinnsprüche“ das Beste am ganzen Buch.

Einen Satz möchte ich zitieren (zur Krankheit ihrer Schwester), der mir total gefallen hat und mich nachdenklich gemacht hat.:
-Wie kann man das Denken eines Menschen heilen?-


Autorin:
Anneliese Mackintosch lebt in Bristol. Dies isst ihr Romandebüt.

Mein Fazit:
Die Story, der Hintergrund, der Inhalt des Buches ist klasse und sehr emotional, dafür gebe ich 5 Sterne, mit der Umsetzung bin ich aber gar nicht klar gekommen, dafür kann ich nur 1 Stern geben. Also lande ich bei wohlwollenden 3 Sternen.
Hier gehen ja auch 2,5

Veröffentlicht am 10.08.2018

Solange wir uns haben

Solange wir uns haben
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Solange wir uns haben, von Andrea Ulmer

Cover:
Recht bunt (und austauschbar), ich mag gerne Cover die einen Bezug zum Buch haben.

Inhalt:
Jessica Hanser, 42, dachte eigentlich, nachdem ihr Mann sie ...

Solange wir uns haben, von Andrea Ulmer

Cover:
Recht bunt (und austauschbar), ich mag gerne Cover die einen Bezug zum Buch haben.

Inhalt:
Jessica Hanser, 42, dachte eigentlich, nachdem ihr Mann sie nach einem Burn-out verlassen hat, sie hätte ihr Leben mit ihrer 16jährigen Tochter im Griff.
Doch da stellen sich plötzlich Angstattacken ein, sie kann nicht mehr Autofahren und nicht mehr zur Arbeit.
Ihre Tochter kann nicht damit umgehen und verschwindet plötzlich, was Jessica noch mehr den Boden unter den Füßen wegzieht.
In dieser Situation erweist sich die „verrückte“ Nachbarin, (die sich um streunende Katzen kümmert und findet, dass sich Menschen gar nicht so sehr von Katzen unterscheiden, nur Katzen sind klüger), als rettender Engel und steht ihr zur Seite.
Ein Abenteuer beginnt, das sie bis nach Brasilien führt.

Meine Meinung:
Ich kenne von der Autorin schon das Buch „Überleben ist ein guter Anfang“, von dem ich begeistert bin.

Auch hier für diese Geschichte wird wieder ein überaus erstes Thema aufgegriffen, das mit sehr viel Verständnis und positiver Einstellung zu einer wunderbaren Geschichte wird. Ich kann mich sehr gut in Jessica hineinversetzen, so habe ich (vor allem am Anfang) sehr viele Parallelen zu mir gefunden.
Die Schreibweise ist sehr flüssig und leicht, die Charaktere werden sehr gut beschrieben und dargestellt.
Jessica reflektiert sich in Gedanken immer wieder selber, Miriam als überforderte 16 jährige wird sehr gut vorgestellt, auch die beiden „bunten Vögel“, die Katzenliebhaberin Hildegard und später Paolo (der brasilianische Jack Sparrow ), werden zu lebendigen Personen.
Gegen Ende zu wird es mir ein klein bisschen „zu dramatisch“, aber das Leben schreibt oft die verrücktesten Geschichten.

Autorin.
Andrea Ulmer wurde 1985 geboren. Sie arbeitet als Lektorin und Autorin. In diesem Buch verarbeitet sie die Angsterkrankung eines nahen Familienmitglieds.

Mein Fazit:
Eine tolle Geschichte, die mir wunderbare Lesestunden geschenkt hat und die wieder zeigt: Wir sollen uns mehr auf uns selber besinnen und nicht so sehr darauf „was andere meinen – oder – was man halt so macht und was nicht“!
Von mir 4,5 Sterne die ich gerne auf 5 aufrunde.