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Veröffentlicht am 15.04.2018

Strandmord

Strandmord
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Strandmord, von Katharina Peters

Cover:
Passend zum Titel und Inhalt eine Meerblick.

Inhalt:
Am Strand wird eine nackte Frauenleiche gefunden. Die Art wie sie „präsentiert“ wird, erinnert Kommissarin ...

Strandmord, von Katharina Peters

Cover:
Passend zum Titel und Inhalt eine Meerblick.

Inhalt:
Am Strand wird eine nackte Frauenleiche gefunden. Die Art wie sie „präsentiert“ wird, erinnert Kommissarin Romy Beccare an einen Fall vor 15 Jahren, bei dem sie als Lockvogel diente. Der Täter von damals ist erst kürzlich aus der Haft entlassen worden, doch sein Alibi scheint wasserdicht.
Doch auch die Identität des Opfers gibt Rätsel auf. Die Frau arbeitete für einen Pharmakonzern und war vermutlich eine Erpresserin.
Wie passt das alles zusammen?

Meine Meinung:
Eine Autorin, die ich mir absolut merken werde.

Ein brillanter Schreibstil der besser nicht sein kann.
Ein absolut genialer Krimi.

Die Handlung beginnt gleich auf der ersten Seite und die Spannung steigt mit jeder Seite, bis zum Atem anhalten, am Schluss.
Es türmen sich Fragen über Fragen auf, es werden neue Wege und Ansatzpunkte aufgeworfen und wieder verworfen. Die Handlung und die Protagonisten sind total realistisch gezeichnet, so dass in meinem Kopf ein regelrechtes Kopfkino abläuft. Unglaubliche Winkelzüge und eine Vielfalt von Möglichkeiten machen es so überaus spannend, dabei verlieren wir nie den Überblick oder es wird konfus oder verwirrend.
Romy als Ermittlerin bleibt immer geradlinig und am Puls der Handlung.

Auch die privaten Einblicke in das Leben der Protagonisten sind gelungen, nicht zu viel, so dass es störend wirken könnte, aber auch nicht zu wenig, so dass die Ermittler steril und kalt wirken könnten.

Autorin:
Katharina Peters, geb. 1960, schloss ein Studium in Germanistik und Kunstgeschichte ab. Sie lebt am Rande von Berlin.

Mein Fazit:
Ich kann nur sagen: WOW WOW WOW!
Ein absolut tolles Buch mit Gänsehautfeeling und an den Seiten kleben!
Die Spannung steigt ins Unermessliche. Die Protagonisten sind absolut glaubwürdig.
Von mir eine klare Lese- und Kaufempfehlung!

Veröffentlicht am 12.04.2018

Wie du mir so er dir

Wie du mir so er dir
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Wie du mir so er dir, von Ralph Meubauer

Cover:
Durch die Pillen, wird schon auf einen Teil vom Inhalt hingewiesen.

Inhalt:
Zwei zunächst unbekannte Leichen, eine in Meran, eine in Bozen.
Die Tötungsart ...

Wie du mir so er dir, von Ralph Meubauer

Cover:
Durch die Pillen, wird schon auf einen Teil vom Inhalt hingewiesen.

Inhalt:
Zwei zunächst unbekannte Leichen, eine in Meran, eine in Bozen.
Die Tötungsart ist identisch, dem einen fehlen die Augen, dem anderen die Zunge.
Was will der Täter aussagen?
Haben es die Ermittler mit einem Serienmörder zu tun?
Nach und nach kommen Commissario Fabio Fameo und seine Assistentin Francesca in diesem Fall weiter, bis Fabio selber zum gejagten wird.

Meine Meinung:
Der Einstieg ist gelungen.
Nach und nach werden die Protagonisten eingeführt und beschrieben. Fabio (+Tomaso) sind für mich tolle Polizisten, die auch mal fünfe gerade sein lassen, dafür aber das Gemeinwohl im Auge behalten. Die weiteren Personen, sind Menschen, wie du und ich, naja manche ihrer „Ticks“ werden irgendwann mal ein bisschen zu viel (z.B. „sehr ordentlich“). Auch der Umgang mit und untereinander ist oft ein bisschen viel „Friede, Freude, Eierkuchen“ oder übertrieben, aufgesetzt höflich und freundlich. Es ist auch schön, dass die weibliche Intuition so oft positiv erwähnt wird, aber gerade durch die Häufigkeit, wirkt es fast schon ironisch auf mich.
Die Handlung wird auch schön aufgebaut und es wird ein schöner Spannungsbogen erzeugt. Doch gegen Ende fällt dieser dann für mich rapide ab, als klar wird worauf es hinausläuft.
Der Schluss war für mich dann etwas enttäuschend, das Zusammenspiel der beiden „Fälle“ zu gewollt und konstruiert.

Was mir noch aufgefallen ist:
Die Schrift ist sehr klein. Die Gedanken sind wie wörtliche Rede in Anführungszeichen, was mich einige male etwas verwirrt hat.

Autor:
Ralph Neubauer, geb. 1960 in Düsseldorf, lebt mit seiner Familie im Rheinland. Er reist gerne, aber sein liebstes Reiseziel bleibt Südtirol. Er liebt das Land, die Leute und die Küche.

Mein Fazit:
Ein solider Krimi, mit viel Lokalkolorit.
Für mich mit einigen kleinen Mängeln, deshalb von mir 3 Sterne.

Veröffentlicht am 08.04.2018

Hortensiensommer

Hortensiensommer
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Hortensiensommer, von Ulrike Sosnitza

Cover:
Schön gestaltet und passend zur Geschichte.

Inhalt:
Johanna verzaubert kahle Gärten in duftende Paradiese. Nur ihren eigenen Garten vernachlässigt sie seit ...

Hortensiensommer, von Ulrike Sosnitza

Cover:
Schön gestaltet und passend zur Geschichte.

Inhalt:
Johanna verzaubert kahle Gärten in duftende Paradiese. Nur ihren eigenen Garten vernachlässigt sie seit eine tragische Ereignis.
Sie wohnt alleine in einem viel zu großen Haus und vermietet die Einliegerwohnung. Mit ihrem neuen Mieter Philipp freundet sie sich nur zögernd an, doch langsam schleicht sich die Liebe in ihr einsames Herz.
Dann erklingt Kinderlachen im Garten. Entsetzt flüchtet Johanna und kündigt Philipp auf der Stelle.
Es dauert etwas bis Philipp den Grund dafür herausbekommt, aber dann gibt er Johanna nicht so einfach auf.

Meine Meinung:
Eine tragisch, bitter-süße Geschichte, die sehr behutsam und voller Einfühlungsvermögen erzählt wird.
Johanna hat ein wirklich tragisches Erlebnis zu verkraften und findet nicht den Weg in die Zukunft zu schauen und einen Neubeginn zu wagen. Es fällt ihr schwer in die Zukunft zu schauen, bzw. hat sie das Gefühl, keine Zukunft mehr zu haben. Ihr persönliches Drama hat für sie alles eingefroren.
Es ist schön mitzuerleben wie Philipp (und eine weitere Person) so ganz langsam ihren Panzer, den Johanna um sich errichtet hat, zu knacken und ihr Stück für Stück unter die Haut zu kriechen.

Autorin:
Ulrike Sosnitza, geb. 1965 in Darmstadt liebt ihren Garten. Die frühere Bibliothekarin lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Würzburg.

Mein Fazit:
Eine Geschichte die zeigt, wie schwer es ist, aus einer tiefen Trauer und einer Isolation, die man sich selber geschaffen hat, wieder herauszufinden.
Keine leichte Sommerlektüre, aber sehr behutsam und emotional erzählt.
Von mir 4 Sterne.

Veröffentlicht am 04.04.2018

Eiskalter Hund

Eiskalter Hund
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Eiskalter Hund, von Oliver Kern

Cover:
Witziger Kontrast: Bayerische Gemütlichkeit (karierte Decke und Bier) gegen asiatisches Take away.

Inhalt:
Eigentlich wollte Fellinger Polizist werden, hat er ...

Eiskalter Hund, von Oliver Kern

Cover:
Witziger Kontrast: Bayerische Gemütlichkeit (karierte Decke und Bier) gegen asiatisches Take away.

Inhalt:
Eigentlich wollte Fellinger Polizist werden, hat er doch ein untrügliches „Jucken“ im Rücken wenn es irgendwo nicht mit rechten Dingen zugeht. Aber sein Knie macht ihm einen Strich durch die Rechnung und so wird er Lebensmittelkontrolleur. Doch das Ermitteln liegt ihm im Blut. Und als er bei der Kontrolle des Kühlhauses, in einem chinesischen Restaurant, einen toten, tiefgefrorenen Hund am Haken entdeckt, kann er nicht anders als seiner Berufung zu folgen.

Meine Meinung:
Ein toller Krimi mit herrlichem Lokalkolorit. Der Dialekt oder auch die chinesische Spracheinfärbung macht das ganze sehr authentisch und einfach witzig.
Die Geschichte ist aus der Sicht von Fellinger geschrieben und schon auf den ersten Seiten wird ersichtlich, dass er sich und seine Umgebung mit sehr viel Humor erlebt und sich selber auch auf die Schippe nehmen kann. Es ist einfach klasse und herzerfrischend, wenn sich Leute auch über sich selber lustig machen können.
Die Zankereien zwischen Zellinger und seinem besten Freund, dem Ortspolizisten, sind herrlich.
Natürlich darf man die ganze Geschichte nicht bierernst und für bare Münze nehmen. Da geht schon so einiges „am Gesetzt vorbei“ oder ist im realen Leben so, überhaupt nicht vorstellbar. Aber als Geschichte das hier zu lesen, ist einfach brillant, denn es läuft ein herrliches Kopfkino ab und auch die Spannung kommt nicht zu kurz.

Autor:
Oliver Kern, geb. 1968 in Esslingen am Neckar, wuchs in der beschaulichen Idylle des Bayerischen Waldes auf. Er lebt mit seiner Familie in der Region Stuttgart.
Mein Fazit:
Eine tolle Story, die alles hat was ein Lokal Krimi braucht.
Ein neuer Ermittler von dem ich gerne mehr lesen würde.
Schräge Typen, eine irre Handlung, haufenweise Humor und witzige Dialoge mit dem passenden Dialekt.
Von mir volle Punktzahl und somit 5 Sterne.

Veröffentlicht am 02.04.2018

Alles was glänzt

Alles was glänzt
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Alles was glänzt, von Marie Gamillscheg

Cover:
Nicht gerade ein Eyecatcher.

Inhalt:
Es geht um ein Dorf (und seine Bewohner) am Hang eines Berges.
Die Stollen des alten Bergwerks sind lange schon stillgelegt. ...

Alles was glänzt, von Marie Gamillscheg

Cover:
Nicht gerade ein Eyecatcher.

Inhalt:
Es geht um ein Dorf (und seine Bewohner) am Hang eines Berges.
Die Stollen des alten Bergwerks sind lange schon stillgelegt.
Viel wird spekuliert. Bricht der Berg demnächst in sich zusammen?
Und was bringt das für Konsequenzen oder Gefahren, für das Dorf und seine Bewohner?

Meine Meinung:
Ich habe mich schwer mit dem Buch getan, irgendwie hat es sich mir nicht geöffnet. Den Schreibstil empfinde ich mit seinen kurzen, nüchternen und sachlichen Sätzen als sehr distanziert, teilweise klingt es für mich sehr naiv.
Es ist für mich alles sehr verwirrend, diffus, teilweise auch sehr unzusammenhängend und sprunghaft.
Mir kommt es vor wie ein Stummfilm, schwarz-weiß, ich sehe keine Emotionen und die Handlungen sind mir unverständlich. Alles wird nur von außen betrachtet und kommentiert. Oder als ob ich nur einen kleinen Teil einer Geschichte zu sehen bekomme und mir den Rest zusammenreimen (vorstellen) soll – aber das klappt bei mir überhaupt nicht.

Autorin:
Die Autorin ist 1992 in Graz geboren, lebt in Berlin und arbeitet als freie Journalistin. –Dies ist ihr Romandebüt.

Mein Fazit:
Leider konnte mich das Buch so überhaupt nicht ansprechen.
Mir fehlt eine Aussage, irgendwie bin ich ratlos.
Deshalb von mir 2 Sterne.