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Veröffentlicht am 30.05.2017

Glück stand nicht zur Debatte:

Glück stand nicht zur Debatte
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Glück stand nicht zur Debatte, von Miriam Geimer

Cover:
Ein schönes „Sommercover“ mit einer leicht nachdenklichen Frau (könnte die Protagonistin sein).

Inhalt:
Felizitas will eigentlich Kunst studieren, ...

Glück stand nicht zur Debatte, von Miriam Geimer

Cover:
Ein schönes „Sommercover“ mit einer leicht nachdenklichen Frau (könnte die Protagonistin sein).

Inhalt:
Felizitas will eigentlich Kunst studieren, doch für ihren despotischen Vater kommt nichts anderes als Jura in Frage, damit sie später auch mal SEINE Kanzlei mit übernehmen kann.
„Todunglücklich“ beugt sich Felizitas, sowie auch die ganze Familie, seinem Diktat.
Vorher will sie mit ihrer Freundin noch drei Wochen Urlaub in Kreta machen, um Kraft zu tanken, für ihr fremdbestimmtes Leben.
Doch auf Kreta passieren einige Dinge, die ihr die Augen und den Blick für sich und ihr Leben öffnen.
Wieder zurück in Deutschland, stellt sie sich ihrem Vater entgegen und so kommt eine Lawine ins Rollen, die die ganze Familie zerreißt……………

Meine Meinung:
Der Einstig war interessant und die Protagonisten wurden gut vorgestellt.
Allerdings wird es mir danach etwas zäh, immer wieder wird aus verschiedenen Blickwinkeln der übermächtige Vater geschildert und Felizitas Unvermögen sich dagegen zu wehren.
Felizitas sieht in allem das negative, ob die Urlauber am Strand oder ihre Figur, überall ist ein „Haar in der Suppe“. Dabei ist ihre Stimmung so wechselhaft, von „himmelhoch jauchzend“ bis „ zu Tode betrübt“. Die jahrelange Unterdrückung hat bei ihr dazu geführt, dass sie keinerlei Selbstbewusstsein entwickelt hat.

Ich denke der Roman soll zeigen, was läuft in unserer Gesellschaft falsch.
Wo beugen wir uns Zwängen von außen.
Aber es geht genauso auch um die Zwänge und Konflikte innerhalb der Familien. Wir werden konfrontiert (ja provoziert) mit all diesen Dingen die da schief laufen können, wenn jahrelang unterdrückt, gelogen und verheimlicht und nicht offen und ehrlich miteinander geredet wird.
Hier zeigt sich dann wieder wie wichtig wahre Freundschaft sein kann.

Der Schreibstil ist flüssig und schön zu lesen.
Gut gefallen haben mir die verschiedenen Dialekte die sehr schön eingebaut wurden.

Autorin:
Miriam Geimer, geb. 1967, machte ihre große Leidenschaft, das Reisen, zum Beruf und verbrachte als Touristikfachfrau viel Zeit in und mit anderen Kulturen. Sie lebt mit ihrem Partner im oberbayerischen Waldkraiburg.

Mein Fazit:
Definitiv kein Wohlfühlbuch um sich hineinfallen lassen. Hier muss man sich sehr wohl Gedanken machen und hinterfragen, sich und unsere Gesellschaft.
Da ich im Moment selber psychisch nicht so gut drauf bin, hat mich dieses Buch im Moment vermutlich überfordert, es hat mich trotz des (mir dann doch zu weichgespülten) Happy Ends zu sehr deprimiert und runtergezogen.
Deshalb gebe ich Augenblicklich 3 Sterne.



Veröffentlicht am 20.05.2017

Bittersüße Wahrheiten

Bittersüße Wahrheiten
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Bittersüße Wahrheiten, von Jürgen Vogel

Cover:
Passend zum Buch, das nun hauptsächlich in Köln spielt.

Inhalt:
Klappentext:
Cassius, der Sohn von Philippe und Silvia, will die bislang geltende Tatsache ...

Bittersüße Wahrheiten, von Jürgen Vogel

Cover:
Passend zum Buch, das nun hauptsächlich in Köln spielt.

Inhalt:
Klappentext:
Cassius, der Sohn von Philippe und Silvia, will die bislang geltende Tatsache nicht hinnehmen, dass keinerlei Verwandtschaft zwischen seinem verstorbenen Vater und dessen Doppelgänger David besteht. Recherchen die der junge Mann auf eigene Faust betreibt, lassen ihn glauben dass sogar die Möglichkeit besteht, dass David und Philippe Zwillingsbrüder sein könnten. Kurz entschlossen besucht er David in Köln und konfrontiert ihn mit seinen Vermutungen. Gemeinsam geben sich die beiden auf die Suche nach der Wahrheit.

Meine Meinung:
Eine gelungene Fortsetzung von „Der andere Ich“ (spielt in Barcelona) und „Erinnerungen an Philippe“ (spielt in Paris), die ich alle beide gelesen habe,
die nun in Köln spielt.
Die Geschichte kann man denke ich auch gut alleine lesen, also ohne die Vorgänger zu kennen lesen, wobei dabei eben doch viel Wissenswertes dann nicht vermittelt wird. Vor allem der 2. Teil war für mich super.

Ich war sofort wieder in der Geschichte drin.

Hier bekommen wir nun die Aufklärung über die geheimnisvolle Ähnlichkeit von Philippe und David.
Und irgendwie muss man sich wieder Gedanken machen: ist es immer gut die Wahrheit zu kennen?
Was mache ich mit einer Wahrheit die mir nicht gefällt?
Kann ich Fehler und ja sogar Straftaten verzeihen, wenn sie auch gut gemeint waren und ‚Gutes nach sich ziehen??

Der Schreibstil ist wie bei den anderen beiden Büchern auch eher etwas zurückhaltend. (Gibt daher eine Einheit).
Teilweise finde ich ihn etwas hölzern, teilweise aber auch richtig poetisch.
Ich für meinen Teil würde mir noch mehr Emotionen und Gefühle wünschen, wobei diese im Vergleich zum ersten Teil eindeutig gestiegen sind.

Autor:
Jürgen Vogel, geboren 1967 in Merzig, wuchs unter anderem in Spanien, Australien und Südostasien auf. Als aufmerksamer und sensibler Beobachter sammelte er im Laufe der Jahre zahlreiche Geschichten und Erfahrungen, die er heute mit seinen Lesern teilen möchte. Er lebt und arbeitet im Rheinland.

Mein Fazit:
Mit seinen 113 Seiten eine schöne Lektüre für zwischendurch, die durchaus zum Nachdenken anregt.
Von mir 4 Sterne.

Veröffentlicht am 20.05.2017

Deichmord

Deichmord
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Deichmord, von Katharina Peters

Cover:
Die Stimmung ist passend für einen Krimi.
Aber weder der Titel noch das Bild hat; meiner Meinung nach, etwas mit dem Krimi zu tun.

Inhalt.
Eine anonyme Terrorwarnung ...

Deichmord, von Katharina Peters

Cover:
Die Stimmung ist passend für einen Krimi.
Aber weder der Titel noch das Bild hat; meiner Meinung nach, etwas mit dem Krimi zu tun.

Inhalt.
Eine anonyme Terrorwarnung erschüttert Rügen.
Doch alle Ermittlungen verlaufen im Sand. Nur bei der Ermittlerin Romy Beccare bleibt ein mulmiges Gefühl zurück.
Ist er nur Zufall, dass alle Ermittlungen irgendwie bei einem Hotelbetreiber zusammenlaufen?
Steckt doch mehr oder etwas anderes dahinter?
Als sie weitere Nachforschungen anstellt, stößt sie auf mysteriöse Vermisstenfälle die schon länger zurückliegen.

Meine Meinung:
Eine sehr verwinkelte und verzwickte Geschichte. Hier greift so viel ineinander, dass es teilweise sehr verwirrend aber immer auch spannend ist.
Wobei mir dem Ende zu echt der Kopf schwirrt und ich mich höllisch konzentrieren muss um den Überblick zu behalten, vielleicht wäre „weniger“ hier doch ein bisschen „mehr“ gewesen?
Es sind sehr viele Personen die agieren, bei der Polizei wie auch bei den Opfern, Zeugen und Tätern.
Dazu kommen noch wirklich seltsame Verwicklungen, Halbwahrheiten, Geheimnisse, psychisch höchst auffällige Familienverhältnisse, bei denen man nicht weiß was man für „Bahre Münze“ nehmen darf.
Auch ändert sich der Blickwinkel der Erzählung immer mal wieder.
Mal lesen wir aus der Sicht der Ermittler, dann der Täter oder der Opfer, oder anderer beteiligten Personen, dadurch haben wir als Leser mehr Wissen als die Polizei, und es wird dann teilweise schwierig das geringere Wissen der Ermittler sich vor Augen zu halten. Diese Einschübe sind auch nicht chronologisch, so dass hier auch wieder höchste Aufmerksamkeit erfordert wird.

Am Ende denke ich mir:
WOW eine einzige zufällige Begegnung wirbelt wie ein Dominoeffekt so viel aus? Ja es ist alles logisch und passt – und doch wirkt es so unwirklich/unglaublich.

Autorin:
Katharina Peters, geb. 1960, studierte Germanistik und Kunstgeschichte. Aus der Reihe mit Romy Beccare gibt es noch mehr Bücher.

Mein Fazit:
Eine tolle Ermittlerin mit einem tollen Team.
Aber mir ist eindeutig zu viel in diese Geschichte reingepackt.
Romy Beccare ist eine außergewöhnliche Ermittlerin mit einem, tollen Team, das hat mir sehr gut gefallen.
Von mir gute 4 Sterne.

Veröffentlicht am 19.05.2017

Apfelkuchen am Meer

Apfelkuchen am Meer
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Apfelkuchen am Meer, von Anne Barns

Cover:
Wunderschön, es macht sofort neugierig, und es gibt schon mal einen Einblick was in dem Buch eine wichtige Rolle spielt.

Inhalt:
Seit Generationen wird das ...

Apfelkuchen am Meer, von Anne Barns

Cover:
Wunderschön, es macht sofort neugierig, und es gibt schon mal einen Einblick was in dem Buch eine wichtige Rolle spielt.

Inhalt:
Seit Generationen wird das geheime Rezept für eine Apfelrosentorte in Merles Familie weitergereicht. Als eine Freundin ihr erzählt, dass sie genau diese Torte in einem Café auf Juist gegessen hat, macht Merle sich im Internet spontan auf die Suche nach dem Café.
Und so landet sie auf der Insel, mit der sie auch familiäre Bande verbinden und sie wird sofort freundlich aufgenommen.
Doch schnell zeigt sich, dass es mehr Geheimnisse gibt als das geheime Kuchenrezept.

Meine Meinung:
Eine ganz wunderbare Geschichte, die den zauberhaften Flair der Insel Juist perfekt einfängt. So taucht man regelrecht ab in die Geschichte und begibt sich an Merles Seite in eine wunderbare (Urlaubs)Welt.

Der Schreibstil ist wunderbar flüssig, sehr humorvoll, detailliert und realistisch, dabei an vielen Stellen sehr romantisch und poetisch – einfach eine perfekte Mischung.
Die Charaktere sind unterschiedlich und vielfältig und ich habe Merle und ihre Freundinnen sofort ins Herz geschlossen und mit ihnen mit gefiebert.
Merle ist offen, spontan, ehrlich und direkt, sie hat Umwege gemacht und wagt auch mal neue Wege.

Die Liebesgeschichte ist diesmal etwas anders aufgebaut, gefällt mir aber super gut.

Das weitere Familiengeheimnis baut sich langsam auf, wir ahnen bald worauf es hinauslaufen könnte, aber dies bringt dem Lesegenus keinen Abbruch.

PS: ganz besonders klasse ist das Rezept der Apfelrosentorte am Ende des Buches.

Außerdem merkt man dem Buch eindeutig an, dass die Autorin zu Recherchezwecken immer an die Orte der Handlung reist und dann dort Freundschaften schließt. Dadurch wirkt alles immer sehr authentisch.

Autorin:
Anne Barns ist ein Pseudonym der Autorin Andreea Russo. Sie hat vor einigen Jahren ihren Beruf als Lehrerin aufgegeben um sich ganz auf ihre Bücher konzentrieren zu können. Sie liebt Lesen, Kuchen (was man beim Lesen eindeutig merkt) und das Meer.
Ich habe schon einige Bücher der Autorin gelesen, egal unter welchem Pseudonym und ich wurde noch nie enttäuscht.

Mein Fazit:
Ein tolles Buch, das mir wunderbare Lesestunden geschenkt hat und mich auf die Insel Juist katapultiert hat.
Es ist spannend, humorvoll, und zeigt wie wichtig wahre Freundschaft ist.
Ein Buch zum sich hineinfallen lassen und einfach zum genießen.
Von mir volle 5 Sterne.

Veröffentlicht am 18.05.2017

Bis wir uns wiedersehen

Bis wir uns wiedersehen
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Bis wir uns Wiedersehen ein Roman von Dinah Jefferies, erschienen beim Lübbe Verlag

Ein Roman voller Emotionen und Spannung, der u.a. in Malaya um 1950 spielt und den dort herrschenden Notstand zum Hintergrund ...

Bis wir uns Wiedersehen ein Roman von Dinah Jefferies, erschienen beim Lübbe Verlag

Ein Roman voller Emotionen und Spannung, der u.a. in Malaya um 1950 spielt und den dort herrschenden Notstand zum Hintergrund hat. Aber auch die überaus exotische Landschaft, Tier und Pflanzenwelt wird hervorragend beschrieben und verleiht der Geschichte einen besonderen Flair.
Die Autorin hat sehr gekonnt ihre in Malaya verbrachte Kindheit, sowie durch ihre Familiengeschichte inspirierte Gegebenheiten mit eingebaut (siehe Nachwort).

Zum Inhalt:
Lydia, ihr Mann Alec und ihre beiden Kinder Emma und Fleur leben, als Engländer, relativ gut in dem gebeutelten Land.
Allerdings ist die Ehe nicht gerade besonders glücklich.
Als Lydia von einem längeren Krankenbesuch bei einer Freundin zurückkommt ist das Haus leer, Mann und Kinder sind ohne eine Nachricht zu hinterlassen verschwunden.
Wir als Leser erfahren, dass Alec mit den beiden Töchtern heimlich nach England reist, ohne den Kindern zu sagen, dass er ihre Mutter nicht benachrichtigt, im Gegenteil, er unterschlägt den Brief, den Emma an ihre Mutter schreibt.
Lydia ist am Boden zerstört und versucht verzweifelt etwas über ihre Familie, vor allem ihre Mädchen zu erfahren.
Vom Arbeitgeber erfährt sie, dass Alec eine Stelle weit im Norden des Landes angenommen hat.
Sofort bricht Lydia auf, um ihrer Familie zu folgen.
Es wird eine gefährliche und überaus tragische, aber auch schicksalhafte Reise.

Zitat aus dem Buch:
Ich stellte mir eine dünne Schnur vor, die sich um die halbe Welt zog: ein unsichtbares Band, das sich von Ost nach West und zurück erstreckte. Das eine Ende war an das Herz meiner Mutter geknüpft und das andere an meins. Und ich wusste, dass dieses Band nie zerreißen würde, was auch geschehen mochte.

Zum Schreibstil:
Es ist sehr geschickt in zwei Erzählstränge aufgeteilt.
Einmal aus der Sicht von Emma – sie erzählt in der „Ich-Form“, was dem ganzen sehr viel Nähe gibt.
Dann wenn über die Geschehnisse um Lydia erzählt wird, wechselt es in eine Erzählform über.
Alles ist sehr flüssig zu lesen. Es sind keine unnötigen Details da, genau so viel, dass die einzelnen Personen, Stimmungen, Gefühle etc. sich sofort als Kopfkino einstellen.
Wenn ich das Buch (für mich) in drei Teile aufteile, ist der Beginn sehr emotional und packend. Ich habe Emma und Lydia sofort ins Herz geschlossen und bange, leide und hoffe mit ihnen.
Zum Ende des ersten Teil wird es dann sehr „hart“, fast deprimierend.
Dann allerdings wird es unwahrscheinlich spannend.
Ich konnte das Buch kaum auf die Seite legen.
Es gibt immer wieder Hinweise, sowohl Lydia als auch Emma kommen weiter, aber immer fehlt ganz gekonnt das letzte Puzzelteil und es gibt nochmals eine unerwartete Wendung.

Mein Fazit:
Ich würde den Roman als „Frauenbuch“ eingruppieren.
Und sehe diese Einteilung durchaus positiv. Es geht um die bedingungslose Liebe einer Mutter zu ihren Kindern und umgekehrt.
Das Ganze ist sehr emotional geschrieben (aber ohne Kitsch und Schmalz), was man vielleicht nicht immer lesen kann, aber wenn, dann ist es genau richtig. Es wird ein großer Bogen vom Prolog bis zum Ende geschrieben und am Schluss schließt sich der Kreis.

Ich kann das Buch allen empfehlen, die auch mit der Seele lesen möchten.
Der Roman bekommt von mir volle Punktzahl, 5 Sterne und ich werde mir den Namen der Autorin, Dinah Jefferies, auf jedenfall merken.
Bis wir uns Wied