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Veröffentlicht am 19.04.2017

Alte Schuld

Alte Schuld
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Alte Schuld, von Guido Walter Müller

Cover:
Passt sehr gut zum Inhalt. Bedrohliche Wolken und ein ungutes Gefühl macht sich breit.

Inhalt:
Im Stollen eines stillgelegten Steinbruchs wird die stark verweste ...

Alte Schuld, von Guido Walter Müller

Cover:
Passt sehr gut zum Inhalt. Bedrohliche Wolken und ein ungutes Gefühl macht sich breit.

Inhalt:
Im Stollen eines stillgelegten Steinbruchs wird die stark verweste Leiche eines jungen Mannes aufgefunden. Ein Fall für Kommissar Bernardo Bertini aus Mailand, der sich auf ungelöste Altfälle spezialisiert hat.
Bei den Ermittlungen in dem kleinen Dorf San Giorgio, bekommt er es mit dem Großgrundbesitzer und Bürgermeister zu tun, der alle unter Druck setzt und gegen Bernardo arbeite.
Aber es entstehen auch Freundschaften und außer dem mysteriösen Verbrechen kommt Bernardo auch noch einem anderen dunklen Geheimnis des Dorfes auf die Spur……..

Meine Meinung:
Das Buch hat mich ganz wunderbar unterhalten.
Der Einstieg ist gut gelungen, ich war sofort in der Geschichte drin und die handelnden Personen werden schön der Reihe nach vorgestellt und gut und individuell charakterisiert.
Der Schreibstil ist gut und flüssig zu lesen und der eingebaute Humor gefällt mir gut, schön dezent, immer wieder was zu schmunzeln und auch um einfach mal loszulachen.
Die Spannung steigt bis zum Ende kontinuierlich an, es ist klasse wie viele Irrwege und wie viele Fragen aufgebaut werden, die sich dann selber widersprechen.
Als Leser konnte ich richtig mit fiebern, selber Gedanken entwickeln und mit ermitteln.
Ganz besonders toll finde ich, wie sich klammheimlich ein großes Geheimnis des Dorfes andeutet. Dies ist auch heute sehr aktuell und es hat mir sehr imponiert wie es ausgeleuchtet und beschrieben wird. Man erkennt, dass es kein Gut und Böse, kein Schwarz und Weiß gibt, sondern viele Grautöne und dass dieses Tabu-Thema jeder für sich selber entscheiden muss, wir aber vielleicht etwas mehr Toleranz entwickeln sollten.

Autor:
Guido Walter Müller, geb. 19712, lebt mit seiner Frau in Augsburg. Die Idee zu seinem charmanten, unterhaltsamen und spannenden Kriminalroman entstand während einem der zahlreichen Italienaufenthalte.

Mein Fazit:
Ein rundum gelungenes Debüt.
Wie schon angekündigt vereint es Spannung und Unterhaltung aufs vortrefflichste.
Und die tiefgreifenden Fragen zum Leben und zum Tod geben dem Ganzen etwas ganz besonderes und lassen es noch länger nachwirken.
Von mir eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne.

Veröffentlicht am 15.04.2017

Wünsche die uns tragen

Wünsche, die uns tragen
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Wünsche, die uns tragen, von Kathryn Huges

Cover:
Ein zartes Cover und das Bild spielt eine Schlüsselrolle im Roman.

Inhalt:
Als Beth` 5jähriger Sohn Jake dringend eine Spenderniere braucht, bleibt als ...

Wünsche, die uns tragen, von Kathryn Huges

Cover:
Ein zartes Cover und das Bild spielt eine Schlüsselrolle im Roman.

Inhalt:
Als Beth` 5jähriger Sohn Jake dringend eine Spenderniere braucht, bleibt als einzig möglicher Kandidat Beth` unbekannter Vater dessen Geheimnis ihre Mutter mit ins Grab genommen hat.
Auf der Suche nach ihm und ihrer Vergangenheit stößt Beth auf einen tragischen Autounfall vor 40 Jahren.
Nach und nach kommt sie einem unglaublichen Geheimnis auf die Spur.
Wird die Wahrheit eine Chance für Jake?

Meine Meinung:
Ein tolles Buch.
Die Spannung steigert sich bis zum Schluss und bis auf zwei (für mich) eher unwahrscheinliche Handlungen/Situationen (und auch am Schluss, als man schon denkt jetzt geht es dem Ende zu und dann kommt nochmals eine ganz unerwartete Wende) ist das ganze sehr realistisch und ich lese mit angehaltenem Atem.

Es wird in zwei Zeitebenen erzählt, einmal im hier und heute und dann in der Vergangenheit von vor 40 Jahren.

Der Schreibstil ist sehr flüssig und gut zu lesen. Die Charaktere sind sehr schön beschrieben und haben jeder so für sich ihre Fehler, Ecken und Kanten und ich kann sie mir alle genau vorstellen.

Die Handlung ist irgendwie traurig, ja dramatisch, aber es zeigt sich auch ganz deutlich wie viel ein bisschen Liebe Gutes bewirken kann. Der Aufbau der Geschichte fesselt ungemein und man kann das Buch kaum aus der Hand legen.
Das Happy End ist dann sehr schön und außerordentlich emotional.

Besonders gut hat es mir gefallen wie auf das Thema Organspende eingegangen wurde. Es ist bestimmt nicht einfach damit umzugehen, aber es sollte viel mehr zum öffentlichen Thema gemacht werden, da so viele Menschen vergeblich auf ein Organ warten.

Autorin:
Kathryn Huges wurde in der Nähe von Manchester geboren. Sie absolvierte eine Ausbildung zur Sekretärin und gemeinsam mit ihrem Mann leitete sie über neunzwanzig Jahre ein Familienunternehmen.

Mein Fazit:
Ein wirklich schönes und gefühlvoll geschriebenes Buch, das noch länger in mir nachhallen wird.
Von mir 5 Sterne.

Veröffentlicht am 13.04.2017

Demnächst in Tokio

Demnächst in Tokio
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Demnächst in Tokio, von Katharina Seewald

Cover:
Das schöne Cover, drei Personen in der Kleidung der damaligen Zeit, macht schon mal sehr neugierig und deutet die Ménage à trois schon an.

Inhalt:
Eine ...

Demnächst in Tokio, von Katharina Seewald

Cover:
Das schöne Cover, drei Personen in der Kleidung der damaligen Zeit, macht schon mal sehr neugierig und deutet die Ménage à trois schon an.

Inhalt:
Eine Zeitreise zurück in die Zeit von ca. 1934 – 1955.
Die 18 jährige Elisabeth wird nicht gefragt, von heute auf morgen wird sie mit dem fast doppelt so alten Ernst Wilhelm verheiratet und folgt im kurz darauf nach Tokio an die Deutsche Botschaft.
Sie trifft auf viele interessante Menschen, unter ihnen der charismatische Alexander, ein Freund ihres Mannes, der sie unbewusst immer mehr anzieht.
Als der Krieg auch in Japan ankommt und Alexander dann auch noch als Spion verhaftet wird, bricht für Elisabeth eine Welt zusammen.
Wird es ihr gelingen aus dieser Schockstarre wieder zu entkommen.

Meine Meinung:
Dieses Buch hat mich sofort in seinen Bann gezogen.
Schon der Prolog ist sehr gefühlvoll und weckt eine unbekannte Sehnsucht.
Elisabeth ist mir auch sofort sympathisch. Es ist wunderschön wie wir mit Elisabeth ihren Weg gehen können.

Die Zeit des 2. Weltkriegs aus einer ganz anderen Sicht, und zwar erleben wir das Ausbrechen und die Verbreitung der Nazizeit aus dem fernen Tokio.
Historische Begebenheiten und eine fiktive Geschichte, um Freundschaft (in all seinen Ausprägungen), Liebe, Lüge, Judenverfolgung, spontane Hilfe und Vertrauen sind unglaublich farbig und vielfältig zu einem ganz besonderen Ganzen verwoben. Nichts stört, nichts überwiegt, nichts ist zu dominant.

Der Schreibstil ist unglaublich faszinierend.
Er ist nachdenklich, eindrücklich, aber auch mit feinem Humor, die Autorin weiß wirklich mit Worten und Sätzen zu zaubern.
Die Stimmungen, die Landschaften, das Treiben auf den Straßen der Stadt, einfach alles ist vortrefflich eingefangen und mit unglaublicher Bildgewalt wiedergegeben. Ich sehe, höre und rieche und bin mitten drin in der Handlung.
Die Personen und ihre Gedanken werden so klar und doch so emotional beschrieben, dass ich direkt mitfühle, mitleide, mitbange und Hoffnung im mir trage und Tränen weine.


Autorin:
Katharina Seewald lebt und arbeitet auf Mallorca und im Rhein-Main-Gebiet als freie Autorin.
In ihrem Roman fängt sie die historischen Beziehungen der beiden Staaten meisterhaft ein und lässt in der Person des „Alexander“ die Geschichte des berühmten deutsch-russischen Spions Richard Sorge neu aufleben.

Mein Fazit:
Ein wunderbares Buch ist zu Ende und ich bin regelrecht traurig den Buchdeckel zu schließen und mich von Elisabet, Ernst Wilhelm und Alexander verabschieden zu müssen.
Ein durch und durch emotionales, unglaublich bildgewaltig und herausragend recherchiertes, ja einfach fantastisches Buch.
Ganz großes Kino.
Von mir eine klare Kauf- und Leseempfehlung. Volle Punktzahl

Veröffentlicht am 12.04.2017

Hinter den Augen der Welt

Hinter den Augen der Welt
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Hinter den Augen der Welt,
ein Debüt von Tess Schirmer.

Cover:
Eigentlich ein schönes Cover, aber es lässt mich nicht an einen historischen Roman denken.

Inhalt :
Ein Familiengeheimnis, eine verbotenen ...

Hinter den Augen der Welt,
ein Debüt von Tess Schirmer.

Cover:
Eigentlich ein schönes Cover, aber es lässt mich nicht an einen historischen Roman denken.

Inhalt :
Ein Familiengeheimnis, eine verbotenen Liebe, Hass, Intrigen und Verrat, aber auch Freundschaft und Hilfe bilden eine gute Grundstory für das Buch.

Meine Meinung:
Mit diesem Buch habe ich mich doch recht schwer getan.
Hat der Einstieg schon mal mit vielen Geheimnissen und Fragen aufgewartet und eine Spannung erzeugt und mich neugierig gemacht, so habe ich doch mit dem Schreibstil meine Schwierigkeiten gehabt. In der ersten Hälfte des Buches wurden viele französische Sätze eingebaut, die die gesellschaftliche Stellung der Oberschicht unterstreichen sollte. Am Ende des Buches gab es dann eine Übersetzung dazu, doch mich hat das immer wieder in meinem Lesefluss unterbrochen nach hinten blättern zu müssen.
Außerdem ist die Sprache sehr an die damalige Zeit angepasst und dieses altertümliche hat bei mir eher für eine Distanz und ein „nicht Verstehen“ gesorgt, als dass ich mich in diese Zeit hineinversetzten konnte.
Es klingt für mich gestelzt und übertrieben.
Klar, der Schreibstil ist sehr romantisch und poetisch, aber in seiner Gesamtheit für mich dann zu einfach zu viel.
Wer diesen Stil liebt, wird auch diese Buch lieben.

Die Charaktere und Handlungen waren mir zu widersprüchlich und ich konnte sie kaum nachempfinden oder verstehen. Die Wandlung der Personen, oder auf welcher Seite sie nun stehen, war für mich nicht schlüssig und teilweise zu unrealistisch.
Vieles wird nur angedeutet oder nicht ausgesprochen.
Da gibt es Geheimgänge die niemand kennt und nachher wissen doch alle davon?
Das Personal ist verschwiegen, blind und weiß von nichts und doch haben die Wände Ohren?
Fynn als Mann verkleidet bewegt sich ganz locker im „Gut“ und niemand nimmt ihn als Frau wahr (am Schluss wissen es dann doch einige…..)?

Zum Schluss bleiben mir zu viele Fragen offen.

Autorin:
Tess Schirmer, geb . 1990 in Magdeburg, studierte bis 2016 Medizin in Berlin und Paris.

Mein Fazit:
Ich habe dieses Buch in einer Leserunde mit Begleitung der Autorin gelesen.
Sie hat darin, die ein oder andere Erklärung gegeben so dass einiges in einem anderen Licht erschien. Hätte ich das Buch rein nur für mich gelesen wäre ich bestimmt enttäuscht gewesen. Aber dies ist nur meine persönliche Meinung, denn es gab auch die Leser die voll begeistert sind.
Für die Story vergebe ich 4 Sterne, für den poetischen Schreibstil 3 Sterne und für die Umsetzung 2 Sterne, daraus ergibt sich die Mitte von 3 Sternen.

Veröffentlicht am 08.04.2017

Meerblick inklusive

Meerblick inklusive
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Meerblick inklusive, von Anna Rosendahl

Cover:
Bringt schon mal wunderschönes Urlaubsfeeling rüber.

Inhalt:
Oma ist verschwunden. Ohne einen Hinweis auf ihren Aufenthaltsort zu hinterlassen.
Enkelin ...

Meerblick inklusive, von Anna Rosendahl

Cover:
Bringt schon mal wunderschönes Urlaubsfeeling rüber.

Inhalt:
Oma ist verschwunden. Ohne einen Hinweis auf ihren Aufenthaltsort zu hinterlassen.
Enkelin Meike, die immer einen guten Draht zu Oma hatte begibt sich auf die Suche nach ihr.
Schnell findet sie heraus, dass die Insel Amrum ihr Ziel sein könnte, ist sie doch dort aufgewachsen.
Meike reist Oma hinterher.
Auf Amrum findet Meike eine ganz andere Welt und sie erfährt auch unerwartet von einem Familiengeheimnis und findet für sich vielleicht sogar einen Neuanfang……

Meine Meinung:
Mit der ersten Seite bin ich sofort in der Geschichte drin, sofort wird mein Kopfkino gestartet.
Sehr liebevoll werden die Protagonisten vorgestellt, eingeführt und charakterisiert. Jeder auf seine Weise, mit einer eigenen Geschichte und mit seinen Macken, sehr lebendig. Es gibt viele die wir sofort lieben und auch solche die wir dann gar nicht mögen.
In Meike kann ich mich sofort reinversetzten, vor allem weil sie Bücher auch über alles liebet.
Selbst die Heilerin Suzanna und der Feuerschamane Walter, werden, so unglaublich sie auch erscheinen, völlig natürlich und authentisch in die Geschichte eingebaut.
Die Handlung ist durchgängig plausibel und es ist wie eine Geschichte die „dir und mir“ oder meiner besten Freundin genauso passierten könnte.

Der Schreibstil der Autorin ist wunderbar emotional, warmherzig und bildreich.
Eine wunderschöne Liebesgeschichte, mit all ihren Irrungen und Wirrungen wird super eingebaut und auch das Familiengeheimnis wie spannend Schritt für Schritt aufgebaut und dann gelöst.

Die sagenhafte Landschaft von Amrum und auch die Liebenswürdigkeit der Bewohner wird sehr schön eingefangen und erzählt.

Autorin:
Anne Rosendahl, geb. 1968 in ‚Bottrop, studierte Kunstpädagogik und arbeitet heute als Lehrerin in einer Förderschule. Mit ihrem Mann lebt sie in einem kleinen Dorf in der Lüneburger Heide.

Mein Fazit:
Ein rundum tolles Buch, emotional, spannend und auch sehr humorvoll, das mir ganz tolle Lesestunden geschenkt hat und mich mit Meike in eine andere Welt (nach Amrum) versetzt hat.
Dieses Buch bekommt von mir eine klare Leseempfehlung und volle Punktzahl.