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Veröffentlicht am 16.03.2017

The Sun is also a Star

The Sun Is Also a Star
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The sun is also a star, von Nicola Yonn

Cover:
Hier hätte mir etwas emotionaleres besser gefallen.

Inhalt:
Daniel und Natasha treffen sich zufällig in New York. Daniel verliebt sich sofort in das jamaikanische ...

The sun is also a star, von Nicola Yonn

Cover:
Hier hätte mir etwas emotionaleres besser gefallen.

Inhalt:
Daniel und Natasha treffen sich zufällig in New York. Daniel verliebt sich sofort in das jamaikanische Mädchen. Natasha glaubt nicht an die Liebe auf den ersten Blick, überhaupt glaubt sie weniger an Gefühle, mehr schon an die Wissenschaft.
Daniel setzt alles daran sie von der Liebe zu überzeugen, ihm bleibt dafür nur ein einziger Tag – denn was Daniel nicht weiß, Natasha soll noch am selben Abend abgeschoben werden…………..

Meine Meinung:
Ein Buch das sehr viele Fragen aufwirft.
Erstes sich Verlieben, Rassismus, Familienproblematik allgemein und Familienproblematik bei Entfremdung von Kindern und Eltern wegen unterschiedlicher kultureller Hintergründe. Hoffnungen, Träume, Realität.
Aktuelle Themen wie Migration, illegaler Aufenthalt, Abschiebung werden behandelt.
Und das alles wird in Gesprächen, Überlegungen und verschiedenen Sichtweisen von zwei 17jährigen beleuchtet.
Immer wieder werden auch Statistiken und Blickwinkel von anderen Personen mit eingefügt.
Oft wir das ganze Leben in Frage gestellt.
Gibt es ein Schicksal?
In wie weit können wir unser eigenes Leben bestimmen?
Welche Umstände ziehen neue Folgen hinter sich her, welcher Augenblick lenkt meine Zukunft?

Und das alles verpackt in eine dramatische Liebesgeschichte.

Der Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig.
Zwar ist es schön alles aus unterschiedlichen Perspektiven zu lesen, insgesamt ist es aber wie Tagebucheinträge gestaltet und dadurch fehlt mir etwas der „Fluss“ der Geschichte.

Das Ende schrappt dann haarscharf an einem klischeehaften Happy End vorbei.

Autorin:
Nicola Yoon, geb. 1972, ist auf Jamaika und in Brooklyn/New York City aufgewachsen. Mittlerweile lebt sie mit ihrem Mann und der gemeinsamen Tochter in Los Angeles.

Mein Fazit:
Dieses Buch berührt und macht nachdenklich.
Es wirft viele Fragen auf, die im Grunde genommen aber jeder für sich selber beantworten muss.
Von mir 4 Sterne.

Veröffentlicht am 12.03.2017

Hopsgegangen

Hopsgegangen
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Hopsgegangen, von Erwin Kohl

Cover:
Irgendwie bedrohlich, passt zum Inhalt.

Inhalt:
Lukas Born, ein suspendierter Polizist, der sich gerade mal so als Privatdetektiv durchschlägt, und auf einem Campingplatz ...

Hopsgegangen, von Erwin Kohl

Cover:
Irgendwie bedrohlich, passt zum Inhalt.

Inhalt:
Lukas Born, ein suspendierter Polizist, der sich gerade mal so als Privatdetektiv durchschlägt, und auf einem Campingplatz wohnt, und schon mal alle „Neune“ gerade sein lässt, ist für seine Alleingänge bekannt und bewegt sich gerne mal in „Grauzonen“ wenn man nicht gerade sagen will: deutlich außerhalb der gesetzlichen Regeln.
Bei einem Treffpunkt mit Natascha Feldmann, seiner Auftraggeberin, findet er diese niedergeschlagen, leblos und blutend am Boden. Bevor Lukas weiß wie ihm geschieht kriegt er selbst eins übergezogen. Als er wieder zu sich kommt ist Natascha verschwunden.
Die Polizei glaubt ihm nicht, doch sein Bauchgefühl sagt ihm, dass er hier einer große Sache auf der Spur ist.

Meine Meinung:
Mysteriöser, geheimnisvoller und spannender Beginn.
Schreibweise: sehr humorvoll und herrlich ironisch. Mit tollem Wortwitz, Situationskomik und herrlich satirischen Gedankendialogen. (Die Schreiweise hat echt 5 Sterne mit * verdient).
Zitat:
..das ganze Unkraut aus meinem gedanklichen Vorgarten zupfen…

Das Thema (kann ich jetzt leider nicht mehr drauf eingehen, sonst spoilere ich), ist bestimmt leider sehr aktuell und da erfahren wir bestimmt auch nur die Spitze des Eisbergs.

Die Handlung und der Ablauf selber sind doch sehr auf Lukas Born zentriert. Und hier kann man geteilter Meinung sein ob alles um Lukas herum so klasse ist. Mir war er etwas zu draufgängerisch, und jedesmal bekommt er eines auf die „Rübe“ und lernt irgendwie doch nichts draus (ein Glück dass andere ihn jedesmal raushauen).
Auch sind es mir zu viele (unwichtige) Personen die mitmischen, und dadurch wirkt es für mich manchmal doch sehr verwirrend und diffus.

Autor:
Erwin Kohl wurde 1961 in Alpen am Niederrhein geboren. Heute wohnt er mit seiner Familie in Wesel - Ginderich. Neben der Produktion diverser Hörfunkbeiträge schreibt Kohl als freier Journalist für die NRZ / WAZ und die Rheinische Post. Grundlage von bislang elf Kriminalromanen und zahlreichen Kurzgeschichten sind zumeist reale Begebenheiten.

Mein Fazit:
Schreibstil: absolut super.
Thema: leider bestimmt aktuell.
Handlung: es hat mich nicht so vom Hocker gerissen.
Ein schöner Krimi für zwischendurch.
Deshalb (vor allem durch die tolle Schreibweise) von mir 4 Sterne.

Veröffentlicht am 11.03.2017

Auf die Liebe muss man warten

Auf die Liebe muss man warten
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Auf die Liebe muss man warten, von Peik Volmer

Cover:
Das Cover drückt schon ganz viel Wärme, Zuversicht und Mut geben aus.

Inhalt:
Es wird das Leben einer Familie und ihrer Freunde erzählt.
Das Schicksal ...

Auf die Liebe muss man warten, von Peik Volmer

Cover:
Das Cover drückt schon ganz viel Wärme, Zuversicht und Mut geben aus.

Inhalt:
Es wird das Leben einer Familie und ihrer Freunde erzählt.
Das Schicksal geht mitunter sehr krumme Wege und wenn man am Ende zurückschaut, denkt man oft: unglaublich für was manche „Tiefschläge“ doch gut waren.
Es geht um die Liebe in all seinen Variationen, ob verkuppelt, bei jungen, mittelallten oder doch schon älteren Menschen. Die Liebe zwischen Männern und die Liebe zwischen Eltern und Kinder.
Aber auch Trauer und tiefe Freundschaft spielen eine wichtige Rolle.

Meine Meinung:
Ein Buch das zu Herzen geht.
Die Schreibweise ist sehr warmherzig und humorvoll.
Leider fehlen sehr oft die Übergänge von einer Handlung zur anderen oder von einem Ort zum anderen, so dass ich manchmal erst nach zwei Sätzen merkte, dass hier ja ganz andere Personen reden.
Vieles passiert auch quasi im Zeitraffer (oder kommt es durch die Erzählweise so rüber?), es wird sich kennengelernt (durch Zufall?) verliebt und dann gleich geheiratet oder zusammengezogen. Oder Alzheimer Erkrankung, erste Symptome, dann ruck zuck erkannt und diagnostiziert, und dann wird auch noch die optimale Lösung für alle gefunden (Geld spielt nie eine Rolle).
Irgendwie geht auch immer alles gut aus, es ist schon sehr viel „Rosarote Brille“ dabei, trotz allen Schicksalsschlägen, die mir dann auch Tränen in die Augen getrieben haben.
Sei es drum, das Buch hat mir schöne Lesestunden bereitet und ich kann es gut weiterempfehlen.

PS: Was auch noch eine nette Zugabe ist: immer mal wieder werden einfache und leckere Rezepte eingestreut.

Autor:
Peik Volmer, geb. 1957, machte zuerst eine Ausbildung zum Krankenpfleger, dann studierte er in Berlin und wurde Urologe, er eröffnete in Hamburg eine Praxis und arbeitete dort 30 Jahre.

Mein Fazit:
Ein schönes Buch, voller Liebe, Wärme, Romantik, Emotionen, Humor, und Schicksalsschlägen. Vielleicht manchmal zu viel glücklicher Zufall?
Es hat mich schon berührt.
Von mir 4 Sterne.

Veröffentlicht am 10.03.2017

Retour

Retour
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Retour, von Alexander Oetker

Cover:
Meer und Strand geht immer (Holzzaun? Na ja.)

Inhalt:
Luc Verlain ist ein Sonnyboy auf den die Frauen fliegen. Er ist Leiter der zweiten Pariser Mordkommission und ...

Retour, von Alexander Oetker

Cover:
Meer und Strand geht immer (Holzzaun? Na ja.)

Inhalt:
Luc Verlain ist ein Sonnyboy auf den die Frauen fliegen. Er ist Leiter der zweiten Pariser Mordkommission und liebt das pulsierende Leben von Paris mit all seinen Annehmlichkeiten (u.a. unverbindliche Affären).
Doch als sein Vater schwer erkrankt, lässt er sich in seine Heimat an die französische Atlantikküste versetzten.
Kaum ist er angekommen gibt es auch schon die erste Leiche: ein junges Mädchen liegt tot am Strand.
Nebenbei verdreht im noch die attraktive Kollegin den Kopf.

Meine Meinung:
Ein durchaus solides Debüt.
Der Schreibstil liest sich locker und flüssig und die Liebe des Autors zu diesem Land und den Leuten ist unverkennbar.
Auch ist der aktuelle Bezug zum Thema Flüchtlinge und Migration sowie aktuelle Themen des Terrors in diese Richtung sehr intensiv und gut eingebaut.
Luc ist wie gesagt ein Sonnyboy und die Frauen fliegen nur so auf ihn, und er lässt in diese Richtung auch nichts anbrennen. Kann man so stehen lassen, ist aber nicht unbedingt meine Sache. Lucs Privatleben ist für meinen Geschmack auch etwas zu ausführlich beschrieben, wobei er sich für seinen Vater, wegen dem er ja nach Aquitaine gekommen ist, kaum Zeit nimmt. Da sind ihm die Frauen schon wichtiger.
Das Verhalten von einigen Protagonisten kann ich auch nicht unbedingt nachvollziehen.
In der Mitte nimmt die Geschichte dann mal richtig Fahrt auf um gegen Ende zu wieder etwas ruhiger zu werden.
Der Fall wird dann auch eher durch Intuition und Geistesblitze gelöst.
Den Mörder habe ich irgendwie schon recht bald in Verdacht gehabt (Bauchgefühl).

Autor:
Alexander Oetker lebte und arbeitete vier Jahre als Korrespondent für RTL und n-tv in Paris. Er ist fundierter Kenner der französischen Politik und Gesellschaft. Seit 2012 ist er politischer Korrespondent für die Mediengruppe RTL Deutschland. Alexander Oetker lebt in Berlin und verbringt viel Zeit des Jahres in Frankreich.

Mein Fazit:
Insgesamt war es mir zu viel „rosarote Liebesstory“ und die Figur des Kommissar Luc Verlain war mir zu sehr jugendlicher Draufgänger.
Ein Krimi für zwischendurch oder als Urlaubslektüre.
Deshalb von mir 3 Sterne.

Veröffentlicht am 08.03.2017

Solothurn streut Asche

Solothurn streut Asche
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Solothurn streut Asche, von Christof Grasser

Cover:
Eine trügerische Idylle. –Wie passend.

Inhalt:
Bei einem Einbruch wurde ein Migrant „in Notwehr“ erschlagen.
Eine Ordensschwerster wir mit einem Aschenkreuz ...

Solothurn streut Asche, von Christof Grasser

Cover:
Eine trügerische Idylle. –Wie passend.

Inhalt:
Bei einem Einbruch wurde ein Migrant „in Notwehr“ erschlagen.
Eine Ordensschwerster wir mit einem Aschenkreuz auf der Stirn ermordet in der Solothurner Einsiedelei aufgefunden.
Diese beiden so unterschiedlichen Gewalttaten führen die Ermittler zu einer obskuren katholischen Gemeinschaft, die Beziehungen zu rechtsextremen Kreisen pflegt, sich in der Politik ausbreitet und weit in die Vergangenheit zurück reicht.
Kantonspolizist Dominik Dornach und sein Team, sowie Staatsanwältin Angela Casagrande versuchen die Fäden zu entwirren. Sie kommen dabei einem mörderischen Komplott und unglaubliche Taten in der Gegenwart und aus der Vergangenheit auf die Spur, obwohl ihnen dabei von höchster Seite Hürden in den Weg gelegt werden.

Meine Meinung:
Achtung Suchtgefahr –man kann das Buch ab einem gewissen Punkt nicht mehr weg legen, deshalb am besten schon genügend Zeit einkalkulieren!

Der Autor versteht es bestens und in die Geschehnisse einzuführen. Es beginnt mit mehrere Haupt- und Nebenschauplätze und wird nach und nach zu einem bunten, sehr aktuellen und brisanten Ganzen verwoben, dessen Tragweite wir am Anfang nicht zu ahnen wagen. Die Geschichte wir immer spannender und zieht uns als Leser mit einer Urgewalt, wie ein schwarzes Loch, unweigerlich an.
Die Protagonisten sind sehr ausgewogen und sehr individuell charakterisiert, eine gute Mischung aus alt bekannten und neu auftretenden Personen. Eigentlich nimmt keine Person ein Alleinstellungsmerkmal an, alle sind definitiv gleich wichtig.
Der Schreibstil ist sehr anschaulich und flüssig, er geht echt unter die Haut, auch wenn (zum Glück) auf blutrünstige und exzessive Gewaltszenen verzichtet wird, nimmt es dem Buch nichts von seiner Atemlosigkeit und harten Realität.

Die wie Tagebucheinträge aus der Vergangenheit eingeschobenen Sequenzen haben mich tief bewegt und betroffen gemacht.

Am Schluss ist der Fall geklärt und abgeschlossen es bleibt aber noch Raum und Spannung für eine Fortsetzung, der ich schon jetzt entgegenfiebere.

Autor:
Christof Gasser, geb. 1960 in Solothurn, arbeiteten zwölf Jahre in Asien, nun ist selbständig und unterrichtet nebenamtlich als Dozent an der Fachhochschule Nordwestschweiz. Vor einem Jahr entschloss er sich seinen Jugendtraum zu verwirklichen und hat seinen ersten Roman „Solothurn trägt Schwarz“ geschrieben. Dies ist nun der Nachfolgekrimi und er ist genauso brillant wie das Debüt.

Mein Fazit:
Ein fesselnder, hochaktueller und brisanter Krimi.
Zum Showdown auf den letzten 100 Seiten hatte ich Gänsehaut und Herzrasen.
Eine unglaubliche Spannungskurve, mit einer Explosion an Schluss, die mich am Buch kleben lies.
Von mir wieder eine klare Kauf- und Leseempfehlung und volle Punktzahl.