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Veröffentlicht am 08.01.2017

Ach du liebe Fischgräte

Ach du liebe Fischgräte
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Ach du liebe Fischgräte!
Von Sabine Strobl,
Heiteres aus dem Katzenalltag mit der Gattung Mensch.

Cover:
Die große hellblaue Fläche macht es für mich zu distanziert.
Der Titel passt super.

Inhalt:
Drei ...

Ach du liebe Fischgräte!
Von Sabine Strobl,
Heiteres aus dem Katzenalltag mit der Gattung Mensch.

Cover:
Die große hellblaue Fläche macht es für mich zu distanziert.
Der Titel passt super.

Inhalt:
Drei Kater, Bonny (älter), Filou (6 ½), Zazou (6), geben Einblicke in ihre Alltagsleben mit der Gattung Mensch (ihrem Frauchen in diesem Fall).
Wie kann diese Gattung Mensch am besten manipuliert werden?
Was passiert, wenn Mensch „sein besonders entwickeltes Gehirn und die Sehschärfe von Katzen“ nachts auf einen Prüfstand stellt?

Meine Meinung:
Der Schreibstil ist in herrlich lockerer Form, es gibt immer was zu schmunzeln und als Katzenfreund und ehemalige Katzenhalterin habe ich viele Parallelen oder aber auch gegensätzliche Verhaltensmuster zu meinen Katzen gefunden.
Schön wie wir sehen konnten dass jeder seinen eigenen Charakter und seine Eigenheiten hat.
Die Fotos sind einfach klasse und am liebsten würde ich teilweise in Buch greifen und die Kater streicheln.
Nicht ganz so gut gefallen haben mir die Beschreibungen der Mittbewohner der Hausgemeinschaft, das war mir etwas zu weit abgedriftet.
Schade nur, dass das Büchlein so bald zu Ende war, ich hätte noch doppelt so viele Abenteuer der drei putzmunteren Kerlchen lesen können.

PS: diese ganzen links hinten im Buch hab ich gar nicht angeschaut (sind überflüssig).

Autorin:
Sabine Strobl, geb. 1963 in Dortmund, ist nach einigen Auslandsaufenthalten, seit 2002 wieder in Deutschland tätig.

Mein Fazit:
Ein schönes Büchlein für zwischendurch das auch bestens als Geschenk für Katzenfreunde geeignet ist.
Der einzige Nachteil: es ist zu dünn.
Von mir 4 Sterne.

Veröffentlicht am 06.01.2017

Unseree Hälfte des Himmels

Unsere Hälfte des Himmels
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Unsere Hälfte des Himmels, von Clarissa Linden

Cover:
Passt sehr gut zum Buch.

Inhalt:
Deutschland in den 30er Jahren, die Nazizeit wirft ihre Schatten voraus.
Die Frauen gehören ins Haus und müssen ...

Unsere Hälfte des Himmels, von Clarissa Linden

Cover:
Passt sehr gut zum Buch.

Inhalt:
Deutschland in den 30er Jahren, die Nazizeit wirft ihre Schatten voraus.
Die Frauen gehören ins Haus und müssen Kinder bekommen.
Da haben es die beiden Freundinnen Johanna und Amelie schwer, ihr Traum ist das Fliegen. Und mit Mut und Zielstrebigkeit schaffen sie es auch ganz weit.
Doch dann verliebt sich Amelie und Johanna fühlt sich verraten und lässt sich zu einem folgenscheren Verrat verleiten.

Deutschland in den 70er Jahren, die Frauen müssen immer noch für viele Rechte kämpfen. Es gibt noch den §218, oder z.B. die Tatsache, dass Männer ihren Frauen das Arbeiten verbieten können.
Liselotte, die Tochter von Amelie, hatte nie ein gutes Verhältnis zu ihrer Mutter und ist quasi in die Ehe geflohen, sie erkennt dass sie unzufrieden und unglücklich ist.
Genau in dieser Zeit hat Amelie einen schweren Unfall und liegt im Koma im Krankenhaus. Plötzlich wird Liselotte mit Amelies Vergangenheit konfrontiert und sie erfährt Dinge die sie nie für möglich gehalten hätte.
Dadurch verändert sie sich auch selber, wird stärker und sieht nur ihr Leben in einem ganz anderen Licht.

Meine Meinung:
Mit dem Schreibstil hab ich so meine Schwierigkeiten gehabt, so das erste Drittel brauchte ich um richtig in die Geschichte hineinzuwachsen. Mir kam alles recht „gestelzt“ oder „gekünstelt“ vor, vor allem in der Gegenwart, also in den 70er Jahren. Liselottes Verhalten kam mir oft unglaubwürdig, unlogisch und konstruiert vor. Z.B. Liselotte eher die zurückhaltende, hausbackene Frau, freundet sich von jetzt auf nachher mit der jüngeren Nachbarin Marga an, und diese besorgt ihr eine Arbeit, (obwohl Liselotte doch für die im Koma liegende Mutter da sein will) und Liselotte hat natürlich alle passenden Papiere bei sich?

Was mich auch etwas gestört hat waren die „künstlich erzeugten Chliffhänger“, gerade an der spannendsten Stelle hörte das jeweilige Kapitel auf und leider wurde der Faden dann nicht an dieser Stelle irgendwann wieder aufgenommen, sondern später. Z.B. beim Treffen der verfeindeten Freundinnen: sie trafen sich und dann war Ende, und später heißt es dann nur:…‘.der schreckliche Streit der dem Treffen gefolgt war‘, und gerad hier wären die Emotionen, die Worte, wie schlimm dieser Streit war, so wichtig gewesen. Ich weiß dass solche Chliffhänger oft als Stilmittel angewendet werden um Spannung zu erzeugen, für mich ist es hier aber übertrieben.

Aber nachdem diese erste Hürde überwunden ist, gewinnt das Buch an Intensität und Emotionen. Vor allem die Geschehnisse um die Freundschaft von Johanna und Amelie ihr harter Kampf ums Fliegen in der Nazizeit und dann die Liebe, die Amelie quasi dazwischenkommt und Johanna somit ein Drama auslöst, das wir uns heute gar nicht mehr vorstellen können.

Wir als Leser stehen über den Dingen und erfahren quasi so nach und nach was sich in beiden Zeiten abspielt. Wir können viel früher ahnen warum das Verhältnis von Amelie und Liselotte so geworden ist wie es ist.
Wir bangen und zittern mit Amelie in der Vergangenheit und wir sehen die Entwicklung die Liselotte in der Gegenwart macht.
Beides sind Situationen die mir Gänsehaut beim Lesen gemacht haben.

Autorin:
Clarissa Linden ist promovierte Soziologin. Die Geschichte der Frauenbewegung und die Aufarbeitung des Nationalsozialismus waren und sind ihre Themen, zu denen sie für diesen Roman intensiv recherchiert hat.

Mein Fazit:
Eine unglaubliche Geschichte über starke Frauen, die sich ihren Weg erkämpfen und doch nicht über ihren Schatten springen können?
Ein Schicksals-Roman, der zeigt, dass Worte die einmal gesagt wurden, nicht mehr zurückgenommen und ungeschehen gemacht werden können.
Ein unbedachter Moment alles zerstören kann.
Die Geschichte erhält von mir 5 Sterne, für den Schreibstil ziehe ich einen ab,
also gute 4 Sterne.

Veröffentlicht am 05.01.2017

Der Sturm der Normannen

Der Sturm der Normannen
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Der Sturm der Normannen, ein historischer Roman von Ulf Schiewe

Cover:
Passend zum Buch. Eine Kampfszene, ein dramatisch gefärbter Himmel voller Pfeile, ein Normanne auf dem Pferd, genauso stelle ich ...

Der Sturm der Normannen, ein historischer Roman von Ulf Schiewe

Cover:
Passend zum Buch. Eine Kampfszene, ein dramatisch gefärbter Himmel voller Pfeile, ein Normanne auf dem Pferd, genauso stelle ich es mir vor.

Inhalt:
Süditalien 1057.
Das durch Robert Guiscard, aufgebaute Normannenreich ist bedroht.
Andre „Herrscher“ rebellieren, innerhalb der Familie droht ein Bruderkrieg und der Papst sinnt auf Rache.
Dann spinnt die Fürstin Gaitelgrima noch ihre Intrigen, da sie ihre heimliche Liebe zu Robert nie aufgegeben hat.
Mit diesen ganzen Gefahren wird der junge Normanne Gilbert, Roberts rechte Hand und Vertrauter konfrontiert und plötzlich steht er alleine mit seiner Hand voll Männer gegen eine gewaltige Übermacht.

Meine Meinung:
Nach „Das Schwert des Normannen“, „Die Rache des Normannen“ und „Der Schwur des Normannen“ ist dies nun das 4. Buch der Normannensaga. Doch jedes Buch kann auch für sich gelesen werden.
Nachdem ich die ersten drei Bücher schon gelesen habe, war es für mich wie ein Treffen mit alten Freunden, ich war sofort wieder in der Geschichte drin.

Dieses Mal ist Gilbert, eindeutig der Held und Hauptprotagonist.
Unfreiwillig oder auch gezielt steht er immer im Mittelpunkt und muss ganz alleine entscheiden wie er sich verhält und wie er seine Männer einsetzt. Allerdings immer zum Wohl und im Namen von Robert Guiscard der der „Herrscher“ über dieses zerrissene Land wird.
Gilbert erzählt aus seiner Perspektive das Geschehen.
Wir lesen seine Gedanken, dadurch kommt er uns ganz nahe und wir können sein Handeln und seine Entwicklung hautnah miterleben.
Er ist sehr auf Gerechtigkeit bedacht, doch in Zeiten des Krieges, der Gewalt und der Intrigen, kann auch er nicht immer auf „Unrecht“ verzichten.

Besonders gefällt mir, dass dieses Mal neben Gerlaine (der Frau von Gilbert die mir besonders ans Herz gewachsen ist), zwei weitere Frauen (Gaitelgrima und Sichelgaita) eine äußerst wichtige Rolle einnehmen.

Dem Ende zu gab es dann noch einige Überraschungen, und andere Handlungen waren mir dann doch ein bisschen zu „glatt“.
Das Buch ist in sich abgeschlossen, und doch ist noch genügend Spielraum für neue Episoden mit und um Gilbert und seine Normannen.

Die Schreibweise ist gewohnt flüssig, die Handlungen und Charaktere gut ausgearbeitet und sehr real. Die Gewalt und Brutalität ist der Handlung angepasst und es geht eben teilweise richtig zur Sache.
Die historischen Fakten sind gekonnt eingebaut und auch der Alltag dieser Zeit wird immer wieder sehr geschickt eingewoben und dargestellt.

Autor:
Ulf Schiewe wurde 1947geboren. Seit frühester Jugend liebt er historische Romane und spannende Geschichten. Ulf Schiewe ist verheiratet, hat drei erwachsene Kinder und lebt in München. Neben seinen anderen Büchern, gelang ihm mit der Normannen-Saga der Durchbruch.

Mein Fazit:
Wieder ein Buch das es schafft die Vergangenheit lebendig werden zu lassen, mich fesselt und das mir trotz der Gewalt, Respekt vor diesen Menschen gibt.
Von mir sehr gute 4 Sterne.

Veröffentlicht am 03.01.2017

Dear Amy

DEAR AMY - Er wird mich töten, wenn Du mich nicht findest
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Dear Amy, Helen Callaghan

Cover:
Dunkel, düster, passend zum Inhalt.

Inhalt:
Die 15jährige Katie verschwindet spurlos. Die Polizei schließt nicht aus, dass das Mädchen abgehauen ist. Doch ihre Lehrerin ...

Dear Amy, Helen Callaghan

Cover:
Dunkel, düster, passend zum Inhalt.

Inhalt:
Die 15jährige Katie verschwindet spurlos. Die Polizei schließt nicht aus, dass das Mädchen abgehauen ist. Doch ihre Lehrerin Margot glaubt nicht, dass Katie freiwillig weggelaufen ist.
Margot schreibt (als Amy) für eine Zeitung auch eine Kummerkasten –Kolumne.
Und genau jetzt bekommt sie Briefe von Bethan Avery, diese wurde vor fast zwanzig Jahren auch als 15 entführt und von ihr wurde nichts als ein blutiges Nachthemd gefunden. In diesen Briefen bittet Bethan Amy um Hilfe.
Sind die Briefe echt?
Lebt Bethan noch?
Warum bittet Bethan gerade jetzt um Hilfe?
Margot selber psychisch recht angeschlagen, verbeißt sich regelrecht in den Fall.
Wird sie die richtige Hilfe annehmen?
Wird sie Katie noch rechtzeitig finden?

Meine Meinung:
Ein sehr geheimnisvoller, ungeheuer spannend und gruseliger Thriller. Streckenweise ist es sehr grausam, wenn auch diese Stellen nicht ausgewalzt werden, aber es ist so differenziert und detailliert angedeutet, dass in meinem Kopf unwillkürlich ein beängstigendes Kopfkino losgeht.
Die Autorin versteht es sehr gut, immer wieder neue Fakten und Irrwege, sowie neue Handlungen die wiederum Fragezeichen aufwerfen, aufzuzeigen.
Die Spannung steigert sich Seite um Seite und es gibt bis zum Schluss Überraschungen.
Als Leser fühle ich mich mit Margot in einer ausweglosen Situation, und es alles so lebendig und echt.
Margot steht eindeutig im Mittelpunkt und beim Lesen hab ich mir das ein oder andere Mal gedacht, hier hätte man nicht so weit ausholen und beschreiben müssen. Sie steckt gerade mitten in einer Scheidung und auch psychisch geht es ihr nicht so gut und nach und nach erfahren wir ihr Geheimnis.

Autorin:
Helen Callaghan wurde als Tochter britischer Eltern in Los Angeles geboren. Heute lebt sie in Cambridge.

Mein Fazit:
Ein knallharter Thriller in dem die menschliche Psyche in all ihren Spielarten, gezeigt wird, bzw. wie lange sich ein gnadenloser Psychopath „austoben“ kann, und was der Mensch alles zu verdrängen und verkraften mag.
Von mir sehr gute 4 Sterne.

Veröffentlicht am 29.12.2016

Die Donauprinzessin und die Toten von Wien

Die Donauprinzessin und die Toten von Wien
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Die Donauprinzessin und die Toten von Wien,
von Beate Maly

Cover:
Ein liebevoll gestaltetes Cover, das mit seinen Weinreben, der historischen Ansicht von Wien und der Frau mit der „Schatztruhe“ voll zum ...

Die Donauprinzessin und die Toten von Wien,
von Beate Maly

Cover:
Ein liebevoll gestaltetes Cover, das mit seinen Weinreben, der historischen Ansicht von Wien und der Frau mit der „Schatztruhe“ voll zum Inhalt passt.

Inhalt:
Wien 1531.
Der Mathematiker Sebastian Grün, der eigentlich für die baulichen Angelegenheiten der Stadt zuständig ist, wird vom wieder neu gewählten Bürgermeister beauftragt, eine Reihe rätselhafter Todesfälle aufzuklären.
Der erste Tote ist ein Osmane, der auf dem ehemaligen Feld, auf dem die türkische Belagerung von Wien stattfand, etwas ausgräbt.
Alle weiteren Morde weisen auf diesen mysteriösen Fund hin und die Panik bei den Stadtbewohnern wächst mit jeden Toten.
Kein Wunder, dass Sebastian nicht mehr weiß wo ihm der Kopf steht, und genau jetzt drängt der Vater seiner Liebsten, der Winzerin Fanny, diese auch noch zur Heirat mit dem verhassten Winzer Geiger.
Wird Sebastian den Mörder entlarven können und rechtzeitig noch erkennen, dass er durch seine eigene Angst und sein Zögern das Liebste verlieren könnte.

Meine Meinung:
Wie soll ich dieses tolle Buch beschreiben?
Es ist eine Fortsetzung von „Die Donauprinzessin“, aber es ist so klasse geschrieben, dass man auch ohne Kenntnisse dieses Buches sofort in der Geschichte drin ist. Für alle die das erste Buch kennen ist es ein schönes Wiedertreffen mit alten Bekannten (sowie auch dem Hund Herkules).
Alles Wissenswerte und Wichtige wird erklärt und ansonsten gibt es keine störenden Hinweise auf Früheres (wie ich es manchmal in anderen Büchern von Reihen, finde).
Der Einstieg erzeugt sofort eine Spannung der man sich kaum mehr entziehen kann. Die zentrale Frage, was ist in dem Kästchen wir immer weiter eingekreist, wir kommen der Antwort immer näher und am Ende war ich baff erstaunt was hinter dem Ganzen steht. Ich war regelrecht baff!

Die Schreibweise ist wieder wunderschön flüssig, die kleinen Dinge des Alltags werden hervorragend eingebaut und passen sich den Gegebenheiten perfekt an. Nichts stört oder ist Überflüssig.
Die Personen werden ganz gezielt charakterisiert, und machen auch einen gewissen Lernprozess durch.

Das Happy End ist schön platziert und rundum gelungen.

Autorin:
Beate Maly, ist verheiratet und lebt mir ihrem Mann und ihren drei Kindern in Wien, wo sie auch geboren ist.

Mein Fazit:
Ein rundum gelungener historischer Roman.
Eine geniale Geschichte, brillant erzählt, voll mitreisender und dramatischer Spannung und liebevoll und detailliert ausgearbeiteten Charakteren, mit denen man einfach mitfühlen und mitfiebern musste.
Von mir eine klare Lese- und Kaufempfehlung und 5 Sterne.