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Veröffentlicht am 23.12.2016

Die Sturmrose

Die Sturmrose
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Die Sturmrose, von Corina Bomann

Cover:
Wunderschön, es strahlt unglaubliche Tiefe und Kraft aus, der Himmel und das Wasser haben eine intensive Gewaltigkeit.
Dazu der Gegensatz mit den zarten Rosen im ...

Die Sturmrose, von Corina Bomann

Cover:
Wunderschön, es strahlt unglaubliche Tiefe und Kraft aus, der Himmel und das Wasser haben eine intensive Gewaltigkeit.
Dazu der Gegensatz mit den zarten Rosen im rechten oberen Eck.
Schlägt man das Cover dann auf, blickt man auf ein wunderbares bordeauxrot mit sehr filigranen Blüten und Blättern.
Einfach ein Schmuckstück für jedes Bücherregal.

Inhalt:
Nach der Scheidung zieht Annabel mit ihrer 5jährigen Tochter in ihr neues zu Hause nach Binz auf Rügen. Hier will sie wieder zur Ruhe kommen.
Als sie im Hafen die zum Verkauf angebotene „Sturmrose“ sieht, verliebt sie sich irgendwie sofort in das Schiff.
Auch Christian Mertens will das Schiff kaufen, aus ganz persönlichen Gründen, die er aber vorerst nicht weiter erläutert.
Nach und nach gehen Christian und Annabel aufeinander zu, und nach und nach lüften sie die bewegte Geschichte der „Sturmrose“ und dringen dabei immer weiter in die Schicksale der deutsch-deutschen Vergangenheit vor.

Meine Meinung:
Ich kenne schon mehrere Bücher der Autorin, und dieses ist wieder mal eines das mich absolut überzeugt hat.
Mit einer gewaltigen Sprache für Bilder und Handlungen, sowie einer brillanten Charakterisierung der einzelnen Protagonisten, und einem absolut genialen Gefühl für Emotionen und Gefühle, schafft Corina Bomann es mich von der ersten bis zur letzen Seite in den Bann der Geschichte zu ziehen.
Von der Gegenwart im beschaulichen Binz auf Rügen, kommen wir nach und nach in das Zeitalter der DDR und der Mauer und somit auch in die Problematik der Menschen zur damaligen Zeit, die Stasi-Überwachung und ihren Fluchtgedanken. Wir erhalten auch einen Blick auf Menschen die selbstlos geholfen haben.

Alle Handlungsstränge führen am Schluss zusammen und werden wunderbar aufgeklärt, so dass keine Fragen offen bleiben.

Autorin:
Corina Boman ist in einem kleinen Dorf in Mecklenburg-Vorpommern aufgewachsen und lebt mittlerweile in Berlin.

Mein Fazit:
Ein bewegender, spannend, warmherzig und sehr menschlich geschriebener Roman, in dem ich mich sofort verloren habe und sogar wieder etwas über unsere deutsch-deutsche Geschichte gelernt habe.
Ein wirklicher Genuss.
Von mir volle 5 Sterne.

Veröffentlicht am 18.12.2016

Einfach unvergesslich

Einfach unvergesslich
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Einfach unvergesslich, von Rowan Coleman

Cover:
Sehr schlicht, aber die hellen Punkte geben dem Ganzen eine gewisse Leichtigkeit. Genauso wie die kleinen Käferchen die überall im Buch auftauchen.

Inhalt:
Claire, ...

Einfach unvergesslich, von Rowan Coleman

Cover:
Sehr schlicht, aber die hellen Punkte geben dem Ganzen eine gewisse Leichtigkeit. Genauso wie die kleinen Käferchen die überall im Buch auftauchen.

Inhalt:
Claire, ist noch keine 50 als bei ihr eine manifestierte Alzheimererkrankung, diagnostiziert wird. Und diese schreitet dann auch noch viel schneller voran als die schlechteste Vorhersage.
Wie soll sie selber und ihre Familie, (ihr Mann, ihre beiden Töchter 20 + 3, und ihre Mutter damit umgehen).
Ein „Erinnerungsbuch“, in das Claire alles eintragen kann was sie noch weiß und ihr wichtig erscheint, soll sie länger im hier und jetzt halten.
Bald gibt es Beiträge von der ganzen Familie.

Meine Meinung:
Ein unglaublich genial emotionales Buch, schon beim Prolog kamen mir die Tränen.
Eine wirklich herzzerreißende und fesselnde Geschichte, ich konnte sie kaum noch aus der Hand legen, Humor und echte Tränen sind so nah beieinander.
Das Buch erinnert mich stark an „Mein Leben ohne Gestern“ und dieses Buch finde ich total klasse.
Mein einziger Kritikpunkt: Es wäre zu wünschen, dass es immer so „glücklich“ verläuft, und dass die Liebe übrigbleibt (bei meiner Mutter, ok 91, sieht die Realität anders aus, sie wird bösartig, starrsinnige, laut und ungerecht).

Diese Familie, mit all ihren Problemen und einzelnen Charakteren wird so liebevoll beschrieben und geschildert, dass man denken könnte es wären gute Bekannte. Ich leide und hoffe mit allen.
In Erinnerungen, die jeder in dieses „Erinnerungsbuch“ schreibt kommt jeder zu Wort und kann seine Sicht der Dinge beschreiben.
Wir wechseln immer mal wieder von der Vergangenheit in die Gegenwart.
Wir erleben mit, wie hilflos, wütend und zornig alle, von der betroffenen Claire selber bis zu den Angehörigen, der Krankheit gegenüberstehen und ausgeliefert sind. Es wird gezeigt, wie diese Familie diese schlimme Zeit zu meistern versucht. Angst, Drama und Tragödien spielen sich ab.

Und doch versteht es die Autorin, einen wunderbaren Humor einzuflechten, der mich immer wieder schmunzeln und lachen lässt. Ein ganz unglaublich brillanter Schreibstil, eine faszinierende Wortwahl und Wortgewandtheit.

Hier einige Zitate:
Mutter zu sein bedeutet seine Kinder vor allem zu beschützen, was sie möglicherweise verletzen könne. Es bedeutet aber auch, ihnen zu vertrauen, dass sie ihren eigenen Weg finden und meistern. Und darauf zu vertrauen, dass sie es auch dann schaffen können wenn man nicht da ist , um ihre Hand zu halten.

…,weil sie merken dass ich in einer ganz anderen Wirklichkeit lebe. Und genau das ist die Perfidie dieser Krankheit: Sie vergrößert die Kluft zwischen meiner Wirklichkeit und der meiner liebsten Mitmenschen.

Ich hörte ein Knistern und Knacken aus den riesigen Lautsprechern, die schon so lange Teil der Möblierung waren, dass ich völlig vergessen hatte, dass sie eine Funktion hatten.

Mein Fazit:
Ein einfach unglaubliches Buch, herzzerreißend; ich habe es mit Tränen der Freude und Tränen der Trauer gelesen.
Von mir eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne.

Veröffentlicht am 16.12.2016

Glückscoach - Entschleunigen

Der Glückscoach - Entschleunigen
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Glückscoach,
Entschleunigen, Slow durch den Alltag,
von Regina Tödter.

Cover:
Ruhe, ein weites Meer mit einem einzigen Segel…….
Passend zum Ziel des Buches.

Inhalt:
Unterteilt in einzelne Abschnitte ...

Glückscoach,
Entschleunigen, Slow durch den Alltag,
von Regina Tödter.

Cover:
Ruhe, ein weites Meer mit einem einzigen Segel…….
Passend zum Ziel des Buches.

Inhalt:
Unterteilt in einzelne Abschnitte des Alltags, des Jobs, des Feierabends, des Weekends und der Zeit mit seinen Liebsten, gibt das Buch viele Anregungen und Tipps um sich in diesen Situationen neu zu überdenken.
Entdecke das Glück der Langsamkeit, ist hier das Motto.
Inspirationen mit Tests, Übungen, Listen, anschaulichen Beispielen, Bastelanleitungen etc. helfen, die vielen Ideen auch gleich in die Tat umzusetzen.

Meine Meinung:
Ich habe mich in sehr vielen Situationen wiedergefunden.

Ich muss ehrlich zugeben: Klingt alles sehr plausibel!
Aber beim umsetzen, sind da so viele innere Schweinehunde (ja Mehrzahl) zu überwinden!
Ich denke das ist auch ein lebenslanger Prozess, ein bisschen Lebenskunst. Irgendwie ist alles einfach, aber man vergisst es auch schnell wieder.
Es sind keine großen Veränderungen die wir machen müssen, sondern kleine aber ausschlaggebende Dinge. Und einfach mal den Mut haben zur Veränderung, neues anzugehen und zu versuchen.

Diese Buch sollte man sich bewusst jedes viertel Jahr mal durchlesen und sich dann ganz bestimmte Punkte aussuchen die man dann auch ändern will. An diesen kann man dann dranbleiben und sie regelrecht einüben bis sie auch im Alltag integriert sind.
Dann kann man sich an die nächsten Punkte machen.
Nicht immer passt alles zur 100%, aber wir sollten uns bewusst sein, dass wir immer an uns arbeiten können.
Nicht alles passt für jeden (und zu jeder Zeit), aber wenn wir innehalten, und achtsam mit und gegen uns selber sind, wird das alleine schon einen Gewinn für uns bringen.
Und das schafft dieses Buch auf jedenfall.

Autorin:
Regina Tödter studierte Kulturwissenschaften und Theologie an der Uni Heidelberg. Sie selbst lebt ihren Alltag seit 2013 nach dem SLOW-Prinzip.

Mein Fazit:
Ein tolles Buch, mit so vielen kleinen Alltagstipps, dass sich jeder das passende für sich heraussuchen und finden kann.
Ein Buch das ich nicht nur einmal lesen werde sondern das mir bestimmt noch länger ein wertvoller Begleiter sein wird.
Von mir eine klare Kauf- und Leseempfehlung und natürlich 5 Sterne.

Veröffentlicht am 16.12.2016

Zurück nach Hollyhill

Zurück nach Hollyhill
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Zurück nach Hollyhill, von Alexandra Pilz

Cover:
Durch die gelbe Farbe strahlend hell und mit den pinken Farbtupfen strahlt es eine gewisse Leichtigkeit aus.

Inhalt:
Direkt nach ihrem Abitur, erhält ...

Zurück nach Hollyhill, von Alexandra Pilz

Cover:
Durch die gelbe Farbe strahlend hell und mit den pinken Farbtupfen strahlt es eine gewisse Leichtigkeit aus.

Inhalt:
Direkt nach ihrem Abitur, erhält die 17jährige Emily von ihre Oma, einen Brief von ihrer verstorbenen Mutter.
Diese „beschwört“ sie darin nach England, nach Hollyhill zu fahren. In ein Hollyhill das auf keiner Karte zu finden ist, ein Dorf im Moor.
„Wenn du dort bist, wirst du es finden“, schreibt die Mutter eindringlich.
Mit dem Brief erhält sie auch ein besonderes Armband, das magische Eigenschaften zu haben scheint.
Mit dem Besuch in England beginnt für Emily ein Abenteuer voller Magie und Zauber, eine Zeitreise in eine andere Welt, in der sie auf Matt trifft und sich verliebt.
Aber: nichts wird mehr so sein, wie es war……………

Meine Meinung:
Mit „Logik“ darf man dieses Buch nicht lesen.
Denn Zeitreisen und alles was daraus resultiert, machen das Ganze sehr verwirren. Mal wissen alle was, dann wieder nicht, mal wird Emily sofort erkannt, dann wieder nicht.
Emily und Matt sollen eine Aufgabe haben/erfüllen, die sich für mich nicht so ganz erschließt und bei der sie für mich auch äußerst unlogisch vorgehen.
Diese ganzen „magischen“ Handlungen sind für mich verworren und ich kann ihnen teilweise nicht folgen.

Nebenher ist noch eine Herz-Schmerz- Liebesgeschichte eingebaut die im jugendlichen Stil recht süß ist.

Der Einstig und der Schreibstil ist lockert und flüssig.
Aber im Gesamtpaket konnte mich das Buch leider so gar nicht überzeugen.

Autorin:
Alexandra Pilz, Journalistin, liebt England und hat eine Schwäche für komplizierte Liebesgeschichten. Sie lebt mit Mann und Katze in München und träumt von einem Cottage in Cornwall.

Mein Fazit:
Der Anfang war recht gut, doch dann wurde es recht „phantastisch“, im Sinne von „erfunden“, und das war mir alles zu verwirrend.
Ich denke hier war ich mit meinen ü50 auch nicht die richtige Zielgruppe, hier werden meiner Meinung nach eindeutig viel jüngere Leser angesprochen.
Deshalb von mir persönlich nur 2 Sterne.

Veröffentlicht am 15.12.2016

Die Spionin

Die Spionin
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Die Spionin, von Paulo Coelho

Cover:
Ein Foto der mysteriösen und mit vielen Geheimnissen umgebenen Mata Hari, weckte meine Neugier.

Inhalt:
Die Geschichte einer Frau, die erotisch wie politisch zwischen ...

Die Spionin, von Paulo Coelho

Cover:
Ein Foto der mysteriösen und mit vielen Geheimnissen umgebenen Mata Hari, weckte meine Neugier.

Inhalt:
Die Geschichte einer Frau, die erotisch wie politisch zwischen alle Fronten gerät. Mata Hari!
Wer ist die Frau hinter dem schillernden Mythos?

Paulo Coelho schlüpft in ihre Haut und lässt sie in einem fiktiven Brief aus dem Gefängnis von ihrem außergewöhnlichen Leben erzählen.
In kurzen knappen Worten wird eine ganze Tragödie erzählt, bei der wir als Leser nicht wissen was ist Wahrheit und was ist dazu erfundene Fiktion.

Meine Meinung:
Für mich (so lese ich es auf jedenfall aus dem heraus wie es der Autor beschreibt) ist Mata Hari eine tragische Person, der das Schicksal eine tragische Rolle zugeschrieben hat.
Sie kam eigentlich aus einem behüteten Elternhaus, nach dem Tod der Mutter hatte sie das Pech in ein Internat zu kommen, in dem sie vom Direktor vergewaltigt wurde (was für diesen damals keine Konsequenzen hervorrief).
Sie wollte nur noch weg und hatte das Pech in eine Ehe zu flüchten die auch wieder die Hölle für sie bereithielt.
So hat sie eigentlich nur Druck und gewaltsamen Sex erfahren und hat dadurch(?) vielleicht erkannt welche Macht sie auf Männer ausüben kann. So ist sie dann in ihr weiteres Leben mit ihrer „vermeintlichen erotischen Kunst“ (Tänzerin die auch mal blank zog), die ihr alle Freiheiten wie sie glaubte gab, hineingewachsen (ganz gezielt).
Wäre sie nach der Schule in eine liebevolle Ehe gekommen, wäre ihr Leben genauso verlaufen?
Ich frage mich, wäre Sie dann auch so eine rebellische, freiheitsliebende, unruhige, nach Anerkennung gierende, getriebene, opportunischtische Person geworden? War ihre erotische Kunst für sie ein wirklich inneres Bedürfnis, oder ist sie in diese Rolle nur durch die Umstände gepresst worden?
Auch zu ihrer Spionagetätigkeit erfahren wir eigentlich kaum etwas.
Deshalb bin ich zwar entsetzt über das Todesurteil, aber ich wie es dazu kommen konnte ist trotzdem wieder sehr rätselhaft.
Sind es wirklich die Umstände im Krieg?

Aber diese Fragen sind alle fiktiv.
Denn der Autor schreibt zwar in ICH-Form, aber was davon sind/waren wirklich Mata Haris Gedanken?
Der Autor skizziert eine Person, ein Leben, mit Handlung und weiteren Personen, die mir immer irgendwie als „gezeichnet“ als „möglicherweise fiktiv“ vor Augen stehen. Ich weiß nie woran ich bin, es irritiert mich beim Lesen, dass ich immer das Gefühl habe, hier sehe ich nur einen kleinen Ausschnitt aus einem Ganzen und bei diesem kleinen Teil, weiß ich noch nicht einmal was real und was Phantasie ist.

Der Schreibstil ist sehr breit gefächert. Von kurz und bündig, über poetisch, bis zu theatralisch ist alles enthalten.

Zitat:
-Auch wenn wir manchmal nicht wissen, wohin uns das Leben führt, so sind wir doch nie verloren.
-Ich wusste, dass alles, was ich gesagt hatte, bis zum Ende aller Tage mit meinen Tränen im Sand versickert war.

Mein Fazit:
Ich finde für mich ist die Geschichte etwas lückenhaft, Mata Hari bleibt eine nebulöse Person, die viele Geheimnisse umgeben.
War sie eine Spionin, war sie keine?
Was war ihr eigener Antrieb?
In dem Buch sind mir einzelne Passagen, einzelne Facetten ihres möglichen Lebens gezeigt worden, die mir eine Ahnung ihres Lebens geben, aber in keinster Weise eine Vollständigkeit haben, wie auch der Autor in Nachwort nochmals ganz klar schreibt.
Der Schreibstil schafft für mich eine gewisse Distanz und Verwirrung.
Insgesamt habe ich mehr von dem Buch erwartet. Mehr Einblicke in das besondere Leben der Mata Hari. Fundiertes Wissen und Emotionen.
Ich vergebe 3 Sterne.