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Veröffentlicht am 07.08.2023

Was bleibt, ist der Atem des Meeres

Mattanza
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So wie das Meer gleichmäßig Wellen auf die Küste schickt, sie manchmal zu Bergen auftürmt und dann wieder ganz sanft am Land lecken lässt, in solchen gleichbleibenden Rhythmen verlief das Leben bislang ...

So wie das Meer gleichmäßig Wellen auf die Küste schickt, sie manchmal zu Bergen auftürmt und dann wieder ganz sanft am Land lecken lässt, in solchen gleichbleibenden Rhythmen verlief das Leben bislang auf Katria. Die einen kamen auf die Welt, die anderen verließen sie und einmal im Jahr kam der Thunfisch. Ihm verdanken die Einwohner im Wesentlichen ihr bescheidenes Auskommen auf der Insel im Mittelmeer. Und der Rais sorgt dafür, dass die Fische im Netz landen. Ein Amt, was an männliche Erben weitervererbt wird. Doch diesmal ist alles anders - der Nachfolger ist ein Mädchen. Aber Nora zeigt, dass in ihren Adern das Blut von Generationen von Fischern fließt und führt die Tonnaroti in die Neuzeit. Nur auf einmal ist alles anders. Die Thunfische verschwinden und stattdessen verfangen sich tote Flüchtlinge in den Netzen und die Lebenden, die Katria an Land gehen, stellen die Einwohner vor völlig neue Herausforderungen. Und dass mit dem Hintergrund, dass auch deren Lebensgrundlage gerade schwindet.
Ein fesselndes Buch über Tradition, Moderne und mittendrin eine schweigsame Rais, die es scheut im Rampenlicht zu stehen. Die aber genau weiß, was sie tut bis die neue Zeit über ihr zusammenbricht wie eine Sturmflut. Ein schönes Buch der leisen Töne, der vielschichtigen Erzählweisen und Figuren. Ein Roman, der nachklingt und bei dem man den Geruch von Salzwasser noch lange in der Nase hat.

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Veröffentlicht am 06.08.2023

Wahnsinn oder Realität?

Projekt 22
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Alice eine Schizophrenie Patientin flieht aus ihrem Elternhaus um einer weiteren Einweisung in die Anstalt zu entgehen, in welcher sie seit ihrer Kindheit behandelt wurde und wo ihr Schreckliches widerfahren ...

Alice eine Schizophrenie Patientin flieht aus ihrem Elternhaus um einer weiteren Einweisung in die Anstalt zu entgehen, in welcher sie seit ihrer Kindheit behandelt wurde und wo ihr Schreckliches widerfahren ist. Nur wer glaubt schon jemanden mit diesem Krankheitsbild? Und welche Rolle spielt der Pharmakonzern, der diese Einrichtung betreibt. Ein Katz- und Maus- Spiel beginnt, wobei die Jäger Alice und ihren Helfern, die sie auf der Flucht kennengelernt hat, immer einen Schritt voraus zu sein scheinen und auch äußerst brutal vorgehen.
Hält der Wahn Alice fest im Griff? Oder ist die Realität schlimmer als alle Wahnvorstellungen? Ist Alice wirklich so krank oder eventuell gesund und im Grauen gefangen? Diese Fragen stellten sich mir beim Lesen und das machte die Geschichte so ungeheurer stark. Man fiebert mit den Handelnden und erwartet immer eine Katastrophe. Und es stellt sich zwangsläufig die Frage, wie weit geht die Forschung, um an Erkenntnisse zu gelangen. Werden ethische Grundsätze vielleicht schon immer ausgehöhlt. Ein sehr mitreißendes und spannendes Buch, welches ab und an auch eine nachdenkliche und traurige Seite anreißt, im Hinblick darauf, welchen Preis die Gesellschaft eventuell für Erkenntnisse und Wissen zahlen will und welchen Wert das einzelne Individuum dann noch hat. Das sollten wir eventuell immer bedenken, sonst könnte Alice vielleicht schon morgen Realität sein.

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Veröffentlicht am 04.08.2023

Mahlzeit

Der Skandal
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Was hat der Umweltaktivist Peter herausgefunden, dass er Opfer eines „merkwürdigen“ Verkehrsunfalls wurde und seitdem im Koma liegt. Und wie kommt sein Laptop auf seine Arbeitsstelle - dem Laborfleischerzeuger ...

Was hat der Umweltaktivist Peter herausgefunden, dass er Opfer eines „merkwürdigen“ Verkehrsunfalls wurde und seitdem im Koma liegt. Und wie kommt sein Laptop auf seine Arbeitsstelle - dem Laborfleischerzeuger Light Food? Vor diesen Fragen stehen seine Freundin Lisa, seine Schwester Anna und der Rest von Peters Aktivistenzelle. Und vor allem ist Peters Arbeitgeber wirklichen der grassierenden Erkrankung schuld. Auf der Suche nach Informationen müssen sich auf einmal Anna und der Firmeninhaber Dan Light kooperieren, denn der Feind ist mächtiger und gnadenlos. Den Brüdern Tom und Stephan Orgel ist mit diesem Roman ein beinah gespenstiger Ausblick auf unsere nahe Zukunft gelungen. Besonders an dem Buch haben mir die Handelnden gefallen, welche sich im Verlauf der Geschichte stetig weiterentwickelt und immer mehr Tiefgang bekommen haben. Der Thriller verpackt spannend aktuelle Themen mit etwas Science Fiction und lässt uns als Leser atemlos der Handlung folgen bzw. auch eigene Einstellungen überdenken. Ein Buch, welches man nicht aus der Hand legen mag. Und wieder einmal bewahrheitet sich der Spruch „ Du bist, was Du isst“.

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Veröffentlicht am 26.07.2023

Ein moderner Don Quijote

Der Hipster von der traurigen Gestalt
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Enrique ist zu seiner Tante aufs Land gezogen mit der Mission einen Biogarten anzulegen, Denner in Zukunft zusammen mit seinen Freunden bewirtschaften will. Bei aller Merkwürdigkeit, die er in den Augen ...

Enrique ist zu seiner Tante aufs Land gezogen mit der Mission einen Biogarten anzulegen, Denner in Zukunft zusammen mit seinen Freunden bewirtschaften will. Bei aller Merkwürdigkeit, die er in den Augen der Dorfbewohner an den Tag legt, wie Yoga, gepflegte Hände, Abhängigkeit vom Mobiltelefon, schafft er es doch die Herzen der Bewohner zu gewinnen. Er zeichnet sich nämlich durch Loyalität, Freundlichkeit, Urvertrauen und einem nie versiegenden Optimismus aus. Er glaubt fest an das Gute im Menschen und dies verhilft ihm an die Spitze der Gemeinde.
Der Inhalt ist wirklich gut. Zum Teil schräg, wenn die Drohne, die den Biokaffee liefern sollte, abgeschossen wird oder wenn die Freunde aus der Großstadt auftauchen. Aber ein Manko hat das Buch und das ist die gestelzte umständliche Sprache. Ewige Sätze und Monologe - ich hab mich häufig ertappt, wie meine Konzentration gegen Null ging und ich ganze Abschnitte nochmals lesen musste. Wenn der Sprachstil nicht wäre, volle Punktzahl. Aber so muss ich echt zwei abziehen.

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Veröffentlicht am 17.07.2023

Ein Buch, dass Mut macht, weil es so ehrlich und authentisch ist

Weil der Mut die Angst besiegt
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Sabine Rosenberger berichtet unglaublich ehrlich aus ihrem Leben. Angefangen von der schwierigen Kindheit und Jugend bis zu den Herausforderungen und Irrungen des Erwachsenenseins. Sie beschönigt nichts, ...

Sabine Rosenberger berichtet unglaublich ehrlich aus ihrem Leben. Angefangen von der schwierigen Kindheit und Jugend bis zu den Herausforderungen und Irrungen des Erwachsenenseins. Sie beschönigt nichts, redet nicht herum und steht zu ihren Fehlern. Ein Buch, welches in klarer und eindringlicher Satzwahl klarmacht, worauf es im Leben ankommt und dass man für einen Neuanfang nie zu alt ist. Sie macht mit ihrem Beispiel Mut und zeigt auf, welche Kräfte in uns schlummern.
Die Biografie liest sich flüssig. Die Sätze sind kurz, auf überflüssigen stilistischen Schnickschnack verzichtet sie. Somit kann man sich vollkommen auf den Inhalt konzentrieren und diesen aufnehmen. Ein Buch, ein Leben, was mich fasziniert, erstaunt hat und manchmal auch ein Kopfschütteln hervorgerufen hat. Von mir gibt es eine Leseempfehlung, insbesondere für diejenigen, die Mut oder einen kleinen Anstupser brauchen, kann dieses Werk sehr hilfreich sein.

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