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Veröffentlicht am 24.05.2022

Schöne Romantasy Story für Jugendliche

Airwitch
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June ist in Ausgrabungscamps und mit Onlineunterricht aufgewachsen, denn ihre Eltern sind Archäologen. Ihr größter Wunsch war immer, dass sie irgendwann sesshaft und in einem richtigen Haus mit einem Dach ...

June ist in Ausgrabungscamps und mit Onlineunterricht aufgewachsen, denn ihre Eltern sind Archäologen. Ihr größter Wunsch war immer, dass sie irgendwann sesshaft und in einem richtigen Haus mit einem Dach über den Kopf wohnen würden, doch immer wieder wurde sie von ihren Eltern vertröstet. Deshalb beschließt June, ihr letztes Schuljahr an einem festen Ort zu verbringen.
Ihr Onkel Matt und seine kleine Tochter Maja nehmen sie mit offenen Armen auf und June hofft, endlich so leben zu können, wie alle anderen Jugendlichen in ihrem Alter auch.
Doch schnell stellt sie fest, dass das neue Leben in Burrows nicht so normal ist, wie sie es sich gewünscht hat, denn plötzlich schwebt sie morgens beim aufwachen über ihrem Bett.
Ihr Onkel Matt und ihre Eltern sind darüber nicht überrascht und June erfährt, dass sie von ihrer Großmutter das Hexengen geerbt hat.
Von einen Tag auf den anderen wird ihr Leben auf den Kopf gestellt, denn sie ist nicht nur eine Lufthexe und muss lernen, mit ihren Fähigkeiten umzugehen, sondern steht auch noch zwischen zwei Männern und soll in einem Krieg zwischen magischen Wesen kämpfen.

Airwitch ist ein Spin-off der Moonwitch-Trilogie und kann unabhängig von der Reihe gelesen werden. Für mich das erste Buch, dass ich von der Autorin gelesen habe.
Ich bin schnell in die Geschichte eingetaucht, denn ihr Schreibstil ist wunderbar leicht und flüssig und hat mich schnell mitgerissen.
Der Klappentext und die Grundidee haben mir gleich gut gefallen und ich war gespannt darauf, June dabei zu begleiten, ihr Hexengen zu entdecken und ihre Fähigkeiten zu entwickeln.
Doch leider stand während der meisten Zeit die Dreieckbeziehung zwischen June und den Zwillingen Sky und Sam für mich etwas zu sehr im Fokus und ich hatte das Gefühl, eher eine Hightschool-Romance statt einer Fantasy-Story zu lesen.
Ich verstehe ja, dass 17-jährige SchülerInnen in einer Phase sind, in der sie vieles ausprobieren und sich ihrer Gefühle noch nicht sicher sind, aber hier ging mir persönlich das hin und her doch etwas zu weit. Irgendwie knutschte June ständig mit einem der beiden Jungs, die ebenfalls Hexer sind, herum.

Auch wenn es im letzten Drittel etwas besser wurde und die Geschichte etwas mehr Fahrt aufnahm, habe ich andere Erwartungen an die Story gehabt.
Für mich ist „Airwitch“ deshalb eher ein Jugendbuch, als ein Fantsybuch.

June ist ein typisches 17-jähriges Mädchen und eine starke Protagonistin. Sie wünscht sich nichts mehr, als ein ganz normaler Teenager zu sein und alles zu machen, was zu einem normalen Highschool-Leben dazu gehört. Sie ist alles andere als schüchtern und nimmt, ohne groß zu zweifeln hin, dass sie eine Hexe ist.
Sehr schnell bringt June sich bei mit ihren Fähigkeiten umzugehen und sie einzusetzen. Sie braucht keine große Hilfe und auch keine Unterstützung, obwohl sie nur ein paar Infos aus den Unterlagen ihrer Großmutter hat.
Die Zwillinge sind so unterschiedlich wie Tag und Nacht. Während Sky es genießt, im Mittelpunkt zu stehen und dass die Mädchen ihm hinterherlaufen, ist Sam der ruhige Gegenpart.
Die Autorin hat sehr facettenreiche Charaktere gestaltet. Sie fügen sich gut in die Geschichte ein, auch wenn die eine oder andere Figur meiner Meinung nach etwas zu kurz kam und etwas mehr Tiefe schön gewesen wäre. Ella zum Beispiel, ist warmherzig und liebevoll und wird schnell zu einer sehr guten Freundin für June. Ich fand es etwas schade, dass sie nicht mehr eingebunden wurde in die Handlung. Auch von Matt und seiner Tochter Maja hätte ich gerne mehr gelesen.
Der Spannungsbogen stieg im Laufe der Geschichte immer mehr an und besonders zum Ende hin, wurde es die Story, die ich mir die ganze Zeit über erhofft hatte. Vielleicht lag es auch daran, dass sich der Plot nun mehr auf den Fantasy-Part konzentrierte und die Dreierbeziehung zwischen June, Sky und Sam endlich geklärt war.

Fazit:
„Airwitch . Zwischen Himmel und Erde“ ist ein schönes Jugendbuch mit Fantasyanteil.
Ich liebe eigentlich Romantasy, aber hier lief es mir doch zu sehr auf eine Hightschool-Lovestory hinaus. Ich denke aber, jüngere LeserInnen werden ihre Freude an dem Buch haben.
Von mir gibt es 3,5 Sterne, auf den gängigen Portalen aufgerundet auf 4 Sterne und eine Leseempfehlung für junge Leser.

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.05.2022

Ich hoffe, in der Fortsetzung gibt es eine Steigerung!

A Song of Wraiths and Ruin. Die Spiele von Solstasia
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Alle zehn Jahre (oder 50 Jahre ?) versammeln sich Tausende von Menschen in Ziran, um dem Solstasia-Turnier beizuwohnen. Dieses findet statt, sobald Bahias Komet am Himmel erscheint, der das Ende dieses ...

Alle zehn Jahre (oder 50 Jahre ?) versammeln sich Tausende von Menschen in Ziran, um dem Solstasia-Turnier beizuwohnen. Dieses findet statt, sobald Bahias Komet am Himmel erscheint, der das Ende dieses Zeitalters kennzeichnet und ein neues Zeitalter einläutet. Sieben Champions, die die sieben Schutzgottheiten repräsentieren, stellen sich in dem Turnier drei Herausforderungen. Der Gewinner zeigt, unter welchem göttlichen Einfluss das Reich in den nächsten Jahren stehen wird.
Doch noch bevor die Spiele beginnen können, wird die Königin bei einem Attentat getötet.
Ihre Tochter Karina, die seit Jahren in einer tiefen Trauer versunken ist und den Thron nicht übernehmen will, sucht einen Weg, um ihre Mutter wiederzubeleben. Weil Karina für dieses magische Totenritual das Herz eines Königs benötigt, bietet sie dem Sieger des Turniers ihre Hand an.
Währenddessen erreicht Malik, der mit seinen beiden Schwestern bereits seit zwei Monaten auf der Flucht ist, pünktlich zu den Spielen Ziran.
Er hofft, dort, fernab vom Krieg, Arbeit zu finden und Geld zu verdienen, doch dann gerät seine kleine Schwester in die Fängen eines magischen Wesens. Um sie zu befreien, muss Malik das Turnier gewinnen und in die Nähe der Prinzessin kommen, denn ihr Leben ist der Preis für das Leben seiner Schwester.

Das tolle Cover und der wunderschöne Buchschnitt haben mich dazu verleitet, bei diesem Buch ein zweites Mal hinzuschauen. Der Klappentext steigerte die Neugier auf die Story und es stand schnell fest, dass ich dieses Buch unbedingt lesen wollte.
Die Autorin hat einen angenehmen, flüssigen Schreibstil und ihr afrikanischer Einfluss ist deutlich spürbar.
Die Kapitel haben eine angenehme Länge, um am Abend ein paar Seiten zu lesen.
Wir begleiten Karina und Malik abwechselnd aus der Sicht der Erzählperspektive und so bekam ich von beiden Seiten immer wieder Einblicke in das Geschehen.

Es hat jedoch ziemlich lange gedauert, bis ich mich mit der Geschichte richtig anfreunden konnte. Und das liegt nicht nur daran, dass ich immer noch nicht weiß, ob das berühmte Turnier nun alle 10 oder 50 Jahre stattfindet.
Die erste Hälfte des Buches empfand ich als sehr monoton und langatmig. Doch nach etwa 50 % der Geschichte zog sie mich dann so in den Bann, dass ich den Rest fast in einem Rutsch durchgelesen habe.
Erwartet hatte ich jedoch eine ganz andere Geschichte.
Nach dem Titel und dem Lesen des Klappentextes, habe ich vermutet, dass es in erster Linie um die Spiele geht. Doch das Turnier spielt nur eine untergeordnete Rolle und ist kaum von größerer Bedeutung für die Handlung. Das fand ich etwas schade.

Als die Königin bei einem Attentat getötet wird, ist Karina völlig verzweifelt. Gerade erst hat sie von ihrer Mutter erfahren, was das große Geheimnis von Ziran ist und nun hat sie, nach Jahren der Trauer um ihren Vater und ihre Schwester, auch noch ihre Mutter verloren.
Täglich quälen sie schlimme Migräneanfälle und sie hat Angst davor, Verantwortung zu übernehmen. Sie ist einfach keine geborene Anführerin wie ihre Mutter und selbst die Ratsmitglieder zweifeln an ihr. Karina empfand ich als sehr authentisch. Sie hat früh ihren Vater und ihre Schwester, die eigentliche Thronerbin, verloren. Nach dem Tod ihrer Schwester soll sie deren Platz einnehmen, doch sie hat nie den Wunsch gehabt, irgendwann zu regieren und sich deshalb auf diese Rolle nicht vorbereitet. Sie denkt und handelt dementsprechend auch nicht wie eine Thronanwärterin.
Um zu verhindern, dass sie Königin wird, sieht Karina nur einen Ausweg. Ihre Mutter muss zurück ins Leben geholt werden. Sie ist für diese Aufgabe einfach besser geeignet und dafür geht Karina sogar über Leichen.
Auch wenn sie manchmal den Eindruck von Hochmut und Arroganz vermittelte, war sie für mich eine tolle Hauptprotagonistin und im Verlauf der Geschichte konnte man eine schöne Entwicklung bei ihr beobachten.

Auch Malik ist eine interessante Figur, obwohl ich ihn zu Beginn nur sehr schlecht einschätzen konnte. Niemand darf erfahren, woher er kommt und das er Magie wirken kann.
Malik fühlt sich zwar für seine Schwestern verantwortlich, doch übernehmen kann er diese Verantwortung nicht wirklich. Er ist einerseits sehr unsicher und agiert bevor er überlegt, aber andererseits ist er auch sehr mutig und riskiert für seine Schwestern viel. Leider hat er sich noch nicht sonderlich entwickelt. Ich bin gespannt, ob man im zweiten Teil Fortschritte sehen wird.
Die Liebesgeschichte entwickelt sich langsam und eigentlich finde ich das auch sehr gut. Doch hier hatte ich irgendwie das Empfinden, dass die beiden Protagonisten viel zu wenig Zeit zusammen verbracht haben, um irgendwelche Gefühle zu entwickeln.

Auch wenn mich der Schreibstil der Autorin angesprochen hat, gibt es, besonders in der ersten Hälfte des Buches zu viele Längen und es fehlte mir eindeutig an Spannung.
Auch einige Informationen bezüglich der Magie wären schön gewesen.
Luft nach oben ist definitiv auch beim Worldbilding.
Es fiel mir schwer, mir ein Bild von der Umgebung außerhalb von Ziran zu machen. Nur die Stadt selbst hatte ich bildhaft und detailliert vor Augen.
Aber ich denke, die Story und auch die Hauptprotagonisten haben noch einiges zu bieten und der zweite Teil wird hoffentlich deutlich temporeicher. Ich werde ihm auf jeden Fall noch eine Chance geben.
Für den ersten Teil gibt es 3 Sterne 🌟🌟🌟 und eine eingeschränkte Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
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Veröffentlicht am 04.05.2022

Ein toller Start in die Romantasy-Trilogie

Sternendämmerung
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Zwölf Throne. Zwölf Götter. Zwölf Schicksale.
Die 24 jährige Mina lebt gerade ihren Traum. Sie ist von jeher fasziniert von den Sternen und mit ihren jungen Jahren bereits Dozentin für Astronomie an der ...

Zwölf Throne. Zwölf Götter. Zwölf Schicksale.
Die 24 jährige Mina lebt gerade ihren Traum. Sie ist von jeher fasziniert von den Sternen und mit ihren jungen Jahren bereits Dozentin für Astronomie an der Universität St. Andrews in Schottland.
Wenn alles nach Plan läuft, darf sie sich in drei bis fünf Jahren schon Professor Minerva Sterling nenen.
Als sie eines Abends gemeinsam mit ihren Freunden Clint und Molly an einem Quizabend in einem Pub teilnimmt, lernt sie Nathan kennen und verbringt die Nacht bei ihm. Doch am nächsten Tag sitzt dieser gutaussehende junge Mann, als Student in ihrer Vorlesung. Eine Beziehung mit einem Studenten ist das letzte, was Mina möchte, aber das Schicksal will
scheinbar, dass die Beiden immer wieder aufeinandertreffen.
Doch nicht nur Nathan übt eine besondere Anziehungskraft auf Mina aus. Auch das Amulett, das ihre Freunde Clint und Molly bei Ausgrabungen gefunden haben, fasziniert sie auf merkwürdige Art und Weise. Außerdem passieren skurrile Dinge.
Mina hat plötzlich seltsame Flashbacks von Männern in Mönchskutten, die sie überfallen. Hat sie das nur geträumt oder ist das wirklich passiert? Und dann prangt über Nacht auch noch ein seltsames Tattoo auf ihrem Rücken. Aber was hat das alles mit Nathan zu tun?

Bereits das traumhaft schöne Cover und der Klappentext machten mich neugierig auf die Geschichte. Das Cover passt wunderbar zum Plot und ich liebe Göttergeschichten.
Ich habe mich deshalb sehr gefreut, dass ich es als Verlagsblogger des Dunkelsternverlags lesen durfte.

Es handelt sich hierbei um das Debüt des Autorenduos, das die Plots und Storylines gemeinsam entwickelt.
In „Sternendämmerung“ stellen die Beiden die Welt der 12 römischen Götter gehörig auf den Kopf und interpretieren vieles neu.
Sie schlagen einen Bogen, vermischen die römische Mythologie, Fabelwesen wie Hippokampus, Vila und Selkies mit Filmen, Serien und Musiktiteln der heutigen Zeit
und nehmen uns mit auf eine fantasievolle, spannende Reise.

Der Schreibstil hat mich sofort angesprochen. Er ist leicht, flüssig, herrlich spritzig und humorvoll und sorgte dafür, dass ich schnell in die Story eintauchen konnte. Die Kapitel, die alle ungefähr die gleiche Länge hatten, flogen nur so dahin.

Wir verfolgen die Geschichte aus der Perspektive von Mina und bekommen so einen schönen Einblick in ihre Gedanken und Gefühle.
Mina ist eine extrovertierte und neugierige Hauptprotagonistin, die keine Angst hat.
Sie schwärmte mir allerdings etwas zu sehr von Nathan. Schon beim ersten aufeinandertreffen klappt ihr der Mund auf und sie ist völlig hingerissen von diesem „heißen“ Typen.
Allerdings reflektiert Mina ihr Verhalten auch immer wieder. Das hat meine Meinung über sie dann etwas revidiert.
Nathan kann ich im Moment noch nicht richtig einschätzen. Mal mag ich ihn und dann wieder nicht. Er weiß genau, dass er bei den Frauen mit seinem Charme gut ankommt und nutzt das natürlich auch aus.
Ich bin gespannt, in welche Richtung er sich in den Folgebänden entwickeln wird.
Besonders gut gefallen haben mir Minas Freunde Clint und Molly. Sie haben immer wieder ein Grinsen auf mein Gesicht gezaubert und ich hoffe, dass ich in der Fortsetzung wieder von ihren lesen werde.
Doch die Autoren haben auch alle anderen Protagonisten sehr lebendig und vielfältig gestaltet und sie fügen sich sehr gut in die Geschichte ein.
Es sind alle Typen vertreten und jede Figur für sich bringt etwas Spezielles mit, das ihn einzigartig macht.

Der erste Teil endet mit einem richtig bösen Cliffhanger, der mich schockiert hat und ich bin schon sehr gespannt auf die Fortsetzung der Reihe.
Für Band 1 gibt es 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 04.05.2022

Fantasy abseits des Mainstreams

Helos
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Die Serva Pandora hat nur ein Ziel. Sie will endlich frei sein, nicht mehr morden müssen und in Frieden in ihrer Heimat Venedig leben können. Doch das Schicksal hat etwas anderes mit ihr vor. Sie gerät ...

Die Serva Pandora hat nur ein Ziel. Sie will endlich frei sein, nicht mehr morden müssen und in Frieden in ihrer Heimat Venedig leben können. Doch das Schicksal hat etwas anderes mit ihr vor. Sie gerät unfreiwillig in das Blickfeld einer sehr mächtigen Person und wird vor die Wahl gestellt. Entweder sie wird unverzüglich gehängt oder sie arbeitet als Auftragskiller und hilft dabei, einen Serienmörder zu fassen. Dazu muss sie nach London und sich dort einer Gruppe Assassinen anschließen, die den Mörder jagt. Pandora braucht nicht lange zu überlegen, denn sie will leben. Sie geht auf den Handel ein und wird Kaemon, der als Auftragsmörder für den englischen König arbeitet, als Partner zugeteilt.
Ehe sie sich versieht, stolpert sie mitten in einem Netz aus Intrigen und dubioser Machenschaften hinein.
Doch Pandora muss auch aufpassen, dass Kaemon, der eine Gefahr für jeden Feind des englischen Königreiches ist, nicht auch eine Gefahr für ihr Herz wird.

Das Cover ist wunderschön und zieht den Blick sofort auf sich.
Am Anfang habe ich etwas gebraucht, um mich an den Schreibstil zu gewöhnen.
Erzählt wird die Geschichte aus der dritten Perspektive. So schauen wir überwiegend Pandora über die Schulter und nur ab und zu einmal Kaemon.
Durch diese Sichtweise war es für mich nicht so einfach, mit den Protagonisten warm zu werden.
Doch nachdem ich einmal in die Handlung eingetaucht war, viel es mir schwer, das Buch wieder zur Seite zu legen.
Die Storyline hat mir richtig gut gefallen, denn es ist endlich mal wieder eine Geschichte abseits des Mainstreams.

Um dem Galgen zu entgehen, bleibt Pandora keine andere Wahl, als sich den Assassinen in London anzuschließen und einen Serienmörder zu jagen.
Zu ihrem Partner Kaemon spürt sie, wenn sie ihm in die Augen schaut, sehr schnell eine besondere Anziehungskraft. Sie ahnt sofort, dass er, genau wie sie, ein Geheimnis mit sich herumträgt von dem niemand etwas weiß.
Pan ist eine mutige, starke Protagonistin, die ich trotz der ganzen Hintergrundinformationen mit der Zeit ins Herz geschlossen habe. Auch Kaemon ist eine spannende, interessante und komplexe Figur und man hat bei beiden Protagonisten ständig den Wunsch, hinter ihre Fassade zu blicken.
Julianna Alt hat aber auch die Nebenfiguren mit viel Liebe zum Detail, lebendig und authentisch gestaltet und sie fügen sich wunderbar in die Handlung ein.

Gut gefallen haben mir auch die unterschiedlichen Handlungsorte. Sie sind alle sehr bildhaft beschrieben und ich hatte das Gefühl, selbst durch die Gassen der Stadt zu laufen und das Klappern der Räder der Droschken zu hören.
Der Plot wechselt zwischen ruhigen und spannenden Momenten und man wusste nie, wie es weitergeht und was als nächstes passiert. Es kommt, besonders zu Ende hin, zu einigen unerwarteten Wendungen und Überraschungen.

Fazit
Helos punktet mit tollen Handlungsorten, vielschichtigen Charakteren und einer spannenden Storyline.
Wer Lust auf eine Fantasy-Story abseits des Mainstreams hat, ist hier auf jeden Fall an der richtigen Adresse.

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Veröffentlicht am 01.05.2022

Eine emotionale Geschichte, die lesenswert ist!

Wellen der Hoffnung
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Sophie kommt aus einer wohlhabenden Familie, die in der Öffentlichkeit steht. Bei gesellschaftlichen Veranstaltungen ist die Presse immer anwesend und gerade Sophie ist eine willkommene Zielscheibe für ...

Sophie kommt aus einer wohlhabenden Familie, die in der Öffentlichkeit steht. Bei gesellschaftlichen Veranstaltungen ist die Presse immer anwesend und gerade Sophie ist eine willkommene Zielscheibe für die Fotografen. In ihrer Familie ist sie das schwarze Schaf und anstatt hinter ihr zu stehen und sie in Schutz zu nehmen, wird sie für die negative Presse, die über sie verbreitet wird, verantwortlich gemacht.
Für ihre Eltern und ihre Schwester ist Sophie eine Versagerin, die mit ihrem Verhalten, Schande über die Familie bringt. Auch ihr langjähriger Freund Maximilian ist ihr keine Hilfe.
Als sie ihren Freund dann auch noch beim Fremdgehen erwischt, reicht es Sophie endgültig.
Sie will sich nicht länger psychisch unter Druck setzen lassen und beschießt, sich bei Nacht und Nebel, nur mit ihrem Portemonnaie, einem Buch und der Kleidung, die sie am Körper trägt, auf den Weg zum Flughafen zu machen.

Das Cover ist sehr schlicht gehalten, aber gerade das gefällt mir gut!
Der Klappentext verspricht eine tiefgründige Geschichte und macht neugierig auf das Buch.

Sophie ist das schwarze Schaf in ihrer Familie und kann es keinem recht machen. Als Leser fand ich es teilweise schon sehr heftig, wie sie von ihren Eltern, ihrer Schwester und ihrem Freund behandelt wurde. Wie viel psychische Grausamkeit kann ein Mensch überhaupt ertragen? Ich glaube, ich hätte bereits viel eher alles hinter mir gelassen.
Ich liebe es, wenn Geschichten tiefgründig sind und mich emotional abholen. Nina Dont ist das mit ihrem Buch auf jeden Fall gelungen.
Mit ihrem leichten, flüssigen und sehr einfühlsamen Schreibstil und ihrer eloquenten Ausdrucksweise, versteht sie es, Gefühle und Emotionen gekonnt in Worte zu fassen.
Sie macht es ihren Lesern leicht, in die Geschichte einzutauchen. Ich war bereits nach wenigen Seiten so gefesselt, dass ich bis Nachts um 1 Uhr gelesen habe und einfach nicht mehr aufhören konnte.

In „Wellen der Hoffnung“ begleiten wir Sophie auf ihrer Reise zu sich selbst, die geprägt ist von vielen ups and downs.
Es fiel mir nicht schwer, Sophie ins Herz zu schließen, denn auch, wenn sie sich lange nicht gegen das unmögliche Verhalten ihrer Familie zur Wehr setzen kann, entwickelt sie sich zu einer starken und mutigen Protagonistin. Die Autorin hat sie sehr authentisch und lebendig beschrieben und ich hatte das Gefühl, ihre Sehnsucht und ihren Schmerz selbst zu spüren.
Nachdem Sophie eine Zeitlang in der Welt unterwegs ist, beschließt sie, ihre Erlebnisse und Erinnerungen in einem Blog festzuhalten und ihre Gedanken so mit allen zu teilen. Diese Einträge, die mit der Zeit für sie zu einer Art Tagebuch wurden, haben mir sehr gut gefallen.

Auf ihrer Reise, die sie durch verschiedene Länder führt, lernt Sophie viele unterschiedliche Menschen und Kulturen kennen.
Alle Schauplätze sind sehr bildhaft und detailliert beschrieben und ich bekam sofort Lust, mich in den Flieger zu setzten und selbst auf Weltreise zu gehen.

Doch dann kommt der Zeitpunkt, an dem sich plötzlich alles für Sophie ändert. Sie spürt, dass sie nicht länger vor ihren Problemen davonlaufen kann und beschließt, mehr oder weniger freiwillig, nach zwei Jahren nach Hause zu fahren und sich allem zu stellen.

„Wellen der Hoffnung“ ist kein Buch, das ständig auf einen dramatischen Höhepunkt zusteuert, aber dass musste die Geschichte auch nicht.
Allerdings empfand ich es schon als sehr extrem, wie ihre Mutter und ihrer Schwester mit ihr umgegangen sind und die Erklärung am Ende stand für mich nicht im Verhältnis zum Verhalten der beiden.
Auch, dass die Blogbeiträge zeitlich nicht zur Handlung passten, hat mich ziemlich irritiert und diese beiden Punkte waren letztendlich ausschlaggebend dafür, dass es nicht ganz für 5 Sterne gereicht hat.

„Wellen der Hoffnung“ bekommt von mir 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

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