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Veröffentlicht am 10.09.2021

Eine pädagogisch wertvolle Geschichte, die in keinem Kindergarten fehlen darf.

Einfach Anders
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Erschienen am 01. September 2021 im Wunderhaus Verlag (Nova MD)
Seitenzahl: 42 Seiten
Lesealter: von 2 bis 7 Jahren
ISBN-10: 3963720700

Die Qualität des Buches ist sehr hochwertig und es hat ein sehr ...

Erschienen am 01. September 2021 im Wunderhaus Verlag (Nova MD)
Seitenzahl: 42 Seiten
Lesealter: von 2 bis 7 Jahren
ISBN-10: 3963720700

Die Qualität des Buches ist sehr hochwertig und es hat ein sehr schönes Cover, auf dem alle Geschichten vereint wurden. Auch die Illustrationen im Buch sind liebevoll gezeichnet. Ohne übermäßige Details, aber doch spannend genug um immer wieder neues zu entdecken.

Sabrina Ziegenhorn erzählt in Reimform, vier wunderbare kleine Geschichten über das ANDERSSEIN.
Egal ob es sich dabei um den Löwen, den Pinguin, den Kranich oder das Schweinchen handelt, jedes dieser Tiere unterscheidet sich von seinen Artgenossen auf eine ganz besondere Art.
Der Löwe Lino wird wegen seiner bunten Mähne ausgelacht, der Pinguin Paul, wegen seiner großen Flügel verspotten, der Kranich Karl glaubt, dass ihn keiner mag, weil er so klein ist und Franz das Schweinchen wird ausgelacht, weil er einem geraden Schwanz hat.

Für die Autorin ist dieses Debüt ein Herzensprojekt. Sie hat selbst drei kleine Kinder, von denen eines ANDERS ist und sie weiß deshalb aus eigener Erfahrung, wie schwer das sein kann.
Es ist ihr mit diesem wunderschönen Buch, hervorragend gelungen, den Kindern das Thema Toleranz in spielerischer Art, näherzubringen und ihnen zu zeigen, dass ANDERSSEIN normal ist. Sie lernen, tolerant zu sein, hinter die Fassade zu schauen und andere nicht nur auf ihr Äußeres zu reduzieren, sondern sie zu akzeptieren.
Dem Kind, das EINFACH ANDERS ist, stärkt es das Selbstwertgefühl und schenkt Mut und Hoffnung.
Besonders gut hat mir das kleine Gedicht am Ende gefallen, dass den Titel des Buches noch einmal aufgreift und mit den Worten endet: „Denn Mut und Liebe, sie sind wichtig. So wie wir sind, sind wir auch richtig.“ – und damit ist eigentlich alles gesagt.

Fazit
Für mich ein absolut empfehlenswertes, sehr gelungenes, wunderschönes Kinderbuch, mit einer wichtigen Botschaft zum Thema Ausgrenzung, Toleranz und Mobbing. Es zeigt den Kindern, dass jeder sein darf, wie er ist.
Eine pädagogisch wertvolle Geschichte, die meiner Meinung nach, in keinem Kindergarten fehlen darf.

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Veröffentlicht am 08.09.2021

Ein schöner Abenteuerroman für Jugendliche

A. S. Tory
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Der fünfzehnjährige Sid ahnt nicht, was für ein Abenteuer in den nächsten zwei Wochen auf ihn warten wird, als er eines Abends eine E-Mail öffnet. Er hat in der letzten Zeit schon mehrfach Mails von diesem ...

Der fünfzehnjährige Sid ahnt nicht, was für ein Abenteuer in den nächsten zwei Wochen auf ihn warten wird, als er eines Abends eine E-Mail öffnet. Er hat in der letzten Zeit schon mehrfach Mails von diesem Unbekannten bekommen und sie bisher immer ungeöffnet, gelöscht. Doch heute ist seine Neugier größer und erstaunt liest er die Einladung, die ihm von einem ominösen Mann namens A.S. Tory zugestellt wurde. Er lädt Sid ein, kurzweilige und spannende Ferien bei ihm zu verbringen und verlangt als Gegenleistung nur eines - seine persönliche Geschichte.
Ohne zu ahnen, auf was er sich überhaupt einlässt, macht er sich noch am selben Abend mit dem Nachtzug, auf den Weg nach London. Bevor er jedoch von Mr. Tory auf eine Schnitzeljagd geschickt wird, muss Sid sein Handy abgeben und sich ohne dieses für Jugendliche so wichtige Kommunikationsgerät zurechtfinden.
Zitat Mr. Tory:
„ Als Bedingung stelle ich allerdings, dass Sie auf ihr Handy verzichten..... Ich möchte Sie gerne in die nicht-digitale Welt schicken….“
Von London aus startet dann ein aufregender und turbulenter Roadtrip, der Sid nicht nur quer durch die Stadt, sondern auch nach Italien, Frankreich und Marokko führt.
Zusammen mit der neunzehnjährigen Chiara macht er sich im Auftrag von Mr. Tory, auf die Suche nach einer besonderen Schallplatte.
Sid ahnt jedoch nicht, dass dieses Abenteuer noch richtig gefährlich werden wird.

Die A.S. Tory-Reihe umfasst mittlerweile vier Bände. Alle Bücher können unabhängig voneinander gelesen werden und sind in sich abgeschlossen.
Ich habe vor kurzem den dritten Teil der Reihe gelesen und wurde, nachdem mir die Geschichte sehr gefallen hat, neugierig auf die anderen Bände.
Es ist jedoch empfehlenswert, mit Band 1 zu starten, um die Charaktere, denen man immer wieder begegnet, kennenzulernen und die Zusammenhänge der Geschichte besser zu verstehen.

Nachdem ich die ersten Kapitel gelesen hatte, musste ich erstmal schlucken. Denn in einem Jugendbuch zu lesen, dass ein fünfzehnjähriger aufgrund der E-Mail eines völlig fremden Mannes, heimlich nach London reist, hat mich erstmal ziemlich schockiert.
Auch wenn es sich um eine fiktive Geschichte handelt und die Leser hoffentlich so alt sind, dass sie das auch wahrnehmen, vertraue ich mal darauf, dass kein Jugendlicher auf den Gedanken kommt, auf Mails von Fremden so zu reagieren.
Nachdem der kleine Schock sich gelegt hatte, bin ich dann sehr schnell in die Geschichte eingetaucht.
Der Schreibstil der Autorin ist wie gewohnt sehr flüssig und leicht zu lesen. Es handelt sich einen wunderbaren Abenteuerroman, der nicht nur für Kinder und Jugendliche schön ist. Auch ich, als Erwachsene habe mich gerne gemeinsam mit Sid und Chiara auf die Suche nach der alten Single gemacht.
S. Sagenroth ist es gelungen, die einzelnen Schauplätze der Handlung wunderschön bildhaft zu beschreiben und in mir die Sehnsucht geweckt, London, Italien und Marokko zu besuchen.

Der Hauptprotagonist Sid, ist ein sehr ruhiger und introvertierter Junge, der mir schnell sympathisch war. Es hat mich allerdings überrascht, dass er sich getraut hat, innerhalb so kurzer Zeit, eine Reise ins Ungewisse, anzutreten. Außerdem habe ich mich gewundert, dass er 14 Tage mit 2 T-Shirts und zwei Jeans ausgekommen ist.
Chiara hingegen, merkt man an, dass sie vier Jahre älter ist. Sie ist ein cleveres junges Mädchen, dass sich schnell ins Abenteuer stürzt. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass nicht Sid die von Mr. Tory gestellten Aufgaben löste, sondern vielmehr Chiara. Ohne ihre Ideen und Aktionen wäre er nicht viel weiter gekommen.
Wo wir gerade von Aufgaben sprechen….ich habe mich ständig gefragt, warum der geheimnisvolle A.S, Tory so großzügig Sid gegenüber ist. Auch wenn irgendwann erklärt wurde, warum er Sid gesucht und wie er ihn gefunden hat, habe ich nicht verstanden, warum A.S. Tory diesen Weg gewählt hat.
Ob wir in einem der nächsten Bände wohl noch mehr über seine Beweggründe erfahren?
An Ende erwartet den Leser eine erstaunliche Wendung und nachdem ich bereits ein Buch dieser Reihe gelesen habe, freut es mich, dass die Autorin auch in diesem Band ein wichtiges Thema angeschnitten hat.

Fazit
Ein wunderschönes Jugendbuch, das ich auch als Erwachsene gerne gelesen habe. Besonders gefällt mir, dass die Autorin in den Abenteuerreisen, aktuelle und ernste Themen einarbeitet, die Jugendliche zum nachdenken anregen.
Dafür gibt es 4 Sterne und eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 06.09.2021

Ein einziger Tag , der ein ganzes Leben verändert

Der Weg nach Hause
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Viola lebt glücklich inmitten ihrer Familie auf Gotland und erfreut sich an ihren Kindern, Enkeln und Urenkeln. Doch dann klingelt eines Tages ihr Telefon und eine bekannte Stimme katapultiert sie zurück ...

Viola lebt glücklich inmitten ihrer Familie auf Gotland und erfreut sich an ihren Kindern, Enkeln und Urenkeln. Doch dann klingelt eines Tages ihr Telefon und eine bekannte Stimme katapultiert sie zurück in ihre Kinder- und Jugendzeit. Wie viele Jahre ist es her, dass sie die Stimme ihrer Freundin Lilly gehört hat?! Viola ist bestürzt und schockiert, als Lilly sich am Telefon von ihr verabschiedet, weil sie sterben wird. Kurzerhand beschließt sie, in Begleitung ihrer Tochter und Enkelin, nach Paris zu fliegen und ihre Freundin zu suchen. Für Viola beginnt eine Reise in die Vergangenheit.

Für mich war es das erste Buch, dass ich von Sofia Lundberg gelesen habe.
Ich habe etwas gebraucht, bis ich mich an ihren Schreibstil gewöhnt hatte und das Buch mich fesseln konnte. Doch nach einigen Kapiteln, gelang es mir in die Handlung einzutauchen.

Erzählt wird die Geschichte von Viola und Lilly in zwei Handlungssträngen und auf unterschiedlichen Zeitebenen. Wir befinden uns auf der schwedischen Insel Gotland. Es ist das Jahr 2019 und die achtzigjährige Viola verlebt, nachdem ihr Mann verstorben ist, glückliche Tage im Kreis ihrer Familie.
Der zweite Handlungsstrang beginn im Jahr 1948. Es kommen längst verdrängte Erinnerungen, an vergangene Tage auf Gotland und die Freundschaft zu Lilly, mit der sie gemeinsam aufgewachsen ist, zum Vorschein. Doch egal, in welchem Jahr wir uns auch gerade befinden, der 12. August spielt immer eine besondere Rolle in der Geschichte.
Ein einziger Tag, der ein ganzes Leben verändert hat.

Viola und Lilly sind, obwohl sie sehr unterschiedlich aufwachsen, wie Geschwister.
Wir begleiten sie durch ihre Kindheit und Jugendzeit auf Gotland. Erleben, wie Lilly den Tod ihrer Mutter verkraften muss und Alvin dafür sorgt, dass bei Viola die ersten Schmetterlinge fliegen. Während sie nach der Schule eine Ausbildung zur Sekretärin beginnt, bleibt Lilly keine andere Wahl, als sich einen Job zu suchen und zum Lebensunterhalt der Familie beizutragen.
Sie träumt davon, irgendwann als Sängerin in dem Restaurant, in dem sie arbeitet, aufzutreten.
Wir dürfen Viola und Lilly einige Jahre begleiten und erleben die innige Beziehung, die die Beiden miteinander hatten, hautnah mit.
Doch dann trennen sich die Wege der Freundinnen und erst ein Anruf aus Paris bringt alle Erinnerungen zurück.
Die Autorin hat die Hauptcharaktere sehr glaubwürdig und mit viel Feingefühl gestaltet.
Auch die teilweise etwas traurige und melancholische Atmosphäre hat sie gekonnt eingefangen und mich mitgenommen auf eine Reise in die Vergangenheit.
Besonders Lillys Geschichte hat mich sehr berührt. Ich habe mit ihr gelitten und konnte den Zwiespalt in dem sie steckte, gut nachvollziehen.
Die Nebenfiguren blieben jedoch für mein Empfinden, sehr oberflächlich. Gefehlt hat mir auch eine etwas detaillierte Beschreibung der Schauplätze. Ich hätte die Umgebung Gotlands gerne etwas bildhafter vor Augen gehabt.

Trotzdem hat mich das Buch gut unterhalten und ich habe es gerne gelesen. Deshalb gibt es von mir 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

Ich bedanke mich bei der Agentur Literaturtest und dem Goldmann Verlag für das Rezensionsexemplar.

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Veröffentlicht am 02.09.2021

Wer Märchenadaptionen liebt und gerne zwischen den Zeilen liest, ist hier richtig!

Der Gezeitenwald - Gesamtausgabe
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Die siebzehnjährige Kayla kommt, nachdem sie durch einen Verkehrsunfall ihre Eltern und ihre Schwester verloren hat, zu ihrer Großmutter Hedwig. Diese lebt ziemlich abgelegen in einem großen Haus am Waldrand. ...

Die siebzehnjährige Kayla kommt, nachdem sie durch einen Verkehrsunfall ihre Eltern und ihre Schwester verloren hat, zu ihrer Großmutter Hedwig. Diese lebt ziemlich abgelegen in einem großen Haus am Waldrand. Kayla war das letzte Mal als kleines Kind bei ihr zu Besuch und nun soll sie hier ihr neues Zuhause finden. Auch wenn es im Haus seltsame Regeln zu beachten gibt und sie etwas braucht, um sich ihrer neuen Familie und besonders Desmond zu öffnen, fühlt sie sich bei ihrer Grandma schnell wohl.
Doch bereits in der ersten Nacht wird sie von merkwürdigen Träumen heimgesucht. Kayla ahnt nicht, dass ihre Familie ein magisches Geheimnis umgibt. Doch dann entdeckt sie eines Nachts in einer verborgenen Kammer, den Zugang zu einer anderen Welt. Sie landet auf einer geheimnisvollen Insel im Gezeitenwald, der auf merkwürdige Weise mit ihrer eigenen Welt verbunden ist. Gemeinsam mit Desmond versucht sie dem Geheimnis auf den Grund zu gehen.

„Hab keine Angst und folge deinem Herzen. Du kannst nicht zu hoch fliegen, wenn du deine eigenen Flügel benutzt.“

Die Gesamtausgabe des Gezeitenwaldes ist vereint in einer wunderschönen Hardcover-Ausgabe. Die Elemente auf dem Einband spiegeln wunderbar den Inhalt des Buches. Auch die Farben sind sehr harmonisch aufeinander abgestimmt. Sehr gefallen hat mir auch die Gestaltung der einzelnen Kapitel. Es gibt schöne Illustrationen und Zitate, die von Jules Renard, Oscar Wilde, Jane Austen, Goethe, Erich Kästner, Antoine der Saint-Exupéry und vielen anderen, zusammen mit den Zeichnungen über jedem Kapitel stehen.

Der Schreibstil von Carmen Schneider ist sehr lebendig und angenehm zu lesen. Trotzdem habe ich mich zu Beginn schwer damit getan, in die Geschichte hineinzufinden und vor allem mit Kayla warmzuwerden.
Sie versinkt, verständlicherweise, nach dem Tod ihrer Familie erstmal für mehrere Tage in ihrer Trauer und igelt sich komplett ein. Doch dann zwingt ihre Grandma sie, aufzustehen und nach vorne zu schauen.
Die Autorin hat hier ein gutes Gespür bewiesen. Sie hat Kayla die nötige Zeit gelassen, um ins Leben zurückzufinden und das Tempo aus der Geschichte herausgenommen. Doch ich hatte Probleme, ihre Handlungen nachzuvollziehen und vor allem am Anfang war sie mir etwas zu leichtgläubig.
So hat sie zum Beispiel schon mach kurzer Zeit bemerkt, dass der Vorratsraum mehr ist, als nur ein Aufbewahrungsort für Lebensmittel. Als sie auf Nachfrage von ihrer Großmutter nur kryptische Antworten erhält, lässt sich schnell damit abspeisen. Auch das Verbot, nach Sonnenuntergang das Haus zu verlassen, akzeptiert sie ohne weiteres.
Ihre Großmutter Hedwig ist eine sympathische Protagonistin, die Kayla in ihren Handlungen immer wieder bestätigt. Doch, wenn ich bedenke, dass sie ebenfalls Menschen verloren hat, die ihr wichtig warten, sie zeigte mir einfach zu wenig Emotionen und ich konnte ihre Trauer um den Verlust nicht spüren.
Im ersten Teil blieb auch Desmond für mich als Figur etwas zu blass und ich konnte seine Gedanken und Empfindungen nicht richtig nachvollziehen. Das wurde jedoch im zweiten Teil, den wir überwiegend aus seiner Perspektive verfolgen, besser, denn so bekam ich einen besseren Einblick in seine Emotionen.
Nach und nach kommen einige neue Protagonisten hinzu, wie zum Beispiel Fae, der Gargoyle Alasdair und die Hexe Malercerba. Sie und alle anderen Nebencharaktere runden die Geschichte gut ab.
Im dritten Teil verfolgen wir den Plot dann in drei unterschiedlichen Handlungssträngen. Einmal begleiten wir Kayla und Desmond, im zweiten Handlungsstrang verfolgen wir die Hexe bei der Planung für ihren Rachefeldzug und zu guter Letzt, folgen wir dem Fischer und seine Frau.
Carmen Schneider versteht es, das Geschehen sehr detailliert in Szene zu setzen und die Märchenfiguren gekonnt einzuflechten. Damit zaubert sie eine einzigartige und verträumte Stimmung, in der sie dem Leser viel über Freundschaft, selbstlosem Handeln und Empathie vermittelt.
Durch indirekte Interpretationen und Andeutungen, gelingt es ihr wunderbar, den tieferen Sinn der Geschichte zu vermitteln. Zum Beispiel bei dem alten Mann, der sein Herz in der Hand hält.
Das Erzähltempo empfand ich als angenehm. Man steuert nicht ständig auf einen dramatischen Höhepunkt zu, aber das braucht diese Geschichte auch nicht.
Im ersten Teil, hatte ich etwas Probleme, mit den Protagonisten warmzuwerden und im zweiten Teil habe ich den Zusammenhang zwischen Fleur und Kayla erst am Ende richtig verstanden. Der dritte Teil hat die Geschichte dann richtig abgerundet und Carmen Schneider ist es gelungen, die besondere und sehr märchenhafte Stimmung des Buches einzufangen.
Sie hat dem Leser durch ihre Ausdrucksweise gekonnt, den tieferen Sinn, der in ihrer Geschichte steckt, vermittelt. Nämlich das Habgier, Missgunst und Rache starke negative Emotionen sind, die den Menschen nicht guttun. Dabei hat sie sich in keiner Weise zu theatralisch oder zu blumig ausgedrückt. Im Gegenteil, sie überzeugt durch gekonnt eingeflochtene Märchenelemente und zeigt, dass sie ein Gespür für die richtige Wortwahl besitzt. Sie schafft es, ein ernstes Thema mit der nötigen Tiefe, aber auch mit soviel Leichtigkeit zu füllen, dass es mir zum Schluss schwerfiel, beim Lesen ein Ende zu finden.
Wer Märchenadaptionen liebt und gerne zwischen den Zeilen liest, der ist im „Gezeitenwald“ von Carmen Schneider auf jeden Fall an der richtigen Adresse.
Von mir gibt es für alle drei Teile des Gezeitenwaldes 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 25.08.2021

Ein fantastischer zweiter Teil!

Die Töchter des Meeres
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Nachdem Ally den Kampf gegen den eisigen Herrscher gewonnen hat, muss sie sich nun als Königin von Jadera, um ihr Reich kümmern. Und das ist gar nicht so einfach, denn das Volk vertraut dem jungen Mädchen, ...

Nachdem Ally den Kampf gegen den eisigen Herrscher gewonnen hat, muss sie sich nun als Königin von Jadera, um ihr Reich kümmern. Und das ist gar nicht so einfach, denn das Volk vertraut dem jungen Mädchen, das auf einem Bauernhof aufgewachsen ist, noch nicht und hält sie nicht für fähig das Land zu regieren.
Sie ist also erstmal auf die Unterstützung von Callon angewiesen, ihrem Berater. Um Zeit zu gewinnen, soll sie deshalb eine Allianz eingehen und einen der Prinzen aus Serahzat oder Anathener heiraten.
Nicht besser macht die Situation, dass sie ihre Magie seit der Übernahme des Thrones nicht öffentlich gezeigt hat. Und darin liegt auch Allys größtes Problem, denn seit dem Kampf gegen den Eisigen, kann sie nicht mehr auf ihre Magie zugreifen.
Aus Angst davor, das Vertrauen ihrer Untertanen und somit den Thron zu verlieren, zieht Ally sich immer mehr zurück.
Jay ist unterdessen auf dem Weg nach Tierra, um mit den Sirenen aus dem Reich des Wassers Friedensgespräche zu führen. Dies gestaltet sich jedoch als nicht so einfach und es warten neue Bedrohungen, die auch vor dem Königsreich Jadera nicht halt machen werden.

Der zweite Teil der Reihe knüpft nahtlos an Band 1 an.
Das Cover hat mich wieder total begeistert und ich finde es, soweit das überhaupt möglich ist, noch schöner als das Cover vom ersten Teil.
Zu Beginn gibt es eine tolle Karte von Tierra, in dem der Glaspalast und alle anderen wichtigen Orte eingezeichnet sind und zwischendurch wird das Buch durch wunderschöne Illustrationen aufgelockert.
Ich bin, dank des wundervollen leichten und flüssigen Schreibstils der Autorin auch sehr schnell wieder in die Geschichte eingetaucht und hatte schnell das Gefühl, wieder mitten im Geschehen zu sein.
In Band 2 entdecken wir nicht nur das Land Tierra, sondern auch die Stadt Goya und die Unterwasserwelt der Sirenen.
April hat wieder eine epische Fantasywelt erschaffen, die sie sehr bildhaft und detailliert gestaltet hat. Auch die Atmosphäre wurde von ihr sehr gelungen einfangen und ich hatte keine Probleme, mir die Welt vorzustellen.

Wir begegnen vielen neuen Charakteren, wie zum Beispiel die Sirenen Ligaia, Myrian,
Yalia und Lilith. Aber auch etliche bekannte Figuren sind wieder dabei, wie die Drachendame Amina und Allys Pferd Finja. Ivera, die ebenfalls eine Anwärterin auf den Thron war, ist immer an Allys Seite.
Sie weiß nicht, dass diese keine Magie wirken kann und hofft, dass sie ihre große Liebe Thomáz zurück in die Welt der Lebenden holt.
Doch Ivera lässt sich auch von Allys etwas zurückweisenden Art, nicht vergrämen.
Besonders gut hat mir auch Jay gefallen und die Idee, ihm einen eigenen Handlungsstrang zu geben. Er muss vielen Gefahren trotzen und einige Hindernisse überwinden. Dabei hat er mich mehr als nur einmal überrascht.
Devan, meine Lieblingsfigur aus Band 1, kommt natürlich auch erneut in der Geschichte vor, auch wenn er hier nicht so einen großen Auftritt hat. Ich hoffe im nächsten Teil wieder mehr von ihm zu lesen.
Es gab immer wieder unvorhersehbare, dramatische Situationen, Geheimnisse und Überraschungen, die dafür sorgten, dass es während des ganzen Plots spannend blieb.

Ich hoffe, die Autorin lässt mich, nach diesem Highligt, nicht so lange auf Teil 3 warten.
Für den zweiten Teil gibt es hochverdiente 5 Sterne und eine Leseempfehung, denn diese Reihe ist ein Mustread für alle Fantasy-Fans.

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