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Veröffentlicht am 19.05.2022

Thrillerhighlight! Was für ein sagenhafter Pageturner!

Kaltherz
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Was für eine emotionale Achterbahnfahrt! Ich habe bisher noch keinen Thriller gelesen, indem die meisten der Charaktere so wandel- und unberechenbar waren. Ein Roman, der von der ersten bis zur letzten ...

Was für eine emotionale Achterbahnfahrt! Ich habe bisher noch keinen Thriller gelesen, indem die meisten der Charaktere so wandel- und unberechenbar waren. Ein Roman, der von der ersten bis zur letzten Seite hervorragend durchdacht und psychologisch aufgebaut wurde. Für mich war es der erste Thriller von Henri Faber, aber nach diesem Buch möchte ich unbedingt auch sein Erstlingswerk „Ausweglos“ noch lesen!

Auf „Kaltherz“ bin ich durch den vielversprechenden Klappentext aufmerksam geworden und ich war gespannt darauf, wie der Autor mit dem Thema Kindesentführung und dem daraus resultierenden Leid für alle Beteiligten umgeht. Die kleine fünfjährige Marie ist spurlos verschwunden, als ihre Mutter sie für 8 Minuten alleine im Auto gelassen hat. Clara und Jakob Lipmann durchleben schon 4 Monate lang die Hölle und setzen alle Hoffnungen auf Kommissarin Kim Lansky, die sich dem Fall annimmt. Für sie ist es die letzte Möglichkeit zu beweisen, dass sie ihren Job verdient, da ihr schon oft ihre Unbeherrschtheit und das Umgehen von Recht und Ordnung zum Verhängnis geworden ist. Das die Suche nach Marie noch viel mehr von ihr abverlangt und sie mit ihrer eigenen, düsteren Vergangenheit konfrontiert wird, kann sie nicht ahnen.

Henri Fabers überaus fesselnde, spannungsgeladene und mitunter ironische Schreibweise und die kurzen sich schnell abwechselnden Kapitel, die aus der Sicht von Clara, Jakob und Lansky erzählt werden, haben es mir unmöglich gemacht das Buch auf die Seite zu legen. Die menschlichen Abgründe der facettenreichen Charaktere stehen in dieser Geschichte mehr im Vordergrund als die Handlung selber und es ist faszinierend, wie es der Autor schafft, seine Figuren immer wieder in einem anderen Licht erscheinen zu lassen. Je mehr Details über sie und die Geschehnisse offenbart werden, umso schneller haben sich meine Gefühle gewandelt, aus Mitleid wurde Entsetzen und im nächsten Moment switchte alles wieder um. Was für ein toller Aufbau des Romans, der voller wendungsreicher und überraschender Momente steckt. Psychischer Druck lastet auf vielen Schultern und Jakob ist ein Meister darin ihn zu verteilen. Keinen der Charaktere konnte ich richtig einschätzen, alle waren problembehaftet und mir auch nicht sonderlich sympathisch, aber sie haben mich total gefesselt und polarisiert.

Jakob ist wie ein Chamäleon, ein erfolgreicher und ehrgeiziger Manager und liebevoller Vater, der es aber faustdick hinter den Ohren hat. Er versteht es Menschen zu manipulieren, sie umzuformen und mit allen Mitteln seinen Lebensplan in die Tat umzusetzen. Seine Frau Clara nimmt in diesem Roman mehr die Opferrolle an und ich war geschockt darüber, was sich hinter ihrer Fassade alles verbirgt und was sie schon in ihrem Leben durchgemacht hat. Unheimlich reizvoll fand ich aber auch Kim Lansky. Sie ist eine sehr ungewöhnliche Polizistin, deren Jugendzeit sie geprägt hat und deren Aggressionslevel schnell mal von null auf hundert geht. Bei ihren Wortgefechten musste ich teilweise griemeln und meinen Kopf habe ich ständig geschüttelt, wenn sie bei ihrem Handeln nicht an die Konsequenzen gedacht hat.

Einen Überraschungseffekt hat sich Henri Faber noch für das Ende aufgespart. Ich war perplex, konnte es aber irgendwie auch nachvollziehen.

Mein Fazit:

„Kaltherz“ war für mich Thrillerkost vom Feinsten und macht Lust auf mehr Bücher des Autors. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung und hochverdiente 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 16.05.2022

Absolutes Herzensbuch und unbedingte Leseempfehlung!

Ein Lied für Molly
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„Ein Lied für Molly“ war für mich ein absolutes Herzensbuch, das meine Seele berührt hat! Ein Wohlfühlroman, bei dem ich mich wie ein einem Kokon eingehüllt gefühlt habe und mit den sehr feinfühlig erschaffenen ...

„Ein Lied für Molly“ war für mich ein absolutes Herzensbuch, das meine Seele berührt hat! Ein Wohlfühlroman, bei dem ich mich wie ein einem Kokon eingehüllt gefühlt habe und mit den sehr feinfühlig erschaffenen Charakteren alle Emotionen auf ihren schicksalhaften Wegen durchleben konnte. Einfach nur wunderschön!

War es Zufall oder eine Fügung, dass Bonnie und ihr sechsjähriger Sohn Josh auf ihrem Weg zum Grab ihrer Mutter im Bus eine Kladde mit Musiknoten gefunden haben, auf der „Für Molly“ stand? Aus einem inneren Bedürfnis heraus nimmt sie die Unterlagen an sich und möchte sie dem rechtmäßigen Besitzer wieder zurückgeben. Bei ihrer Suche nach ihm lernt sie Robert Brenner, einen erfolgreichen deutschen Pianisten kennen, mit dem sie und Josh sich zusammen von Dublin aus auf den Weg nach Ballystone machen, da ein kleiner Notizzettel vermuten lässt, dass der Komponist dort lebt. Jeder von ihnen hat seinen eigenen Antrieb und die gemeinsame Reise hält viele Überraschungen und eine schicksalhafte Wendung für ihr Leben bereit.

Geschriebene Worte und Musik können Menschen auf die unterschiedlichste Weise berühren und bewegen. Wenn von ihnen eine Faszination ausgeht ist es ein Genuss sich mitreißen zu lassen! Claudia Winter hat es geschafft, dass ich neben dem Lesen ihres wunderschönen Romans auch die Musik aus ihrer dazugehörigen Playlist im Ohr hatte. Warmherzig, fesselnd und mitunter auch poetisch erzählt sie ihre Geschichte aus der sich abwechselnden Sicht von Bonnie, Liam und Robert, bei dem letzterer auch noch an seine Zeit an der Campbell Park School zurückdenkt, an der er vor 18 Jahren als Musiklehrer unterrichtet hat. Ihre bildlichen Darstellungen der zauberhaften und rauen Landschaft von Irland und die dortigen Kulissen habe ich die ganze Zeit vor meinen Augen gehabt und mich dorthin geträumt. Je tiefer ich in die Geschichte eingestiegen bin und die Charaktere sich mir geöffnet haben, umso mehr ist mir mein Herz aufgegangen. Jeder von Ihnen ist schon durch Höhen und Tiefen in seinem Leben gegangen und musste kleine und große Fehlschläge verkraften. Ihre Lebensgeschichten erzählen von der Liebe zu Menschen und zur Musik, von Verletzlichkeit, Enttäuschung, Loslassen können, der Einlösung eines Versprechens, Freundschaft und noch so vielem mehr. Mit einer innerlichen Beklommenheit habe ich darauf gewartet, wie sich das zwangsläufige Aufeinandertreffen von zwei liebgewonnenen Menschen entwickelt, die durch schicksalhafte Umstände andere Wege gegangen sind. Ich habe schon damit gerechnet, dass es nicht einfach wird, doch die gemeinsame Passion überwindet Mauern und die Szene auf dem Ballystone Music Contest hat mich zu Tränen gerührt. Auch Mollys Rolle in dem Roman fand ich sehr tragisch und bewegend. Überrascht wurde ich mit dem Ende der Geschichte, in dem aufgezeigt wurde, dass hinter einem vermeintlich berechnenden Menschen auch ein guter Kern stecken kann.

Alle Charaktere waren mir sympathisch, aber ganz besonders habe ich den kleinen Josh mit seiner unbedarften, vorwitzigen und neugierigen Art in mein Herz geschlossen. Als alleinerziehende Mama hat es Bonnie nicht einfach in ihrem Leben, aber sie tut alles dafür um ihren Sohn glücklich zu machen. Robert Brenner hat mir als Mensch auch sehr imponiert und ich fand es sehr schön mitzuerleben, wie er sich immer mehr geöffnet hat die Last auf seinen Schultern weniger wurde. Ja und dann war da noch Liam, ein junger Mann der so viel Wut und Zerrissenheit in sich trägt und der erst durch die Macht der Liebe erfährt, wie schön das Leben sein kann.

Fazit:

Ein Buchschatz, der mir lange in Erinnerung bleiben wird und für den ich nur eine unbedingte Leseempfehlung aussprechen und hochverdiente 5 Sterne vergeben kann!

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Veröffentlicht am 14.05.2022

Leseempfehlung! Eine fesselnde und abenteuerliche Fortsetzung der Totengräber-Reihe!

Das Mädchen und der Totengräber (Die Totengräber-Serie 2)
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Wer historische Kriminalromane mit wienerischem Flair, Abenteuer und Spannung liebt ist mit diesem Roman sehr gut bedient. Für mich war der 2. Band der Totengräber Reihe noch fesselnder und spektakulärer ...

Wer historische Kriminalromane mit wienerischem Flair, Abenteuer und Spannung liebt ist mit diesem Roman sehr gut bedient. Für mich war der 2. Band der Totengräber Reihe noch fesselnder und spektakulärer als sein Vorgänger. Schatzgräberstimmung kommt beim Lesen neben den vielen Fragen während der Aufklärungsarbeit der rätselhaften Morde auf und hat dazu geführt, dass mein Kopfkino auf Hochtouren lief und ich den Roman nur schwer aus der Hand legen konnte.

Wien 1894. Inspector Leopold von Herzfeldt und seine Kollegen haben alle Hände voll zu tun. Die mumifizierte Leiche des angesehenen Archäologen Professor Alfons Strässer wurde in einem Sarkophag im Kunsthistorischen Museum entdeckt, ein tragischer Todesfall im Wiener Tiergarten und die sterblichen Überreste von übel zugerichteten jungen Männern, machen ihnen Kopfzerbrechen. Leopold kann sich glücklich schätzen, dass der eigenwillige Totengräber Augustin Rothmayer ihm hilfsbereit zur Seite steht und die Polizeifotografin Julia Wolf wichtige Hinweise liefert. Doch sein Leichtsinn wird ihm bei einem Alleingang fast zum Verhängnis.

Oliver Pötzsch atmosphärischer und spannender Erzählstil und die drei unterschiedlich sich abwechselnden Ermittlungsstränge mit ihren faszinierenden Kulissen haben mich nur so durch die Geschichte suchten und rätseln lassen, ob es irgendeinen Zusammenhang zwischen allen gibt. Einen großen Reiz hat für mich der Fall von Professor Strässer ausgemacht. Der Autor hat hier sehr gekonnt das Thema Archäologie, den Konkurrenzkampf der Wissenschaftler, moralische Verwerflichkeiten und unerlaubte Bereicherungen bei der Entdeckung von Ausgrabungsschätzen angesprochen. Einige wahre historische Begebenheiten wurden hierbei mit in die Geschichte eingebaut und Augustins wachsende Sammlung von „Totenkulten der Völker“, die immer mal wieder zwischendurch aufgeführt wurden, passten perfekt zum Fund der Mumie und ihrem dahintersteckenden Geheimnis. Es ist schon gruselig aber auch faszinierend, wie unterschiedlich die Menschen auf der ganzen Welt mit ihren Toten umgehen. Doch auch die anderen beiden Ermittlungsstränge waren fesselnd und schockierend zugleich, da in ihnen menschliche Abgründe, Voreingenommenheit und Brutalität steckten. Entsetzen, Misstrauen und Fassungslosigkeit haben mich die ganze Zeit beim Lesen begleitet. Als die Aufklärungsarbeit im letzten Drittel des Buches immer komplizierter wird und die Ereignisse sich förmlich überschlagen haben, konnte ich das Buch überhaupt nicht mehr weglegen. Überraschende Wendungen machten die Geschehnisse so unvorhersehbar und ich habe richtig mitgefiebert und gezittert.

Die Verbundenheit zu den Hauptcharakteren hat sich bei mir im zweiten Band noch verstärkt. Ihre Vielschichtigkeit macht sie so nahbar und lebendig. Hinter Augustin Rothmayers schroffer und verschlossener Art steckt ein warmherziger, wissbegieriger und hilfsbereiter Mensch, der sein Herz auf dem richtigen Fleck hat. Leopold ist nicht zu beneiden. Er muss Seitenhiebe von seinen Kollegen einstecken und kämpft immer noch um deren Anerkennung und Akzeptanz. Sehr reizvoll finde ich seine private und berufliche Verbindung zu Julia Wolf, die es als alleinerziehende Mutter nicht leicht im Leben hat und dem Spott und Anzüglichkeiten ihrer Kollegen ausgesetzt ist.

Mein Fazit:

Oliver Pötzsch hat mich mit „Das Mädchen und der Totengräber“ sehr begeistert und ich freu mich schon auf weitere Bände dieser Reihe. Ein Roman, den ich mir sehr gut auch als filmische Abendunterhaltung vorstellen kann. Verdient vergebe ich für 5 Sterne diese spannende Unterhaltung!


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Veröffentlicht am 02.05.2022

Ein Auftakt nach Maß! Toller Start der Thriller-Reihe um die angehende Profilerin Libby Whitman!

Brave Mädchen schreien nicht
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Dania Dicken ist für mich ein Garant für überaus spannende Unterhaltung! Als Fan ihrer Sadie Whitman und Andrea Thornton Reihe hat sie mich schon mit ihrer Schreibe begeistert und bei dem Auftaktroman ...

Dania Dicken ist für mich ein Garant für überaus spannende Unterhaltung! Als Fan ihrer Sadie Whitman und Andrea Thornton Reihe hat sie mich schon mit ihrer Schreibe begeistert und bei dem Auftaktroman zu ihrer, mir bisher noch unbekannten Thriller-Reihe um die angehende Profilerin Libby Whitman, ist ihr das auch vortrefflich gelungen! Das Schöne ist, dass mittlerweile schon 11 Bände der Serie erschienen sind und ich mich noch auf viele nervenaufreibende Lesestunden freuen kann.

Das reizvolle an den Büchern von Dania Dicken ist, dass sie dem Leser einen tollen Mix aus Spannung und einer starken Verbundenheit mit ihren Charakteren bietet, da sie einen intensiv an deren Privatleben teilnehmen lässt. Libby ist für mich kein unbeschriebenes Blatt. Als 14-jährige ist sie aus den Fängen einer Sekte geflüchtet und fand bei ihren Adoptiveltern Sadie und Matt Whitman ein neues Zuhause. Sie sind schuld daran, dass Libby sich nach ihrer bewegenden Vergangenheit nichts sehnlicher wünscht, als Profilerin beim FBI zu werden um in die Fußstapfen von ihnen zu treten, da sie selber einige Jahre lang dort gearbeitet haben. Doch Libby will nach ihrem Studium erst durch die harte Schule der Polizeiarbeit gehen und sich ihre Sporen verdienen. Beim Streifendienst lässt ihr der Einsatz bei Cassidy Maxwell, die ständig die Einschüchterung und Züchtigung ihres Mannes erdulden muss, keine Ruhe. Als einige Tage später die Leiche der schwer misshandelten Frau gefunden wird, bezieht Detective Owen Young sie mit in die Arbeit der Mordermittlung ein. Bei ihrer intensiven Suche nach dem Täter werden beide durch grausige Entdeckungen an die Grenzen ihrer Belastbarkeit geführt, die sie enger zusammenschweißen.

Dania Dicken hat mit diesem Thriller wieder einen sehr hohen Spannungsfaktor beim Aufbau ihrer Geschichte erzeugt, sodass ich beim Lesen einfach die Zeit vergessen habe und das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte. Typisch für ihre fesselnde Erzählweise ist der Schocker beim Start ins Buch, mit dem sie sofort viele Fragen aufkommen lässt und den Schalter für das Kopfkino auslöst. Sehr authentisch und bedrückend wurde das Thema häusliche Gewalt und Abhängigkeit mit in die Geschichte eingebaut, dass schon alleine für Entsetzen und Fassungslosigkeit bei mir gesorgt hat. Aber das, was dann noch bei der Ermittlungsarbeit von Libby und Owen zum Vorschein kam und passierte, hat bei mir kaltes Grauen erzeugt. Ich habe nur noch mitgefiebert, mitgelitten und ein gutes Ende herbeigesehnt.

Alle diese Emotionen haben bei mir die hervorragend dargestellten Charaktere erzeugt. Ob gut oder böse, jeder hat seine Ecken und Kanten, die sie liebenswert oder abstoßend machen. Libby hat sich zu einer tollen Frau entwickelt, deren starke und gefestigte Persönlichkeit ich sehr beeindruckend finde. Ihre taffe und selbstbewusste Rolle steht ihr ausnehmend gut. Sehr reizvoll fand ich ihre Zusammenarbeit mit Owen, der mich mit seiner uneigennützigen und fürsorglichen Art, sehr für sich eingenommen hat. Als Fan von Sadie und Matt habe ich mich natürlich auch sehr über die kleinen Gastauftritte von ihnen in der Geschichte gefreut.

Mein Fazit:

Dania Dicken hat mich mit „Brave Mädchen schreien nicht“ voll abgeholt und ich freue mich schon sehr auf den nächsten Fortsetzungsband! Für diesen Thriller kann ich nur eine unbedingte Leseempfehlung aussprechen und 5 Sterne vergeben!

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Veröffentlicht am 17.04.2022

Absolute Leseempfehlung! Ein faszinierender und fesselnder Auftaktroman zur Goldblüten-Saga!

Das Goldblütenhaus - Der Ruf einer neuen Zeit
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Was für ein Lesegenuss und ein Gefühlserlebnis! Schon mit ihrem Auftaktroman zu ihrer dreiteiligen Goldblüten-Saga hat mich Gabriela Gross süchtig auf die nächsten Bände ihrer Reihe gemacht. Die fesselnde ...

Was für ein Lesegenuss und ein Gefühlserlebnis! Schon mit ihrem Auftaktroman zu ihrer dreiteiligen Goldblüten-Saga hat mich Gabriela Gross süchtig auf die nächsten Bände ihrer Reihe gemacht. Die fesselnde Geschichte der Unternehmerfamilie Glanz, die raffiniert eingeflochtenen Lebensweisheiten und Zitate, tolle und feinfühlig erschaffene Charaktere und der unglaublich warmherzige und bildhafte Schreibstil der Autorin haben mich alles um mich herum vergessen lassen. Großes Kino!

„Das Goldblütenhaus – Der Ruf einer neuen Zeit“ ist der erste Roman, den Gabriela Gross unter ihrem Mädchennamen geschrieben hat. Für mich ist sie keine unbekannte Autorin. Ich liebe alle ihre Bücher, die sie als Gabriele Diechler bisher veröffentlicht hat. Sie hat so eine tolle Gabe jede Nuance zwischenmenschlicher Beziehungen sehr feinfühlig durch ihre Charaktere darzustellen und diese zum Leser zu transportieren. Dies ist ihr auch bei den Mitgliedern der Glanz Familie gelungen. Jeder von ihnen hat seine Eigenheiten, die sie liebenswert, lebendig und authentisch machen. Es war so schön sie kennenzulernen und an ihren Träumen, Sehnsüchten, Hoffnungen, Enttäuschungen und an ihrem Schmerz und ihrer Liebe teilzunehmen.

Erzählt wird die Geschichte aus zwei sich abwechselnden Zeitebenen. Spannung, große Neugierde und viele Fragen haben die Rückblicke auf Hedis und Alfons Vergangenheit bei mir erzeugt. Als Ehepaar haben sie das Kosmetikunternehmen Glanz in den Fünfziger-Jahren aufgebaut, indem bis heute ein großer Wert auf Naturprodukte, Nachhaltigkeit und Transparenz gelegt wird. Besonders Hedi ist mir im Laufe der Geschichte ans Herz gewachsen. Sie ist so eine faszinierende, moderne und empathische Frau, die ein Geheimnis mit sich trägt, von dem der Leser häppchenweise immer mehr erfährt, dass in diesem Buch aber noch nicht gänzlich offenbart wird. Unheimlich gut gefallen hat mir auch Hedis innige Verbindung zu ihrer Enkeltochter Leonie, die ich voll spüren konnte. Der Erzählpart in der Gegenwart ist nicht minder fesselnd. Mir hat hierbei der Zusammenhalt in der Familie unheimlich gut gefallen. Der rätselhafte Tod von Alexander Glanz, der das Familienunternehmen in der 3. Generation geleitet hat, bringt einiges ins Rollen. Seine Zwillingsschwestern, Leonie und Ella sollen in seine Fußstapfen treten, die sich beruflich durch ihre Fähigkeiten sehr gut ergänzen. Für beide wird es eine Herausforderung, die zusätzlich aber noch durch private Probleme erschwert wird. Hier habe ich besonders mit Leonie mitgefiebert, deren Gefühlswelt und Ehe mit Gedeon auf den Kopf gestellt wird. In ihr steckt noch viel Wut und Verzweiflung, da sie mit einem schmerzhaften Kapitel aus ihrer Jugendzeit noch nicht abgeschlossen hat. Ella ist nicht ganz unschuldig daran und für beide gilt es Verschwiegenes und Unausgesprochenes aufzuarbeiten und Verzeihen und Vergeben zu können. Schön, dass Leonie mit Silvy so eine gute Freundin an ihrer Seite hat, die sich jeder nur wünschen kann. Mit ihrer liebenswerten Art haben mir auch Markus Goss, der so positive Vibes versprüht und Michael, Leonies erste große Liebe, der mich mit seinem selbstlosen Wesen beeindruckt hat, gefallen.

Ich bin schon so gespannt darauf, wie sich die Lebenswege aller Charaktere nach den vielen losen Enden weiterentwickeln und fiebere dem Fortsetzungsband sehr entgegen!

Mein Fazit:

„Das Goldblütenhaus – Der Ruf einer neuen Zeit“ war für mich ein rundum gelungener Roman, der mich von der ersten bis zur letzten Seite unheimlich gefesselt hat. Hach was war das schön!!! Für diesen Buchschatz kann ich nur eine unbedingte Leseempfehlung und hochverdiente 5 Sterne vergeben.

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