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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.04.2017

Sehr bewegend! Eine Geschichte die einem ans Herz geht.

Heute leben wir
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„Heute leben wir“ ist eine sehr berührende Geschichte über eine schicksalhafte Begegnung von zwei Menschen, die in den Ardennen während dem nahenden Ende des 2. Weltkrieges aufeinander treffen. Matthias, ...

„Heute leben wir“ ist eine sehr berührende Geschichte über eine schicksalhafte Begegnung von zwei Menschen, die in den Ardennen während dem nahenden Ende des 2. Weltkrieges aufeinander treffen. Matthias, ein SS-Offizier des Hitlerregimes und Saboteur unter Otto Skorzeny wird ausversehen, nur weil er in einem amerikanischen Fahrzeug unterwegs ist, die kleine 7-jährige Jüdin Renee zum Schutz vor den Deutschen übergeben. Sie wurde von einer belgischen Familie vor dem deutschen Nazi Regime versteckt, da sie elternlos bei einer Razzia aus einem nahegelegenen Kinderheim fliehen konnte. Doch die befohlene Hinrichtung kann er aus unerklärbaren Gründen nicht ausführen und flieht mir ihr in eine einsame Waldhütte. Zwischen beiden herrscht eine undefinierbare Anziehungskraft, die ein Schutzbedürfnis bei Matthias und ein Zugehörigkeitsgefühl bei Renee auslöst. Aus Angst vor seiner Verantwortung bringt er Renee auf einen nahegelegenen Hof zu den dort lebenden Menschen. Hier verbringen sie eine kurze gemeinsame Zeit, in der sie viele bedrohliche Situationen erleben. Werden sich ihre Wege wieder trennen?

Emmanuelle Pirorette hat mich durch ihre bewegend erzählte Geschichte zweier charakterstarker Persönlichkeiten und ihrem eindringlichen und gefühlsbetonten Schreibstil einfangen können.
In der Kulisse des 2. Weltkrieges fühlt man alle seine grausamen Auswirkungen, ob es die Verfolgung und das Leid der Juden ist, die unter Druck stehenden deutschen und alliierten Soldaten und die Ausbeutung und Belastung der Zivilbevölkerung.
Ein großer Teil des Romans spielt sich in einem Keller des Bauernhofes von Jules Paquet ab. Er beherbergt dort aus Nächstenliebe aber auch aus Zwang viele Menschen. Konflikte sind vorprogrammiert.
Renee ist der stärkste und interessanteste Charakter im Buch. Mit ihren sieben Jahren schlägt sie sich sehr achtbar durchs Leben. Sie strahlt so viel Lebenserfahrung, Einfühlungsvermögen, Mut und auch ein bisschen Kaltblütigkeit aus. Es ist traurig, wie schnell Kinder im Krieg erwachsen werden.
Matthias, der zweite Hauptcharakter, ist ein faszinierender Mensch. Er ist erschreckend kaltblütig, abgebrüht und rätselhaft. Nur wenn Renee in seiner Nähe ist kann man seine menschlichen Gefühle spüren. Seine Zerrissenheit und der Wunsch nach seiner eigenen Freiheit kommen sehr gut rüber.
Was passiert mit beiden nach dem Krieg? Emmanuelle Pirorette hat einen überraschenden und schönen Abschluss für ihr Buch gefunden.

Ich bin sehr froh, dass ich dieses interessante Buch während einer Leserunde kennenlernen durfte. Es hat mich begeistert und mitgenommen. Ein Kleinod für jeden Leser, der bewegende Schicksale in historischer Kulisse liebt.

Verdient erhält „Wir leben noch“ von mir 5 Sterne.

Veröffentlicht am 28.03.2017

Ein Traum voller Hoffnung, Zuversicht und Vernunft!

Das geträumte Land
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Hast du noch nie von einem besseren Leben geträumt?
Jende Jonga und seine Familie haben einen Traum, ein sorgenfreies und besseres Leben in Amerika! Voller Hoffnung machen sie sich auf den Weg aus ihrer ...

Hast du noch nie von einem besseren Leben geträumt?
Jende Jonga und seine Familie haben einen Traum, ein sorgenfreies und besseres Leben in Amerika! Voller Hoffnung machen sie sich auf den Weg aus ihrer Heimat Kamerun in das Land der großen Möglichkeiten. Nach einer entbehrungsreichen Zeit scheint ihnen endlich das Glück hold zu sein. Jende findet eine Anstellung als Chauffeur bei Mr. Edwards, einem reichen Manager von Lehmann Brothers. Ein fast freundschaftliches Verhältnis verbindet sie, dass bestimmt ist von Loyalität, Vertrauen und Hilfsbereitschaft. Doch Amerika gerät in den Sog der Finanz- und Wirtschaftskrise. Bei den Jongas ist die Existenz gefährdet und bei den Edwards die Familie. Was hat das Schicksal für sie vorgesehen?
„ Das geträumte Land“ ist ein wundervolles feinfühliges Buch mit einem sehr aktuellen Thema. Die Autorin hat einen tollen bildhaften Schreibstil, bei dem mir der Humor zwischendurch auch sehr gut gefallen hat. Die Personen werden sehr liebevoll dargestellt und ihre ganzen Gefühlsregungen, wie Liebe, Hoffnung, Angst, Verzweiflung und letztendlich Vernunft werden sehr gut rüber gebracht. Man kann keinem Menschen verdenken wenn er versucht, für sich und seine Familie das Beste aus dem Leben zu machen. Wiederum kann man die Regierungen verstehen, die den gesetzlichen Vorgaben folgen müssen und nicht alle Menschen in ihrem Land aufnehmen können. Viele Immigranten fallen auf dubiose Helfer und Anwälte rein, die es nur auf ihr Geld abgesehen haben. In diesem Buch fällt diese Part Mr. Bubakar zu.
Imbolo Mbue lässt den Leser an zwei sehr bewegenden Familiengeschichten teilnehmen, bei denen man mit dem jeweiligen Verlauf und Ende nicht gerechnet hat.
Jende Jonga und seine Familie schließt man direkt schon von Anfang an in sein Herz. Jende ist ein sehr vernünftiger, loyaler und liebevoller Mensch, der aber dem Druck und den Folgen während der Wirtschaftskrise nicht mehr gewachsen ist und daraus seine Konsequenzen zieht. Seine Frau Neni ist sehr strebsam und studiert Pharmazie, da ihr größter Wunsch eine eigene Apotheke ist. Doch auch sie macht eine sehr bedenkliche und egoistische Entwicklung durch.
Die Edwards verkörpern eine typische amerikanische Familie, die es finanziell zu etwas gebracht hat und oben auf der Welle schwimmt. Doch der Schein trügt. Der Zusammenhalt und die Liebe leiden unter dem Streben nach Erfolg, Geltungsbedürfnis und materiellen Errungenschaften. Bei ihnen herrscht ein anderer Druck, der bei einer Wohlstandgesellschaft auftreten kann und ausgelebt wird.
„ Das geträumte Land“ hat mir sehr gut gefallen und mich gut unterhalten. Es hat aufgezeigt, dass Träume nicht immer zu verwirklichen sind, aber sich immer wieder ein Weg findet, der einem neue Träume und Möglichkeiten schenkt.
Verdient erhält das Buch von mir 4 Sterne.

Veröffentlicht am 23.03.2017

Eine Fantasyreihe mit Suchtfaktor!

Das Erbe der Macht - Schattenchronik 1: Das Erwachen (Bände 1-3)
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Warum hat die Schattenfrau so einen Hass in sich und bedroht die magische Welt?
Kann irgendeiner sie stoppen?
„Schattenchronik 1“ ist das Auftaktbuch einer mehrteiligen Fantasyreihe und beinhaltet die ...

Warum hat die Schattenfrau so einen Hass in sich und bedroht die magische Welt?
Kann irgendeiner sie stoppen?
„Schattenchronik 1“ ist das Auftaktbuch einer mehrteiligen Fantasyreihe und beinhaltet die ersten drei Bände Aurafeuer, Essenzstab und Wechselbalg.
Die magische Welt wurde vor 166 Jahren durch einen Wall von der menschlichen Welt getrennt. Es sollte Frieden und eine Ausgewogenheit zwischen beiden garantieren. Doch fremde Mächte bedrohen dieses Gleichgewicht. Jahrhunderte alter Hass und die Gier nach Macht versuchen die Oberhand zu gewinnen. Ein blutiger Kampf zwischen Magiern und Schattenwesen beginnt.
Kann die Geburt eines neuen Lichtkämpfers die Rettung sein? Immer wenn einer von Ihnen stirbt, wird ein neuer Erbe der Macht geboren. So passierte es bei Alex Kent, einem jungen Mann aus einem Randbezirk von London. Urplötzlich befand er sich in einer magischen Festung unter Gleichgesinnten und wird von Jennifer Danvers in diese eingeführt und angelernt. Doch eine Schattenfrau mit ihren bösartigen Helfern bedroht ihre Welt. Immer ist sie ihnen einen Schritt voraus und zieht eine blutige Spur hinter sich her. Fantastische Abenteuer, lebensbedrohliche Situationen und einzigartige Charaktere erwarten den Leser.

Andreas Suchanek hat mich von Anfang an in seine magische Welt hinein gezogen und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Sein spannender und humoriger Schreibstil hat zu dem Suchtfaktor beigetragen. Seine Charaktere sind sehr interessant und fantasievoll erschaffen. Den Oberhäuptern der magischen Welt hat er geschichtsträchtige Namen wie Johanna von Orleans, Albert Einstein oder Leonardo da Vinci verpasst. Sie passen perfekt zu ihren magischen Fähigkeiten und man hat direkt ein Bild dazu vor seinen Augen.
Zwischen den Hauptcharakteren Alexander Kent und Jennifer Danvers entwickelt sich eine Hassfreundschaft und ihre Szenen und Dialoge sind erfrischend und sehr humorvoll. Immer wieder hat man ein Schmunzeln auf dem Gesicht. Zusammen mit ihren Freunden und den Ratsmitgliedern versuchen sie den Angriffen der undurchsichtigen Schattenfrau entgegenzuwirken. Spannend aufgebaut sind ihre Szenen im Buch, bei denen sie die Leute und Geschehnisse wie eine vorausschauende Schachspielerin je nach Belieben hin und her schiebt. Die ganze Zeit frägt man sich, warum hat sie so einen Hass auf die magische Welt hat und wer ist sie wohl ???
Der Mega Cliffhanger am Schluss des Buches lässt einem keine andere Möglichkeit, als auf das neue Buch hin zu fiebern.

Andreas Suchanek hat mich mit seinem Roman voll überzeugt und ich kann nur eine absolute Leseempfehlung für jeden Fantasyfan aussprechen.
Verdient erhält „Das Erbe der Macht, Schattenchronik 1“ von mir 5 Sterne.

Veröffentlicht am 22.03.2017

Nervenkitzel pur! Spannender Start einer neuen Thrillerreihe.

Mooresschwärze: Thriller
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Ein Prolog, der direkt schon Herzklopfen verursacht!
Und ein sehr interessantes Ermittlerteam, das auf der Jagd nach einem Ritualmörder ist.

„Mooresschwärze“ ist das Auftaktbuch einer mehrteiligen Thrillerreihe ...

Ein Prolog, der direkt schon Herzklopfen verursacht!
Und ein sehr interessantes Ermittlerteam, das auf der Jagd nach einem Ritualmörder ist.

„Mooresschwärze“ ist das Auftaktbuch einer mehrteiligen Thrillerreihe um das Ermittlerteam der Rechtsmedizinerin Julia Schwarz und dem Kriminalkommissar Florian Kessler. Bei ihrem ersten gemeinsamen Fall haben sie es mit einem Mörder zu tun, der es auf junge unschuldige Mädchen abgesehen hat. Seine Opfer sucht er sich unter falschen Voraussetzungen in einem Datingchat.
Wie ein Künstler bemalt und drapiert er die Leichen und verteilt sie in einem Moorgebiet im Kölner Raum. Alles sieht nach einem Ritual aus, bei dem die Zahl der Opfer immer weiter wächst. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt für das Ermittlerteam.

Catherine Shepherd versteht es vorzüglich, den Leser mit ihrem überaus spannenden Schreibstil einzufangen. Mit der Rechtsmedizinerin Julia Schwarz hat sie eine sehr interessante Ermittlerin erschaffen. Während ihrer Kindheit hat sie ihren Bruder durch einen gewaltsamen Tod verloren und er wurde nie gefunden. Dieses Ereignis hat sie so geprägt, dass sie ihren Berufswunsch, bei der Kriminalpolizei zu arbeiten, realisierte. Julia möchte „den Toten eine Stimme geben“. Sie ist hartnäckig, waghalsig und mutig.
Ihr Kollege Florian Kessler ist ein junger dynamischer Kriminalkommissar, der durch sein Aussehen gut bei den Frauen ankommt. Er ist ein verlässlicher Partner für Julia. Während ihrer Arbeit lernen sie sich schätzen und man hat das Gefühl, da geht mit der Zeit noch mehr.

Catherine Shepherd hat in ihrem Thriller ein immer sehr aktuelles und überaus bedrückendes Thema angesprochen. Junge Mädchen fallen immer noch, trotz Aufklärung in Schulen und Medien, auf die Machenschaften von bösartigen Verbrechern rein, die mit gefakten Profilen im Internet auf Datings aus sind. Sie nutzen die Neugier der Jugend, die ihre ersten Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht machen wollen. Catherine Shepherds junge Charaktere bringen dies sehr authentisch und lebensnah rüber und man schüttelt zwischendurch immer wieder den Kopf. Die Jagd nach dem Psychopathen war super spannend, einfallsreich und ein kleiner geschichtlicher Ausflug zu den Mayakulturen. Mit dem Ende des Thrillers hatte ich so nicht gerechnet.

Catherine Sheperd hat mich mit ihrem Buch voll überzeugt und ich kann es jedem Thrillerfan nur wärmstens empfehlen. Ich bin schon sehr gespannt auf die weiteren Fälle des Ermittlerteams.
Verdient erhält „Mooresschwärze“ von mir 5 Sterne.

Veröffentlicht am 14.03.2017

Gelungene Premiere! Mordermittlungen in traumhafter Kulisse.

Retour
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Luc Verlain, ein frischer, sympathischer Kommissar, der das Leben zu genießen weiß.
Und ein Mordfall, der gefährliche Reaktionen auslöst.

Luc Verlain lässt sich seinem Vater zuliebe von der Pariser ...

Luc Verlain, ein frischer, sympathischer Kommissar, der das Leben zu genießen weiß.
Und ein Mordfall, der gefährliche Reaktionen auslöst.

Luc Verlain lässt sich seinem Vater zuliebe von der Pariser Mordkommission ins beschauliche Aquitaine versetzen und hat nicht damit gerechnet, dass er schon direkt in die Ermittlungen eines
Mordfalles involviert wird. Die Zusammenarbeit mit seinen neuen Kollegen gestaltet sich am Anfang nicht einfach und kostet ihn fast sein Leben. Er vermisst den Pariser Großstadtflair. Doch Anouk, seine überaus attraktive Kollegin, erleichtert ihm die Rückkehr und erweckt sein Interesse.

„Retour“ ist der erste Teil einer mehrteiligen Krimireihe um den Ermittler Luc Verlain, der in einer landschaftlich sehr reizvollen Region rund um Bordeaux spielt. Alexander Oetker bringt seine Liebe zu Frankreich und dem savoir vivre sehr gut rüber. Gerne möchte man mit Luc am Tisch sitzen und das gute Essen und den Wein genießen oder einfach nur auf der Dune du Pilat stehen und auf das Meer blicken. Doch neben dieser Leichtigkeit vergisst der Autor auch nicht, auf die derzeitige politische Situation durch die islamistischen Anschläge oder Menschen mit Migrationshintergrund hinzuweisen.

Das Cover und die Landschaftskarten im Klappumschlag sind sehr liebevoll und mit Bedacht gestaltet. Auf Lucs Reisen durch das Land habe ich sie mir immer mal wieder angeguckt.

Mit Luc Verlain hat der Autor einen sehr interessanten und sympathischen Charakter geschaffen. Er liebt Frauen und das Leben, ist rechtschaffen, unkonventionell und verachtet Vorverurteilungen. Sein Kollege Etxeberria polarisiert und kostet den Leser und Luc ganz schön Nerven.
Der Mordfall von Caroline und dessen Aufklärung ist spannend erzählt und man wird vom Autor zwischendurch auch schon mal in die Irre geführt.

Alexander Oetker hat mich mit „Retour“ sehr gut unterhalten und ich bin schon gespannt auf Luc Verlains 2. Ermittlungsfall.

Verdient bekommt der Krimi von mir 4 Sterne.