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Veröffentlicht am 15.09.2016

Mein Buchhighlight des Jahres

Die letzten Tage von Rabbit Hayes
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Wie der Buchtitel schon aussagt, erleben wir beim Lesen die letzten Tage von Rabbit Hayes mit. Anna Mc Partlin erzählt uns auf fesselnde Weise die Familiengeschichte von Rabbit und wie sie selber und ...

Wie der Buchtitel schon aussagt, erleben wir beim Lesen die letzten Tage von Rabbit Hayes mit. Anna Mc Partlin erzählt uns auf fesselnde Weise die Familiengeschichte von Rabbit und wie sie selber und ihre geliebten Mitmenschen mit ihrem baldigen Tod umgehen.
Die Autorin schreibt in einem flüssigen, modernen und schnell lesbaren Stil. Sie läßt uns auf eine sehr emotionale und gleichzeitig auch humorvolle Weise mit an dem Leben der Familie Hayes teilnehmen. Der Reiz dieses Romans liegt in dem ständigen Wechsel der Erzählungen zwischen Vergangenheit und Gegenwart und den verschieden Protagonisten, die wir dadurch kennenlernen. Vom ersten Moment an fühlt man sich selber als dazugehörig.
In die Rolle von Molly, der starken Mutter von Rabbit und Fels in der Brandung für ihre ganze Famile, kann man sich direkt hineinversetzen. Mit Jack, ihrem Ehemann, versucht sie verzweifelt noch einen Ausweg für Rabbit zu finden. Ob es nun um die Möglichkeit geht, dass ihre Tochter noch an einer Versuchsreihe für neuartige Medikamente teilnehmen kann oder zuletzt aus lauter Verzweiflung noch die Hoffnung auf einen Wunderheiler gesetzt wird.
Davey und Grace, Rabbits Geschwister sind einem auf Anhieb sympathisch und deren Lebensgeschichte lebendig und interessant geschrieben.
Juliet, Rabbits Tochter, ist am Anfang noch ahnungslos oder will es nicht wahrhaben, dass ihre Mutter bald sterben wird. Durch ein Verplappern ihres Cousins erfährt sie schließlich das Unfassbare. Was wird anschließend aus ihr? Bei wem soll sie nach dem Tod ihrer Mutter bleiben?
Und dann ist da noch Jonny. In Rabbits Dämmerzustand, der durch die Medikamente verursacht wird, lernen wir aus der Vergangenheit auch noch Jonny und dessen Band Kitchen Sink kennen. Er ist ihr Schwarm und große Liebe, seit sie 12 Jahre alt ist. Beide verbindet eine sehr schöne aber auch traurige Geschichte, bei der ich am Ende schon sehr ergriffen war.
Alles in allem, war es ein wunderschönes mit Emotionen geschriebenes Buch.
Die Autorin hat mich mit dieser Geschichte voll überzeugt und das Buch erhält von mir die volle Punktzahl.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Vorsicht! Nichts für schwache Nerven

Zerschunden
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Michael Tsokos entführt uns mit seinem True-Crime-Thriller „Zerschunden“ in seine bzw. Fred Abels Welt der Rechtsmedizin, die wirklich spannend und gleichzeitig unheimlich beklemmend rüberkommt.
Schon ...

Michael Tsokos entführt uns mit seinem True-Crime-Thriller „Zerschunden“ in seine bzw. Fred Abels Welt der Rechtsmedizin, die wirklich spannend und gleichzeitig unheimlich beklemmend rüberkommt.
Schon in seinem Prolog fängt er den Leser direkt mit den Empfindungen des Opfers und seines Märtyrers ein.
Der erste Mord an einer alleinstehenden Frau in Berlin mit einer seltsamen Beschriftung nutzt der Autor uns Fred Abel und seine Kollegen und deren mühselige und nervenaufreibende Arbeit bei den Extremdelikten vorzustellen. Spannung wird durch immer wieder abwechselnde Handlungsstränge zwischen den Ermittlungen und Rückblenden auf die Machenschaften eines Psychopathen 5 Jahre zuvor erzeugt. Im mittleren Teil werden diese Sprünge ein bißchen zu häufig angewandt, da auch noch andere Verbrechen mit eingebaut werden, sodass sie den Lesefluß ein wenig unterbrechen.
Durch eine DNA–Analyse, des sogenannten Haplotyps, gerät Lars Moewig, ein früherer Freund Abels aus seiner Bundeswehrzeit, unter Mordverdacht an der älteren Frau in Berlin und wird in Untersuchungshaft genommen. Er hat nur ein Problem: seine todkranke Tochter Lilly, die er unbedingt vor deren baldigen Tod noch sehen will. Abel glaubt an seine Unschuld und ein spannender Wettlauf nach der Suche des Mörders, der immer neu zuschlägt und alleinstehende Frauen umbringt und den immer schlechter werdenden Gesundheitszustandes des Kindes, beginnt. Man fiebert richtig mit.
Endlich gerät Abel durch den Mord an zwei Frauen in Paris, durch die Schmückung einer toten mit Perlen, Gold und einem Amulett, und indem der Täter Blut hinterlassen hat, auf die Spur des Psychopaten Franco. Der Autor bringt dem Leser auf gruselige Art und Weise durch Rückblenden auf die Familiengeschichte und die daraus resultierende Entwicklung zu einem Monster den Fall näher bei. In einer nervenaufreibenden Jagd und noch mehr blutigen Ereignissen wird er endlich gefaßt und überführt. Wie kann ein Mensch nur so abartig sein.
Am Schlussfiebert man nur noch mit, ob Lars Moewig frühzeitig entlastet wird und seine Tochter noch lebend sieht.
Auch wenn mein Lesebedarf nach einem authentischen Thriller im Moment gedeckt ist, würde ich trotzdem gerne wissen, wie die Geschichte um Fred Abel nach seinem Attentat auf ihn weitergeht.
Der Thriller war spannend und hat mir gut gefallen.