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Veröffentlicht am 26.11.2021

Leseempfehlung! Ein Roman, der die eigenen Sinne anregt und einen zu fesseln weiß!

Das Haus der Düfte
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Die 14-jährige Anouk Romilly zieht es mit ihrer Mutter Isabelle nach Paris, um die Apotheke, die sie von ihrer Großtante Georgette geerbt haben, zu übernehmen. Bei ihrer Ankunft umweht Anouk ein betörender ...

Die 14-jährige Anouk Romilly zieht es mit ihrer Mutter Isabelle nach Paris, um die Apotheke, die sie von ihrer Großtante Georgette geerbt haben, zu übernehmen. Bei ihrer Ankunft umweht Anouk ein betörender Duft auf dem Bahnsteig, der sie fasziniert und sich sofort in ihr Gedächtnis einbrennt. Schon als Kind hat sie davon geträumt einmal Parfümeurin zu werden. Wie der Zufall es will, begegnet sie sechs Jahre später in ihrer Apotheke Stéphane Girard, der sofort die Gabe ihrer Spürnase entdeckt. Er lädt sie nach Grasse zu seiner Familie ein, die dort ein renommiertes Unternehmen führen, dass sich der Herstellung von Düften verschrieben hat. Isabelle kann ihre Tochter nicht halten und sie reist einige Monate später nach Grasse, wo sie von Stéphanes Verwandten erst kritisch beäugt wird. Das Familienoberhaupt Horace Girard schließt sie schnell in sein Herz ein, da sie ihn an seine verstorbene Frau Florence erinnert, die genauso wie Anouk das Talent hatte, Gefühle in unwiderstehliche Duftkomponenten umzuwandeln. Ein Traum wird für sie wahr, als ihr ein Studium an der angesehenen Parfümschule der Firma Roure ermöglicht wird und sie auch noch ihr Herz an Jean-Paul Bonnet verliert. Doch das ist den Girards gar nicht so recht, da sie sich schon seit Jahrzehnten in einem eskalierten Streit mit den Bonnets befinden.

Coverliebe und eine Geschichte, in der es um ein Familiengeheimnis und um die Welt der Düfte geht, die ich auch sehr liebe, haben in mir den Wunsch geweckt diesen Roman unbedingt lesen zu wollen. Schon auf den ersten Seiten haben mich die Geschehnisse und der bildhafte, fesselnde und die Sinne anregende Erzählstil der Autorin in den Bann gezogen. Durch die anschaulichen Beschreibungen der Landschaften und Kulissen wurde bei mir ein unglaubliches Kopfkino ausgelöst und ich hatte das Gefühl alles durch Anouks Augen zu sehen und genauso wie sie dem Flair von Südfrankreich zu erliegen. Ein Zauber der Wohlgerüche liegt in der Luft, wenn Pauline Lambert so poesievoll Duftkompositionen beschreibt oder der Leser mit ihren Charakteren durch die Lavendelfelder oder Blumen- und Kräutergärten streift. Der Roman spielt in der Nachkriegszeit von 1946-1953, in der die Menschen einen großen Nachholbedarf an schönen Dingen hatten und ist in 7 Teile aufgegliedert, in denen die Geschichte aus dem Blickwinkel von verschiedenen Charakteren in der Gegenwart und Vergangenheit erzählt wird. Kleine Puzzleteilchen werden dabei langsam zusammengefügt und das Familiengeheimnis spannend entschlüsselt. Einen wichtigen und reizvollen Part im Roman nimmt auch die Feindschaft zwischen den Girards und den Bonnets ein, die für Schockmomente, Entsetzen und Mitgefühl gesorgt hat. Alle diese Empfindungen konnte die Autorin bei mir durch ihre feinfühlig erschaffenen Charaktere auslösen. Anouks Begeisterungsfähigkeit und ihre Lebenslust waren ansteckend, Jean-Pauls Verschlossenheit und Zurückhaltung herausfordernd, Stéphanes Charme unwiderstehlich und sein und Horace Geschäftssinn bewundernswert. Polarisiert hat mich Vivienne, Stéphanes Schwester, die in Anouk eine große Konkurrenz sieht und ihre Krallen ausfährt und unfaire Mittel anwendet, um sie aus dem Unternehmen zu kicken. Unverständnis und großes Mitleid haben Raymond und Lucas Bonnet mit ihrer unbeherrschten und gewalttätigen Art bei mir ausgelöst. Die lieblose Kindheit von Letzterem hat mich dabei richtig betroffen gemacht. Doch noch viele weitere Charaktere haben den Reiz in der Geschichte ausgemacht.

Es war schön mitzuerleben, wie beide Häuser schließlich durch die Liebe von Anouk und Jean-Paul wieder aufeinander zugehen und Frieden schließen können.

Fazit:

„Das Haus der Düfte“ ist eine fesselnde Familiengeschichte, die mir wunderschöne und entspannende Lesestunden beschert hat. Von mir gibt es eine Leseempfehlung und verdiente 4,5 Sterne!

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Veröffentlicht am 25.11.2021

Leseempfehlung! Ein schicksalhafter Roman, der mir ein intensives Leseerlebnis beschert hat!

Die Übersetzerin
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Kanalinsel Jersey, 1940
Die junge Hedy Bercu hat es aus Angst vor den Machenschaften der Nationalsozialisten von Wien aus auf die Kanalinsel Jersey getrieben, wo sie sich in Sicherheit glaubt. Doch der ...

Kanalinsel Jersey, 1940
Die junge Hedy Bercu hat es aus Angst vor den Machenschaften der Nationalsozialisten von Wien aus auf die Kanalinsel Jersey getrieben, wo sie sich in Sicherheit glaubt. Doch der Krieg lauert überall und sie muss mit ansehen, wie die Deutschen die Insel in Beschlag nehmen und zur Besatzungszone erklären. Trotz ihrer Registrierung als Jüdin, wagt Hedy es sich um den Job als Übersetzerin im Lager Hühnlein zu bewerben, da der Hunger und die Entbehrungen der letzten 3 Monate stärker als ihre Ängste sind. Sie wird eingestellt und kann ihre Herkunft vor allen geheim halten. Durch eine schicksalhafte Fügung lernt sie im Lager Leutnant Kurt Neumann kennen und aus ihrer gegenseitigen Anziehungskraft entwickelt sich eine große Zuneigung. Als er durch Zufall von ihrer Abstammung erfährt ist seine Enttäuschung über ihren Vertrauensbruch groß, doch ihre Liebe ist stärker und beide wissen, dass sie sich dadurch angreifbar machen und in eine Gefahr begeben, die sie das Leben kosten könnte. Dank der Hilfe einer guten Freundin finden sie für Hedy ein Versteck, als ihre Tarnung auffliegt und sie müssen zittern, ob ihr ausgeklügelter Plan den gewünschten Erfolg hat.

Auf Jenny Lecoats Debütroman „Die Übersetzerin“ bin ich durch das sehr reizvolle Cover, den vielversprechenden Klappentext und der Tatsache, dass der Roman auf einer wahren Geschichte basiert, aufmerksam geworden. Für mich war es ein sehr fesselndes Buch, dass meine Erwartungen voll erfüllt hat. Außerordentlich authentisch, bildhaft und empathisch erzählt die Autorin einen Ausschnitt aus Hedy Bercus bewegender Lebensgeschichte, die sie mit glaubhaften Fiktionen ergänzt hat. Durch diesen Roman habe ich zum ersten Mal davon erfahren, dass die Kanalinseln in die Hände der Deutschen gefallen sind und die Bevölkerung sehr unter dieser Belagerung leiden musste. Anhand bedrückender Szenen kommt ihr Hass, ihre Wut und ihre Machtlosigkeit eindringlich rüber. Der Start ins Buch ist beklemmend und verhalten, doch durch das nähere Kennenlernen der Charaktere, Hedys Rückblicke und die Sorge um ihre Familie und die sich dramatisch entwickelnden Geschehnisse bin ich immer mehr in den Bann des Romans gezogen worden. Mit Hedy und Kurt, die mir sehr sympathisch waren, habe ich die ganze Zeit mitgefiebert. Ihre Liebe wurde sehr feinfühlig dargestellt und ahnungsvoll wartet man förmlich darauf, dass ihre Beziehung entdeckt wird. Ich habe nicht damit gerechnet, dass Dorothea, die Ehefrau von Hedys gutem Freund Anton, mal so eine wichtige Rolle in ihrem Leben spielen wird. Aus oberflächlichem Interesse füreinander entwickelt sich durch die gemeinsamen Erlebnisse, Entbehrungen und Gefahren eine tiefe Freundschaft. Der selbstlose Einsatz von Menschen füreinander ist immer wieder beeindruckend und bewegend. Dorothea und Kurt kann ich dafür nur bewundern!

Unendlich froh bin ich darüber, dass die drei Hauptcharaktere nach dem Kriegsende auf eine hoffnungsvolle Zukunft blicken können.

Mein Fazit:

Mit „Die Übersetzerin“ hat die Autorin unterstrichen, wie wichtig es gerade auch heute noch ist, dass die Geschehnisse der damaligen Zeit nicht in Vergessenheit geraten dürfen. Für Jenny Lecoat war es ein persönliches Anliegen von Hedy Bercus Schicksal zu erzählen, da sie selber 15 Jahre nach dem Krieg auf Jersey geboren wurde und lange dort gelebt hat. Für mich war der Roman ein sehr intensives Leseerlebnis und ich kann für ihn nur eine unbedingte Leseempfehlung aussprechen und verdiente 4,5 Sterne vergeben.





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Veröffentlicht am 18.11.2021

Lesehighlight! Für mich der bisher beste und emotionsvollste Band der Fräulein Gold Reihe!

Fräulein Gold: Die Stunde der Frauen
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Berlin 1925
Vor Hulda Gold liegt wieder eine neue Herausforderung, da sie zur leitenden Hebamme in der Frauenklinik Berlin-Mitte befördert wurde. Ihr großes Ziel ist es die Bedingungen für Schwangere zu ...

Berlin 1925
Vor Hulda Gold liegt wieder eine neue Herausforderung, da sie zur leitenden Hebamme in der Frauenklinik Berlin-Mitte befördert wurde. Ihr großes Ziel ist es die Bedingungen für Schwangere zu modernisieren und den Geburten einen persönlicheren Rahmen zu geben. Doch die männerdominierende Ärzteschaft macht es ihr nicht einfach und weist sie immer wieder in ihre Schranken. So resolut sie im beruflichen Bereich ist, so unentschlossener ist sie in ihrem privaten. Immer wieder kommen bei ihr die Gedanken auf, ob ihre Gefühle für Johann Wenckow stark genug sind um mit ihm ihr restliches Leben zu verbringen und ob sie den Ansprüchen seiner Eltern, die sich in gehobenen Kreisen bewegen, genügen würde. Die Oberflächlichkeit dieser Gesellschaft und die gezwungenen Etiketten reizen sie überhaupt nicht und engen sie ein. Wohl fühlt sie sich in ihrem lebendigen Viertel in Schöneberg, wo sie angesehen ist und alle ihre Freunde im nahen Umfeld hat. Doch Hulda muss die Erfahrung machen, dass unvorhersehbare Ereignisse ihr ganzes Leben wieder einmal auf den Kopf stellen und sie zum Umdenken gezwungen wird.

Voller Vorfreude habe ich dem 4. Band der Fräulein Gold Reihe entgegengefiebert und kann für mich nur sagen, dass es das bisher beste und emotionsvollste Buch von allen ist. Ich liebe Anne Sterns fesselnde, ausdrucksstarke und warmherzige Erzählweise, mit der sie mich jedes Mal zu begeistern weiß. Doch in dieser Geschichte ist es ihr gelungen, den Zwiespalt von Huldas Gefühlen und Gedanken, ihre Stärke und ihre Verletzlichkeit noch eindringlicher darzustellen. Der Roman steckt voller Tragik und auch wunderschönen Momenten, in dem Freundschaft, Zusammenhalt, Mut und Entschlossenheit großgeschrieben wird. Sehr bildlich und atmosphärisch ist es, wenn man Hulda bei ihren Streifzügen durch die verschiedenen Milieus in Berlin oder bei ihrer Arbeit begleitet. Das sie ihren Beruf liebt und darin aufgeht spürt man in jeder Szene, in der sie für ihre Patientinnen da ist. Hulda steht in diesem Roman einmal mehr auch für das Bild der Frauen, die sich zur damaligen Zeit mehr Rechte und Freiheiten auf ein selbstbestimmtes Leben wünschen und nicht nur der Willkür ihrer Ehemänner oder gesetzlichen Beschränkungen unterliegen wollen. Mit jedem weiteren Band wächst sie mir mit ihrem losen Mundwerk und ihrer aufbrausenden, temperamentvollen und impulsiven Art mehr ans Herz. Ihr Verlobter Johann weiß diese Eigenschaften sehr zu schätzen, hat es aber wirklich nicht leicht mir ihr. Er hatte mein volles Mitgefühl, wenn sie ihn ständig hinhält. Auch Huldas Freundin Jette, die immer für sie da ist und ihre neue Kollegin Erna, die so herzerfrischend mit ihrer Berliner Schnauze rüberkommt, haben zu vielen schönen Momenten in der Geschichte beigetragen.

Richtig geschockt hat mich die dramatische Entwicklung zum Ende hin, die mich auch zu Tränen gerührt hat. Es bleiben so viele offene Fragen und ich kann Huldas Zukunftssorgen voll nachvollziehen! Nach der kurzen Leseprobe fiebere ich jetzt noch mehr der Fortsetzung entgegen.

Mein Fazit:

„Hulda Gold: Die Stunden der Frauen“ war für mich ein Lesehighlight, bei dem ich wie in einem Sog durch die Seiten gesuchtet bin. Von mir bekommt dieser Roman eine unbedingte Leseempfehlung und hochverdiente 5 Sterne.


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Veröffentlicht am 15.11.2021

Ein Lesegenuss, der für absolute Entspannung sorgt!

Im Tal der silbernen Pferde
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Franziska Lindhoff liebt ihre Pferdefarm Amber’s Joy in Australien, die sie von ihrer Großtante Ella Wagner geerbt hat und dort deren Zuchtbetrieb weiterführt und sich auch für die Rettung von Wildpferden ...

Franziska Lindhoff liebt ihre Pferdefarm Amber’s Joy in Australien, die sie von ihrer Großtante Ella Wagner geerbt hat und dort deren Zuchtbetrieb weiterführt und sich auch für die Rettung von Wildpferden einsetzt. Sorgen macht ihr gerade ihre finanzielle Situation und eine Nachricht von ihrem Anwalt, dass mit Garrett Kelley ein Mann aufgetaucht ist, der angeblich auch Erbansprüche an dem Vermögen von Ella hat. Eine Horrorvorstellung, da dies nur durch den Verkauf der Ranch abgedeckt werden kann. Franziska bleibt nur eine Möglichkeit, sie muss ihre Familiengeschichte zurückverfolgen und prüfen, ob er die Wahrheit sagt. Bei ihrer Suche wird sie von zwei Freundinnen unterstützt und sie stoßen Generationen vorher auf Florence und Lilli, die ein Geheimnis umgibt.

Ich liebe Familiengeschichten und bin durch meine Naturverbundenheit auf das schöne Cover und den vielversprechenden Klappentext von Christiane Linds Roman „Im Tal der silbernen Pferde“ aufmerksam geworden. Hierbei handelt es sich um den dritten Teil ihrer Australien-Saga, den man auch sehr gut ohne Vorkenntnisse lesen kann. Schon einmal hat mich die Autorin vor längerer Zeit mit ihrer warmherzigen und fesselnden Erzählweise mit ihrem Roman „Im Land des ewigen Frühlings“ begeistert und dies ist ihr auch dieses Mal gelungen. Mit ihrer bildlichen und atmosphärischen Beschreibung der Landschaften, der Menschen und der Tiere hat sie sofort Fernweh bei mir ausgelöst. Durch die zwei zeitlich unterschiedlichen Erzählstränge, die beide gleich fesselnd sind und sich natürlich immer in sehr spannenden Momenten abwechseln, fliegt man nur so durch die Geschichte. Franziska und Florence sind zwei starke Frauen, die für ihre Träume kämpfen und auch bereit sind, dafür Risiken und Wagnisse einzugehen. Beide führen einen ständigen Kontakt mit den Aborigines, deren Lebensgewohnheiten und Bräuche hier sehr gut in die Geschichte mit eingebunden werden.

Alle Charaktere wurden sehr authentisch dargestellt und waren mir sympathisch. Franziska ist eine weltoffene und warmherzige Frau, die das Glück hat wahre Freunde an ihrer Seite und mit Riley ihren Traummann gefunden zu haben. Florence als Pferdeflüsterin fand ich auch eine spannende Figur. Als Halbaborigine war es für sie nicht einfach sich gegen Ausgrenzung und Diskriminierung zu wehren. Garrett und die Geschwister Brian und Marjorie haben mit ihrer berechnenden und eigennützigen Art zusätzlich ihre Reize in der Geschichte gesetzt.

Eigentlich habe ich gedacht, dass die Geschehnisse in eine bestimmte Richtung gehen, wurde aber mit unvermuteten Wendungen eines Besseren belehrt und überrascht!

Mein Fazit:

Mit diesem Wohlfühlroman, durfte ich sehr entspannende und fesselnde Lesestunden genießen und spreche für „Im Tal der silbernen Pferde“ eine Leseempfehlung aus und vergebe 4,5 Sterne!

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Veröffentlicht am 13.11.2021

Ein richtiger Pageturner! Sehr zu empfehlen!

Die Kampagne
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Washington
Noch wenige Tage läuft die Bewerbungsfrist für das am Amt des Präsidenten und es wird gemunkelt, dass Natasha Winthrop, die ehemalige Chefberaterin für den Geheimdienstausschuss des Repräsentantenhauses, ...

Washington
Noch wenige Tage läuft die Bewerbungsfrist für das am Amt des Präsidenten und es wird gemunkelt, dass Natasha Winthrop, die ehemalige Chefberaterin für den Geheimdienstausschuss des Repräsentantenhauses, Interesse an dieser Position bekundet, sich aber noch nicht öffentlich dazu erklärt hat. Wie eine Bombe schlägt da die Nachricht ein, dass sie in ihrem eigenen Haus überfallen wurde und aus Notwehr heraus den Täter getötet hat. Doch erste Unklarheiten tauchen bei der Ermittlungsarbeit der Polizei in dem Zusammenhang auf und Natasha muss um ihren guten Ruf und um ihre Freiheit fürchten. Sie sieht sich als Opfer einer Verschwörung und wendet sich in ihrer Verzweiflung an Maggie Castello, die sich einen Namen in Washington gemacht hat, da sie schon vielen politischen Größen geholfen und Krisenherde beseitigt hat. Maggie nimmt den Job an als sie Natasha persönlich kennenlernt. Sie ist begeistert von ihrem Enthusiasmus und ihren Visionen. Vor Maggie steht eine Herausforderung der besonderen Art und wieder einmal gerät sie in gefahrvolle Situationen. Bei ihren Nachforschungen wird sie mit einer Hetzkampagne konfrontiert und Natashas bisheriges Leben scheint ein Buch mit sieben Siegeln zu sein.

Ich liebe Sam Bournes spannende, atmosphärische und Kopfkino erzeugende Erzählweise mit der er mich schon in seinen Romanen „Der Präsident“ und „Die Wahrheit“ begeistert hat. Dies ist ihm auch mit dem 3. Band der Maggie Castello Reihe gelungen. Ein wahrer Pageturner, der überaus fesselnd und voller Überraschungen und Offenbarungen steckt! Nie kann man sich sicher sein, in welche Richtung sich der Thriller entwickelt und man muss ein um das andere Mal seine Vermutung revidieren und hat gleichzeitig wieder so viele Fragen im Kopf, die einem Rätsel aufgeben. Ein Politthriller, der dem Leser den Irrsinn des Wahlkampfes aufführt, der schon im Vorfeld der Kandidatur läuft, aber auch ein sehr bedrückendes und schockierendes Thema aufgreift, unter dem Menschen auf der ganzen Welt zu leiden haben, die sich machtlos und seelisch zerstört alleingelassen fühlen. Wieder einmal wird einem hier auch aufgezeigt, welchen Einfluss Medien und soziale Netzwerke auf die Meinungsbildung von Menschen haben, die ohne groß nachzudenken zu Handlagern von machtbesessenen und eigennützigen Leuten werden. Während der Geschichte kochen richtig die Emotionen bei einem hoch, die durch die hervorragend ausgearbeiteten und lebensnah dargestellten Charaktere erzeugt werden.

Natasha Winthrop ist eine sehr spannende Figur in diesem Roman, die einen fasziniert aber auch einen Funken Misstrauen und Vorsicht bei einem auslöst. Sie ist superintelligent, schlagfertig, unerschrocken, manipulativ und weiß die Menschen für sich einzunehmen. Eine Frau mit Charisma, die eine beeindruckende Souveränität ausstrahlt und zu etwas Größerem zu berufen zu sein scheint. Maggie Castello bewundere und achte ich schon seit dem 1 Band. Sie verfügt über eine sehr gute Menschenkenntnis, hat eine schnelle Auffassungsgabe, ist akribisch und pragmatisch in ihrer Arbeit, handelt intuitiv und hat ein gutes Gespür für Recht und Unrecht. Hier treffen zwei starke Frauen aufeinander, die einen unheimlich großen Reiz in der Geschichte ausmachen und deren Dialoge ich sehr genossen habe. Es war so spannend Maggie bei ihren Nachforschungen und der Aufdeckung von einem Geheimnis zu begleiten und mitzuerleben wie sie in Bedrängnis gerät und Opfer einer Cyberattacke wird.

Ob Natasha sich für das Amt des Präsidenten bewirbt bleibt bis zum Schluss offen und jeder Leser kann sich sein eigenes Urteil bilden. Für mich nimmt sie diese Herausforderung an. Nur, würde ich ihr meine Stimme geben?

Mein Fazit:

Sam Bourne hat wieder einmal einen excellenten Thriller abgeliefert, mit dem er mich total begeistert hat. Für diesen Roman kann ich nur eine unbedingte Leseempfehlung aussprechen und hochverdiente 5 Sterne vergeben!

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