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Veröffentlicht am 14.06.2020

Denkanstösse für ein zufriedeneres Leben

Das Café am Rande der Welt
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Schon häufig sind mir die Bücher von John Strelecky im Buchhandel oder online begegnet, daher habe ich jetzt seinen Bestseller „Das Café am Rande der Welt“ gelesen. Der Autor schreibt seine Geschichte ...

Schon häufig sind mir die Bücher von John Strelecky im Buchhandel oder online begegnet, daher habe ich jetzt seinen Bestseller „Das Café am Rande der Welt“ gelesen. Der Autor schreibt seine Geschichte als Ich-Erzähler und nennt seine Figur nach sich selbst. Wie viel Autobiographisches von John Strelecky in seine Schilderung eingeflossen ist, bleibt aber unklar.

John ist orientierungslos, nicht nur in seinem Job als überlasteter Manager, der nicht mehr weiß, in welche Richtung ihn sein Leben führen und nach welchem Leitbild er sich richten soll. Sondern er findet sich eines Tages auf der Reise in den Urlaub auf einer Straße wieder, die in die endlose Weite zu führen scheint und sein Ziel rückt nicht näher. Plötzlich steht er vor dem titelgebenden Café und wird dort mit Freude bewirtet. Die Speisenkarte enthält nicht nur das Angebot, sondern auch drei Fragen, über die John sich im Laufe seines Aufenthalts mit den Besitzern und Gästen austauscht. Er bemerkt, dass es manchmal sehr nützlich sein kann, die Betrachtungsweise zu ändern.

John Streleckys Erzählung ist nicht belehrend, sondern Anstoß gebend, sich mit dem Sinn des Lebens auseinanderzusetzen, worauf auch der Untertitel hinweist. Seine Überlegungen führen nicht sinnbildlich über eine Einbahnstraße, sondern lassen für Wendemöglichkeiten Platz. Ihm ist bewusst, dass jede Person seine eigenen Lebenserfahrungen mit einbringt und unterschiedliches Wissen. Jeder Mensch ist als Individuum mit seinen je eigenen Ansichten zu sehen, von dem er ausgehend für sich das herausfinden sollte, was für ihn gut ist. Der Autor gibt für diesen Weg entsprechende Anregungen in der kompakten Form dieser kleinen Geschichte mit mehreren eingestreuten Parabeln.

Ich empfehle das humorvoll und leicht lesbare Buch gerne jedem, der mit seinem Leben unzufrieden ist und nach Denkanstößen sucht, die ihm dabei helfen können, sich persönlich weiterzuentwickeln.

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Veröffentlicht am 07.06.2020

Überzeugende Schilderung einer Nacht im quirligen lebendigen Berlin

Arbeit
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Das Buch „Arbeit“ ist ein in Szenen erzählter Roman von Thorsten Nagelschmidt. Die einzelnen Geschichten der enthaltenen Kapitel spielen alle innerhalb weniger Stunden in Berlin, von Freitag bis zum Samstagmorgen. ...

Das Buch „Arbeit“ ist ein in Szenen erzählter Roman von Thorsten Nagelschmidt. Die einzelnen Geschichten der enthaltenen Kapitel spielen alle innerhalb weniger Stunden in Berlin, von Freitag bis zum Samstagmorgen. Sie handeln von unterschiedlichen Figuren, die ihren Berufen oder ihrer Berufung nachkommen und ließen mich als Leserin tief eintauchen in die quirlige lebhafte nächtliche Welt der Großstadt.

Hier begegnete ich Drogenhändlern und Türstehern, einer Fahrradkurierin, dem Nachtportier eines Hostels, der Inhaberin eines Spätkaufs, Sanitätern, Polizisten und weiteren arbeitsamen Personen. Jedes Kapitel wird von der Fortsetzung der Schilderung über die nächtlichen Ereignisse des Taxifahrers Bederitzky unterbrochen, der neben seinen üblichen Geldproblemen in den nächsten Stunden große Pläne für sich und seine Lebensgefährtin hat.

Von Kapitel zu Kapitel wechselt zeitweilig der Schreibstil, den der Autor entsprechend der Situation anpasst, um dadurch deren jeweilige Besonderheit herauszustellen und deren Wahrnehmung bei den Lesern zu intensivieren. Die Erzählungen ergänzen sich, verbinden sich und ergeben einen großartigen Roman über Begebenheiten in einer nächtlichen Gesellschaft.

Thorsten Nagelschmidt gestaltet seine Figuren eigenwillig und sehr realistisch, seine Beschreibungen ließen für mich die Lichter in einer dunklen Welt aufblitzen, die mir sonst verborgen bleibt. Dadurch, dass die einzelnen Storys nicht zu Ende erzählt sind bleibt immer die Hoffnung, die Charaktere später wiederzufinden, was meinen Lesefluss ständig steigerte. Auch die Fortsetzungsgeschichte sorgte für eine unterschwellige Spannung, denn ich wollte wissen, ob Bederitzky seine Pläne umsetzen konnte.

Es sind die Träume und Wünsche, aber auch die Sorgen und verpassten Chancen der Figuren, deren sie sich mehr oder weniger bewusst sind und denen sie in dieser einen Nacht nachhängen, die den Roman so berührend und bewegend machen. Die Darstellung der Arbeit der einzelnen Personen brachte mir unbekannte Einsichten dank der sehr guten Recherche und des Einfühlungsvermögens des Autors zum jeweiligen beruflichen Verhalten. Es ist vor allem die Gewöhnlichkeit mit denen die Figuren ihren Tätigkeiten nachkommen, die das Ganze eindringlich sein lässt und bewusst macht, dass diese eine Nacht sich immer wieder so oder so ähnlich abspielt.

Der Roman „Arbeit“ von Thorsten Nagelschmidt ist die überzeugende Schilderung einer Nacht in Berlin mit leuchtenden Figuren und überraschenden Wendungen in mal düsteren, mal glitzernden Settings, immer sehr nah an der Realität. Es hat mir große Freude bereitet das Buch zu lesen und daher vergebe ich gerne ein uneingeschränkte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 22.05.2020

Wellness für die Seele

Der Wald, vier Fragen, das Leben und ich Von einer Begegnung, die alles veränderte
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„Der Wald, vier Fragen, das Leben und ich“ – Von einer Begegnung, die alles veränderte“ ist ein in Romanform geschriebener Ratgeber von Tessa Randau, in dem die Autorin ihre eigenen Erfahrungen eingebracht ...

„Der Wald, vier Fragen, das Leben und ich“ – Von einer Begegnung, die alles veränderte“ ist ein in Romanform geschriebener Ratgeber von Tessa Randau, in dem die Autorin ihre eigenen Erfahrungen eingebracht hat. Es enthält Anregungen dazu, über die eigene Position im Leben nachzudenken. Auch Personen mit wenig Zeit zum Lesen sind dazu eingeladen, denn das Buch ist in kompakter Form geschrieben. Bereits der Titel weist darauf hin, dass es vier Fragen sein werden, die der Hauptfigur durch eine Zufallsbekanntschaft gestellt werden und deren Anwendung bei verschiedenen Situationen in ihrem Alltag sie dazu bringen, ihr Leben zu überdenken und es auf verschiedene Weise zu ändern.

Die unbenannte Protagonistin ist verheiratet, hat zwei jüngere Kinder und ist erfolgreich im Beruf, ein weiterer Karriereschritt scheint unmittelbar bevor zu stehen. Jedoch wird sie immer leichter und schneller in stressigen Situationen wütend, was auch ihrem Umkreis nicht verborgen bleibt. Bei einem Spaziergang im Wald begegnet die sie einer älteren Frau, die ihr in einem Gespräch anbietet, ihr vier wichtige Fragen verraten, die ihr Leben zum Positiven hin verändern könnten. Als Regel gilt dabei, dass sie bei jeder Begegnung immer nur eine Frage gestellt bekommt.

Schon allein die Vorgabe, bei jedem Aufeinandertreffen nur eine einzige Frage mit auf den Weg zu nehmen, veranlasste mich, das Buch in einem Stück zu lesen, weil ich neugierig auf alle vier war. Selbstverständlich war ich auch begierig zu erfahren, ob die jüngere Frau einen Nutzen aus den Fragen ziehen konnte. Dabei habe ich mich in vielen geschilderten Situationen wiedergefunden. Nach einem sehr traurigen Erlebnis in meinem Leben vor ein paar Jahren habe ich begonnen, viele Dinge zu hinterfragen und den Weg zu gehen, den Tessa Randau vorschlägt.

Ich möchte euch allen empfehlen, diese gefühlvoll geschriebene Geschichte zu lesen, in der in einigen Beispielen verdeutlicht wird, was bedeutsam ist im Leben. Auf für mögliche Schwierigkeiten bietet sie Lösungsansätze an. Sie ist Wellness für die Seele und eine Aufforderung innezuhalten und sich neu zu fokussieren. Schöne Illustrationen von Ruth Botzenhardt machen das Buch auch optisch zu einem Genuss.

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Veröffentlicht am 19.05.2020

Mit dem Wissen geschichtlicher Daten, Ortskenntnis und viel Verve für die Figuren geschrieben

Der Turm aus Licht
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In ihrem historischen Roman „Der Turm aus Licht“ erzählt Astrid Fritz vom Bau des Freiburger Münsters in der Zeit von 1270 bis 1330. Besonders bekannt ist der gotische Westturm der Kathedrale, der bis ...

In ihrem historischen Roman „Der Turm aus Licht“ erzählt Astrid Fritz vom Bau des Freiburger Münsters in der Zeit von 1270 bis 1330. Besonders bekannt ist der gotische Westturm der Kathedrale, der bis heute mit seinen 116 m Höhe weithin sichtbar ist. Er wird auch als „schönster Turm auf Erden“ bezeichnet und ist mit einem einzigartigen durchbrochenen Maßwerkhelm ausgestattet, der aus eben jener im Buch beschriebenen Zeit stammt und der Geschichte seinen Namen gegeben hat.

Im Jahr 1270 traf der fiktive Baumeister Gerhard, der bisher als Parlier an der Straßburger Bischofskirche mitgearbeitet hat mit seiner Frau und einigen weiteren Handwerkern, darunter ein Bildhauer und mehrere Steinmetze aus Basel und Köln, in Freiburg ein. Zehn Jahre war an der Liebfrauenkirche nicht mehr gebaut worden, weil die Befestigung der nördlichen Vorstadt Arbeiter und Material forderte. Der Empfang der Arbeiter ist recht bescheiden, wobei gleich ein Zwist deutlich wird zwischen dem „Alten Rat“ der Stadt, bestehend aus Rittern und Herren und dem „Neuen Rat“, der aus Kaufleuten und Handwerkern besteht.

Über die Geschicke der Stadt haben verschiedene Autoritäten zu bestimmen, die im Verlauf der Erzählung zu weiteren häufigen Konflikten sorgen werden. Freiburg wird beim Eintreffen der Handwerker von Graf Konrad regiert, der gegenüber seinem König Rudolf von Habsburg verpflichtet ist, aber auch gegen ihn integriert. Eine wichtige Stellung nimmt auch der jeweilige Gemeindevorsteher ein und einige Angehörige des geistlichen Stands. Das Gerangel um Zuständigkeiten und das Streben nach Machtbefugnissen führen über alle Jahre des Baus hinweg zu vielen Auseinandersetzungen.

Der Roman ist in drei Bücher gegliedert. Während der ersten beiden Teile nehmen die Streitereien um führende Positionen einen breiten Raum ein. Neben den auf Fakten beruhenden Ereignissen beschreibt Astrid Fritz auch das Alltagsleben der am Bau beteiligten Handwerker und der Bürger der Stadt. Liebe, Hass, Neid und Eifersucht sind ebenso beschrieben wie einfache tägliche Verrichtungen und besonderen Anlässen aufgrund dessen Feste gefeiert werden. Vor allem im dritten Buch des Romans konnte ich mehr über familiäre Verwicklungen lesen, aus denen sich einige Dilemmata ergeben und der Geschichte nochmals eine besondere Würze verleihen.

Ich war während des Lesens davon fasziniert welche Möglichkeiten damals schon bestanden, ein Gebäude mit so vielen Verzierungen und filigranen Elementen zu errichten. Es zeigt sich, wie viele Existenzen vom Bau eines solch großen Werks abhängig sind und sich damit den Machtspielen der oberen Gesellschaftsschicht unterworfen sind. Ein weiteres Problem ergibt sich durch die unterschiedlichen Meinungen über die entstehenden Kosten. Während die Steinmetze und Bildhauer ihre Künste bis zur Perfektion beim Kirchenbau und dem Errichten des Westturms zeigen wollen, was viele Arbeitsstunden und kostenintensiv ist, stehen ihnen ausreichend Kritiker entgegen, die sich gegen den damit verbundenen Prunk und für eine schlichtere Ausführung aussprechen.

Es freute mich, über den Anteil zu lesen, den auch Frauen eingebracht haben, nicht nur als Dienstmagd der am Bau beteiligten und Ehefrauen, sondern sogar als Handwerkerinnen. Ein Verzeichnis der Haupt- und Nebenfiguren, das dem Roman vorweggestellt ist, hilft dabei, den Überblick über die handelnden Personen zu behalten. Ein Glossar am Ende des Buchs erklärt vor allem geografische Begriffe, Worte aus der Handwerkersprache und Stellungsbezeichnungen.

Dank guter Recherche schreibt Astrid Fritz mit dem Wissen geschichtlicher Daten, Ortskenntnis und viel Verve für die von ihr erfundenen Figuren in ihrem Roman „Der Turm aus Licht“ über eine bewegte Zeit, in der einige der wunderbarsten Kirchen der Welt geschaffen wurden, was erst durch die Entwicklung neuer Bauweisen und -formen möglich war. Man hofft und bangt um den Weiterbau am Freiburger Münster Unserer Lieben Frauen, die durch wechselhafte gesellschaftspolitische Entwicklungen immer wieder gestört wird. Die Figuren werden schnell sympathisch und man möchte sie gerne über all die Jahre hinweg festhalten, auch wenn es altersbedingt leider nicht möglich ist. Obwohl aus der Historie heraus bekannt ist, dass der Turmbau zu einem Abschluss gekommen ist, sorgt die Autorin dank vieler Wendungen für eine abwechslungsreiche unterhaltsame Lektüre. Gerne empfehle ich daher das Buch an Liebhaber historischer Romanen gerne weiter.

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Veröffentlicht am 11.05.2020

Abschließender dritter Teil der Serie "Trilogie der Weißen Stadt" - durchgehend spannend

Die Herren der Zeit
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Der Thriller „Die Herren der Zeit“ von Eva García Sáenz ist der dritte und abschließende Teil der Serie „Trilogie der Weißen Stadt“. Der Titel der Reihe bezieht sich auf den Haupthandlungsort Vitoria im ...

Der Thriller „Die Herren der Zeit“ von Eva García Sáenz ist der dritte und abschließende Teil der Serie „Trilogie der Weißen Stadt“. Der Titel der Reihe bezieht sich auf den Haupthandlungsort Vitoria im Baskenland. Hier wohnt der Protagonist und Ich-Erzähler des Buchs Inspector Unai López de Ayala, den seine Freunde wegen seiner langen Arme von Jugendtagen an „Kraken“ rufen, und hier ist er bei der Kriminalpolizei als Spezialist für Täteranalysen angestellt. Bei den Fallermittlungen ist auch diesmal wieder seine Kollegin Estíbaliz Ruiz de Gauna an seiner Seite, die ihn als Spezialistin für Opferanalysen unterstützt und arbeitsmäßig ergänzt. Der dritte Band kann ohne die Kenntnis der beiden ersten Teile gelesen werden, was aber sehr schade wäre, weil man dadurch viele spannende Einzelheiten der bisherigen Ermittlungen verpassen würde.

Die Handlung setzt ungefähr 2 ½ Jahre nach dem Zeitpunkt der Ereignisse im Buch „Das Ritual des Wassers“ ein. In Vitoria findet eine Lesung zum historischen Roman „Die Herren der Zeit“ statt, die mit Spannung erwartet wird, weil sich der Autor bisher noch nicht in der Öffentlichkeit gezeigt hat. Unai und seine Famile sowie Estibaliz nehmen daran teil. Der Autor erscheint nicht, stattdessen wird in den Toilettenanlagen ein Mann gefunden, der vergiftet wurde. Es ist der Beginn einer Serie von Verbrechen, die Unai in Verbindung mit dem Roman sieht, weil sie denjenigen ähneln, die dort beschrieben werden. Die Begebenheiten im Buch spielen im Mittelalter und basieren auf dem für den vorliegenden Thriller geschichtlichen, tatsächlich aber fiktivem Hintergrund der Stadt Vitoria. Sie stehen im Zusammenhang mit den alten Familiengeschlechtern, die die Stadt bevölkerten und deren Nachfahren heute noch, wie beispielsweise Unai, vor Ort leben.

Eva García Sáenz baut von Beginn an Spannung auf. Unai ist ein Ermittler, der sich voll und ganz der Aufklärung seiner Fälle widmet und trotzdem versucht, sein Familienleben damit in Einklang zu bringen. Zum Glück haben seine Verwandten, Freunde und Bekannten Verständnis dafür. Manchmal sind sie sogar selbst darin involviert, was Unai durchaus bewusst ist. Diesmal sorgt er sich vor allem um seine kleine Tochter und dennoch vermag er es nicht, all diejenigen zu schützen, die ihm am Herzen liegen.

Die Autorin erzählt abwechslungsreich und vielschichtig. Die Kapitel werden immer wieder unterbrochen mit dem Inhalt des fiktiven Romans, der dem Thriller seinen Titel gibt. Dadurch konnte ich die Parallelen zwischen den aktuellen Taten und den beschriebenen Delikten im grausamen Mittelalter sehen, die Unai im Rahmen der Ermittlungen sehr beunruhigten. Vor allem war dem Inspector aufgrund des gelesenen Buchs bewusst, dass weitere Verbrechen entsprechend der Erzählung folgen könnten. Geschickt legt Eva García Sáenz wieder Fährten zu mehreren potentiellen Tätern.

Wie in jedem Band der Serie vermittelte mir die Autorin auch diesmal interessante geschichtliche und kulturelle Details rund um Vitoria, den Sehenswürdigkeiten, den Bewohnern und der Umgebung, woraus ihre Liebe zur Heimat spricht. Am Ende des Buchs findet sich eine Übersicht über die handelnden Personen in der Gegenwart wie in der Vergangenheit sowie ein Glossar mit Erläuterungen von Orten, Erklärungen zu Begriffen und weiteren im Buch genannten besonderen Bezeichnungen. Ich begegnete vielen aus den vorigen Teilen bekannten Figuren wieder. Der Ich-Erzähler Unai ist ein sympathischer Charakter gerade wegen einiger Macken und Marotten. Interessiert habe ich die Entwicklung seines Privatlebens über die Teile hinweg verfolgt. Er setzt sich genauso wie weitere Familienmitglieder für einen starken Zusammenhalt ein, für den er bereit ist, Kompromisse einzugehen.

Mit dem Buch „Die Herren der Zeit“ hat Eva García Sáenz wieder einen fesselnden, durchgehend spannenden Thriller geschrieben zu dem ihre Kenntnisse historischer Begebenheiten und eine sehr gute Handlungskonstruktion beitragen. Leider schließt der dritte Band die Serie ab, ich hätte mir eine weitere Fortsetzung gewünscht. Aufgrund meiner Begeisterung für alle drei Teile vergebe ich eine große Leseempfehlung an alle Thrillerfans.

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