Unterhaltsame leichte Lektüre
Träume der ProvenceAnne, die Mutter der Protagonistin des Romans „Träume der Provence“ von Anja Saskia Beyer, war in den 1960ern einige Zeit als Au-Pair-Mädchen in Südfrankreich, doch darauf angesprochen, verschließt sie ...
Anne, die Mutter der Protagonistin des Romans „Träume der Provence“ von Anja Saskia Beyer, war in den 1960ern einige Zeit als Au-Pair-Mädchen in Südfrankreich, doch darauf angesprochen, verschließt sie sich. Doch mit einer Aprikosentarte, wie sie auch auf dem Cover zu sehen ist, verwöhnt sie ihre Tochter Marie und ihren Enkel Robin immer wieder gern.
Mehrere Jahre nach dem Tod von Anne verliert Marie ihre Anstellung und ist gezwungen das Haus in Berlin, in dem sie mit dem inzwischen fünfzehnjährigen Robin wohnt, aufzugeben. Bei Aufräumarbeiten findet ihr Sohn auf dem Dachboden Fotos, die seiner Großmutter gehört haben. Auf einem davon ist ein Gemälde abgelichtet und auf der Rückseite der Vermerk, dass es von einem gewissen Vincent Soleil an Anne gegeben wurde. Bennett, ein mit Marie befreundeter Galerist, bestätigt den eventuellen Wert des Bilds. Eine Reise in die Provence auf der Suche nach Vincent Soleil käme Bennet gerade recht, um neue Kontakte zu Künstlern zu knüpfen, die die Umsätze seiner maroden Galerie wieder ankurbeln sollen. So reist er gemeinsam mit Marie und Robin in den Sommerferien nach Saint-Paul-de-Vence, einem kleinen Künstlerdorf in der Nähe von Nizza. Für Marie wird es eine Suche nach der Vergangenheit und dem Geheimnis ihrer Mutter.
Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen. In der Gegenwart suchen Marie, Robin und Bennet in der nach dem Gemälde, im Jahr 1966 konnte ich Anne mit ihrer Au-Pair-Familie nach Südfrankreich begleiten. Während Marie und ihre Familie eine Erfindung der Autor sind, existiert das Künstlerdorf in der Provence tatsächlich. Anja Saskia Beyer beschreibt das quirlige Leben im Dorf authentisch und vorstellbar. Ihre Protagonisten sind gut ausformuliert und haben Ecken und Kanten. Deren Probleme versucht die Autorin aus unterschiedlichen Ansichten zu sehen, was ihr der allwissende Erzählstil ermöglicht. Obwohl ihre Charaktere einige Sorgen im Alltag haben, gibt gerade die Figur der Marie ein Vorbild, denn sie verliert auch in schwierigen Situationen nicht ihren. Einige Male handelt sie allerdings allzu spontan und unüberlegt. Ganz nebenher entwickelt sich eine Liebe, die im Laufe der Zeit reift.
„Träume der Provence“ ist eine leichte Lektüre die man vor allem gerne zur Unterhaltung liest und sich von der Geschichte mit in die Provence nehmen lassen kann. Ich habe den Roman gerne gelesen und empfehle ihn daher weite