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Veröffentlicht am 24.10.2021

Teils traurig stimmend, teils amüsant und immer bewegend

Drei Frauen, vier Leben
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Der Roman „Drei Frauen, vier Leben“ von Dora Heldt ist die Fortsetzung des Buchs „Drei Frauen am See“, kann aber Dank von Erläuterungen an passenden Stellen ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Der Titel ...

Der Roman „Drei Frauen, vier Leben“ von Dora Heldt ist die Fortsetzung des Buchs „Drei Frauen am See“, kann aber Dank von Erläuterungen an passenden Stellen ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Der Titel bezieht sich darauf, dass wie im ersten Teil die drei Freundinnen Friederike, Jule und Alexandra, alle etwa Mitte 50 Jahre alt, im Fokus der Geschichte stehen. Aber immer noch ist ihre Erinnerung an Marie lebendig, die vor etwa einem Jahr verstorben ist und das Kleeblatt komplett machte. Marie hat in ihrem Testament den Freundinnen ihr Haus am See vererbt, in dem sie viele Jahre lang immer wieder schöne gemeinsame Tage verbrachten bis es zum großen Streit kam.

Nachdem die Freundinnen sich entsprechend dem Herzenswunsch von Marie wieder versöhnt haben, nähern sie sich vorsichtig weiter einander an. Als Alexandra ihre Stelle als Verlagsleiterin verliert freut sie sich darüber, dass ihre Freundinnen ihr zur Seite stehen. Inzwischen hat Friederikes alleinstehende Mutter einen häuslichen Unfall, außerdem diagnostizieren die Ärzte eine fortgeschrittene Demenz. Ihr Vater spielte in Friederikes Leben nie eine Rolle. Beim Aufräumen im Haushalt ihrer Mutter findet sie Hinweise auf ihn und begibt sich auf die Suche. Jule ist eine neue Beziehung eingegangen, ihre Tochter Pia ist aufgrund ihres Studiums in Hamburg ausgezogen. Pia macht ein Praktikum in dem Hotel, das Friederike leitet. Eines Tages hat sie eine Neuigkeit, die auch das Leben der Freundinnen verändert.

Jule, Alexandra und Friederike sind vom Charakter her verschieden. Doch die langen Jahre ihrer Freundschaft haben sie zusammengeschweißt und jede respektiert die Eigenheiten der anderen. Inzwischen gehen sie wieder offen und ehrlich miteinander um. Die Meinung der jeweils anderen ist ihnen wichtig, auch wenn sie nicht immer der eigenen entspricht. Jede der Hauptfiguren geht einer Angelegenheit nach, mit der sie sich auseinanderzusetzen hat, weil sie eine Entscheidung von ihr verlangt, was den Roman abwechslungsreich gestaltet. Die Suche nach Friederikes Vater, der Start an einem neuen Arbeitsplatz und das Zurechtkommen in einer neuen Beziehung führen zu einer hintergründigen Spannung, die sich durch die Frage ergibt, ob die Freundinnen ihre Ziele erreichen werden.

Die Nachdenklichkeit der Frauen über ihre momentane Lebenssituation führt zu Längen, manchmal überschneiden sich Informationen, die von Freundin zu Freundin weitergegeben werden. Die Gefühle der Protagonistinnen sind nachvollziehbar dargestellt, ihre Begeisterung, ihre Zuneigung, ihre Wut und ihr Hass sind deutlich zwischen den Zeilen zu spüren. Das Andenken an Marie halten sie aufrecht, sie ist unvergessen, auch aufgrund ihrer Wünsche für das Miteinander der Freundinnen.

Der Roman „Drei Frauen, vier Leben“ von Dora Heldt ist teils traurig stimmend, teils amüsant und immer bewegend. Die Handlungen der Freundinnen sind realistisch gestaltet und verständlich begründet. Mit Mitte 50 finden die Hauptfiguren den Mut zu neuen Anfängen, Blicken mit Akzeptanz zurück auf ihr Leben und freuen sich auf die Zukunft. Daher vergebe ich gerne eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 13.10.2021

Obwohl die Figuren Höhen und Tiefen erleben ein Roman zum Wohlfühlen

Montags bei Monica
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Der Roman „Montags bei Monica“ ist das Debüt der Engländerin Clare Pooley. Sie schildert darin die ungewöhnliche Verwendung eines Notizbuchs. Es wird von dem betagten Künstler Julian im Café der 37-jährigen ...

Der Roman „Montags bei Monica“ ist das Debüt der Engländerin Clare Pooley. Sie schildert darin die ungewöhnliche Verwendung eines Notizbuchs. Es wird von dem betagten Künstler Julian im Café der 37-jährigen Monica bewusst zurückgelassen. Auf die Außenseite des lindgrünen Hefts hat Julian die Worte „Projekt Aufrichtigkeit“ geschrieben, die erste Seite enthält dazu eine kurze Erläuterung. Der Künstler weist darauf hin, dass man meistens nicht die Wahrheit über die Personen erfährt, denen man im Alltag begegnet. Der Eindruck wird verzerrt, Erfahrungen und Wünsche des Gegenübers bleiben verborgen. Die Geschichten im Notizbuch sollen aufrichtig sein. Julian nimmt einen ersten Eintrag zum Thema vor und hinterlässt dazu das Resümee über sich selbst, dass er sich einsam fühlt.

Monica hat gesehen, dass Julian das Notizbuch liegen gelassen hat. Sie selbst hat nach Jahren als Unternehmensanwältin die Selbständigkeit gesucht, kämpft aber damit, das Café profitabel zu gestalten. Ihr kommt eine Idee, wie sie Julian eine Beschäftigung bieten kann, die sie direkt in die Tat umsetzt. Was sie zu dem Zeitpunkt noch nicht weiß ist, dass „Montags bei Monica“ ein regelmäßiger Treffpunkt von Menschen mit unterschiedlichen Eigenschaften zu einem bestimmten Zweck wird. Monica schreibt ebenfalls einen Eintrag ins Heft und hinterlässt es in der Weinbar gegenüber ihrem Kaffeehaus. Von hieraus tritt es seine Reise zu weiteren vier Findern an.

Clare Pooley schaut nicht nur auf die positiven Eigenschaften ihrer handelnden Personen, sondern zeigt sie auch von einer weniger angenehmen Seite mit wechselhaften Stimmungen. Die Eintragungen im Buch sollen die Finder so abbilden, wie sie sich selbst realistisch sehen und nicht so, wie sie ihr Bild in der Öffentlichkeit hinterlassen. Die Sozialen Medien erhalten dabei eine besondere Rolle. Die Autorin verdeutlicht, was vor einigen Jahrzehnten und heute das Ansehen einer Person ausmacht. Allerdings bringen die Geschichten es mit sich, dass sie Momentaufnahmen sind und die Figuren sich im Leben weiterentwickeln. Beachtenswert ist auch die subjektive Betrachtungsweise des einzelnen beim Abfassen des eigenen Eintrags. Daraus ergeben sich gewisse Konflikte, die neben der gutgemeinten, aber nicht immer geschätzten Unterstützung durch die anderen Finder des Notizbuchs für die Leser*innen berührend sind oder auch amüsant.

Geschickt verknüpft die Autorin das Leben von sechs Personen miteinander. Ihre eigenen Erfahrungen, beispielsweise als Bloggerin, bringt sie in ihre Erzählung ein und gestaltet sie dadurch authentisch. Sie lenkt den Blick auf Probleme, denen man im Alltag begegnet. Neben Einsamkeit finden sich zum Beispiel Alkoholismus, Geldnöte und die Überforderung als Mutter. In die Geschichte ist auch eine Spur vom gesellschaftlichen Wandel zu spüren. Im mittleren Teil kommt es zu einer kleinen Länge. Das Finale kann nochmal mit einer unerwarteten Wendung überraschen.

Die letztlich miteinander verbundenen und verschiedenartig beschriebenen Figuren erleben im Roman „Montags bei Monica“ von Clare Pooley nicht nur gute Zeiten erleben. Und dennoch ist es eine Erzählung zum Wohlfühlen, weil zwischen den Zeilen immer die Hilfsbereitschaft und der Zusammenhalt der handelnden Personen zu spüren ist. Gerne empfehle ich den Roman daher weiter.

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Veröffentlicht am 04.10.2021

Solide gearbeiteter Thriller mit aufsehen erregenden Morden

Trauma - Kein Vergessen
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„Trauma – Kein Vergessen“ von Christoph Wortberg ist der zweite Band der Trauma-Trilogie. Auch diesmal ermittelt wieder die Hauptkommissarin Katja Sand von der Mordkommission München und ihr Kollege Rudi ...

„Trauma – Kein Vergessen“ von Christoph Wortberg ist der zweite Band der Trauma-Trilogie. Auch diesmal ermittelt wieder die Hauptkommissarin Katja Sand von der Mordkommission München und ihr Kollege Rudi Dorfmüller. Der Prolog deutet darauf hin, dass hier der Täter erzählt. Ob es sich dabei um einen Mann oder eine Frau handelt verschweigt der Autor bewusst. Deutlich wird nur, dass die entsprechende Person niemals vergessen konnte, was mit ihr als Kind geschehen ist. Für diejenigen, die den ersten Teil nicht gelesen haben, gibt es an entsprechenden Stellen für das Verständnis Zusammenfassungen, so dass man den Band auch unabhängig davon lesen kann.

Katja Sand und Rudi Dorfmüller werden mit einem brutalen Mord an einer Rentnerin konfrontiert. Der Tatverdacht fällt auf den von ihr geschiedenen Ehemann. Die Ermittlerin zieht den Psychoanalytiker Dr. Alexander Hanning hinzu, der für seine Taten zurzeit im Gefängnis inhaftiert ist. Durch dessen Überlegungen gelingt es Katja Sand, Parallelen zu einer Serie von Morden an Frauen zu finden, die schon einige Jahre zurückliegt. Der damalige Täter wurde gerade aus der Haft entlassen. Bevor genügend Beweise gefunden wurden, um den Mörder zu überführen, geschieht ein weiteres Verbrechen. Ein älterer Mann wird auf die gleiche Weise getötet wie die Rentnerin. Der Fall passt allerdings nicht zum bisher angedachten Motiv.

Christoph Wortberg bindet in seine Geschichte ein sehr sensibles und bewegendes Thema ein. Katja Sands Privatleben ist inzwischen zur Ruhe gekommen, sowohl zu ihrer Tochter wie auch zu ihrer Mutter hat sich das Verständnis füreinander gebessert. Der Autor legt im Laufe der Erzählung ein weiteres Puzzlestück offen, welches das Bild des Traumas zusammensetzt, das die Ermittlerin aus ihrer Vergangenheit her vor allen verbirgt, sie aber emotional nicht loslässt. Katja Sand ist klar, dass Dr. Hanning Interesse daran hat, ihre schmerzhaften Erinnerungen offen zu legen. Dennoch hat sie für sich abgewogen, dass seine Hilfe bei den aktuellen Ermittlungen unumgänglich ist, was für mich nicht ganz schlüssig war.

Die Konstruktion des Thrillers finde ich gelungen, auch wenn die Fallermittlungen durch die Suche nach einem Motiv ins Stocken geraten und zu kleinen Längen führen. Katja Sand und Rudi Dorfmüller arbeiten durch ihre jahrelange Zusammenarbeit mit Vertrauen füreinander und dem Wissen und der Akzeptanz um die einzelnen Macken des jeweils anderen. In das Privatleben des Kommissars, der Anfang Dreißig ist, kommt Bewegung. Die beinhaltete Leseprobe des dritten Bands verspricht einen Abschluss der Trilogie, die die Ermittler nochmal auf besondere Weise herausfordern wird.

„Trauma – kein Vergessen“ von Christoph Wortberg ist ein solider gearbeiteter Thriller mit aufsehen erregenden Morden und einer Ermittlerin, die sich Gedanken über die Konsequenzen einer Verurteilung für den Mörder macht und ihre eigene seelische Erschütterung noch nicht überwinden kann. Der vorliegende Teils der Trilogie macht neugierig auf den abschließenden Band.

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Veröffentlicht am 29.09.2021

Interessantes und spannendes Gedankenspiel mit einer futuristischen Idee

Die Anomalie
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Im Roman „Die Anomalie“ des Franzosen Hervé le Tellier kommt es, treffend zum Titel, zu einer sehr außergewöhnlichen Situation, von der sich beiläufig herausstellt, dass diese nicht einmalig ist. Dabei ...

Im Roman „Die Anomalie“ des Franzosen Hervé le Tellier kommt es, treffend zum Titel, zu einer sehr außergewöhnlichen Situation, von der sich beiläufig herausstellt, dass diese nicht einmalig ist. Dabei geht es um eine Boeing 787, die im März 2021 von Paris nach New York fliegt. Die Auswirkungen des Flugs betreffen das Flugzeug selbst, die Crew und die Passagiere. Das Thema Corona spielt in der Geschichte keine Rolle.

Das Buch ist in drei Kapitel geteilt. Im Folgenden lernte ich in weiteren Unterteilungen des ersten Kapitels verschiedene Mitreisende des genannten Flugs kennen. Dieser Teil des Romans liest sich wie Kurzgeschichten, die unabhängig voneinander gelesen werden können. Darin erfuhr ich mehr vom Alltag einiger Figuren aus dem Pool der Reisenden, ihren Beruf, über ihre Beziehung zu Verwandten und Bekannten sowie den Grund, warum sie von Paris nach New York fliegen. Der mittlere Teil beschäftigt sich damit, was nach Eintritt der Anomalie geschieht, welche Konsequenzen offizielle Stellen daraus ziehen. Dabei wird der Geheimdienst zugeschaltet, der Präsident der Vereinigten Staaten informiert und Wissenschaftler zur Klärung hinzugezogen. Im letzten Kapitel erlebte ich, welche persönlichen Folgen die Anomalie für die Passagiere und die Crew hat und wie diese damit umgehen.

Die Regelwidrigkeit, über die die Geschichte handelt, gehört in den Bereich des Science Fictions. Sie ist ein Gedankenexperiment mit dem der Autor gekonnt spielt. Hervé le Tellier schreibt literarisch mit Spannungsmomenten und komödiantischen Elementen. Der Genremix sorgt immer wieder für Überraschungen. Die Figuren sind abwechslungsreich. Neben einem Auftragskiller sitzen beispielsweise auch eine Mutter mit zwei Kindern, ein Architekt und seine Freundin, eine Anwältin und ein Schriftsteller im Flugzeug auf die der Autor genauer schaut. Die Figuren sind so gewählt, dass sie veranschaulichen, wie ganz unterschiedliche Personen mit einer Extremsituation zurechtkommen, egal welchen Alters.

Auf das dritte Kapitel freute ich mich besonders, denn ich wollte wissen, welches Schicksal der Autor den mir nun bekannten Figuren des ersten Teils weiter zukommen lassen würde. Dagegen fand ich das mittlere Kapitel unumgänglich, aber vom Verständnis her schwieriger als die anderen, denn Hervé le Tellier theoretisiert hierin mehrfach mit einigen Erklärungen für das Unglaubliche. Seine Ausführungen sind ausdrucksvoll, er zieht manche Schleife über das Geschehen hinaus und greift auch gerne zum Wortwitz.

Hervé le Tellier spielt in seinem Roman mit einer futuristischen Idee, deren Glaubwürdigkeit angezweifelt werden darf. Doch allein die Beschäftigung damit, welche Rädchen sich drehen müssen, um die Realität zu vertuschen und unser Dasein zu erklären, ist das Lesen wert, darum empfehle ich das Buch gerne weiter.

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Veröffentlicht am 20.09.2021

Einfühlsames Porträt der Künstlerinnen Lotte Laserstein und Traute Rose

Meine Freundin Lotte
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Wer Anne Sterns Romane rund um die Hebamme Hulda Gold kennt, erlebt die Autorin im Roman „Meine Freundin Lotte“ von einer ganz anderen Seite. Titelgebend und Protagonistin des Buchs ist die Malerin Lotte ...

Wer Anne Sterns Romane rund um die Hebamme Hulda Gold kennt, erlebt die Autorin im Roman „Meine Freundin Lotte“ von einer ganz anderen Seite. Titelgebend und Protagonistin des Buchs ist die Malerin Lotte Laserstein, geboren 1898. Die Geschichte beginnt im Jahr 1961, als die Protagonistin ihre Freundin Gertrud Rose, genannt Traute und deren Ehemann Erich als Gäste in ihrer neuen Heimat Kalmar zu Besuch in Schweden hat. Im Wechsel übernehmen Lotte und Traute die Erzählperspektive in der Ich-Form. Doch nicht nur das aktuelle Miteinander, sondern vor allem ihre langjährige Freundschaft und die gemeinsamen Jahre in Berlin sind Gegenstand der Erzählung.

Die Freundinnen lernten sich im Winter 1924 bei der Ausgabe kostenloser Suppe an Bedürftige kennen. In Traute fand Lotte das perfekte Modell für ihre Malerei. Sie ist eine der wenigen Frauen, die damals bereits an der Kunstakademie Berlins studieren können. Da das Einkommen in Lottes Familie gering ist, unterrichtet sie und verkauft einige ihrer Bilder. Es entwickelt sich eine vertrauensvolle Beziehung zwischen der Malerin und Traute, die als Fotografin ihre eigenen Wege geht und mit Erich schon als junge Frau einen Partner zur Seite hat. Während Lotte stur ihrer malerischen Leidenschaft nachgeht und sich dennoch gerne mal fröhlich und ausgelassen ins Getümmel stürzt, ist die herbe Schönheit Traute die einfühlsamere von beiden, die in unangenehmen Situationen zu klären versteht.

In Kalmar kommt es immer wieder zu misslichen Auseinandersetzungen bei denen Vieles unausgesprochen bleibt zwischen den Frauen. Bis dato bedauert Traute, dass Lotte nach dem Zweiten Weltkrieg nicht wieder nach Deutschland zurückgekehrt ist. Als Jüdin hat die Malerin 1937 eine Möglichkeit gefunden nach Schweden zu emigrieren und für einige Zeit verloren die beiden den Kontakt zueinander. Doch auch kleine Geheimnisse und verborgene Gefühle liegen in der Luft. Anne Stern schreibt auf eine ruhige Art über die besondere Beziehung der Freundinnen, wobei auch die Kunst von Lotte in ihrer Berliner Zeit nicht zu kurz kommt. Anhand der von Anne Stern vorgenommenen, teil poetischen Beschreibung entstehen die Bilder vorstellbar im Kopf und forderten mich dazu heraus, im Internet nach Abbildungen zu suchen.

„Meine Freundin Lotte“ von Anne Stern ist das feinsinnige Porträt zweier Künstlerinnen, Lotte Laserstein und ihrer Freundin Traute, über viele Jahre hinweg, die über ihre Arbeit miteinander verbunden waren und deren Zuneigung dabei zunahm. Die Autorin lässt dabei beide Frauen ihre Gedanken und Gefühle mit dem Leser und der Leserin teilen. Gerne empfehle ich den Roman denen weiter, die sich für Biografien historischer Personen interessieren.

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