Lustig, traurig, nachdenklich und noch so vieles mehr
Der längste Tag im Leben des Pedro Fernández GarcíaPedro ist Postbote auf der Insel Lanzarote. Doch er trägt inzwischen fast keine Briefe mehr aus, stattdessen Werbesendungen und Mahnungen. Die restliche Zeit vertreibt er sich damit, einen Cafe von leche ...
Pedro ist Postbote auf der Insel Lanzarote. Doch er trägt inzwischen fast keine Briefe mehr aus, stattdessen Werbesendungen und Mahnungen. Die restliche Zeit vertreibt er sich damit, einen Cafe von leche zu trinken und seine Zeit mit seinem Sohn zu verbringen, wenn dieser nicht in der Schule ist. Doch dann trennt sich seine Frau Carlota von ihm und nimmt den Sohn Miguel mit nach Barcelona. Pedros Freund Tenaro, ein arbeitsloser Fischer ohne Boot, will ihn aufheitern und bereitet eine große Aktion für ihn vor. Auch ein Flüchtling findet sich plötzlich in Pedros Küche ein. Und Pedro stellt sich auf einmal Fragen, die ihn bisher überhaupt nicht beschäftigt haben.
Dieses Buch hat ein eher langsames Tempo und spiegelt damit Pedros Leben – in einer Welt, die von Geschwindigkeit nur so strotzt. Dafür erfährt der Leser umso mehr über Lanzarote, über die Geschichten, die in Pedros Leben eine Rolle spielen. Und nur, wer sich auf Pedros langsame Welt einlassen kann, wird die Tiefe dieser Geschichte erfahren können. Denn Pedro macht sich irgendwann auf den Weg, und dabei findet er nicht nur seinen Sohn, sondern auch die Geschichte seiner Familie. Es gibt einen Punkt in der Geschichte, an dem so vieles surreal wirkt. Das hat mich kurz stutzig werden lassen, und doch passt dieser seltsame Moment genau in diese Geschichte, ja treibt sie sogar voran. Deshalb gibt es viele lustige, traurige, nachdenkliche, ja auch tragische Momente in dieser Erzählung.
Dieses Buch ist eine Geschichte, die man auf sich wirken lassen muss. Sehr gerne vergebe ich dafür 4 von 5 Sternen und empfehle das Buch weiter.