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Veröffentlicht am 09.11.2021

Ein außergewöhnliches Krippenspiel

Morgen, Tiere, wird’s was geben!
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Die Bewohner von Tierlingen wollen zu Weihnachten ein Krippenspiel aufführen. Die Elefantin Elfie übernimmt die Regie, erinnert sie sich doch an die Zeit, die sie bei den Menschen verbrachte. Die Kuh Nigunde, ...

Die Bewohner von Tierlingen wollen zu Weihnachten ein Krippenspiel aufführen. Die Elefantin Elfie übernimmt die Regie, erinnert sie sich doch an die Zeit, die sie bei den Menschen verbrachte. Die Kuh Nigunde, die Gänse Walter und Walter und die Katze Miau-Miau sind sich einig, dass dies das beste Krippenspiel aller Zeiten werden wird!

Diese Vorlesegeschichte lässt die Weihnachtszeit mit den Augen der Tiere entstehen: Was machen die Menschen in dieser Zeit, die für Tiere eigentlich so langweilig ist? Was zeigt dieses seltsame Spiel, das sich Krippen nennt? Was bringen die drei Könige aus dem Morgenland, und warum sind sie heilig? Amüsant ist es, wenn die Tiere das Krippenspiel aufführen, vor allem weil jedes der Tiere seine eigenen Gedanken dazu hat und so vieles wissen sie eben auch nicht genau. Dennoch schwebt der Geist von Weihnachten über dieser Geschichte, die jedes der Tiere sehr ernst nimmt mit all seinen Eigenheiten. Wunderschöne Illustrationen ergänzen die Geschichte. Ich bin mir sicher, nach dieser Lektüre gibt es viele Fragen, die beantwortet werden wollen. Strahlende Augen gibt es auf jeden Fall!

Dieses schön gestaltete und amüsante Buch über ein außergewöhnliches Krippenspiel empfehle ich gerne weiter zum Vorlesen für größere Kindergartenkinder und Schulanfänger, ja als Weihnachtsbuch für die ganze Familie. Ich vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 09.11.2021

Eintauchen in die Welt der 1920er Jahre

Der Traumpalast
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Berlin, Anfang der zwanziger Jahre: Der Bankier Konstantin Reichenbach, genannt Tino träumt zusammen mit seinem Freund von spektakulären Großfilmen, glitzernden Kinopalästen und glanzvollen Stars. Deshalb ...

Berlin, Anfang der zwanziger Jahre: Der Bankier Konstantin Reichenbach, genannt Tino träumt zusammen mit seinem Freund von spektakulären Großfilmen, glitzernden Kinopalästen und glanzvollen Stars. Deshalb engagiert er sich beim Aufbau der gerade gegründeten Ufa. Rahel hat eine große Zukunft als Journalistin im Kopf, doch wird sie das auch umsetzen können? Ihre Eltern wollen sie endlich unter der Haube sehen, damit sie versorgt sei. Als Tino und Rahel sich treffen, ahnen sie zunächst noch nicht, wohin ihr Leben sie führen wird.

Auf dem Hintergrund der deutschen Geschichte der 1920er Jahre erzählt der Autor Peter Prange vom Aufstieg der Ufa-Traumfabrik und von den Menschen, die zu jener Zeit gelebt haben. In historisch fundierte Geschehnisse bettet er die fiktiven Lebensläufe von Tino und Rahel und deren Verwandten und Bekannten und lässt in opulenten Bildern die damalige Zeit entstehen. Der Einstieg in die Geschichte ist aufgrund der vielen Handlungsfäden nicht einfach, doch bald wird man sich festlesen und gebannt den Schicksalen der Protagonisten folgen. Die Ereignisse der damaligen Zeit sind gut recherchiert, man kann als Leser richtig eintauchen in das Lebensgefühl der handelnden Personen. Diese sind sehr gut durchdacht, als würden sie aus dem Stand heraus ein Eigenleben entwickeln. So wirkt die Geschichte sehr authentisch, man fühlt die Faszination des Kinos, das damals in Deutschland noch in den Kinderschuhen steckte und doch ganz große Werke hervorbrachte wie z.B. „Metropolis“. Sehr gerne wartet man hier gespannt auf den zweiten Teil der Geschichte.

Dieses Buch ist großes Kino, bei dem man so richtig in die Roaring Twenties im Spiegel der Ufa-Traumfabrik eintauchen kann. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sternen.

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Veröffentlicht am 03.11.2021

Nörgelpeter Günter Habicht erzählt

Wo kommen wir denn da hin (Der Offline-Opa 1)
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Günter Habicht ist 63 und nach einem langen Berufsleben als Busfahrer verrentet. Das kam etwas unvermutet. Seine Aufgabe sieht er darin, überall Ordnung zu schaffen: unsachgemäß getrennter Abfall, E-Roller ...

Günter Habicht ist 63 und nach einem langen Berufsleben als Busfahrer verrentet. Das kam etwas unvermutet. Seine Aufgabe sieht er darin, überall Ordnung zu schaffen: unsachgemäß getrennter Abfall, E-Roller auf dem Gehweg – das geht gar nicht! Seine Frau Brigitte ist von diesem Verhalten völlig verärgert, „Nörgelpeter“ nennt sie ihn. Doch Günter hilft auch sehr gerne. Zum Beispiel im Baumarkt. Da kann er besser beraten als jeder der dortigen Mitarbeiter. Seine Wege kreuzen immer wieder die von Renate Bergmann, der Online-Omi, die wohnt nämlich in seiner Nachbarschaft.

Mit Renate Bergmann hat Autor Thorsten Rohde eine Kultfigur geschaffen, die sich bereits durch mehrere Bände geplaudert hat. Nun hat er eine neue Reihe begonnen mit dem Berufsnörgler Günter Habicht, der seine Aufgabe darin sieht, seine Umgebung zu erziehen. Gelegenheiten dazu finden sich zu Hauf. Dass sich Begegnungen zwischen Renate Bergmann und Günter Habicht ergeben, ist vor allem für jene Leser interessant, die beide Figuren kennen. Dabei werden auch mal Passagen aus anderer Sichtweise erzählt, die man bereits von Renate Bergmann kennt. Wie Renate Bergmann plaudert auch Günter Habicht aus seinem Leben. So entsteht eine Mischung, die ihn mal als Querulant, mal aber auch recht sympathisch erscheinen lässt. Manche seiner Erzählungen sind lustig, doch sie laden auch zu einem weiteren Nachdenken ein. So reiht sich eine Anekdote an die nächste. Auch wenn sich kein echter roter Faden ergibt, zeigt sich ein guter Einblick in das fiktive Leben des Rentners, der noch lange nicht zum alten Eisen zählen will.

Wer Renate Bergmann mag, wird auch von Günter Habicht begeistert sein. Mich hat das Buch gut unterhalten können, ich liebe den schrägen Humor des Autors und seine Figuren, die allesamt etwas skurril geraten sind und dabei doch auch zum Nachdenken anregen. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 02.11.2021

Gelungene Fortsetzung

Die Heimkehr der Störche (Die Gutsherrin-Saga 2)
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Man schreibt das Jahr 1952. Nach der Vertreibung aus Ostpreußen ist Familie Twardy auf einem Hof in der Lüneburger Heide einquartiert worden. Dora jedoch gelingt es, einen Studienplatz für Veterinärmedizin ...

Man schreibt das Jahr 1952. Nach der Vertreibung aus Ostpreußen ist Familie Twardy auf einem Hof in der Lüneburger Heide einquartiert worden. Dora jedoch gelingt es, einen Studienplatz für Veterinärmedizin in Ostberlin zu erhalten. Dort sucht sie nach ihrer großen Liebe Curt von Thorau und findet heraus, dass er von der Stasi ins Gefängnis gesteckt wurde. Wird es ihr gelingen, ein Leben als Tierärztin und zusammen mit Curt aufzubauen?

Auf dem Hintergrund der deutschen Nachkriegsgeschichte erzählt die Autorin Theresia Graw über das Leben einer fiktiven Frau, die versucht, ihr Leben nach all den Wirren des Zweiten Weltkriegs wieder in den Griff zu kriegen. Dazu verwebt die Autorin die Geschehnisse der deutsch-deutschen Geschichte in ihren Plot, so dass Doras Leben gut mit den realen Ereignissen verschmilzt. Dadurch entsteht eine ergreifende Fortsetzung der Gutsherren-Saga, die mich schnell fesseln konnte. Wer diese Zeit selbst nicht erlebt hat, kann hier einen guten Einblick erhalten, was die Menschen damals in beiden Teilen Deutschlands beschäftigt hat, vor allem ist auch der Blickwinkel der Frauen gut gelungen.

Bereits der erste Band ist mir mit seiner realistischen Erzählung unter die Haut gegangen. Das ist auch dieser Fortsetzung gut gelungen. Mich hat das Buch gut unterhalten können. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 02.11.2021

Unglaubwürdig

Das Auktionshaus (Die Auktionshausserie 1)
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London, 1910. Sarah Rosewell hat Glück, als Lady Sudbury sie aus dem Armenviertel Londons herausholt und sie so fördert, dass Sarah einige Jahre später im Auktionshaus Varnham‘s eine bedeutende Stelle ...

London, 1910. Sarah Rosewell hat Glück, als Lady Sudbury sie aus dem Armenviertel Londons herausholt und sie so fördert, dass Sarah einige Jahre später im Auktionshaus Varnham‘s eine bedeutende Stelle bekleiden kann. Doch so einfach ist es nicht, von einem Nichts zu einer Expertin aufzusteigen…

Schon der Beginn der Geschichte ist äußerst unrealistisch: Eine junge Näherin verfolgt eine reiche Lady, weil diese eine Brosche bei der Schneiderin vergessen hatte, bei der Sarah arbeitet. Die Näherin hätte niemals einfach so Lady Sudbury hinterherlaufen können. Viele unrealistische Details führen weiter zu einer Geschichte, die von Anfang bis Ende unglaubwürdig erscheint. Immer wieder droht der Plot ins Triviale abzugleiten. Einige ernste Ansätze zur Situation der Arbeiterklasse Englands vor dem Ersten Weltkrieg gehen dabei leider unter.

Das Unglaubwürdige dieser Geschichte hat für mich so sehr dominiert, dass ich eher lustlos weitergelesen habe – schnell gelesen, schnell vergessen. Wirklich verpasst habe ich damit sicherlich nichts. Ich vergebe knappe 3 von 5 Sternen.

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