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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.05.2021

Zu viel gewollt

Bucket List – Nur wer fällt, kann fliegen lernen
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Mit 25 Jahren erfährt Lacey, dass bei ihr die Wahrscheinlichkeit hoch liegt, an Brustkrebs zu erkranken. Sie tendiert dazu, nicht abzuwarten, ob sie tatsächlich erkrankt, sondern vorsorglich eine Brustamputation ...

Mit 25 Jahren erfährt Lacey, dass bei ihr die Wahrscheinlichkeit hoch liegt, an Brustkrebs zu erkranken. Sie tendiert dazu, nicht abzuwarten, ob sie tatsächlich erkrankt, sondern vorsorglich eine Brustamputation vornehmen lassen. Doch vorher will sie noch eine Liste abarbeiten, was sie alles noch erleben will. Und während sie sich durch die Liste arbeitet, verliebt sich die junge Frau: in zwei Männer, eine Frau und vor allem in sich selbst…

Ist es nicht furchtbar, schon mit 25 Jahren überlegen zu müssen, ob frau sich die Brust amputieren lassen muss? In Laceys Familie sind die Frauen vorbelastet, denn ihre Mutter starb an Brustkrebs. Vermischt mit der Lebenswelt der jungen Frauen zwischen 20 und 30 Jahren ergibt dies eine leicht verrückte Idee, nämlich die der Bucket List. Die Aktionen, die hier abgearbeitet werden wollen, bewegen sich eher im schlüpfrigen Bereich. Hier wird ein äußerst ernstes Thema mit viel Humor angegangen – doch genau hier liegt meines Erachtens auch der Stolperstein des Buches: Die eher eindeutig zweideutigen Passagen lenken von der Ernsthaftigkeit ab, die hinter Laceys Verhalten steht. Hier war meines Erachtens zu viel gewollt... Lacey selbst war mir vor allem anfangs sehr unsympathisch, weil sie mir eher oberflächlich erschien. So richtig geändert hat sich das bis zum Ende des Buches nicht.

Ich hätte mir etwas mehr Ernsthaftigkeit und weniger schlüpfrige Sequenzen erwartet. Deshalb kann ich nur 3 von 5 Sternen vergeben und das Buch nur bedingt weiter empfehlen.

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Veröffentlicht am 16.05.2021

Faszinierende Familiengeschichte

Die Erfindung der Sprache
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Adam wird kurzfristig nach Hause gerufen, auf die Insel Platteoog, denn seine Mutter ist ins Krankenhaus gekommen. Oda hat einen Hinweis gefunden auf Adams Vater Hubert. Dieser war kurz vor Adams 13. Geburtstag ...

Adam wird kurzfristig nach Hause gerufen, auf die Insel Platteoog, denn seine Mutter ist ins Krankenhaus gekommen. Oda hat einen Hinweis gefunden auf Adams Vater Hubert. Dieser war kurz vor Adams 13. Geburtstag spurlos verschwunden. Nun begibt Adam sich auf eine abenteuerliche Reise auf der Suche nach Hubert.

Es ist eine spannende Familienkonstellation, von der Anja Baumheier erzählt, und zwar in einem so bildhaften Schreibstil, dass man sich sehr schnell zu Gast wähnt in dieser ganz besonderen Familie, die die tschechische Großmutter Leska und ihr norddeutscher Mann gegründet haben. Vor allem aber fasziniert das Spiel mit der Sprache, das die Autorin bestens beherrscht. Die Geschichte lässt sich Zeit, um alle Gegebenheiten darzustellen, und doch ist sie zu keinem einzigen Zeitpunkt langweilig: Zu sehr faszinieren die einzelnen Figuren des Buches wie auch der Sprachstil selbst.

Mich konnte dieses Buch sehr gut unterhalten, so dass ich es sehr gerne weiter empfehle und alle 5 möglichen Sterne vergebe.

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Veröffentlicht am 16.05.2021

Ermittlungen in St. Peter-Ording

Nordwesttod
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Kommissarin Anna Wagner kommt aus München an die Nordseeküste, um im Landeskriminalamt Schleswig-Holstein eine Stelle aufzubauen, die sich auf Vermisstenfälle spezialisiert. Ihr erster Fall führt sie nach ...

Kommissarin Anna Wagner kommt aus München an die Nordseeküste, um im Landeskriminalamt Schleswig-Holstein eine Stelle aufzubauen, die sich auf Vermisstenfälle spezialisiert. Ihr erster Fall führt sie nach St. Peter-Ording, wo die junge Umweltaktivistin Nina Brechtmann verschwunden ist. Pikant ist, dass sie aus einer einflussreichen ansässigen Hoteliersfamilie stammt. Doch dieser Fall hat noch viel mehr Aspekte, die herausgearbeitet werden wollen – und alles unter Zeitdruck, denn jede Minute zählt. Anna Wagner soll den Fall zusammen mit Hendrik Norberg bearbeiten, der erst kürzlich seine Frau verloren hat und sich nun nach St. Peter-Ording versetzen hat lassen, seiner beiden Söhne zuliebe.

Wer die Gegend von St. Peter-Ording kennt, wird sich sehr schnell dorthin versetzt fühlen, denn das Lokalkolorit ist bestens eingefangen in diesem Buch. Das Verschwinden der jungen Nina Brechtmann wirft viele Fragen auf, die bei der Suche nach ihr beantwortet werden wollen. Interessant sind neben dem Fall selbst auch die Hintergrundgeschichten der beiden Ermittler, sie kommen dabei sehr authentisch herüber, so unterschiedlich sie sich auch geben.

Dieser spannende Krimi hat mich sowohl in den Ermittlungen wie auch durch das Lokalkolorit sehr gut unterhalten können. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 14.05.2021

Ein äußerst kniffliger Fall

Die Frau vom Strand
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Rebecca trifft am Strand Julia kennen, zwischen den beiden entwickelt sich eine Freundschaft. Bis Julia plötzlich verschwindet und Rebecca sie trotz ausgiebiger Suche nicht mehr findet. Rebecca ist glücklich ...

Rebecca trifft am Strand Julia kennen, zwischen den beiden entwickelt sich eine Freundschaft. Bis Julia plötzlich verschwindet und Rebecca sie trotz ausgiebiger Suche nicht mehr findet. Rebecca ist glücklich verheiratet mit Lucy, seit 5 Monaten haben sie eine kleine Tochter. Doch Julia bringt ihr Glück ins Wanken. Doch wer ist diese Strandbekanntschaft eigentlich?

Dieser Thriller erzählt die Geschichte aus mehreren Perspektiven, das macht die Lektüre sehr spannend. Fragen werden überraschend beantwortet, nur um noch mehr Fragen aufzuwerfen. Was anfangs so einfach erschien, scheint mehr und mehr Geheimnisse zu verbergen. Das trifft sich gut für die Kommissarin Edda, die die Fälle umso mehr liebt, je kniffliger sie werden. Im Mittelpunkt steht weniger das Blutvergießen, vielmehr die psychologische Komponente und die Suche danach, wie die Puzzlestücke dieses Falles zusammenpassen könnten. So entsteht schnell ein Spannungsbogen, der den Leser unbedingt mitraten lässt.

Mich konnte das Buch gut unterhalten, so dass ich es sehr gerne weiter empfehle. Ich vergebe sehr gerne alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 11.05.2021

Originelles Ermittlerpaar

Lockvogel
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Toni ist Schauspielschülerin am Wiener Konservatorium. Doch gerade hat sie andere Probleme: Ihr Freund ist verschwunden und hat ihre gesamten Ersparnisse mitgenommen. Sie sucht den Detektiv Edgar Behm ...

Toni ist Schauspielschülerin am Wiener Konservatorium. Doch gerade hat sie andere Probleme: Ihr Freund ist verschwunden und hat ihre gesamten Ersparnisse mitgenommen. Sie sucht den Detektiv Edgar Behm auf, mit der Bitte, ihren Freund (und das Geld) wieder zu finden. Auch Sybille Steiner nimmt den Detektiv unter Vertrag, er soll herausfinden, ob ihr Mann, der berühmte Regisseur Alexander Steiner ihr untreu ist. Und weil Toni den Detektiv nicht bezahlen kann, bietet sie sich als Aushilfe bei Behm an, als Ausgleich für seine Ermittlungen. Als noch ein Mord dazu kommt, für den die Polizei sich auf einen falschen Täter stürzt, wird Toni undercover zum Lockvogel.

Auch wenn die Geschichte sich Zeit lässt, um die verschiedenen Figuren zu entfalten – sie sind allesamt Originale mit Ecken und Kanten -, so schafft die Autorin Theresa Prammer es doch sehr schnell, den Leser in die Erzählung zu verwickeln. Mehrere Handlungsstränge bilden den spannenden Grundstock für eine Geschichte, die mit überraschenden Wendungen aufwartet, bis hin zu einer wirklich unerwarteten Auflösung. Und das, obwohl ich schon das Ende zu ahnen glaubte… Es macht Spaß, den Geschehnissen zu folgen und sich immer wieder Gedanken zu machen, was hier wie zusammenhängt.

Ich kann das Buch unbedingt weiter empfehlen, es hat mich gut unterhalten können, und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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