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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.06.2021

Lustig und spannend mit viel Tiefgang

Undercover Robot – Mein erstes Jahr als Mensch
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Dotty ist ein Androidenmädchen, das als Teil eines geheimen Projekts ein Jahr lang eine ganz normale Schule besucht. Dabei soll niemand merken, dass sie kein Mensch ist. Dotty gibt sich redlich Mühe, ihre ...

Dotty ist ein Androidenmädchen, das als Teil eines geheimen Projekts ein Jahr lang eine ganz normale Schule besucht. Dabei soll niemand merken, dass sie kein Mensch ist. Dotty gibt sich redlich Mühe, ihre Aufgabe zu erfüllen – und stolpert doch in so manche Falle hinein. Wie kann man denn auch wissen, wann Menschen sich an auferlegte Regeln halten und wann das nicht sinnvoll ist, wann man unbedingt die Wahrheit sagen sollte und wann eher nicht?

Dieses Aufeinandertreffen von einem Androiden mit seinen Schaltkreisen und einem vorprogrammierten Gedächtnis auf Menschen, die eben menschliche Verhaltensweisen zeigen (und damit nicht immer vorhersehbar sind), entwickelt eine lustige Geschichte über all die Fettnäpfchen, die Dotty erwischt, lässt den Leser aber auch nachdenken: Was macht uns Menschen eigentlich aus? Dotty erzählt ihre Geschichte selbst, so dass wir mit ihr all die Feinheiten erfahren, die wir selbst täglich recht mühelos hinkriegen (auch wenn wir uns manchmal schwer damit tun…), während sich Dotty als künstliche Intelligenz damit herumschlagen muss. Als Leser ist ihr unsere Sympathie sicher, wir fiebern mit ihr mit, wollen wissen, ob es ihr gelingt, ein Jahr lang unerkannt zwischen den Menschen zu leben. Wie sie sich dabei weiter entwickelt, ist spannend dargelegt. Ob jedoch junge Leser ab 10 Jahren alle Feinheiten erkennen können? Aber vielleicht geht es auch nicht darum, diese Feinheiten wirklich zu erkennen, sondern eine lustige Geschichte mit Tiefgang zu lesen.

Dieses Kinderbuch empfehle ich sehr gerne weiter, weil es zum Nachdenken anregt und dabei sehr witzig geschrieben ist. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 18.06.2021

Ergreifend

Stay away from Gretchen
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Tom Monderath ist ein erfolgreicher Nachrichtenmoderator. Seine 84jährige Mutter Greta hat bisher allein in ihrem Haus gelebt, doch eine Autofahrt zeigt, dass sie immer mehr vergisst. Für Tom ist das einerseits ...

Tom Monderath ist ein erfolgreicher Nachrichtenmoderator. Seine 84jährige Mutter Greta hat bisher allein in ihrem Haus gelebt, doch eine Autofahrt zeigt, dass sie immer mehr vergisst. Für Tom ist das einerseits ärgerlich, doch andererseits erhält er nun die Chance, etwas über Gretas Leben zu erfahren. Bisher hat sie kaum etwas darüber erzählt. Besonders überraschend ist für Tom das Foto eines kleinen dunkelhäutigen Mädchens. Tom stößt auf ein wohlgehütetes Geheimnis seiner Mutter und damit auch auf den Grund der vielen Depressionen, die ihr Leben begleitet haben.

Die Generation der Kriegskinder hat vieles miterleben müssen, das im Alter allerdings nochmal hochkommt. An Gretas Beispiel zeigt die Autorin Susanne Abel dies sehr anschaulich. In zwei Zeitebenen enthüllt der Roman eine ergreifende Erzählung über ein wichtiges Kapitel der deutschen Geschichte. Dabei fällt es nicht von Anfang an leicht, Greta und Tom sympathisch zu finden – zu erfolgsorientiert, ja arrogant tritt Tom auf, zu trotzig zeigt sich Greta im Bemühen, ihre Demenz zu verschleiern. Und doch wachsen die beiden dem Leser nach und nach ans Herz, je länger man von ihnen liest. Manche Entwicklung fand ich letztendlich etwas zu aufgesetzt, andererseits ergibt sich damit ein stimmiger Schluss.

Die Geschichte ist sehr spannend geschrieben, die beschriebenen Themen sind sehr gut aufgearbeitet, so dass ich das Buch unbedingt weiter empfehle. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 18.06.2021

Polizeiärztin im Berlin der 1920er Jahre

Polizeiärztin Magda Fuchs – Das Leben, ein ewiger Traum
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Berlin 1920: Nach dem Tod ihres Mannes will die frischgebackene Polizeiärztin Magda Fuchs aus Hildesheim ihrem Leben eine neue Wendung geben. In ihrem Beruf lernt sie die Schattenseiten Berlins kennen. ...

Berlin 1920: Nach dem Tod ihres Mannes will die frischgebackene Polizeiärztin Magda Fuchs aus Hildesheim ihrem Leben eine neue Wendung geben. In ihrem Beruf lernt sie die Schattenseiten Berlins kennen. Die Fürsorgerin Ina wird zu einer Freundin mit ähnlichen Ansichten über die Situation von Frauen und Kindern in der Großstadt. Währenddessen will die junge Celia sich aus einer erzwungenen Ehe befreien; ihr Traum ist es, Medizin zu studieren.

Es ist ein interessantes Bild der Zeit aus den 1920er Jahren in Berlin, das die Autorin Helene Sommerfeld hier zeichnet. Hier geht es nicht um den Glamour jener Zeit, sondern um die Schattenseiten, unter denen viele Menschen ihr Leben fristen mussten. Magda ist eine Frau, die ihre Augen nicht vor den Problemen verschließt, die sie zu sehen bekommt, sondern sich für die Menschen einsetzt, mit denen sie zu tun hat, vor allem für die Kinder, denen keinerlei Rechte zuerkannt werden. Dieser erste Band um die Polizeiärztin ist ein guter Auftakt für eine interessante Trilogie, die ein realistisches Bild der 1920er Jahre wiedergibt.

Mich hat das Buch gut unterhalten und die geschilderte Zeit nahe bringen können, so dass ich es sehr gerne weiter empfehle. Auf die Fortsetzung bin ich bereits gespannt und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 16.06.2021

Ein therapeutisches Märchen

Ich kann das
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Ein Autounfall verändert Karls Leben – denn entgegen seiner Erwartung ist der Geschädigte nicht nur sehr freundlich zu ihm, er wird ihm auch zu einem guten Freund. Und Marc zeigt ihm einen Weg zu mehr ...

Ein Autounfall verändert Karls Leben – denn entgegen seiner Erwartung ist der Geschädigte nicht nur sehr freundlich zu ihm, er wird ihm auch zu einem guten Freund. Und Marc zeigt ihm einen Weg zu mehr Selbstbewusstsein.

Dieses sehr therapeutische Märchen zeigt dem Leser, wie er genauso wie Karl zu einem Leben voller Selbstbewusstsein finden kann. Es sind vor allem drei Fragen, die Karl und den Leser über die gesamte Geschichte begleiten: Wer bin ich? Bin ich liebenswert? Kann ich das? Über die Begleitung von Marc und all der anderen neuen Freunde, die Karl durch ihn gewinnt, verändert sich Karls Leben völlig, denn Selbstbewusstsein ist die Basis von Glück und Erfolg. Wer diese Geschichte lesen möchte, ist sicher auf der Suche und an einem Wendepunkt seines Lebens. Dann passt auch diese Geschichte. Denn wer dafür nicht offen ist, wird mit diesem Buch eher wenig anfangen können.

Ich empfehle das Buch all jenen weiter, die auf der Suche sind nach einem Ratgeber für mehr Selbstbewusstsein im Leben. Allerdings bringt das Lesen des Buches allein nicht, sondern man muss auch an sich selbst arbeiten. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 14.06.2021

Kindermund

Das Faultier bewegt sich wie Opa
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Kindermund tut Wahrheit kund, auch wenn es manchmal eine ganz harte Wahrheit ist: Die SZ-Autorinnen Eva Dignös und Katja Schnitzler haben einige Zitate von Kindern in einem Buch herausgegeben, ein bunter ...

Kindermund tut Wahrheit kund, auch wenn es manchmal eine ganz harte Wahrheit ist: Die SZ-Autorinnen Eva Dignös und Katja Schnitzler haben einige Zitate von Kindern in einem Buch herausgegeben, ein bunter Strauß an Antworten und Fragen von Kindern.

Wer sich mit Kindern beschäftigt, wird immer wieder mit Fragen konfrontiert, bei denen man selbst nachdenken muss. Was ist es, was die Welt zusammenhält, nicht mehr und nicht weniger wollen die Kinder von einem wissen. Ihre Fragen sowie ihre Antworten auf die Erwachsenen zaubern oft ein Lächeln ins Gesicht, manchmal gerät aber auch der Leser ins Grübeln, wenn es heißt: „Sind fünf Tage länger als zwei Autos?“ Das Buch enthält nicht nur schlagfertige und witzige Antworten, sondern auch ein bisschen Hintergrund zu den Themen, die hier angesprochen werden. Als Erwachsener fühlt man sich erinnert an die Zeiten, als die Kinder klein waren. Sehr gut kann man aber auch einen guten Eindruck erhalten, wie Kinder die Welt sehen und sie sich selbst erklären.

Recht unterhaltsam ist es, sich durch dieses Buch zu lesen, so dass ich es gerne als Lektüre für zwischendurch empfehle. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

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