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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.07.2020

Eiskalter Fall wird brandheiß

Die Toten vom Lärchensee
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Inspektor Arno Bussi soll einen Cold Case aufklären: Vor fünf Jahren wurde der Seewirt vom Lärchensee ertrunken aufgefunden. Ein Täter wurde jedoch nie aufgedeckt. Nun will Innenminister Qualtinger von ...

Inspektor Arno Bussi soll einen Cold Case aufklären: Vor fünf Jahren wurde der Seewirt vom Lärchensee ertrunken aufgefunden. Ein Täter wurde jedoch nie aufgedeckt. Nun will Innenminister Qualtinger von Arno eine schnelle Lösung des Falls. Doch diesem wird das Ermitteln nicht leicht gemacht, als er im Dorf ankommt. Dann gibt es einen weiteren Toten, und flugs ist aus dem eiskalten Fall ein brandheißer geworden…

Bereits zum zweiten Mal schickt Autor Joe Fischler seinen Inspektor aus Wien nach Tirol, um zu ermitteln. Für den Leser ist es jedoch kein Problem, wenn er den ersten Band nicht kennt, alle wichtigen Informationen werden kurz in diesem Buch aufgeführt. Ansonsten geht es zwar immer mal wieder wortkarg her in diesem Buch: einfach köstlich, wie sehr Minimalkonversation auf die Spitze getrieben werden kann! Überhaupt gibt es unzählige Wortspiele in diesem Buch, die für Erheiterung sorgen. Und wenn dann Probleme in Wildwestmanier angegangen werden sollen statt mit Vernunft, wenn jedes Fettnäpfchen gesucht und gefunden wird, ist das Lachen gar nicht weit. Urig und eigenwillig ist jede der Figuren hier, bis hin zum Hund, dem Bernhardinerbernhard. Geheimnisse sind jede Menge hier versteckt, es ist eine Freude, sie beim Lesen aufzupicken.

Bei diesem Krimi steht vor allem die Unterhaltung im Mittelpunkt, aber auch die Spannung kommt nicht zu kurz. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne. Auf die weiteren Fälle mit Inspektor Bussi bin ich schon ganz gespannt!

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Veröffentlicht am 05.07.2020

Ein überraschendes Familiengeheimnis

Die Insel der vergessenen Träume
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Ende des 19. Jahrhunderts muss die junge Clara dringend heiraten – als Tochter aus gutem Hamburger Hause gibt es keine andere Zukunft für sie. Nach dem plötzlichen Tod des geliebten Vaters drängen ihre ...

Ende des 19. Jahrhunderts muss die junge Clara dringend heiraten – als Tochter aus gutem Hamburger Hause gibt es keine andere Zukunft für sie. Nach dem plötzlichen Tod des geliebten Vaters drängen ihre Mutter und vor allem ihr Stiefvater sie noch mehr zu einer Heirat. So geht sie eine Ehe ein mit Paul, mit dem sie nach Hawaii aufbricht. Doch der charmante Paul entpuppt sich als gewalttätig: Wenn er nicht gerade unterwegs ist, wird ihr Leben sehr beschwerlich. - Über hundert Jahre später bricht Leonie auf nach Hawaii, wo sie arbeiten möchte. Sie beginnt nach den Spuren ihrer Familie zu suchen und kommt einem Familiengeheimnis auf die Schliche…

Clara hat als Frau schlechte Karten, wenn sie sich Ende des19. Jahrhunderts ein selbstbewusstes und erfülltes Leben erhofft. Die Ehe mit dem Plantagenbesitzer Paul entpuppt sich als die Hölle. Sehr eindrücklich ist der Umgang der Plantagenbesitzer mit den Ureinwohnern Hawaiis geschildert: Im Gegensatz zu ihrem Mann sucht Clara den Kontakt zu den Ureinwohnern, will ihre Kultur und ihre Lebenshaltung kennenlernen. So ist es auch kein Wunder, dass sie erkennt, was das hawaiianische „Aloha“ bedeutet. Auch ihre Nachfahrin Leonie wird später empfänglich dafür werden. So erfährt auch der Leser einiges Wissenswerte über das frühere und das heutige Leben auf Kauai, einer der Inseln von Hawaii. Die wechselnde Perspektive erzählt die Geschichte sowohl aus Claras wie auch aus Leonies Sicht. Vor allem mit Leonie habe ich mich dabei anfangs eher schwer getan, denn selbst nach drei abgebrochenen Studiengängen hat sie immer noch keine Idee, wie sich ihre Zukunft entwickeln könnte. Hier haben die beiden Autorinnen m.E. kräftig übertrieben… Erst als Leonie sich in ihre Familiengeschichte verbeißt, wirkt ihre Darstellung für mich mehr der Realität angepasst.

Insgesamt hat mich das Buch gut unterhalten, so dass ich es gerne weiter empfehle und mit 4 von 5 Sternen bewerte.

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Veröffentlicht am 02.07.2020

Mit viel Gefühlslimbo zum Happy End

Love factually (Knitting in the City 1)
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Janie Morris verliert ihren Freund, die Wohnung, den Job, alles auf einmal. Dabei läuft ihr Quinn Sullivan über den Weg, ein äußerst attraktiver Securitymann. Und plötzlich wird ihr Leben so ganz anders ...

Janie Morris verliert ihren Freund, die Wohnung, den Job, alles auf einmal. Dabei läuft ihr Quinn Sullivan über den Weg, ein äußerst attraktiver Securitymann. Und plötzlich wird ihr Leben so ganz anders als bisher…

Blitzgescheit ist Janie Morris, sie wirft mit Fremdwörtern ziemlich um sich herum. Andererseits aber ist sie auch ganz schön naiv in Liebesdingen und kann in Selbstmitleid zerfließen. Und doch hat sie das große Glück, den Mann des Lebens zu finden, der sie nicht nur in der Liebe, sondern auch im Job wertschätzen und fördern kann. Und Geld spielt sowieso keine Rolle... Welche Frau träumt nicht mindestens in einer schwachen Stunde davon, dass es diesen Mann für sie gibt? Mit Janie kann jede davon träumen, kann mit ihr durch alle ihre Höhen und Tiefen gehen, um zum Schluss zum Happy End zu kommen. Wortreich erzählt Janie uns ihre Geschichte, mit ein bisschen Selbstmitleid ab und zu, mit Humor, Gefühlslimbo und ganz viel untergründigem Sexgerede. Natürlich fehlt auch das Misstrauen gegenüber dem Traummann, das Buch kommt von „Rosamunde-Pilcher-harmlos“ auch mal kurz zu „Quentin-Tarantino-entsetzlich“.

Auch wenn mir das Buch manchmal etwas zu sehr aufgebauscht daher kam, bleibt das letztendlich Geschmackssache, anderen wird genau das gefallen. Deshalb vergebe ich 4 von 5 Sternen und empfehle die Geschichte all jenen weiter, die in einer schwachen Stunde von einem perfekten Mann träumen wollen.

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Veröffentlicht am 01.07.2020

Zanes Abenteuer mit den Maya-Göttern

Zane gegen die Götter, Band 1: Sturmläufer (Rick Riordan Presents: abenteuerliche Götter-Fantasy ab 12 Jahre)
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Nachdem Zane ein Jahr lang von seiner Mutter zu Hause unterrichtet wurde, soll er wieder auf eine Privatschule gehen. Doch da kommt dann noch was dazwischen: Zane soll den Maya-Gott des Todes befreien. ...

Nachdem Zane ein Jahr lang von seiner Mutter zu Hause unterrichtet wurde, soll er wieder auf eine Privatschule gehen. Doch da kommt dann noch was dazwischen: Zane soll den Maya-Gott des Todes befreien. Eine alte Prophezeiung soll durch ihn Wirklichkeit werden. Und plötzlich sieht Zane sich nicht nur im Kampf gegen den grässlich stinkenden Todesgott, sondern er ist mitten drin in einer unglaublichen Geschichte, in der alle Maya-Götter vorkommen, und noch so vieles andere…

Der 13jährige Zane, dessen eines Bein kürzer ist als das andere und der deswegen immer gehänselt wird von seinen Mitschülern, ist ein richtiger Anti-Held, ein Hasenfuß, der zwar gerne Bücher liest, aber die Geschichten sollen bitteschön auch dadrin bleiben. Und unversehens ist er selbst mit allen Maya-Göttern konfrontiert, ist mitten drin in einem Abenteuer, das immer gefährlicher zu werden droht. Wem kann er vertrauen, wen muss er meiden? Aus diesen Gegebenheiten spinnt die Autorin C.J. Cervantes ein abgefahrenes Abenteuer in der Tradition von Rick Riordan, der auch das Vorwort zu diesem Buch schreibt. Der Schreibstil ist flüssig und humorvoll zugleich, der Ideenreichtum der Geschichte ist überwältigend. Ein Glossar am Ende des Buches ist hilfreich für all jene, die sich mit der Mythologie der Maya weniger auskennen.

Diese Geschichte ist rundum gelungen, ich empfehle sie deshalb sehr gerne weiter und vergebe begeistert alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 30.06.2020

Opulentes Familienepos Teil 4

Gut Greifenau - Goldsturm
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Die goldenen Zwanziger Jahre: nicht immer golden, sondern oftmals auch chaotisch in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg. Während Konstantin und Rebekka auf Gut Greifenau versuchen, ihr Anwesen in die schwarzen ...

Die goldenen Zwanziger Jahre: nicht immer golden, sondern oftmals auch chaotisch in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg. Während Konstantin und Rebekka auf Gut Greifenau versuchen, ihr Anwesen in die schwarzen Zahlen zu bringen, lebt die ehemalige Komtess Katharina mit ihrem Mann Julius in Saus und Braus. Unter den Dienstboten auf Gut Greifenau sind einige auf der Suche nach ihrem persönlichen Glück, doch das scheint nicht immer einfach zu finden…

Dies ist bereits der vierte Band der Gut-Greifenau-Reihe der Autorin Hanna Caspian über ein (fiktives) Anwesen in Pommern. Für mich war dies das erste Buch aus der Reihe, und das war keine so gute Wahl – viele Geschehnisse nehmen Bezug auf die bisherigen Ereignisse, immer wieder hatte ich Mühe, mich in diesem Band zurechtzufinden. Die große Anzahl an handelnden Personen wird übersichtlicher durch ein Personenregister zu Beginn des Buches. So gerät die Geschichte denn insgesamt zu einem epischen Werk mit sehr vielen Handlungsfäden. Der Schwerpunkt der Autorin liegt dabei eher auf den dramatischen Ereignissen rund um die Familie, der geschichtliche Hintergrund wird eher locker eingebunden. Mir persönlich hat diese Anbindung in die historischen Ereignisse etwas gefehlt, das ist aber sicher Geschmackssache. Manches geriet mir dabei etwas zu langatmig, aber auch das wird jede Leserin unterschiedlich empfinden.

Wer die Geschichte in der richtigen Reihenfolge liest, wird sich über diese opulente Fortsetzung sicher sehr freuen. Auf dieser Grundlage vergebe ich knappe 4 von 5 Sternen.

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