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Gisel

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Veröffentlicht am 18.05.2020

Eine starke Frau in der Résistance

Die Spionin
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1940 ist Nancy Wake eine der führenden Aktivistinnen in der Résistance im Kampf gegen die Nazis. Als „Weiße Maus“ wird nach ihr gesucht, ein hohes Kopfgeld auf sie gesetzt. Sie entkommt immer wieder den ...

1940 ist Nancy Wake eine der führenden Aktivistinnen in der Résistance im Kampf gegen die Nazis. Als „Weiße Maus“ wird nach ihr gesucht, ein hohes Kopfgeld auf sie gesetzt. Sie entkommt immer wieder den Nazis, muss flüchten und wird in England zur Geheimagentin ausgebildet. Schließlich wird sie in der Auvergne eingesetzt und übernimmt das Kommando über 7000 Partisanen.

Dieser Roman basiert auf einer wahren Geschichte: Nancy Wake ist historisch verbürgt. So erzählt Imogen Kealey von einer starken Frau, die sich nicht unterkriegen ließ im Kampf gegen die Nazis. Sehr schnell konnte das Buch mich fesseln, ich bin fasziniert von dieser Frau, die ihr Leben dafür einsetzte, dass Frankreich befreit werden konnte. Das Buch ist allerdings keine Biographie, einige historische Gegebenheiten wurden der Geschichte angepasst, auch die Figur des SS-Offiziers, der Gegenspieler von Nancy Wake, ist erfunden. Das wird im Nachwort erklärt, aber während der Lektüre war mir das nicht klar.

Das Buch wäre für mich eindeutig ein 5-Sterne-Buch, den Abzug muss ich geben, weil der Unterschied zur Biographie nicht eindeutig genug geschieht. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter.

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Veröffentlicht am 18.05.2020

Ein paar Wendungen zu viel

Die Kleider der Frauen
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1940 muss die Haute-Couture-Schneiderin Estella vor den Nazis fliehen. Sie kommt nach New York und will sich dort ein neues Leben aufbauen, als Designerin hochwertiger Frauenkleidung. Jahrzehnte später ...

1940 muss die Haute-Couture-Schneiderin Estella vor den Nazis fliehen. Sie kommt nach New York und will sich dort ein neues Leben aufbauen, als Designerin hochwertiger Frauenkleidung. Jahrzehnte später soll ihre Enkelin das Label „Stella Design“ übernehmen.

Das Buch entführt den Leser recht schnell in das besetzte Paris von 1940, die Gefahr für Estella wird recht schnell deutlich. Mehrere Handlungsstränge kommen im Verlauf der Erzählung hinzu, überraschende Wendungen eröffnen neue Aspekte in der Geschichte. Manches davon wurde mir dann allerdings zu unrealistisch, es waren mir eindeutig ein paar Wendungen zu viel. Die Figuren geraten dabei manchmal zu oberflächlich. Das hat meinen Lesespaß etwas gedämpft.

Deshalb kann ich diesem Buch leider nur 3 von 5 Sternen vergeben.

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Veröffentlicht am 16.05.2020

Auf dem Weg zur letzten Reise

Eine kurze Geschichte vom Fallen - Was ich beim Sterben über das Leben lernte
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2017 erhält Joe Hammond die Diagnose, an der Motoneuron-Krankheit erkrankt zu sein. Begonnen hatte alles damit, dass er hinfällt, dass sein Körper plötzlich nicht mehr zu kontrollieren ist. Die Motoneuron-Krankheit ...

2017 erhält Joe Hammond die Diagnose, an der Motoneuron-Krankheit erkrankt zu sein. Begonnen hatte alles damit, dass er hinfällt, dass sein Körper plötzlich nicht mehr zu kontrollieren ist. Die Motoneuron-Krankheit legt das motorische Nervensystem lahm und führt zum Tod. Der Autor nimmt den Leser mit auf diese seine letzte Reise.

Joe Hammond beschreibt die verschiedenen Stadien seiner Erkrankung: taumeln, hinfallen, auseinanderfallen. Er setzt sich damit auseinander, dass er die Menschen verliert, die ihm etwas bedeuten, und dass diese Menschen ihn verlieren. Er streift auch das Thema, wie dabei seine Würde als Mensch immer mehr zerbricht.

Die Geschichte berührt, denn Joe Hammond erlebt bei vollem Bewusstsein den Verfall des eigenen Körpers, er weiß, dass er zunächst die Kontrolle über sich selbst, dann sein Leben verlieren wird. Es ist ergreifend, dies zu lesen, unterlegt vom humorvollen Ton der Erzählung. Das Buch regt zum Nachdenken an, es bleibt noch einige Zeit in den Gedanken haften. Damit vergebe ich sehr gerne alle 5 möglichen Sterne und empfehle das Buch unbedingt weiter.

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Veröffentlicht am 15.05.2020

Schablonenhaft und unrealistisch

Die Galerie am Potsdamer Platz
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Berlin, 1930: Nach dem Tod ihrer Mutter sucht die junge Alice den Kontakt zu ihrer Großmutter, einer harten, kalt wirkenden Frau. Abgesehen von der Großmutter nimmt der Rest der Familie Alice herzlich ...

Berlin, 1930: Nach dem Tod ihrer Mutter sucht die junge Alice den Kontakt zu ihrer Großmutter, einer harten, kalt wirkenden Frau. Abgesehen von der Großmutter nimmt der Rest der Familie Alice herzlich auf, die junge Frau beginnt eine Ausbildung zur Fotografin und entdeckt die Liebe. Doch es sind unruhige Zeiten, in denen Alice lebt…

Die Autorin Alexandra Cedrino setzt sich in diesem Buch das Ziel, die Berliner Kunstszene der Dreißigerjahre wieder aufleben zu lassen. Wie hatte ich mich auf die Verknüpfung der Ereignisse in den geschichtlichen Kontext gefreut! Doch leider ist es mir nicht gelungen, in diese Geschichte einzutauchen, zu hölzern und schablonenhaft wirken die Personen auf mich. Der zeitliche Hintergrund sowie die Stadt Berlin scheinen nur am Rande eine Rolle zu spielen, die Erzählung ist nur äußerst lose mit den Gegebenheiten verknüpft. Die Handlung selbst ist vorhersehbar und konnte mich überhaupt nicht fesseln. Überhaupt nicht realistisch dargestellt erscheint mir die Hauptperson, die mal launisch ist, mal wie die Prinzessin auf der Erbse, mal knallhart und äußerst emanzipiert. Alles dies aber wird nicht auf den Hintergrund der Dreißigerjahre projiziert, sondern erscheint seltsam unrealistisch für das Leben einer jungen Frau in jener Zeit.

Leider kann ich diesem Buch deshalb nur 2 von 5 Sternen geben.

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Veröffentlicht am 15.05.2020

Survival Camp

Silberflut (1). Das Geheimnis von Ray's Rock
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Eddie und Milla sind mit weiteren fünf Mitschülern die einzigen Überlebenden einer Klassenfahrt in ihrem Camp auf einer einsamen Insel: Ein silberner Nebel hat alle anderen Mitschüler und die Lehrer verschluckt ...

Eddie und Milla sind mit weiteren fünf Mitschülern die einzigen Überlebenden einer Klassenfahrt in ihrem Camp auf einer einsamen Insel: Ein silberner Nebel hat alle anderen Mitschüler und die Lehrer verschluckt und die Elektrik auf der Insel außer Kraft gesetzt, so dass sie von der Zivilisation komplett abgeschnitten sind. Aber nicht nur der silberne Nebel ist seltsam auf der Insel, es gibt noch weitere Gefahrenmomente: Pflanzen und Tiere wachsen übernatürlich schnell, Gewitter werden lebensbedrohlich, und eine Schülergruppe vom anderen Camp zeigt sich als völlig asozial.

Schon von der ersten Seite dieses Jugendbuches ist der Leser mittendrin im Abenteuer: Survival für die sieben Jugendlichen, die zwangsläufig eine Gemeinschaft zum Überleben bilden. Auch wenn die Kinder derselben Klasse angehören, müssen sie nun als Team zusammenfinden, denn eines der Mädchen, Milla, wurde bisher eindeutig zur Außenseiterin in der Klasse abgestempelt. Überhaupt sind alle diese Kinder sehr unterschiedlich, und so lernen sie mit der Zeit, sich gegenseitig zu ergänzen. Auch wenn manche Gegebenheiten etwas unstimmig erscheinen (Wie kommt eine deutsche Schulklasse zu einer Klassenfahrt auf eine einsame Insel im keltischen Meer? Gibt es so gar keine Kontakte zu anderen Erwachsenen auf dem Festland, die sich Sorgen machen könnten?), entspinnt sich schnell eine Dramatik, die den Spannungsbogen immer hoch hält. Allerdings bleiben auch am Ende des Buches noch viele Fragen offen, die auf die Fortsetzung der Geschichte verweisen, und ein ziemlich böser Cliffhanger schreit nach dem nächsten Band.

Mir kommt das Buch für 10jährige Leser an manchen Stellen etwas zu gruselig vor, ich würde es eher etwas älteren Kindern ab 12 Jahren empfehlen. Ich hätte dem Buch gerne 5 von 5 Sternen gegeben, doch mir blieben zu viele Fragen offen, ich hätte mir die Geschichte zumindest halbwegs in sich beendet gewünscht. Deshalb ziehe ich einen Stern ab.

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