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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.03.2020

Eigenwillig

Tod und kein Erbarmen
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Zehn Jahre ist es her, dass an einem Januarmorgen die achtjährige Violetta verschwand. Sie wurde nie gefunden. Nun will Kriminalhauptkommissar Erik Donner ein paar Tag im Ort verbringen. Er ist krankgeschrieben ...

Zehn Jahre ist es her, dass an einem Januarmorgen die achtjährige Violetta verschwand. Sie wurde nie gefunden. Nun will Kriminalhauptkommissar Erik Donner ein paar Tag im Ort verbringen. Er ist krankgeschrieben und will nur seine Ruhe, doch Violettas Cousine bittet ihn um Hilfe, sie hätte neue Hinweise zum Verschwinden des Mädchens. Donner aber weist sie verärgert ab. Ein Fehler, wie sich erweist, denn am nächsten Tag steht er selbst unter Verdacht…

Mit diesem Buch erscheint bereits der siebte Band um den eigenwilligen Kriminalhauptkommissar Erik Donner. Die Vorgängerbücher kenne ich allerdings nicht. Dennoch ist es nicht schwer, in die Geschichte einzusteigen, der Leser erhält recht schnell alle wichtigen Informationen sowohl zu relevanten Ereignissen aus Donners Vergangenheit wie auch zu dem Fall, in dem er sich so unversehens wiederfindet. Es fiel mir allerdings anfangs nicht so leicht, mich auf die Protagonisten dieses Buches einzulassen, sind sie doch allesamt eher ein bisschen kauzig entworfen. Doch gerade das macht den Charme dieses Buches aus, selbst wenn es mir dadurch schwer fiel mitzuraten. Man ahnt, dass da was faul ist im Ort, doch die vielen Wendungen der Geschichte bringen immer wieder neue Überraschungen zutage. Die Aufklärung ist im nachhinein schlüssig, darauf gekommen bin ich aber nur in Ansätzen.

Dieser Ermittler ist so eigenwillig, von seinem Charakter und von seiner Geschichte her, dass er recht einzigartig erscheint. Wer sich darauf einlassen kann, wird einen Regionalkrimi vorfinden, der mit äußerst skurrilen Figuren und einer vertrackten Geschichte aufwartet. Ich bin neugierig geworden auf die weiteren Bücher des Autors und empfehle dieses Buch gerne weiter.

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Veröffentlicht am 05.03.2020

Den Menschen Michael Ende kennenlernen

Die ganze Welt ist eine große Geschichte, und wir spielen darin mit
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Michael Endes Bücher sind ein Begriff für jedermann, sie sind Kult, mit ihnen wachsen inzwischen Generationen von Kindern auf. Obwohl er nicht nur Kinder als Zielgruppe hatte. Wer steckte hinter diesem ...

Michael Endes Bücher sind ein Begriff für jedermann, sie sind Kult, mit ihnen wachsen inzwischen Generationen von Kindern auf. Obwohl er nicht nur Kinder als Zielgruppe hatte. Wer steckte hinter diesem Namen auf den Büchern? Die Autorin Charlotte Roth und Roman Hocke, langjähriger Freund und Nachbar von Michael Ende, haben sich gemeinsam auf den Weg gemacht, den Menschen hinter dem Namen Michael Ende dem Leser näherzubringen.

Entstanden ist ein spannender Roman, keine Biografie, wie sowohl Roman Hocke im Vorwort wie auch Charlotte Roth im Nachspann bekräftigen. Doch die faszinierende Persönlichkeit des Menschen Michael Ende spiegelt das Buch wieder, erzählt von seiner Kindheit in Kriegszeiten, von Begegnungen, die später ihren Niederschlag in seinen Büchern finden werden, von Ereignissen, die ihn geprägt haben. Dabei gelingt es der Autorin, dem Leser einen Einblick in die Gedankenwelt von Michael Ende zu gewähren, sehr schnell fiebert man bei den Geschehnissen mit. Manchmal habe ich es vermisst, nicht so genau zu wissen, was nun hinzugedichtet wurde, doch die Geschichte hat mich sehr schnell verschlungen, so dass mir der Mensch hinter den Fakten wichtiger wurde. Dies darzustellen ist diesem Buch auf wunderbare Weise gelungen. Da mag man sofort alle Bücher von Michael Ende nochmal neu lesen (und erkennen).

Wer sich auf dieses Kennenlernen von Michael Ende einlassen möchte, wird neben der „Geburt“ der bekannten Buchfiguren den Menschen selbst kennenlernen, der die Fantasie zu diesen Geschichten in sich hegte und pflegte. Ich empfehle das Buch unbedingt weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 03.03.2020

Mordermittlungen über die Feiertage

Doggerland. Tiefer Fall (Ein Doggerland-Krimi 2)
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An Weihnachten wird ein Toter auf Noorö, der nördlichsten Insel von Doggerland gefunden. Karen Eiken Hornby ist noch krankgeschrieben, doch wegen Personalnot wird sie gefragt, ob sie nicht einspringen ...

An Weihnachten wird ein Toter auf Noorö, der nördlichsten Insel von Doggerland gefunden. Karen Eiken Hornby ist noch krankgeschrieben, doch wegen Personalnot wird sie gefragt, ob sie nicht einspringen kann. So übernimmt sie den Fall, in dem es bald einen weiteren Toten gibt. Ein ernsthaftes Motiv ist nicht zu erkennen. Kann es sein, dass Karens eigene Familie in den Fall verwickelt ist?

Dies ist bereits der zweite Fall der Kriminalkommissarin Karen Eiken Hornby auf der Doggerland-Insel. Wie schon im ersten Buch überzeugt die Ermittlerin durch ihre Feinfühligkeit und ihre Kompetenz. Allerdings ist es auch diesmal die Vergangenheit, die sie immer wieder einholt, ihr Privatleben spielt (wie in skandinavischen Krimis üblich) eine große Rolle. Hier hätte man m.E. durchaus etwas kürzen können. Die schleppenden Ermittlungen bewirken, dass auch das Geschehen im Buch sehr träge bleibt, die Geschichte nimmt erst nach einem langen Anlauf etwas Fahrt auf. Zwischendrin wirken die Verwandtschaftsverhältnisse auf der Insel etwas verwirrend. Danach allerdings steigert sich der Spannungsbogen immens, bis hin zum Showdown, der zugegeben nicht so ganz realistisch wirkt, aber viel Drive in die Erzählung bringt.

Wegen dem manchmal etwas langatmigen Erzählstil muss ich einen Stern abziehen, ansonsten kann ich dieses Buch aber unbedingt weiter empfehlen. Wie schon im ersten Band war ich am Schluss der Geschichte gut unterhalten, wobei ich lange herumrätselte, wer der Täter ist und welches Motiv er hatte. Ich freue mich bereits auf die Fortsetzung dieser Reihe und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 01.03.2020

Maras Weg zu sich selbst

Gar kein Plan ist auch eine Lösung
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Mara ist ein echtes Organisationstalent. Als Assistentin einer erfolgreichen Influencerin ist sie unschlagbar. Doch dann gerät ihre Welt ins Wanken: Ihr langjähriger Freund Sebastian setzt sie von jetzt ...

Mara ist ein echtes Organisationstalent. Als Assistentin einer erfolgreichen Influencerin ist sie unschlagbar. Doch dann gerät ihre Welt ins Wanken: Ihr langjähriger Freund Sebastian setzt sie von jetzt auf gleich auf die Straße, und das bringt bald noch ein paar Veränderungen mehr mit sich. Wenn Plan A nicht funktioniert, dann B oder C oder D… Oder gar kein Plan? Mara findet sich unversehens wieder auf der Suche nach sich selbst…

So ganz konnte ich Maras ursprünglichen Lebensplan nicht nachvollziehen, da gab es so viel, was für mich nicht zusammenpasste. Vor allem im ersten Drittel empfand ich sie als sehr nervig, insgesamt aber blieb sie mir über die gesamte Geschichte hinweg zu naiv. Was muss denn noch alles passieren, damit sie nicht nur für andere sorgt, sondern endlich Verantwortung für sich selbst übernimmt? Das habe ich mich sehr lange gefragt, blass blieb sie für mich über das gesamte Buch hinweg. Da half es auch nicht viel, dass die Personen teilweise sehr skurril geraten sind, ich musste des öfteren vor mich hin schmunzeln beim Lesen. Eine klasse Idee ist die Benennung der Kapitel, das hat mir gut gefallen.

Insgesamt also konnte mich das Buch nicht so ganz überzeugen, trotz einiger interessanter Ansätze und einem locker-flockigen Schreibstil. Ich vergebe 3 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 26.02.2020

Unendliche Düsternis

Nach Mattias
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Überraschend wurde Mattias dem Leben entrissen, sein Tod hat Leere hinterlassen bei den Menschen aus seinem Umfeld. Diese müssen sich immer wieder neu mit dem Tod des jungen Mannes abfinden. Ihre Geschichten ...

Überraschend wurde Mattias dem Leben entrissen, sein Tod hat Leere hinterlassen bei den Menschen aus seinem Umfeld. Diese müssen sich immer wieder neu mit dem Tod des jungen Mannes abfinden. Ihre Geschichten ergeben nach und nach ein Bild von ihrer Trauer sowie von Mattias selbst, wie sie ihn erlebt haben.

Warum Mattias starb, das erfährt der Leser erst nach und nach. Zunächst dominiert die Trauer um ihn sowie die Erlebnisse, die der jeweilige Erzähler mit ihm hatte. Indem immer wieder jemand anders erzählt, überwiegt m.E. zu sehr die Trauer um seinen Tod, mir fehlte der Schritt, aus der Trauer herauszukommen. Dadurch empfand ich das Buch trotz aller schönen Erlebnisse mit Mattias als unendlich düster, durch die letzten Abschnitte musste ich mich durchkämpfen. Die Hoffnung, die der Autor entstehen lassen will, konnte ich kaum sehen in all der Düsternis. Dabei finde ich den Ansatz des Buches eigentlich sehr gut, letztendlich aber konnte mich die Geschichte nicht ganz überzeugen.

Wirklich weiterempfehlen kann ich das Buch deshalb nicht, und nur wegen dem Schreibstil konnte ich auf 3 von 5 Sternen aufrunden.

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