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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.01.2020

Vorhersehbar und konstruiert

Das Erbe von La Florentina
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Laura hat überraschend ein Weingut in Italien geerbt – als sie von dem Restaurant, in dem sie als Köchin arbeitet, gekündigt wird, bricht sie nach La Florentina auf, um dort ihr Erbe zu veräußern. Doch ...

Laura hat überraschend ein Weingut in Italien geerbt – als sie von dem Restaurant, in dem sie als Köchin arbeitet, gekündigt wird, bricht sie nach La Florentina auf, um dort ihr Erbe zu veräußern. Doch sie merkt, dass dahinter eine große Geschichte steht, Teil ihrer eigenen Geschichte – und die will erforscht werden. Auch Verwalter Matteo lässt sie ins Grübeln geraten…

Die junge Protagonistin hat es nicht leicht, verliert sie doch nicht nur ihre geliebte Tante, sondern auch noch den eigentlich ungeliebten Job, während sie so gar nicht mit ihrer Mutter zurechtkommt. Viele Geheimnisse hat sie zu lüften in diesem Buch, und schnell ist klar, dass ihre ursprünglichen Pläne über den Haufen geworfen werden. Wobei ich diese große Geheimniskrämerei nicht wirklich verstanden habe, und auch die Protagonistin fand ich überwiegend unsympathisch. Die Liebesgeschichte fand ich sehr vorhersehbar, das Familiengeheimnis etwas sehr konstruiert.

So richtig fesseln konnte mich dieses Buch nicht, vieles erschien mir zu bemüht. Schnell gelesen, schnell vergessen – ein Buch für zwischendurch, das kaum einen Eindruck hinterlässt. Ich hinterlasse 3 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 04.01.2020

Authentisch mit viel Lokalkolorit

Skippermord in Bensersiel. Ostfrieslandkrimi
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Als ein Freizeit-Skipper tot aus dem Meer gezogen wird, kann seine Identität sehr schnell festgestellt werden: Es ist ein Psychologe, der seit kurzem in Rente ist und zusammen mit seiner Frau seine neue ...

Als ein Freizeit-Skipper tot aus dem Meer gezogen wird, kann seine Identität sehr schnell festgestellt werden: Es ist ein Psychologe, der seit kurzem in Rente ist und zusammen mit seiner Frau seine neue Motoryacht genießen wollte. Was steckt hinter diesem Mord, und wo ist überhaupt die Witwe abgeblieben?

Wieder einmal schickt der Autor Rolf Uliczka seine Leser mit der Kripo Wittmund zu einem spannenden Fall. Ich kenne fast alle Bände der Reihe, und schon die ersten Sätze des Buches fühlen sich an wie eine Fahrt an die Nordsee. Realistisch dargestellt ist die Ermittlungsarbeit der Polizei, es gibt (zum Glück) keine Querelen unter den Ermittlern, man ergänzt sich und hat ein gemeinsames Ziel, nämlich den Fall zu lösen. Doch das Geschehen ist ziemlich verzwickt, und es gibt einige Verdächtige. Da gibt es einiges zu knobeln und Mitraten. Nicht nur das Lokalkolorit ist dabei gut gelungen, sondern auch der Fall wirkt ziemlich authentisch. Übrigens, jedes der Bücher der Reihe ist so konzipiert, dass es ohne Kenntnis der Vorgänger gut zu lesen ist, so dass man jederzeit einsteigen kann.

Wieder einmal ein gelungener Krimi aus dem Saterland, der mich gut unterhalten konnte. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe alle 5 möglichen Sterne.

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Veröffentlicht am 02.01.2020

Ein sehr informatives Kochbuch

Abenteuer Geschmack!
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Wie schmecken wir, mit welchen Sinnen, was passiert dabei in unserem Kopf? Die Köchin und Food-Nomadin Antje de Vries nimmt sich diesen Fragen an, sie nimmt 15 Alltagsgemüse und bietet nicht nur Rezepte, ...

Wie schmecken wir, mit welchen Sinnen, was passiert dabei in unserem Kopf? Die Köchin und Food-Nomadin Antje de Vries nimmt sich diesen Fragen an, sie nimmt 15 Alltagsgemüse und bietet nicht nur Rezepte, sondern auch einige Hintergrundinformationen dazu.

Dieses Kochbuch ragt heraus aus der Fülle der Rezeptbücher, durch die wunderschönen Fotos wie auch den Rezepten selbst und den erklärenden Informationen dazu. Nach einer allgemeinen Einführung zum Geschmack beginnt der Rezeptteil: gut nachzuarbeiten, von einfach bis aufwändig, von alltäglich bis ausgefallen. Die Informationen zum Geschmack der ausgewählten Gemüse lässt auch versierte Köche noch Neues erfahren.

Schon allein das Durchblättern des Buches macht Lust, mal was Neues zu probieren oder mal ein „altes“ Rezept neu zu interpretieren. Dieses etwas andere Kochbuch empfehle ich sehr gerne weiter und vergebe alle möglichen 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 02.01.2020

Wenn Autoren ihr Hobby ausleben dürfen...

Die Wanderschriftsteller
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Das Autoren-Ehepaar Iny Klocke und Elmar Wohlrath steht hinter dem Pseudonym Iny Lorentz, bekannt für erfolgreiche historische Romane wie die Wanderhure, die Kastratin und die Pilgerin. Die Inspiration ...

Das Autoren-Ehepaar Iny Klocke und Elmar Wohlrath steht hinter dem Pseudonym Iny Lorentz, bekannt für erfolgreiche historische Romane wie die Wanderhure, die Kastratin und die Pilgerin. Die Inspiration zu diesen Geschichten erhalten die beiden vor allem auf ihren Reisen mit ihrem Campingwagen. In diesem Buch erzählt das Autoren-Duo über die Reisen, die sie auf die Spuren ihrer Romanhelden geführt haben.

Man merkt bei der Lektüre des Buches, wie viel Freude die beiden an ihrer Schriftstellerei und damit verbunden auch mit ihren Reisen haben. Ist es nicht eine Freude, sein Hobby so intensiv ausleben zu dürfen wie die beiden? Hier haben sich offensichtlich zwei gefunden, die sich gut ergänzen und mit viel Freude die Recherchen zu ihren Büchern mit den Reisen an die Orte ihrer Handlungen verbinden. Das ist interessant erzählt und gewürzt mit vielen Anekdoten zu ihren Reisen, immer aber mit viel Wertschätzung gegenüber allen, die ihnen bei ihrer Arbeit zu ihren Büchern behilflich waren. Etwas irritierend war für mich allerdings, dass die einzelnen Kapitel nicht chronologisch aufeinander aufbauen, das hätte ich als hilfreich empfunden.

Dieses Buch zeigt einen interessanten Ausschnitt aus der Arbeit des erfolgreichen Autorenduos und ist deshalb allen zu empfehlen, die historische Romane lieben. Ich vergebe sehr gern 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 31.12.2019

Gelungener Auftakt einer Saga über eine schlesische Familie

Heimat ist ein Sehnsuchtsort
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Breslau: Zwischen den beiden Weltkriegen muss der junge Komponist Laurenz Sadler den elterlichen Bauernhof übernehmen, da er der einzige überlebende Sohn seiner Eltern ist. Er kommt mit seiner frisch angeheirateten ...

Breslau: Zwischen den beiden Weltkriegen muss der junge Komponist Laurenz Sadler den elterlichen Bauernhof übernehmen, da er der einzige überlebende Sohn seiner Eltern ist. Er kommt mit seiner frisch angeheirateten Frau Annemarie zurück – und ahnt nicht, dass sie ein großes Geheimnis verschweigt. Bald stellen sich zwei Töchter ein, die hochbegabte Kathi und die an einer seltenen Krankheit leidenden Franzi. Wie alle anderen Familien im Ort muss auch die Familie Sadler sich in stürmischen Zeiten behaupten…

Das Leben einer schlesischen Familie dicht an der polnischen Grenze gibt viel Stoff her für eine Geschichte, die zu Herzen geht. Das Buch ist der Auftakt einer Familiensaga, die mit viel Hintergrundwissen vom Leben im schlesischen Grenzgebiet erzählt. Die Protagonisten haben eigentlich nicht viel am Hut mit dem Krieg, der ihren Frieden bedroht, und dennoch werden die Bewohner des Örtchens Petersdorf hineingezogen in den Sturm, der über die Welt hinwegzieht. Die einzelnen Protagonisten sind sehr individuell gezeichnet, man merkt die Liebe zum Detail, die die Autorin Hanni Münzer beim Schreiben des Romans begleitet hat. Eine Karte sowie ein Personenregister helfen beim ersten Orientieren im Buch, weitere wichtige Hintergrundinformationen werden nach der Erzählung selbst noch angefügt. So entwickelt sich eine Geschichte, die sich in die historischen Gegebenheiten einfügt und einen Einblick gibt in das Leben einer schlesischen Familie mit all den Wirren des Krieges. Die Geschichte wird fortgeführt, der nächste Band ist bereits in Arbeit, und am liebsten möchte man sofort weiter lesen.

Diese spannende Geschichte zeigt Geschichte hautnah und ist sehr flüssig geschrieben, so dass ich sie gerne weiter empfehle. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

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